[F] nimh-Zellen in Paläotronik mit NiCD-Ladern - Wie schlimm ist es wirklich?

Ahoi!

Ich habe hier etliche Geräte aus den 90er bis 00er Jahren. U.a. für Firma Leica Geosystems können die üblichen Verdächtigen auch noch Akkupacks liefern, aber diese sind mit NiMH-Zellen bestückt, da die REACH-Verordnung NiCd so langsam sehr teuer oder unmöglich macht.

Gibt es Fundstellen über die Lebenserwartung von NiMH-Zellen im Lebensraum von NiCd, also was mit größerer Testbasis? Alles was ich gefunden habe, war eher von anekdotischer Qualität.

Falk D.

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Falk Dµebbert
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Hallo!

Am 29.01.2024 um 09:57 schrieb Falk Dµebbert:

Nicht das ich wüsste, was mich aber auch nicht wundert. Eine anständige Ladung und Entladung zwischen NiCd und NiMH ist ziemlich identisch. Entladen niemals unter 0,9V / Zelle sonst kaputt oder massiv geschädigt. Laden nach heute üblichen Verfahren: CCCV mit C/1, C/5 oder C/10 mit entsprechender Zeitabschaltung 1h, 5h oder 10(15h). Bei allem oberhalb von C/5 zusätzlich DeltaU und sinniger Weise Temperaturüberwachung. Weit vor den 90'ern war es bei Billiggeräten durchaus üblich NiCd mit C/10 ohne jegliche Abschaltung nach 15h zu laden. Bei manchen Herstellern von NiMH steht in den Datenblättern das dieses noch immer zulässig sei.

Das Einzige was problematisch ist: Ein NiCd-Ladegerät für einen z.B. 2Ah-Akku mit C/1 oder C/5 mit Zeitabschaltung 1h / 5h und NiMH's mit deutlich größerer Kapazität. NiMH mit 4Ah wird al solch einem Zeit-Lader natürlich nur halbvoll so das man doppelt laden muss.

Jürgen

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Jürgen Hüser

Danke.

Der Lader LEICA GKL23 hat eine Form der Abschaltung, ob Lade-end-spannung oder DeltaU keine Ahnung. Beim Disto ist es ziemlich sicher Endspannung.

Trimble hat mir einen Cheatcode geschickt, mit dem ich den Akkutypen umstellen kann.

Bei dem Rotationslaser konnte ich den Akku auf 90% der Nennkapazität retten.

Falk D.

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Falk Dµebbert

In unseren Panasonic Drahtlostelefonen waren NiCd AAA Zellen. Die hielten so 3-5 Jahre je nach Benutzung. NiCd gibt es bei uns zwar noch, aber danach tat ich NiMH Eneloop rein, weil ich die gerade hatte. Sie halten wesentlich laenger und bieten aehnliche Laufzeiten.

Wie hast Du denn das gemacht?

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Joerg

Das laesst sich nicht sinnvoll verallgemeinernd beantworten weil es stark vom verwendeten Laderverfahren und seiner Vollerkennung abhaengt. Ausserdem noch von der Art der Last und dem speziellen Typ NimH. (Innenwiderstaende, Leistungsanpassung, usw) Und bei primitiven Ladeverfahren kommt noch das Userverhalten oben drauf.

Olaf

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olaf

Hallo Falk,

So viel mehr wird es da nicht geben. Wer will solche Arbeiten finanzieren? Letztlich ist die Frage auch nie abschließend beantwortbar, weil es zu unterschiedliche Zellen gibt. Meine ersten AA-NiMH hatten 800 mAh bis

1100 mAh. Gar nicht viel später waren es 1800 bis 2500 mAh. Was bei einem klassischen 500 mAh-Standardlader C/10 war, ist eben heute C/50. 75 Stunden Ladezeit klingt eben nicht wirklich lustig. Andererseits hat die Ladegeschwindigkeit seinerzeit anscheinend ausgereicht, um die Funktionalität zu sichern, dann wird sie das heute auch tun. In Bezug auf Überladung mache ich mir da überhaupt keine Sorgen. Ähnlich sieht es mit "Schnellladung" aus. Die alten "Schnelllader mit 200 - 300 mA" machen mir auch keinen Stress. Das ist bei aktuellen Zellen ca. C/10. In der Regel schalten die entweder nicht ab, dann sollte man die Zellen eben nach einer Nacht herausnehmen oder den Lader entsorgen. Wenn sowas intern ist, dann würde ich das ggf. auf C/20 Dauerladung begrenzen. Das gilt in vielen Datenblättern als unbedenkliche Dauerladung.

Last not least: Ich baue nach und nach die Gerätschaften auf LiPo um. Die Lader sind als Module billig zu bekommen und die Zellen ebenfalls.

Marte

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Marte Schwarz

Für Telephone habe ich hier jetzt die blauen mit deutlich weniger Kapazität aber dafür angeblich nahezu unzerstörbar. Da auch die weißen etliche Jahre gehalten hatten kann ich Praxiserfahrung noch nicht bieten.

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Axel Berger

Zyklen bei 40°C mit 1/10C bei 30°C mit 1/2C bei Raumtemperatur mit Lüfterkühlung bei 1C

jeweils bis kein Kapazitätszuwachs messbar ist.

Falk D.

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Falk Dµebbert

Im Kleingedruckten heißt es dann aber "keine schädliche Verformung" oder ähnlich, also keine Funktionsgarantie.

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Stefan Wiens

Meine sind dunkelgruen und manche hellgruen. Weisse habe ich auch, doch die sind fuer andere Sachen (und ebenfalls viele Jahre alt). Eneloop ist schon was feines.

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Joerg

Danke, interessant. Das koennte ich bei Akkus in meinem EMV Messkoffer probieren, die aufgrund ihrer Bauform schwer beschaffbar sind.

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Joerg

Am 29.01.24 um 18:22 schrieb Jürgen Hüser:

NiCd kannst du bis auf 0V entladen und sogar Kurzgeschlossen einlagern. Die mögen nur genau wie allen anderen Akkutechniken kein Umpolen in Reichenschaltungen von Zellen. Bei NiMH bin ich mir nicht ganz sicher. Ich glaube die mögen Entladung auf 0 nicht so.

ΔU für NiCd funktioniert bei NiMH i.a. nicht, da diese einen kleineren Spannungseinbruch haben. Anders herum ist kein Problem

Klassiker bei DECT-Telefonen. Und das hat auch weitgehend sicher gestellt, dass die Akkus alle 3 Jahre hin waren. Bei gescheiter Behandlung würden sie >10 Jahre durch halten.

Im Prinzip schon, aber wirklich gut tut das nicht. Vor allem ist C/10 mittlerweile halt auch 200mA, was zumindest schon gut warm macht.

Marcel

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Marcel Mueller

Am 29.01.24 um 09:57 schrieb Falk Dµebbert:

Problematisch sind nur ΔU Schnellader für NiCd, da die bei NiMH oft nicht abschalten. In allen anderen Fällen sind keine Probleme zu erwarten.

Ich habe hier auch noch zwei uralte Telefone, wo Original AFAIR 600mAh NiCd drin war. Jetzt sind 2Ah NiMH drin. Es schient im wesentlichen zu funktionieren. Die Akkus halten mehrere Jahre durch.

Plan B: Die Akkus immer extern aufladen. Das geht eigentlich immer.

Marcel

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Marcel Mueller

Am 29.01.24 um 18:50 schrieb Falk Dµebbert:

Die Spannung sinkt sowohl bei NiCd als auch bei NiMH, wenn sie voll sind. Es dürfte nahezu unmöglich sein, da mit einer Spannungsschwelle abzuschalten.

Marcel

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Marcel Mueller

Jürgen Hüser schrieb:

Diese Aussage ist für NiCd schlichtweg falsch. Du kannst entladene NiCd-Zellen mit kurzgeschlossenen Kontakten Jahrzente lang lagern. Was sie nicht mögen ist Umpolung. Und da Zellen in dne meisten Anwendungen ohne Balancer in Reihe geschaltet werden (Baumatkt-Akkuschrauber mit 20 Zellen im Akkupack) hat man diese 0,9 Volt mal Zellenzahl festgelegt, damit keien Zelle umgepolt wird. Hat nicht immer geklappt :-)

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Andreas Bockelmann

Hi Marcel,

Ich habe das genau umgekehrt in Erinnerung. Der Spannungsabfall bei NiCd ist ausgeprägter als bei NiMH, was dazu führte, dass NiCd Schnellader bei NiMH oft nicht abgeschaltet hatten. Weil sie auf kleinere Ströme ausgelegt waren hatten sie obendrauf oft einfach zu wenig Strom für eine vernünftige Schnellladeenderkannung für NiMH weil es für NiMH einfach keine Schnelladung im Sinne von > C/4 mehr war.

Insbesondere, was Dauerladefestigkeit betrifft.

sofern die Akkus nicht verschweißt und fest eingebaut sind...

Marte

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Marte Schwarz

Wieso umgekehrt? Ihr sagt beide dasselbe.

Für ein Kaputtheizen bei Dauerladung war und ist es aber genug.

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Axel Berger

Am 31.01.24 um 08:00 schrieb Marte Schwarz:

Passt doch. nichts anderes habe ich behauptet.

C/4 ist eigentlich gar nicht der entscheidende Punkt. Am Ende ist ΔU auch nur ein Temperaturmessung, nur eben der Innentemperatur. Mit der Erwärmung sinkt halt die Spannung, und das misst man. Daher muss der Ladestrom absolut gesehen groß genug sein, um überhaupt eine signifikante Erwärmung zu erreichen.

Ich kenne alte, gute Ladegeräte, die bereits die Erwärmung von 400mA bei NiCd messen konnten. Für NiMH reicht das aufgrund des geringeren TK nicht.

Ja, OK, bei Akkus mit Lötfahnen wird das nichts.

Marcel

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Marcel Mueller

Hi Marcel,

Sorry, habs im Überflug falsch gelesen.

Eben. Unter C/4 wirds langsam ziemlich eng. Wenn dann die Zellen nicht thermisch geschützt, sondern frei in der Luft liegen, ist es mit der Erwärmung zusehend weniger ausgeprägt, was den dU verlangsamt und schwerer erkennbar macht.

Nicht nur wegen dem TK.

In meinem Panasonic Langhaarschneider sitzen Einzelzellen mit angepunkteten Stiften in ganz speziellen Federfassungen. Was die treibt, solch teure sinnlose Aktionen zu machen, bleibt mir en Rätsel. Die Montage dauert definitiv länger, eine erhöhte Kontaktsicherheit kann ich auch nicht erkennen und proprietärer gehts nicht wirklich. Da wären verschweißte Zellen billiger und kontaktsicherer gewesen.

Marte

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Marte Schwarz

ER 1611 K oder Vorgänger? Jup. Ist mir ebenfalls untergekommen, war ein Modell mit Trafonetzteil und NiCd-Zellen. Hab das Ding leider durch eine Unaufmerksamkeit beim Test verpolt und dann ist der magische Rauch aufgestiegen. Kaufte dann einfach das Nachfolgemodell (mit SNT aber immer noch sehr merkwürdiger Spannungslage und Ladekontakten), das mir immer noch hervorragende Dienste leisten. Überhaupt kein Vergleich zu diesen Haartrimmern, die man im Elektromarkt kriegt.

Das habe ich mich auch gefragt. Klar, kann man umbauen/umlöten, leider gibts die Eneloop nicht mit Lötfahnen bzw. sind die Dinger dann einfach nur reguläre AA- Zellen mit angepunktetem Blech und das wird dann schon wieder ein Gefuddel in dem speziellen Langhaarschneider.

Mei, das ist vielleicht das "professional" dran.

Ganz meine Meinung. Und bis man das Teil erstmal aufgeknackt hat. Aber Menschen mit iFixit-Gehäuseöffnungstools und Heißluftföhn schreckt so schnell gar nix.

Volker

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Volker Bartheld

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