Weston-Normalelement

Hallo Leute, ich habe aus den 70-er Jahren ein Weston- Normalelement, welches auch nach wie vor etwa 1,02 V liefert. Wie sieht das eigentlich mit der Alterung dieser Normalelemente aus? Stimmt da die Spannung auch nach sovielen Jahren noch so genau, das ich damit Kalibrie- rungen mit einer Genauigkeit von 10 hoch -3 machen kann? Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms
Loading thread data ...

Harald Wilhelms schrieb:

Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich mit dem Normal beim Eichamt (noch kein Josephson-Normal) zeigte, dass das Ding noch einwandfrei war.

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Faktisch scheitert das Eich-Vertrauen dann wohl an der Feststellung dieses Zustands. Mal die Nase in den Kadmium-Quecksilber-Topf reinstecken obs gut riecht ... ;-)

Grüsse Robert

Reply to
robert

robert schrieb:

Als Chemiker reichen da die Augen durchaus.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Tragen Chekomiker nicht Brillen?

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler schrieb:

Da hat dir einer nen Brillenbär aufgebunden.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news:46a475d2$0$5698$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

Du meinst, man sollte die Augen in den Topf stecken?

Ich weiss nicht, das gibt doch bestimmt nen Silberblick...

Reply to
Ruediger Klenner

Dieter Wiedmann schrieb:

So? Bei uns kostete ohne Schutzbrille im Labor immer ne Mark in die Semesterkasse.

Gruß Willi

Reply to
Willi Marquart

Also in meinem Messtechnikpraktikum hatten wir so ein Dingen im Holzgehaeuse. Verdaechtigerweise hat das aber fast nichts gewogen. Ich vermute mal entkernt und durch etwas Silizium ersetzt. :-)

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Willi Marquart schrieb:

Im Chemielabor! Nicht aber nebenan bei Physikers.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Ja ja, was so alles in den Labors (auch Physiklabor) aushängt? Man solltes nicht glauben ;-)

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

Die Frage hatte ich ja in meinem AC-Fred auch, ok, ist nun geklärt. Bekommt man sowas heute noch irgendwo zu bezahlbarem Preis? Guido

------------------------------------

formatting link

Reply to
Guido Speer

Dieter Wiedmann schrieb:

Richtig. Deshalb gab's bei uns auch immer eine nette Fete, wenn die Kasse versoffen wurde und bei den Physikern nicht.

Gruß Willi

Reply to
Willi Marquart

So, habe gerade Weston-Element bei iBäh ersteigert. Bei 3,- Euronen hoffe ich nur, das in der schönen Holzschatulle auch was Brauchbares drin ist. Ok, die Schatulle ist das Geld schonmal wert. Werde selber abholen (liegt "um die Ecke") da sehe ich das ja. Muss man bei den Teilen was besonderes zum Transport und Lagerung beachten? Klar, wird behandelt wie rohes Ei, wie meine anderen Werkseuge auch, doch darf das Ding umfallen, was ist mit Erschütterung usw. Guido

------------------------------------

formatting link

Reply to
Guido Speer

ich wuerde mal empfehlen: Wie einen sehr guten Rotwein. Nicht kippen (da ist eine Bruehe drin), nicht schuetteln, keine extremen Temperaturen (Kalibrieren sollte man eh bei einer festen, bekannten Temperatur, am besten 20 Grad), nach dem Transport einige Tage ruhen lassen. Nur halt nicht entkorken und austrinken...

An sich sind die Dinger, vor allem die, die als Referenzspannungsquelle in praehistorischen DMMs drin waren, gekapselt und relativ robust.

In dem anderen Fred wurde auch das stromfreie Messen erwaehnt, das kann einem den Wert verhauen und auf die Dauer die Spannung ver- aendern.

Das man ein Westonelement heute noch neu bekommt, kann ich mir nicht vorstellen, bei RoHS und dem ganzen Zeug, auf was die Chemiker jetzt achten muessen (REACH?), schliesslich ist bei dem Ding so ziemlich alles baeh, was drin ist.

Gruesse Michael

--
Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
Reply to
Michael Hoereth

Gut, dann werde ich bei den Messungen mit meinem Multimeter also in Zukunft immer zwei Prommille abziehen. :-) Vielen Dank! Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Hallo Michael,

ich habe das Dingens jetzt hier. Und nicht nur das, er hatte noch 2 Stück, die habe ich dazu bekommen, soweit so gut. Ich habe die jetzt mal eine Stunde stehen lassen und mit meinem 6

1/2-stelligen DMM (0,002%) im 2Volt-Bereich mehrfach gemessen.
  1. hat 1,00134 Volt angezeigt
  2. hat 1,00093
  3. hat 1,00094

Beschriftet sind sie mit:

  1. 1,01863V
  2. 1,01864V
  3. 1,01864V

2 und 3. sind offensichtlich neuerer Bauart, mit Styroporisolierung und die Flüssigkeit steht knapp bis zum Verbindungsröhrchen. Nummer 1. ist noch mit Wolle/Filz und Plastikschachtel isoliert und die Flüssigkeit steht noch fast bis zu den Korken.

Am Eingangswiderstand sollte das wohl nicht liegen, der ist im 2Volt-Bereich bei 1Gohm.

Der absolute Wert mag ja noch innerhalb der Toleranz vom DMM liegen, aber streuen die Weston-Elemente wirklich so stark? Welchen Einfluss hat der Pegelstand der Flüssigkeit? Beim Verkäufer wurden die schon sinnvoll gelagert, doch er hat die auch nur "von irgendwoher" bekommen und was da war ist unbekannt.

Gruß Guido

------------------------------------

formatting link

Reply to
Guido Speer

Guido Speer schrieb:

Ausreichend hochohmig, ansonsten muss man Weston-Elemente stromlos messen.

Solange sie in Ordnung sind nicht.

Das Verbindungsröhrchen sollte noch deutlich geflutet sein.

Stell doch mal Bilder ins Web.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Noch größer als 1GOhm?

Ich ahnte das :-(

1x knapp, 1x drunter, 1x deutlich drüber

So sei es:

formatting link
Der Dreierpack

formatting link
Tabelle im Deckel

formatting link
Pegelstand down (die stehen schräg angelehnt, das verfälscht den Pegelstand etwas)

formatting link
Pegelstand im Röhrchen

formatting link
Pegelstand fast oben, ältere Ausführung (von August 1966)

Das Teil mit dem Pegelstand im Röhrchen hat die meiste Spannung, jetzt gemessen: 1.01325V (Ich hatte im letzten Posting jeweils eine Null zuviel drin) Das volle und das leere Teil haben jetzt gemessen fast exakt 1,00845V

Das scheint ja nach dem Transport noch etwas zu wandern, ich werde in einigen Tagen nochmal nachmessen.

Guido

------------------------------------

formatting link

Reply to
Guido Speer

"Guido Speer" schrieb im Newsbeitrag news:f85nvo$kmo$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Nun, in den ersten beiden ist der Fluessigkeitsstand zu niedrig, ich vermisse das Cadmium-Amalgam/Quecksilber, und CdSO4 Kristalle sollten eigentlich auch drin rumschwimmen. Die sind also entweder ziemlich ruiniert, oder es ist absichtlich was anderes drin.

Das dritte in der Plastikdose sieht gut aus. Sind noch Kristalle in der Fluessigkeit sichtbar ?

Achtung: Inhalt hochgiftig, nichts ins Klo kippen.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.