ATmega88 bei 3,3V mit 16MHz betreiben

Hallo,

ich muss in ein 3,3V-Design einen ATmega88 integrieren und hab auch 16MHz zur Verfügung. Dieser Punkt ist in Figure 27-3 (doc2545.revF : Seite 303) außerhalb der "sicheren" Fläche. Der ATmega88 hat zwar einen Prescaler für den Tackt aber der kann nur ganze Teiler so das ich mich dann mit max 8MHz begnügen müßte. Da der Protz aber schon etwas rechnen muss sind mir 8MHz etwas zu wenig. Einen zusätzlich Quarz kann ich Aufgrund von akutem Platzmangel leider nicht vorsehen.

Daher die Überlegung es mal mit den 16MHz zu probieren. wenn ich mir die Figure 27-3 genau ansehe dann ist CLKmax für 3,3V 13,3333MHz und 16MHz liegen da nur 20% drüber, sollte also noch im Bereich des Möglichen liegen. (EEPROM und FLASH-beschreiben brauch ich nicht)

Wenn ich mir dann Figure 28-2 (und 28-8 für IDLE) ansehe dann fällt mir auf das die Linie für 3,3V bis kurz über die 16MHz reicht. Daraus schlußfolgere ich das die Teile bei Atmel (als diese noch mit 24MHz vorgesehen waren und die Datenblätter erstellt wurden) bei 3,3V bis >=16MHz (stabil?) liefen.

Hat jemand hier Erfahrung beim AVR-Overclocking im großen Stiel ?? Wenn möglich über mehrere Chargen. Das einzelne (handverlesene) AVRs das mitmachen ist mir klar. Weis vielleicht jemand was genau Atmel dazu bewegt hat die Spezifikationen nach unten zu "korrigieren".

Meine Gedanke ist, wenn die Chancen gut stehen, ein Testprogramm zu schreiben das die CPU ordentlich durchtestet und ich nur CPUs einsetze die das bestehen. Wenn die Versagerquote gering genug ist könnte das eine gute Option sein. Für das Enddesign kann ich auch die Versorgungsspannung auf 3,45V anheben aber viel mehr Luft nach oben hab ich dort nicht.

Was meint Ihr dazu ?? Vorschläge, Anregungen o.ä. ??

Grüße Erik

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Erik G.
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Hallo Erik,

das die CPU ordentlich durchtestet und ich nur CPUs

eine gute Option sein.

viel mehr Luft nach oben hab ich dort nicht.

Fuer ein Hobbyprojekt mag das ja gehen. Wenn das aber fuer ein Produkt ist, wuerde ich dies niemals tun. Geht irgendetwas in die Hose, auch wenn es gar nichts mit dem uC zu tun hat, wird ein guter technischer Experte der Gegenseite so etwas finden. Dann wird von den Gegenanwaelten vor Gericht eventuell versucht, Inkompetenz zu demonstrieren. Nach dem Motto "Wenn die schon solche Schoten gebracht haben, wie kann man da ...".

Gruesse, Joerg

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Joerg

Erik G. schrieb:

Verfügung.

"sicheren" Fläche.

Teiler so das ich mich dann mit max 8MHz begnügen müßte.

Was muß du denn da so doll rechnen.... Ich habe den bei 8Mhz noch nicht an den Anschlag gebracht. Vieleicht ist das nicht der richtige µC für deine Anwendung.

vorsehen.

Es gibt schon sehr kleine Quarze ...

liegen.

das die Linie für 3,3V bis kurz über die 16MHz reicht.

vorgesehen waren und die Datenblätter erstellt wurden)

Anscheinend ja nicht, sonst wären sie ja so spezifiziert.

Im Besenstiel? Es gibt Cracks, die habens bis auf über 50Mhz geschaft ( bei 6-7V )

nach unten zu "korrigieren".

Ich denke mal Atmel hat verschiedene Fertigungststätten, und der schwächste Prozess bestimmt den Wert.

das die CPU ordentlich durchtestet und ich nur CPUs

Ja die Chancen stehen sehr gut, nur leider garantiert das Atmel nicht. Wenns jetzt geht, kann es in 3Monaten mit einer anderen Charge nicht gehen. Von Temperaturabhängigkeiten mal ganz abgesehen.

Wenn die Versagerquote gering genug ist könnte das eine gute Option sein.

viel mehr Luft nach oben hab ich dort nicht.

Das könnte nicht schaden.

Leb mit 8Mhz, einem wirklich kleinen 13Mhz Quarz, oder nimm einen geeigneteren µC.

Andreas

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Andreas Ruetten

Erik G. schrieb:

,3333MHz

=F6glichen liegen.

Hallo,

Du willst Dich ernsthaft auf so einen Murks einlassen? Das kann=20 monatelang gut gehen, dann bekommst Ihr eine andere Charge von den=20 Prozessoren und nichts geht mehr. Diesen Effekt kannst Du auch durch=20 sorgf=E4ltigstes Testen nicht ausschliessen.

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo,

ich hab extra etwas gewartet aber am Endergebnis "0:3" wird sich wohl nicht mehr viel ändern.

Ich hab Eure Gründe gut gelesen und mich dazu entschieden den Protz auf jeden Fall _nicht_ zu übertakten. Dafür hab ich noch ein anderes tolles Feature der aktuellen AVR's entdeckt: nämlich den internen "Calibrated RC Oscillator" welcher sich über ein Register verstellen läst. Normalerweise legt der Protz (beim Reset) in diesem Register einen Wert ab, den Atmel bei der Herstellung für jeden Protz individuell ermittelt, um den internen RC Oscillator auf möglichst genau 8MHz zu justieren. Wenn man aber zur Laufzeit in das Register einen anderen (höheren) Wert reinschreibt dann kann man den Tackt auf über 13MHz (laut Datenblatt, Figure 28-42) bringen.

Wenn der ungenaue Tackt für die Applikation keinen Nachteil hat, dann muss ich nur noch einen Wert ermitteln der etwa 12MHz ergibt und benutze den dann bei allen Protzis. Ich denke das es kein Problem ist bei der Endkontrolle den Protz über ein spezielles Kommando in einen Testmodus zu versetzen und die tatsächliche Tackfrequenz zu ermitteln und sollte diese zu weit außerhalb des gewünschten Bereiches liegen wird das Teil aussortiert. Wahrscheinlich muss ich für die Endkontrolle sowieso einen extra Programmabschnitt bauen.

Eventuell lass ich den Protz auch automatisch nach dem Programmieren kalibrieren, Atmel hat dafür sogar extra App-Notes. Hat mit sowas schon mal jemand Erfahrungen gesammelt?

Wenn das alles klappt habe ich sogar noch einen zusätzlichen IO-Pin gewonnen, ich brauch dann ja kein CLK-Input mehr, und auch auf der Platine fällt eine Leitung weg.

Danke noch mal für Eure eindringlich warnenden Worte! Es hät mich ja sooo gereizt dem Protz mal ordentlich einzuheizen ;-)

Grüße Erik

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Erik G.

Hallo Erik,

Das denken die Jungs mit ihren tiefergelegten Hondas hier auch. Nur ein paar hundert UPM mehr sollte der Motor doch hergeben. Tut er auch. Eine Zeit lang ...

Frage aus fernen Landen: Ist das Wort 'Tackt' neudeutsch?

Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Alsso im acktuällen Tuten stets nicht drihn.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Joerg schrieb:

Schreib-/Tippfehler gehören dem Finder, aber Finderlohn gibts bei mir nicht ;-)

Grüße Erik

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Erik G.

Erik G. schrieb:

Hallo!

Dann hätte ich noch einen "Protz mit Stiel" :)

SCNR, Heiko.

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Heiko Weinbrenner

"Joerg" schrieb:

Nein, aber Du hättest tacktvoll drüber hinwegsehen können ;)

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Ruediger Klenner

Hi Joerg!

Nichts gegen meinen tiefergelegten Honda, ja? Der hat übrigens schon "stock" UPM genug. Wenn ich nochmehr Drehzahl brauche, steige ich auf's Motorrad um... ;)

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Verfügung.

"sicheren" Fläche.

Wie waere es denn mit einem Philips LPC2101/LPC2102/LPC2103 (8k/16k/32k)?

Die sind etwa gleich gross, duerften vom Preis auch hinkommen, haben eine vergleichbare Peripherieausstattung und laufen mit 3.3V (einen 1.8V Linearregler braucht man noch fuer die Core-Spannung).

Das ist allerdings ein ARM7 Core (16/32 Bit) und das Ding kann mit bis zu 70Mhz fahren, also Rechenleistung genug wuerde ich sagen.

Ist natuerlich letztlich was ganz anderes als ein ATMega.

LG,

--
Bernhard Roessmann
Don't Fear The Penguins!
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Bernhard Roessmann

Hallo Bernhard Roessmann,

die sind noch so neu das man dafür noch nicht mal Manuals bekommt (hab zumindest heute auf deren HP noch keine gefunden)

ja, so ungefähr (der ATmega88 hat nur 32Pins der LPC210x hat 48Pins und benötigt in jeden Fall einen ordentlichen externen Takt)

ja, der Preis ist immer als erstes "fertig"

Um die Pheripherie gehts mir gar nicht. Der ATmega88 soll auf einem Erweiterungsboard ein bischen mit den IOs wackeln und ab und zu mal /schnell/ was verarbeiten (rechnen). Den Rest der Zeit wird geschlafen, natürlich immer mit einem Auge auf den Inputs. Leider gibts in der Größe/Preis keine vernünftigen CPLDs, sowas würde eigentlich reichen. Mit der Hauptplatine, auf welcher ein LPC2106 werkelt, ist das Ding per I2C verbunden, worüber sich beide ihre Daten jeweils als Busmaster zusenden sollen.

mit entsprechendem Stromverbrauch, zusätzlich gibts nur schlechte Stromsparmodi

Trotzdem Danke für Deinen Vorschlag. Man soll ja immer mal über den Tellerrand schauen.

Grüße Erik

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Erik G.

Hallo Thorsten,

Mein Mitsubishi ist hoehergelegt (war aber ab Werk so). Der Motor befindet sich im 'zweiten Stock' und ich muss mich recken, um an die Oelablassschraube zu kommen. In dieser Gegend kann man etliche Gebiete mit tierfergelegten Autos nicht erreichen ;-)

Gruesse, Joerg

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Joerg

Erik G.schrieb: "

Erweiterungsboard ein bischen mit den IOs wackeln und ab und zu

natürlich immer mit einem Auge auf den Inputs. Leider

reichen. Mit der Hauptplatine, auf welcher ein LPC2106

als Busmaster zusenden sollen.

Hm - wir hatten doch gerade einen Thread über den R8C hier, wenn ich micht recht erinnere. Der macht bei 3V 20Mhz. Strom sparen kann er auch, z.B. 38uA bei 3V im Wait-Mode und Low-Speed mit 125kHz. Dann gibt es auch noch den Stop-Mode mit 0,7uA ... Wenn Dir das reicht, warum also nicht mal über den Tellerand schauen.

Dirk

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Dirk Ruth

Hallo Dirk,

Wenn nicht allzuhohe Rechenleistung erforderlich ist, kaeme vielleicht die MSP430F1xxx Familie als Low Cost Loesung in Betracht. Selbst mit laufenden 32kHz kommen die mit ein paar Mikroampere aus. Bei Olimex gibt es Header mit Quartz und allem drauf dazu, mit denen auf Wunsch die SMT Bastelei entfaellt.

Mit HW Multiplier wird das allerdings sofort teurer.

Bitte jetzt nicht mehr so viel ueber Teller reden. Wir hatten gestern Thanksgiving und ich habe mich wie jedes Jahr ordentlich uebergessen. Truthahn vom Grill und Sweet Potatoes waren lecker, liegen aber immer noch im Magen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Bernhard Roessmann,

Entschuldige bitte das ich gestern Abend Deinen Vorschlag einfach so abgebügelt hab. Gestern war nicht mein Tag, bitte nicht persönlich nehmen. Ich hab mich über einen ARM (NS7520) geärgert, der macht nicht was ich will.

Da sprichst Du wahr.

Grüße Erik

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Erik G.

Hallo,

Interessante Tipps, werd ich mir vor dem nächsten Projekt mal ansehen. Jetzt hab ich aber erst mal Termine und keine Lust auf ne neue µC-Architektur. Mit den AVRs kenne ich mich recht gut aus und ARM kommt auch so langsam dazu, damit lassen sich wohl die meisten Probleme lösen.

Ich "durfte" auch mal PICs in Assembler programmieren, bäh kann ich dazu nur sagen. Da war ja der C64 von nem altem Kumpel noch angenehm dagegen.

Also in Projekten wo ich den nicht brauche und auch sonst der Energieverbrauch wichtig ist sieht die MSP430-Family nach einer echten Alternative aus.

Ja gerne, nur alles zu seiner Zeit.

Lieber ein paar Kartoffeln als eine geplatzte Deadline weil die neue CPU neue Macken mitbringt. In Deinem Magen herrscht ganz bald wieder Ordnung aber verprellte Kunden können nachtragend sein.

Grüße Erik

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Erik G.

Genau so ist es. Menschen, die Geborgenheit haben und gluecklich sind, kaufen weniger. Menschen, die ungluecklich sind, suchen das Glueck im Konsumrausch, sind also die deutlich besseren Konsumenten, das gibt Wachstum. Und auch die Merkel hat sich wieder mal klar dazu bekannt, die Probleme, die wir haben, durch Wachstum loesen zu wollen.

scnr,

Steffen

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Steffen Koepf

Meistens sitzt das Problem aber _vor_ der Tastatur :-)

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
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Uwe Bonnes

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