Zwei Lautsprecher bei gleicher Leistung lauter als einer?

Hallo,

ist ja eher ein Problem der Akkustik, aber vielleicht gibt es hier ja Leute, die davon Ahnung haben:

Ich möchte wirklich wissen, ob es "lauter" ist, wenn ich einen Lautsprecher mit z.B. 6 W oder zwei Lautsprecher mit je 3 W ansteuere, wobei es sich immer um den gleichen Lautsprechertyp handelt.

Im ersten Fall habe ich vergleichsweise doppelten Hub bei einfacher Fläche, im zweiten Fall einfachen Hub bei doppelter Fläche. Bleibt sich das gleich (gleiches Volumen) oder gehen Hub und Fläche unterschiedlich in die Lautheit ein? Diese Betrachtung erscheint mir auch eher im Bassbereich anschaulich, wie sieht das bei den Höhen aus, wo "Leistung" und "Auslenkung" ja weniger zu bedeuten hat?

Ein einzelner Lautsprecher sollte bei steigender Leitung einen immer schlechteren Wirkungsgrad haben, weil die Auslenkung beschränkt ist, aber wie stark ist dieser Effekt?

Ganz genau muss ich das nicht wissen, mich interessiert eher, ob es da überhaupt einen hörbaren Unterschied gibt.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts
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Nachtrag:

dieser Effekt ist bei genügender Überlastung zu 100 % wirksam, d.h. der Wirkungsgrad geht dann auf genau 0 % zurück, evtl. geht der kurz davor noch in die Höhe wenn die Spule hörbar bruzzelt und die Membran anschlägt - der Klirrfaktor nimmt dann zunächst stark zu bevor dieser auch auf Null zurückgeht.

HTH

Bernd Mayer

--
Monopole haben nicht nur Vorteile
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Bernd Mayer

Nee, mit Akkus hat das nix zu tun.

Nein, hast Du nicht, denn der Hub ist stromabhängig.

Theoretisch nicht. Praktisch ist Hub sehr viel schwieriger zu steigern, als Fläche. Man könnte auf die Idee kommen, wenn man ein zynischer Mensch wäre, dass Hub Fläche aus den verschiedensten Gründen überhaupt nicht substituieren kann und alle Lautsprecher mit Minitieftönern, die man in ein Überraschungsei packen und runterschlucken kann eigentlich nur Blender-Schrott sind. Aber - wie gesagt - nur wenn man ein zynischer Mensch wäre...

Wenn man als Bassbereich denjenigen Bereich nimmt, in dem gilt dass der Membranumfang klein gegen die Wellenlänge ist, dann sind zwei Lautsprecher deren Abstand klein gegen die Wellenlänge ist, bei insgesamt gleicher Eingangsleistung 3dB lauter, als ein einzelner.

Im Grunde ist es hier das Gleiche, allerdings ist es unmöglich einen Abstand hinzukriegen, der klein gegen die Wellenlänge ist. Damit bekommt man keine korrelierte Schalladdition mehr hin. Hier gibt es dann auch die Interferenzen, die Bernd angesprochen hat, die es bei kleinem Abstand natürlich nicht gibt.

Je nach Konstruktion mehr oder weniger ausgeprägt als Kompression vorhanden. Wenn man je einen Lautsprecher gehört hat, der bis über

100dB keine Kompression zeigt, wird man sich bei praktisch allen Fertigboxen verdammt wundern.

Gibt es.

Gruss Benjamin

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Benjamin Stenzel

Hallo Benjamin,

ächz - zwei(!) Schreibfehler in einem Posting! Da muss ich mich wohl geisseln! ;o)

Wird also als doppelt so laut empfunden. Klasse, genau das, was ich hören wollte! :o)

Interferenzen interessieren hier nicht. Es geht um einen Lautsprecher mit Mono-Signal im Vergleich zu zwei Lautsprechern mit Stereo-Signal:

Ein Kundin hat sich beschwert, dass unser Musiksystem zu leise wäre und immer der Kurzschluss-Schutz anspringt (das Ding also automatisch herunterregelt). "Zu leise" habe ich aber noch nie gehört (normalerweise muss die maximale Lautstärke begrenzt werden), allerdings hat diese Kundin eben auch nur einen Lautsprecher angeschlossen (kein Kommentar ;o). Der Kurzschluss-Schutz überwacht direkt die Versorgungsspannung (die beide Kanäle versorgt) und ich habe mich gewundert, warum eine Leistung die üblicherweise als völlig ausreichend empfunden wird, hier nicht reicht...

Aha, "Kompression" hört sich gut an - ist wahrscheinlich irgend eine Billigtröte mit ausgeprägter Kompression.

Dann kann ich jetzt also mit gutem Gewissen zur Problemlösung einen zweiten Lautsprecher empfehlen. :o)

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Nönö, musste nicht. Geisseln musst Du Dich erst, wenn Du Widerstand mit h schreibst oder dämlich mit ie ... oder vielleicht andersrum. Jedenfalls brauchst Du Dich in diesem Fall nicht zu geisseln, es sei denn Du willst es ausdrücklich.

Leider nein. 3dB ist gerade mal das, was man als gut hörbar bezeichnet. 6dB sind doppelte Lautstärke und für doppelte subjektive Lautheit braucht man ca. 10dB.

Da ist dann der Abstand üblicherweise nicht klein gegen die Wellenlänge, d.h. die beiden Lautsprecher/Schallquellen addieren sich mit geteilter Leistung im Mittel nur auf +-0dB. Bei doppelter Eingangsleistung (man hat ja zwei Kanäle) sinds dann wieder 3dB.

Da gibts ja schon ein paar Möglichkeiten. Um die Uhrzeit fallen mir spontan ein:

-Lautsprecher (teilweise) kaputt

-Lautsprecher sehr niederohmig

-Lautsprecher hat wirklich fiesen Impedanzgang

-Lautsprechergehäuse oder Sicke kaputt -> akustischer Kurzschluss

-Schlecht verkabelt oder kalte Lötstelle in der Frequ.weiche

-Endstufentransis abgebrannt und die Treiber stehen allein da

Vielleicht, aber nicht notwendigerweise. Die Dame einfach abzukanzeln ist eh nie das Wahre. Ein bisschen mehr Input wär schon nicht schlecht - optimal aber wahrscheinlich unrealistisch wäre eine Ortsbegehung...

Wenn Du das "zur Problemlösung" weglässt, kann man das sofort unterschreiben. Ob das aber wirklich problemlösend ist?

Gruss Benjamin

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Benjamin Stenzel

Edzard Egberts schrieb:

... das hört sich so an, als ob die Gute den einen Lautsprecher gleich an beide Ausgänge angeschlossen hat. Kein Wunder, wenn da der Überlastschutz anspricht...

Klar - wenn sie außerdem die Verbindung zwischen den Endstufen wieder trennt...

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de

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In a world without walls and fences, who needs Windows and Gates ?
(Sun Microsystems)
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Tilmann Reh

Hallo Benjamin,

da bin ich aber froh! ;o)

dann habe ich das wohl mit "Dämpfung um 3 dB" bei Spannungen verwechselt oder so etwas - ist schon mehr als 10 Jahre her, dass ich mich mit logarithmischen Werten auseinander setzen musste...

Ein zweiter Lautsprecher bringt also nichts. Doppelte Eingangsleistung habe ich ja nicht, weil die Begrenzung der Gesamtleistung anspricht.

War auch nicht meine Absicht, sondern ich suche wirklich nach Wegen, der guten Frau die gewünschte Dröhnung zu verpassen. Muss jetzt wohl das Ansprechverhalten des Kurzschluss-Schutzes unter die Lupe nehmen. Da ist wahrscheinlich noch Reserve...

Danke für die Info,

Ed

Reply to
Edzard Egberts

Hallo

"Edzard Egberts" schrieb

[snip]

Ich glaub nicht, dass es daran liegt. Frag lieber nach, wie genau der LS beim Kunden angeschlossen ist. . Erst 'zu leise', dann Ausloesen der Schutzschaltung sieht auch mir verdaechtig nach gravierendem Verkabelungsfehler aus. (Kurzschluss durch einzelne lose Ader oder Kanaele 'gebrueckt'.)

Rudi Fischer

--
...and may good music always be with you
Reply to
Rudi Fischer

Hallo,

der Kurzschluss-Schutz kann auch noch fehlerhaft sein. Gleichspannung am Ausgang vermindert den Wirkungsgrad auch deutlich.

HTH

Bernd Mayer

--
Monopole haben nicht nur Vorteile
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Bernd Mayer

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