Entlöten mit Bügeleisen

Hallo,

vor ein paar Wochen hat jemand hier über eine Entlötmethode mit einem Bügeleisen gesprochen.

Danach habe ich leider eine starke Erkältung bekommen und konnte nichts probieren - allerdings konnte ich, mal wieder, etwas rumspinnen:

Die meisten Lötzinne haben vermutlich den Schmelzpunkt bei 180-230°C.

Könnte man nun nicht eine Art stark-saugendes Filz oder Fließ (natürlich Nichtsynthetik) benutzen, um das flüssig gewordene Lötzinn von der Platine "zu saugen"?

Meine Grundidee bei der Bügeleisen-Methode war eigentlich Jeansstoff zu verwenden. Problem ist dann aber, was mit dem Lötzinn passiert. Vermutlich läuft es dann wieder an die Platine und verhärtet dort.

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff
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Lötzinn hat eine recht grosse Oberflächenspannung, das bewegt sich nur in den Stoff, wenn es sich mit dem Material verbinden kann (als Legierung). Mit anderen Worten, der Stoff muss aus Metall sein und heftig mit Flussmittel getränkt sein, sonst oxidiert es bei der Temperatur zu schnell. Sowas gibt es fertig zu kaufen und nennt sich dann Entlötlitze (Kupferdrahtgeflecht mit starkem Flussmittel getränkt). Gibt's mit max. 1cm Breite und ist nicht wiederverwendbar.

Mit Jeans wird es nie funktionieren...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Hallo,

Kennst du Entlötlitze? Ist ein Gewebe aus dünnen Kupferdrähten, meist mit Flußmittel getränkt.

Was willst du nochmal genau machen? Alle Bauteile schnellstmöglich ab? Wenn ich dich richtig verstehe willst du es so machen:

BBBBBBBBBBB Bügeleisen JJJJJJJJJJJ Jeans PPPPPPPPPPP Platine

Ich glaube das wird nix weil der Stoff die Temperatur nicht gut genug leitet und vermutlich sogar verbrennt. Mit flächicher Entlötlitze wird das evt. was, ist aber Verschwendung und auch damit bekommst du nicht das komplette Zinn ab so das sich die Bauteile immer noch nicht von den Pads abheben. (Kapilarkraft zwischen Bauteil und Pad hält das Zinn dort fest)

Was hast du gegen die "heiß machen und auf die Tischkante klopfen" Methode?

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Hallo,

vorab: Soll nur e> "Tobias Wendorff" writes:

Nun, dann lässt man es eben auf ein eBay-Bügeleisen laufen und dort verpuffen. Allerdings sollte man dabei gut lüften.

Yop, ich weiß. Wäre es breiter, wäre es schöner :-)

Ja, das war mir doch klar :-) Aber Jeans kann gut die Wärme auf die Platinenunterseite übertragen ohne sofort schwarz zu werden und Schlimmeres.

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff

Hallo Martin,

auch hier sage ich vorab: Soll nur e> "Tobias Wendorff" wrote:

Ja, Problem ist aber, dass es relativ klein ist.

Ist halt mehr eine Spinnerei - eine Platine auf einen Schlag entlöten. Eigentlich könnte man sie ja auch in den Backofen bei 220°C tun :-)

Soweit korrekt, aber das war nur meine Grundidee (okay, die Grundidee mit dem Bügeleisen kam hier aus der NG).

Jeans ist mir beim Bügel noch nie verbrannt. Es ist eigentlich dafür bekannt, dann es relativ hohe Temperaturen aushalten kann und kam mir daher sofort in den Sinn.

Oh, gibt es auch großflächige Entlötlitze? Ich kannte die bislang nur in extrem klein.

Dann könnten Bauteile rausfliegen. Vielleicht auch noch ein paar Lötaugen abbrechen oder so. Ich glaube, ich starte mal eine Versuchsreihe.

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff

Tobias Wendorff schrieb:

Hallo,

na dann halte doch mal einen kr=E4ftigen L=F6tkolben an Deine =E4lteste J= eans.=20 ;-) Nat=FCrlich nicht wenn Du gerade drinsteckst! Ausserdem pflegt man aus gutem Grund w=E4rmeisolierende Bekleidungsstoffe= =20 zu tragen, besonders jetzt im Winter. Zur W=E4rmeleitung beim Entl=F6ten = ist=20 der Stoff also denkbar ungeeignet.

Bye

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Uwe Hercksen

Also muss doch das eBay-Bügeleisen dran glauben?

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff

Ciao Tobias,

Hast du's schonmal mit einem Heissluftfön versucht?

In "Not-Zeiten" hab ich den flüssigen Lötzinn mit Frischhaltefolie weggewischt (bleibt an der Folie haften)...

LG Alex

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Alex Coray

Hallo Tobias,

"Tobias Wendorff" schrieb im Newsbeitrag news:cv27ch$sq6$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Ein sehr gutes, gesichertes und exakt reproduzierbares Verfahren ;-)

s.o.

Klaus

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Klaus Wagner

Habe leider nur einen Haarfön. Habe mich damals dafür entschieden, weil er praktischer ist :-)

Das ist in der Tat eine Idee. Ich muss mal ein wenig probieren!

Danke für die Idee Tobias

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Tobias Wendorff

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