Wird ARM der naechste "Volksprozessor"?

Wo habe ich das geschrieben? Wisch dir mal den Schaum vom Mund.

Das wird dich jetzt vielleicht überraschen, aber was das Tötungsverbot angeht, sind sich die meisten Religionen einig. Das ist also nichts spezifisch christliches. Und gerüchteweise haben sogar Atheisten eine Moral. IMHO sogar die bessere, weil nicht so viele irrationale Dinge darin herumspuken.

Aber zurück zum Thema:

Da die Entscheidung, wann der Zellhaufen ein menschliches Wesen ist, nicht so einfach ist, halte auch ich eine Fristenlösung für sinnvoll. D.h. bis zur X-ten Woche sollte die Frau sich frei(!) entscheiden dürfen ob sie das Kind will. X sollte man dabei so wählen daß

  1. genug Zeit zur Diagnose "schwanger" bleibt
  2. genug Zeit zur Entscheidung "Kind oder nicht?" bleibt
  3. das Risiko von Schaden für die Mutter gering bleibt
  4. ansonsten so früh wie möglich

Ich habe genau das schon funktionierend erlebt. In der DDR.

Ich habe gar nichts dagegen, wenn du als Christ den Zellhaufen unmittelbar nach der Befruchtung für einen Menschen hältst. ich teile jedoch diese Auffassung nicht. Akzeptiere das.

Mehr noch: wenn Christen die Abtreibung als so schlimm betrachten - wieso brauchen sie dann noch ein separates Gesetz? Für jeden Christen sollte die Sachlage doch ohnehin klar sein. Kann es sein, daß da ein bisschen missioniert werden soll? A'la "wenn ihr unsere Auffassung nicht freiwillig teilt, dann zwingen wir euch eben per Gesetz dazu"? Missionierung geht mir übrigens auch auf den Sack.

XL

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Axel Schwenke
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Auch die Definition von "Leben" ist nicht statisch. Ich erinnere mich düster an 5 Merkmale, wo z.B. auch "paßt sich seiner Umgebung an" drin vorkam. Also etwas, das ein Grasbüschel eher hinbekommt als eine vor

10 Tagen befruchtete menschliche Eizelle.

XL

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Axel Schwenke

Ach, und ich hoffte schon, jetzt kommt soetwas wie "Aber zur=FCck zum Thema des Betreffs"...

Gru=DF, Mario

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Mario F. Duhanic
*Axel Schwenke* wrote on Fri, 05-12-16 10:55:

Und warum die Frau und nur sie? Ein Kind hat ab Verschmelzung zwei Eltern. Selbst wenn man Abtreibung grundsätzlich gutheißt ist sie nur unproblematisch, solange beide Eltern sich einig sind. Sonst gibt es dabei zwei Szenarien:

a) Der Vater möchte sein Kind. Er muß nach derzeitiger Rechtslage hilflos zusehen, wie seine eigene Tochter ermordet wird. (Meine ist jetzt 15, aber im Prinzip hätte auch mir das passieren können.)

b) Der Vater möchte abtreiben. Ohne gefragt zu werden muß er mindestens zwanzig Jahre lang den gesamten (jawohl, nach deutschem Recht den gesamten, nicht etwa die Hälfte) materiellen Lebensbedarf eines Kindes tragen. (Daß er es mit hoher Wahrscheinlichkeit nie sehen und keinerlei Einfluß auf Erziehung und vermittelte Werte haben wird ist in dem Szenario unerheblich, aber tägliche Realität für Väter die ihre Kinder wollten und lieben.)

Wenn man also die Abtreibung befürwortet (was ich nicht tue, aber das ist in diesem Kontext irrelevant) dann muß dieses Recht für beide Eltern gelten. Nach der Geburt hat dann der, der nicht abtreiben wollte alle Rechte und auch alle Pflichten allein und der andere keinerlei Pflicht mehr. Nach heutigem Recht hat grundsätzlich und ohne Ansehen der Umstände immer die Frau die Rechte und der Mann die Pflichten, egal um was es geht.

Und wenn jetzt einer mit den paar Monaten Schwangerschaft kommt: Ja, Verwandte, denen gegenüber man Pflichten hat, können eine Belastung sein. Wenn man aber diese Belastung durch Ermordung der sie Verursachenden lösen möchte, warum fängt man bei den kleinsten Lasten an? Wenn überhaupt irgendwo und an irgendwem dieser Weg beschritten werden soll, dann kommen doch wohl (beliebig herausgegriffenes Beispiel) demente Schwiegermütter weit weit vor kleinen Säuglingen.

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Axel Berger
*Axel Schwenke* wrote on Fri, 05-12-16 10:55:

Das ist natürlich vollkommen richtig. Viel richtiger wird es noch bei den Dingen, wo die Einigkeit über die Grupe der Christen weit hinausgeht. Die Gesetze über Diebstahl und Mord an Erwachsenen wären dann als total überflüssig als erste abzuschaffen.

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Axel Berger

Axel Berger:

Was ist mit Darmbakterien und Mitochondrien? Z=E4hlen die als Bestandteil der Mutter?

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Thomas Thiele

Hallo Thomas,

Mach Dich doch einfach mal schlau über was diskutiert wird. Mitochondrien sind Bestandteil einer Zelle und es behauptet niemand ernsthaft, dass es nur dann ein valider Bestandteil sein darf, wenn er die gleichen DNA enthält, als der Kern. Die Diskussion um unterschiedliche DNA in Mitochondrien ist einfach sinnfrei in Bezug auf die Diskussion ob ein "Zellhaufen" nun ein Mensch mit den entsprechenden Rechten sein kann oder nicht.

Das selbe gilt bei der Darmflora, die ohne Probleme mit Menschenrecht oder sonstigen Rechtssystemen zu bekommen ausgiebig umgebracht werden darf (z.B. bei der nächsten Antibiotikatherapie ;-). Deine Mundschleimhaut ist auch nicht Teil Deiner Menschenwürde, sonst wären diverse Mundpflegemittel wohl auch verboten... Was soll der Quatsch hier eigentlich noch... Mit ARM7 hat das ohnehin schon lange nichts mehr zu tun, wir werden also von OT schon OT: OT: oder wie?

Marte

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Marte Schwarz

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Eine Geburt stellt fuer eine Frau eine reale Lebensgefahr dar, und nur sie kann den Konseqeunzen nicht ausweichen.

Maenner haben nach meiner Kenntnis zu inzwischen mehr als 50% nichts mehr mit dem Nachwuchs zu tun.

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MaWin

Axel Schwenke schrieb:

Ich halte auch die Empfindungsfähigkeit für ein wichtiges Kriterium.

Gruß Henning

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Henning Paul

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:dnre29$6mo$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

Quark mit Kaese.

Dir ist offenkundig nicht bekannt, das die meisten Zellhaufen nach Medizinersprache 'abgehen'.

Also gezeugte Embryos nicht in der Gebaermutter festwachsen sondern abgestossen werden, meist weil das gekreuzte Genmaterial so weit weg vom Genmaterial der Mutter ist, das keine Vertraeglichkeit besteht.

Abtreibung ist also natuerlich. Mehr als 50% der befruchteten Einzellen sind nach 2 Monaten wieder verschwunden, weil sie sich nicht halten konnten, ich glaube es waren so um 80%.

Eben. Und vor allem nachdenken. Nicht nur nachplappern was erzreaktionaere Kirchenfuzzis einem vorschreiben wollen.

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MaWin

Nein, denn er fordert ja nicht, dass die Kirche die Verdammung der Abtreibung aus ihrem Rechtssystem rausstreicht. Die Kirche kann in all ihren Kirchenrechtsordnungen/Papstbriefen usw. problemlos die Abtreibung ihren Gläubigen verbieten. Wenn die Christen die Religionsfreiheit anerkennen, dann müssen sie auch anerkennen, dass Andersgläubige "Todsünden" begehen, wenn das konform mit einem gesamt-gesellschaftlich Wertekonsens geht.

nicholas fup2poster

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Nicholas Preyß
*MaWin* wrote on Fri, 05-12-16 16:32:

Mein Reden. Und wieviele davon freiwillig? Zahlen und Raushalten, mehr erwartet diese Gesellschaft nicht und mehr gesteht sie nicht zu.

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Axel Berger
*MaWin* wrote on Fri, 05-12-16 16:39:

Darf man also zur Kostenentlastung die Altersgruppe, von der es 80 % natürlich nicht mehr gibt, auch einfach entsorgen? Kosten- und aufwandsmäßig ist da mehr zu sparen als bei Kindern.

Reply to
Axel Berger
*Nicholas Preyß* wrote on Fri, 05-12-16 17:21:

Eben deshalb fordern sie das auch nicht als Christen sondern als Staatsbürger. Und wenn Du den Text und die Begründung des Gesetzes ansiehst, dann steht da etwas ganz anderes als die herrschende Praxis. Bestehende Gesetze soll der Staat auch durchsetzen, und wenn er das nicht will, dann soll er die Ehrlichkeit und den Anstand haben, das, was er will, auch klar zu formulieren. Wenn dann wahlberechtigte Bürger eine Meinung haben, dann ist das Demokratie.

Hübsche Gesetze mit wohltönenden Verkündigungen gab es auch in der DDR. Die freien und geheimen Wahlen sind ein Beispiel dafür, nur daß halt die Geheimhaltung nicht durchgesetzt sondern nur von einigen wenigen persönlich bekannten wahrgenommen wurde.

Reply to
Axel Berger

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Weit hergeholt. Wohl so von kurz hinter Betelgeuse.

Wenn jemand wegen Abtreibung zu einer so fruehen Zeit ein Problem hat, weil er meint, das dabei was stirbt, dann ist er einfach gnadenlos unglaubwuerdig wenn er nicht gleichzeitig den massenhaften Abgang eben derselben Zellhaufen/Embryos wahrnimmt und besondere Massnahmen zu deren Schutz fordert (z.B. Genvorselektion zur Sicherstellung von Zeugung nur von Kindern die nicht vom Immunsystem der Mutter angegriffen werden, Umweltbedingungen der Mutter verbessern, medizinische Massnahmen zur Regelung des Gebaermutterhaushalts etc.)

Tut aber keiner von den Abtreibungsgegnern.

Der Tod scheint in Ordnung zu sein, wenn die Natur den Abort vornimmt.

So denken nur noch die Amish People.

--
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MaWin

Weil die Frau sich (im Gegensatz zum Vater) nicht aus der Situation rauswursteln kann (es sei denn durch Abtreibung). Weil die Frau die Risiken der Geburt (oder eben auch: der Abtreibung) trägt.

Du phantasierst dir da ganz schön was zusammen.

Die Frau kann frei entscheiden heißt nicht, daß niemand versuchen kann, auf ihre Entscheidung Einfluß zu nehmen. Natürlich wird ihr Umfeld versuchen sie zu beeinflussen. Mit gutem Zureden "davon geht die Welt nicht unter" bis hin zu Drohungen "ich enterbe dich", "du kommst in die Hölle". Nur ist das irgendwie eine andere Qualität als "wir sehen uns vor Gericht".

Interessanterweise ist §218 hier liberaler als du, weil er nicht verlangt, daß die Frau zur Pflichtberatung den Erzeuger mitbringt.

Stimmt, das ist ungerecht! Hier böte sich mal ein lohnendes Ziel für deinen missionarischen Eifer...

PS: EOT + f'up - irgendwie ist das unergiebig

XL

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Axel Schwenke

Mit Logik hast du es nicht so, oder?

Ich habe nicht gegen Gesetze im Allgemeinen gesprochen. Schon gar nicht Gesetze, die den allgemeinen Konsens zementieren. Wohl aber über Gesetze, die die religiösen Anschauungen eines IMHO schwindenden Bevölkerungsteils auf den Rest ausdehnen.

PS: Um auch mal eine abstruse Situation zu konstruieren: was macht eigentlich ein Christ, wenn geltendes Recht mit seinem Glauben kollidiert? Hölle oder Gefängnis?

XL

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Axel Schwenke

Das nennt sich Symbiose und ist in der Natur und auch in unserer Gesellschaft sehr häufig.

Grüße Erik

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Erik G.

Hallo MaWin,

Mach mal halb lang, wir haben heute moderne Medizin. Ich würde behaupten das mehr Männer beim täglichen Weg zur Arbeit sterben, Straßenverkehr u.ä., als Frauen bei der Entbindung. Bei den wenigen Fällen wo tatsächlich eine gewisse Gefahr für die Mutter besteht muss eben ein Interessenausgleich gefunden werden. Ich gebe ehrlich zu eine derartige Entscheidung nicht treffen zu wollen (ich wünsche auch sonst niemanden eine solche Situation), bin aber auch bereit mich von rationalen Argumenten überzeugen zu lassen.

Und warum ist das so? Ich werde nicht bestreiten das es dort einen guten Anteil solcher "Personen" (echte Männer kümmern sich um ihren Nachwuchs) gibt die sich gar nicht für ihre Kinder interessieren, aber es gibt auch sehr viele die einfach ausgeschlossen werden. Den Ultrafeministinen-Spruch "Mein Bauch gehört mir, und alles was drin ist auch!" find ich zum kotzen. Es geht mir nicht darum das die Männer den Frauen ihre Meinung aufdrücken sollen (das wurde in den letzten paar tausend Jahren schon viel zu oft gemacht) aber es ist genauso unfair wenn der Mann sich der weiblichen Entscheidung hilflos unterordnen muss. Hauptleidtragende sind dabei allzu oft die Kinder, egal ob sie abgetrieben werden oder vaterlos aufwachsen. Auch mir sollte mein Kind weggenommen werden, nicht von meiner Freundin sondern ihre Mutter hat versucht eine Abtreibung herbeizuführen. Ich finde das beide Szenarien von Axel Berger schon viel zu oft in der Realität existieren.

Ich bin nicht prinzipiell gegen Abtreibung, ich bin nur dagegen das aus unerheblichen Gründen wie Geld, soziales Umfeld und derartigem Kram ein Leben zerstört wird.

Grüße Erik

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Erik G.

"Erik G." schrieb im Newsbeitrag news:do1dl0$19c$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Den Satz sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Weil die Frauen den selbstverliebten Testosteronjunkie nicht ertragen, und in der heutigen Welt, in der sie auch ohne Mann nicht verhungern muessen, ueblicherweise nicht mehr gesellschaftlich ausgestossen werden, und sowieso zwischen dem einen mit den Nachwuchsgenen und dem Anderen zum unkomplizierten Zusammenleben frei waehlen koennen, lieben den Erzeuger vor die Tuer setzen?

--
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MaWin

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