wie QFN anlöten?

Bin gerade ein QFN-Chip in einer Schaltung am einlöten (ein Microprozessor, wo der alte sich nicht programmieren ließ). Leider sind ein paar Pads auf der Platine beim entlöten des alten Chips verlorengegangen. Wie kann man am besten die seitlichen Metallpads des Chips mit Drähten ein Stück weiter auf der Platine verlöten?

Als passende Kabeldicke habe ich ein Fädchen von entwirrter Entlötlitze gefunden. Ist ein wenig dünner als ein Haar, was kein Problem ist, da dort nur mA drüber fließen. Aber ist was schwierig, das genau zu positionieren und dann noch mit dem Lötkolben und ggf. ein wenig Lötzinn das festzulöten. Gibt es vielleicht sowas wie eine dritte Hand, in die man den Draht einspannen kann und was man Bruchteile von Millimetern, per Rädchen, im Raum genau positionieren kann, sodaß es fest auf dem Pad zum besseren Löten aufliegt? Sowas müssten doch vielleicht Uhrmacher haben?

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss
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Alter Trick, etwas frickelig, hoert sich komplizierter an als es ist: Einen dieser Allrichtungsschraubstoecke nehmen, das sind die Dinger mit der Kugel, die damit zwei Freiheitsgrade bietet. Notfalls geht auch ein normaler Backenschraubstock. Muss aber lose auf dem Tisch stehen, am besten auf einem gut rutschenden Backpapier oder so. 20cm Silberdraht da rein, den so hinbiegen, dass er in etwa ueber dem uC rauskommt. Nun eine Litze etwas aufdroeseln, n-1 der Draehtchen wegbiegen, sodass auf 1-2cm nur eines der Draehtchen raussteht. Bei 10cm abschneiden und den nicht aufgedroeselten Teil mit Masking Tape (Tesa Krepp?) am Silberdraht festmachen. Den duennen Litzendraeht mit zwei Pinzetten so biegen, dass er als "L" passt. Dann den Silberdraht so biegen, dass dieses "L" genau in der gewuenschten Pin-Ecke zu liegen kommt. Per Verschiebung des Schraubstocks feinjustieren. Verloeten. Ich nehme dafuer meist Kester No-Clean 0.3mm.

Dann ein Schlueckchen Frueh Koelsch, naechstes Litzendraehtchen anfischen und passend biegen, verloeten. Und so weiter, bis Du durch alle gerissenen Pads durch bist oder das Koelsch alle ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Im Binokular schafft man das Loeten auch ohne dritte Hand recht gut

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Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

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Uwe Bonnes

In diesen Situationen kann man aber schlecht vorpasten. Ich hatte auch schon mal Draht mit links, Kolben mit rechts und Loetzinn mit dem Mund gehalten. Doch sowas wuerde ich als Erwachsener nicht mehr tun, seit mit klar ist, was der Ausdruck Pb bedeutet ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Also das hier ist Kupferlackdraht, verlötet mit einer stinknormalen

1,x-mm bleistiftspitzen Lötspitze, Hilfsmittel brauchte ich keine.

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Gruß Henning

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Henning Paul

Das ist ja auch einfach. Mein Chip sieht ungefähr so aus:

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mit 0,5mm Pitch. Habe es aber jetzt relativ leicht anlöten können, indem ich erst den Litzen-Faden auf der Platine angelötet habe, dann an die Pins drangebogen und dann dort festgelötet. Läuft jetzt wieder. Ist zum Glück nicht so ein QFN-Chip, wo man nur von unten an die Pins drankommt.

Fotos gibt's keine, da es ein Auftrag mit NDA von einem Kunden in USA ist. Nun kann ich endlich mit dem leichten Teil der Arbeit anfangen, dem Programmieren der Firmware für den Chip :-)

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

essor,

auf

man am

iter auf

itze

dort

nieren

zul=F6ten.

im

L=F6ten

Jetzt weisst Du endlich, warum wir hier in D bleifreies Lot fordern. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Nat=FCrlich gibts das, sog. Mikromanipulatoren. Die nimmt man, um so etwas zu bauen:

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Aber, die willst Du nicht bezahlen wollen. :-( Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Moin,

Joerg schrieb...

Pb = Plum-Butt Plumst hinten wieder raus ;-)

- Heinz

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Heinz Saathoff

Wenn Du nicht jeden Tag eine CPU so einlötest, sollte nix passieren. Das Koelsch würde ich aber dann immer erst ganz am Ende nehmen.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Am 01.07.2008, 13:36 Uhr, schrieb Heinz Schmitz :

Um das Blei wird m.E. viel zu viel Gesch*ss gemacht. Die paar Nanogramm, die man auf die Art in sich aufnimmt, fallen all dem übrigen Umweltdreck nicht ins Gewicht.

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse errichen mich - oder auch nicht. Nützliche  
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mail to the given address may or may not reach me - useful address will be  
given when required!
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Ansgar Strickerschmidt

Dabei is Blei ans von die schwersten Schwermetalle.... w.

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hwabnig

Bei der Auflistung erneuerbarer Energieen wird Hysterie meist vergessen..

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Genau ums _nicht_ mehr aus-"Gesch*ss"-en werden können geht es im wahrsten Sinne des Wortes. ;-)

Zumindest war dies einer der wesentlichen Aufhänger um das Spielchen mit RoHS&Co. in Gang zu setzen.

--
MfG Knut
~Subject: * [NewsGroup] *
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Knut Schottstädt

Falls das nochmal passiert, enger ist und Abblock-C in der Naehe sitzen: Litzenaederchen provisorisch an den Abblock-C anpappen, in Position druecken, an Chip und abgerissene Bahn loeten, dann Verbindung zum Abblock-C abkneifen.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

On 1 Jul., 13:56, "Ansgar Strickerschmidt"

Naja, immerhin soll Blei ja schon den Untergang des r=F6mischen Reiches bewirkt haben. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Joerg schrieb:

Wobei metallisches Pb eher unkritisch ist (außer, man beschleunigt es auf 800m/s ;-). Richtig giftig sind die Oxide.

Patrick

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Patrick Schaefer

Vor die Stirn klatschend! Jetzt iss mir klar, warum die Dinger Stützkondensatoren heissen :-)

Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Wolfgang Allinger schrieb:

Nein, du meinst Abklatschkondensatoren!

- Henry

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www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Wir haben schon einen Untergang ohne Blei hingekriegt und schaffen das auch wieder.

Die Römer haben imho außerordentlich viel Blei verwendet, und zwar nicht in Fernsehern und Radios, sondern in Rohren, Gefäßen, etc. In Bechern auch als Bleiacetat (Bleizucker), zur stillen Außerbetriebsetzung des Genießers. Siehe zu Rom auch [:-)]

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Grüße, H.

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Heinz Schmitz

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