Ein seltener Fall aus einem Forum, wo ein Schreiber offenbar recht kompetent ist:
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Das mit dem Wasser würde ich lassen. Der Irrglaube daß destiliertes (in wirklichkeit nur entmineralisiertes) Wasser nicht leitet hält sich hartnäckig. Spätestens in Verbindung mit dem Schmutz, Salz etc. von der Platine befinden sich genug leitfähige Ionen in der Flüssigkeit um deine Platine im Falle einer angelegten Spannung (Pufferbatterie) zu beschädigen.
Wasser korrodiert zudem deine Kontakte. Besonders agressiv wirkt sich nicht entferntes Wasser auf Platinen-Durchkontaktierungen aus.
Spiritus (Ethanol) solltes du vermeiden. Dieses wirkt sich teilweise sehr agressiv auf Bauteile/Metalle aus. Zudem enthält Spiritus eine nicht zu unterschätzende Menge Wasser. Das kannst du sehen, wenn du Spiritus auf einer geeigneten Fläche verteilst und anzündest. Da bleibt immer ein dünner Wasserfilm zurück.
Wasser/Isopropanolmischungen solltest du auch vermeiden. Am besten sehr reines (>97%) Isopropanol. Dieses entfernt Verschmutzungen/Anhaftungen und zieht gleichzeitig vorhendenes Wasser (evtl. vorheriger Wasserschaden) aus allen Ritzen indem es das Wasser verdünnt und mit der eigenen Verdunstung entfernt.
Platine danach auf die Heizung, in den Backofen (50 Grad9 und fertig.
Das mit dem Kompressor würde ich auch lassen. Ich habe damit schon schlecht verlötete SMD-Bauteile weggeblasen, kein Witz. Einfach überschüssige Flüssigkeit abschütteln.
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Eben nicht. Ziel sollte es sein, vorhandenes Wasser so schnell wie möglich aus jedem Winkel der Platine zu entfernen.
Wasser bildet zusammen mit Metallen verschiedener Wertigkeiten ein Lokalelement. Dabei wird das minderwertigere Metall angegriffen/abgetragen.
Weitere Ausführungen siehe Wikipedia. Siehe auch Opferanode an Schiffen.
Und verschiedene Metalle hast du in Elektronik immer. Goldkontakte, Zinn, Alu. Dabei ist das Gold immer der Gewinner :)