ich hab mich gefragt, wie man eine Doppler-Geschwindigkeitsmessung in einem Auto realisieren könnte ...
Geht das überhaupt? Welchen Frequenzbereich sollte man benutzen? Wäre der Abstand von z.B. Unterboden zu Straße nicht zu klein oder die Frequenzverschiebung zu gering?
Im I-Net hab ich dazu leider nichts gefunden ... Sowas braucht man offensichtlich nicht wirklich :-)
Es gab mal Anfang 90er Diplomarbeit die in der Franzis-"Elektronik" veröffentlicht wurde. BMW gesponsert. Müsste ich aber Suchen bis ich den Artikel finde. Mit TMD320xx DSP der die Nf verwurstelt. Das Hf-Signal war dort wo Mikrowellen-Bewegungsmelder üblichwerweise arbeiten, vermutlich liegt man auf ISM-Frequenzen fest.
Für Flugzeuge gabs ehedem auch schon optische Korrelatoren vgl. optische Maus.
Da der Boden sich unter dem Fahrzeug befindet, ist die Frequenzverschiebung (im Mittel) Null. Um über die Dopplerverschiebung eine Geschwindigkeit messen zu können, benötigst du einen ruhenden Beobachter, z.B. so einen grauen Kasten, wie er an manchen Straßen steht.
Wie schon in einem anderen Posting beschrieben, käme ein Korrelationsverfahren in Frage. Das würde ich aber optisch realisieren (wie bereits in einem anderen Posting beschrieben). Vermutlich gibt es sowas auch fertig zu kaufen. Ich kann mich erinnern, auf der Acema vor einigen Jahren ein System zur Längenmessung bei Tepichaufwicklern gesehen zu haben.
Das Prinzip ist, man misst mit zwei Sensoren, die in Fahrtrichtung versetzt angebracht sind eine beliebige physikalische Größe des Untergrundes, z.B. die Helligkeit bzw. einen Reflexionsfaktor, und vergleicht beide Signale miteinander. Aus der Zeitverschiebung der beiden Signale und dem Abstand zwischen den Sensoren bestimmt man dann die Geschwindigkeit des Untergrundes relativ zu den Sensoren.
Such mal nach Kreuzkorrelationsfunktion und Geschwindigkeitsmessung...
Oder man stellt die Antenne schräg, so wie im Fahrversuch üblich.
Der Radartacho ist eine alte Geschichte und wäre heute sogar zu vernünftigen Preisen machbar. Da die Automobilindustrie aber vernünftige Preise seitens der Zulieferer nicht mehr akzeptiert, sondern nur noch Geizquetschihnauschinaextrabilligpreise (und sich dann wundert, dass die eigenen Produkte mangels Kaufkraft der Leute, die sie soeben gequetscht haben, im Lager liegenbleiben) , wird es wohl wieder nichts werden ;-/
Interessant wäre ein Radartacho u.a. als Zusatzinfo für Systeme a'la ESP, weil man damit den Zustand "Rutschen" besser und früher erkennen kann als nur über die Raddrehzahl, außerdem um wechselnde Reifendurchmesser auszugleichen und zu erkennen (Reifendefektanzeige).
Wie Oliver gesagt hatte, würde das gehen, wenn du den Radarsesor schräg unter einem wohldefinierten Winkel zur Fahrbahn stellst. Das habe ich selber versucht. Durch die Ausdehnung der Antennenkeule wirst du aber keine einzige Doppler-Frequenz erhalten, sondern eine etwas breitere Linie im Spektrum. Durch Mittelpunkt- oder besser Schwerpunktberechnung kommst du aber trotzdem ziemlich genau auf den gewünschten Wert. Mehr Sorgen würde wahrscheinlich die Variation des Winkels machen.
Als Radar wäre das einfachste einen Türöffner zu misbrauchen. Diese arbeiten im 24GHz bereich uns es sieht so aus, dass sie auf Bewegung empfindlich sind. D.h. sie senden mittels einer Gunn-Diode über einer Horn-Antenne einen Träger aus. Das zurückreflektierte Empfangssignal wird dann mit einer zweiten Diode in dem Sendehohlraum heruntergemischt. So erhält man die Differenz zwischen Sende- und Empfangsfreuenz. Wenn sich der Reflektor bewegt ist diese Differenz nicht gleich null, und die Tür wird aktiviert.
Du müsstest quasi nur die Signalauswertung des Türöffners ändern, damit die Dopplerfrequenz nicht nur erkannt sondern auch gemessen wird. Das einfachste wäre Pulse zu zählen, komplizierter aber genauer wäre es eine FFT zu berechnen. Und wenn alles klappt, hast du praktisch einen Polizeiradar nachgebaut :-)
Das wär dann sowas ähnliches wie Laser-Doppler-Anemometer zur Messung von Strömungsgeschwindigkeiten: Man erzeugt ein (Interferenz-)Muster parallel zur gemessenen Strömungsrichtung (oder auf der Fahrbahn) und fängt das gestreute/reflektierte Licht auf. Bewegt sich ein Streu- partikel (oder ein heller Fleck auf der Fahrbahn) durch das Muster, reflektiert es mal nen hellen Musterstreifen, dann kommt ein dunkler, dann wieder ein heller... und aus der Frequenz kann man die Geschwindigkeit bestimmen.
Der letzte Satz ist der Knackpunkt. Bei einem Fahrzeug sind die Federwege und Beladungsunterschiede so stark, dass ein konstanter Winkel ohne riesigen Aufwand mit Servos ein Ding der Unmoeglichkeit ist. Schon ein etwas abweichender Reifendruck verursacht bedenkliche Fehler, und den braucht man nun einmal, wenn man viel Ladung herumschleppen muss.
Da waere die "Pattern Recognition" Methode aus dem rechten Winkel heraus, die jemand weiter oben vorschlug, besser. Es funktioniert, wir haben das mit Ultraschall schon mal so gemacht. Oder man muss es differentiell machen, ein Sensor nach vorn, einer nach hinten.
Mich wuerde zu diesem Thema ja schon mal interessieren, was der radargestuetze Tacho gegenueber herkoemmlichen Tachos bringen soll?
Dadurch, dass diese mittlerweile vom ABS-Signal leben, dass wiederrum an allen Raedern Drehzahlsensoren hat, Beschleunigungskraefte in alle moeglichen Richtungen kennt und auch den Lenkeinschlag sowie kuenftig auch Luftdruckverlust, sehe ich wirklich keinen weiteren Nutzen. Geschindigkeitsabweichungen und Wegstreckendifferenzen koennen mit einem derzeitigen Tacho geringer gehalten werden, als es erwuenscht ist. Der Tacho soll ja lieber absichtlich ein wenig voreilen.
Ein Radarsensor, um die Geschwindigkeit in fahrenden Fahrzugen zu bestimmen, ist unnoetig kompliziert und teuer. Eingesetzt werden diese heute nur, um den Abstand und die Relativgeschwindigkeit zu anderen Verkehrsteilnehmern zu ermitteln.
Am 2 Nov 2004 04:59:03 -0800 hat Ralf Wagner geschrieben:
Wieso, daß muß man dann wieder nach Schätzung kompensieren :-) Spaß beiseite, er soll nicht, er darf voreilen, er darf nicht nachgehen, damit man keine Ausreden hat :-)
In Amerika sagt man dann "Technology looking for a home". Ein solcher Tacho koennte auch noch beim Verlust der Bodenhaftung funktionieren. "Da bin ich mit 40 Sachen auf den Baum zugeschlittert..."
Beim Skifahren waere so etwas aber ganz lustig, zum Angeben in der Jagertee-Huette.
Am Tue, 02 Nov 2004 18:24:33 GMT hat Joerg geschrieben:
Da hätte ich mir eher öfter ein Radar-Kamera Sichtsystem gewunschen - wenn einem das Wetter wieder einmal nur Nebel statt Sonnenschein zu bieten hat. Am besten mit Einblendung in halbtransparente Brillen. Also Überlagerung des echten Bildes mit dem Radarbild. Gehen müsste das schon, aber der Preis würde sicher eher nur militärische Anwendung solcher Technologie erlauben - was wiederum ein Grund wäre, sowas NICHT zu entwickeln.
Radar verursacht einige buerokratische Huerdenlaeufe mit der FCC oder bei Euch RegTP. Es gibt allerdings schon IR Systeme, die ganz gut funktionieren sollen, etwa in Wagen der Nobelklasse von Cadillac. Hier ist dazu etwas Information vom Zulieferer:
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IR Systeme werden bei uns jetzt auch von der Feuerwehr benutzt. Ein Leben wurde hier bereits damit gerettet. Das tragbare System fand einen bewusstlosen Menschen in einem Raum, der so voll Qualm war, dass man wirklich nichts mehr sah.
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