Wie belastbar ist Epoxydharzplatine?

Bei einem Entlötversuch auf einer Platine aus Epoxydharz habe ich einen beißenden Geruch vernommen, ähnlich der "Geruchsnote" wenn man Epoxy-Lochraster mit dem Dremel zurechtschneidet. Taugt die Platine nur noch für den Müll oder hält eine Epoxy-Platine einer kurzen Überhitzung stand?

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Ist es ein Transimpedanzverstaerker mit 100M Rueckkopplung oder ein LED-Blinker mit NE555?

Ich hab schon Platinen repariert die an einer Stelle durch ueberhitzte Widerstaende richtig schwarz waren. Aber es haengt halt davon ab was drauf ist. Wenn du aber keine Verfaerbung sehen kannst dann wuerde ich mir da keine unnoetigen Gedanken machen.

BTW: Wenn man Epoxi karamelisiert wird das dann nicht sogar etwas leitfaehig?

Olaf

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Olaf Kaluza

Ja, das ist so. Kann ziemlich eklig sein. Ich hatte sowas vor einigen Monaten auf einer Platine. Bin mir nicht ganz sicher, ob es ein SMD Kondensator am 7805 war, der zuerst heiß wurde. Dann war dort ein schwarzer Fleck auf der Leiterplatte. Nach dem Einschalten glühte es dann im Epoxy.

Da hilft dann nur noch großflächig ausfräsen.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brörring

Ich erinnere mich da an diverse Hochspannungsversuche. Wenn es erst mal auf der Platine übergeschlagen hat und erste schwarze Streifen da waren, dann waren die fast so gut wie Leiterbahnen :-)

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Es handelt sich um einen Bestandteil meines HTPC. Eine Erweiterungsplatine zum Einschalten via IR und zum Ausleiten von RGB aus der DVB-Karte. Kostenpunkt: 60 EUR.

Wäre in der Situation nicht schlimm, denn an der Stelle ist die obere Massefläche mit der unteren durchkontaktiert. Was ohnehin verbunden ist kann auch durch leitfähiges Epoxy nicht verschlimmbessert werden.

Eher stört mich, dass nach dem Entfernen der Flussmittelreste nun auch noch zwei Durchkontaktierungen, die durch die Auslötversuche etwas zerfleddert sind, sichtbar wurden.

Wie auch immer: Mittlerweile ist bei dem Reparaturversuch mehr kaputt gegangen als vorher kaputt war. Ich sende das Board jetzt an einen Profi ein der so nett ist und sich das mal anschaut. Mit meiner Ausstattung gehe ich auf jedem Fall nicht nochmal an Platinen mit Durchkontaktierungen ran und da ich eher selten mit sowas zu tun habe lohnt auch nicht die Anschaffung von entsprechendem Werkzeug.

CU

Manuel

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Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die
eines Experten sein, der versichert, das sei gar nicht möglich.
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Manuel Reimer

Das wäre ein guter Tipp für unsere chinesischen Freunde. Heißer Metallstempel übern Holzkohlegrill und dann die Platine damit 'gedruckt'...

- Henry

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www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Hi Henry,

Lässt sich schlecht löten :-(

Marte

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Marte Schwarz

Das hat ein Fachkollege mal auf einer Tagung vorgestellt: Nachdem es mehrere Brände abgestellter PKW gegeben hatte, die alle von einem bestimmten Steuergerät auszugehen schienen, bekam er die Sache zur Untersuchung.

Das Ergebnis war, dass es immer der gleichen Stelle zu einer lokalen Überhitzung kam und an dem durch das Verkohlen gebildete Widerstand dann dauerhaft die Batteriespannung lag. Sobald das eingetreten war, brauchte es keine 15 Minuten mehr bis zum Vollbrand der Baugruppe.

Wenn ich mich weiterhin richtig erinnere, war der Auslöser der Überhitzung Korrosion durch Kondenswasser (Feuchtigkeitstransport ins Gehäuse durch Temperaturzyklen).

Gruß

Stefan

--
http://www.svb-wagner.de
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Stefan Wagner

Hi,

So ähnlich ist mir eine Spühlmaschine abgeraucht. Das Teil hat auch Feuchtigeit abbekommen und dann zwischen den Netzversorgungsleitungen der Platine kräftig Hitze produziert. Über die Stützfeiler hatte dann das ABS-Kunststoff angefangen zu schwelen. Es leben die Rauchmelder. nun gut, eigentlich hätte es kaum wirklich zu einem Wohnungsbrand kommen können, aber eine größere Menge Rauch macht auch Schaden. So konnte das gganze schnell beendet werden: Sicherung raus, und dann war recht schnell Ruhe im Gerät. Erst nachdem ich das Gerät auseinandergenommen hatte wurde ersichtlich, wieviel Ruß da schon im Umlauf war.

Marte

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Marte Schwarz

Manuel Reimer schrieb:

Hallo,

also beim Löten sind 260 °C für 10 Sekunden zulässig, die maximale Dauerbetriebstemperatur ist 150 °C. Bei Deinem Entlötversuch waren es vermutlich über 260 °C und auch für mehr als 10 s. ;-)

Bye

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Uwe Hercksen

Exakt. Lötstation war auf volle Kanne eingestellt. Dürfte also irgendwo um 400°C gewesen sein. Wenn die Digitalanzeige einigermaßen genau war, dann genau 450°C. Die riesigen Masseflächen auf der Unter- und Oberseite die diese Durchkontaktierung gleich beidseitig gekühlt haben, haben den Entlötversuch nicht unbedingt erleichtert. Dazu kommt noch der "Metallene" Teil der zu entlötenden Buchse, der auch abgeleitet hat.

Wahrscheinlich hätte hier eine "Vortemperierung" der Platine den Schwierigkeitsgrad deutlich verringert, aber entsprechende "Hardware" für vorsichtiges Vorheizen der ganzen Platine war nicht greifbar.

Danke auf jedem Fall für die Werte. Bei zukünftigen Lötaktionen werde ich daran denken. Wobei meine 25 Watt Station einer Platine normalerweise kaum schaden kann. Ist mir zumindest bisher nie etwas passiert, obwohl ich mir um Dinge wie "maximale Lötzeit" nie großartig den Kopf zerbrochen habe.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

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