Elkos austauschen

Hallo allerseits,

zur geplanten Beseitigung mehrerer thermischer Effekte (bzw. Fehler) in einem durchaus hochwertigen Funkmeßplatz, will ich einen nicht unerheblichen Berg neue Elkos bestellen und stehe nun vor der entscheidenden Frage, ob ich die Originaltypen einsetzen soll (die SMD-Alu-Elkos; der kleine Alu-Becher auf der Kunststoffplatte) oder auf bedrahtete 105°C-Typen umschwenke. Die einzelnen HF-Module werden im Betrieb verdammt warm (geschätzte

60°C), ich vermute mal, daß sie aktiv geheizt werden.

Der Meßplatz ist im kalten Zustand quasi unbenutzbar, legt nach der Warmlaufphase jedoch einen fehlerfreien Selbsttest hin. Da ich in einem 19"-TFT schon mal solch einen Winzling als Verursacher eines thermischen Fehlers (volle Funktion im warmem Zustand) entlarvt habe, erscheint mir diese Sysiphus-Arbeit als durchaus erfolgversprechend.

Natürlich wäre es schön, wenn ich da gleich die "richtigen" Tauschteile verwende. BTW, weiß jemand, ob es die Becher-SMD auch in 105°C gibt?

MfG

Frank

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Frank Scheffski
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Also ich wei=DF jetzt nicht ganz genau, was Du mit "Becher-SMD" meinst (ich kann es mir allerdings vorstellen), aber es gibt auch SMD-Elkos im Alu-Geh=E4use mit flachen Beinchen zur Seite raus f=FCr 105=B0C.

Hersteller sind z. B. Yageo CE-Serie oder Frolyt ERS, ERSH, ERSM, ERSY. ERSH geht sogar bis 125=B0C und hat dann immer noch eine Brauchbarkeitsdauer von 1500 h. Gibt es z. B. bei B=FCrklin.

CU Peter

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Peter Weiss

Peter Weiss schrieb:

Ja, genau die meine ich.

Vielen Dank für den Tip!

Die Preise sind ja durchaus atemberaubend. Zum Glück sind die ERSH viel zu groß, das erspart mir viel Grübelei ;-)

Das wird wohl auf die Yaego CEs hinauslaufen.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Ja, problemlos - auch in Low-ESR. Sanyo und Panasonic haben da einiges im Programm. Je nach Serie und Bauform variiert die angegebene Lebensdauer (1000h/2000h/5000h bei 105°C).

cu Michael

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Some people have no repect of age unless it is bottled.
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Michael Schwingen

Michael Schwingen schrieb:

Gibt es Erfahrungen, ob bedrahtete Elkos in heißer Umgebung länger halten, als diese SMD-Teile. In einer Diskussionsgruppe war zu meinem defekten Gerät zu lesen, daß man eher bedrahtete Elkos nehmen soll, ohne jedoch fundierte Gründe dafür anzugeben. Daß man nach dem Austausch von 100 Stück dieser Mistdinger eine gewisse Aversion entwickelt, ist nachvollziehbar. Aber ich habe es noch vor mir (2 Geräte, macht 200 Stück. grrr) und auch noch keine Ersatzteile bestellt.

Gibt es außerdem einen heißen Tip, wie ich die Teile auslöte, ohne die Leiterbahnen zu ruinieren? Die meisten sitzen auf FR4, es sind aber auch einige auf einem anderen, grauen HF-Substrat verbaut.

Heißluft? Tweezer kaufen?

Vielen Dank im Voraus!

Frank

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Frank Scheffski

Die SMDs haben grossflächigeren Kontakt und geringeren Abstand zur Platine, wenn also die Leiterbahn/Kuperfläche, auf der sie sitzen, heiss wird, wird der SMD-Elko vermutlich etwas wärmer als der bebeinte, der etwas absteht. Bei warmer Umgebung also kein Unterschied. Allerdings haben die SMDs auch idR ein kleineres Volumen als ein ansonsten gleichwertiger mit Drähten, ob das alles so viel ausmacht, sei mal dahingestellt.

...vielleicht auch einfach, weil der Tippgebende sich nicht im Klaren darüber war, dass es auch 105-Grad-SMDs von Markenherstellern gibt, die ihren beinigen Äquivalenten ebenbürtig sind? Bei Reichelt :) bekommt man inzwischen zwar 105-Grad-Standardelkos, aber keine SMDs, zumindest weiss man nicht, was man genau bekommt.

Vorsichtig :) Wenn nur wenig Lötzinn an den Beinchen ist, lässt sich eine Seite meist recht leicht ablöten, die andere ist dann Selbstgänger, nur nicht zu weit biegen. Wenn das Zeug nicht schmelzen will, lieber etwas Lötzinn zugeben und danach wieder entfernen als zu lange herumbraten, falls die Dinger festgeklebt sind: noch vorsichtiger sein. Man kann das Lötzinn natürlich auch mit Litze entfernen, nur war bei den Platinen, bei denen ich sowas bisher gemacht habe, meistens so wenig Platz, das man damit nur andere Bauteile angeschmolzen hätte. Falls die Elkos schon ausgelaufen sind: Leiterbahnen darunter genau angucken, Durchkontaktierungen prüfen, gut reinigen und blanke Flächen evtl. neu abdecken. Das graue HF-Zeug ist vermutlich keramisch, da sonders vorsichtig mit Kraft und Hitze!

Wenn Du die Dinger komplett entlöten willst... ich würde beim Kolben bleiben.

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Stefan Huebner

Stefan Huebner schrieb:

Also egal. Dachte ich mir schon.

Die 85°C-Typen sind in den Geräten >8 Jahre alt geworden, da sollten es die 105er mindestens genauso lange tun.

Reichelts RAD 105 xx/yy sind von Yageo. Die Marke, die ich mir jetzt bei Bürklin für die SMDs ausgesucht habe. Der Tippgeber stammt aus dem imperialistischen Ausland und kauft eher bei Radio Shack oder so.

Ja, ich weiß. Ich habe schon einige Leiterbahnen mit abgezogen. Allerdings in Billiggeräten, wo man nicht gleich Kammerflimmern bekommt, wenn man was verhunzt.

Das Problem habe ich hier nur an zwei oder 3 Stellen und dann sind das welche in der kleinsten Baugröße, da habe ich keine Bedenken.

2 Dosen Kontakt LR stehen ganz oben auf der Einkaufsliste. Für den Ultraschallreiniger sind die meisten Platinen aber deutlich zu groß.

Nee, keine Keramik. Irgendein GfK-Zeugs, aber eben kein FR4. Wobei stellenweise beim FR4 die Lötstopmaske im Bereich von HF-Bauteilen großflächig ausgesetzt wurde. Das irritiert auch etwas.

Nee, ist schon eine "echte" Hot-Air-Station. Ich habe auch eine Spezialdüse mit 2 parallelen Düsen. Damit werde ich die dicken 100µ aber nicht wegbekommen.

Für'n Fuffi bekommt man schon halbwegs ordentliche Tweezer. Wenn er 200 Entlötungen aushält und dabei keine Leiterbahn hinüBär geht, ist es mir das durchaus wert.

MfG

Frank

Reply to
Frank Scheffski

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