Welches Labornetzteil? Getaktetes Schaltnetzteil oder Lineares NT?

Hallo,

bin dabei für mein Hobby eine kleine Elektronik-Werkstatt einzurichten.

Bin gerade am Suchen eines Labornetzteils. Die meisten werden unterschieden nach getaktet (Schaltnetzteil) oder linear?

Welches sollte man nehmen bzw. was sind die Vor- und Nachteile?

Gruss Markus

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Markus Schwegler
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Teure :-)

Getaktete Vorteile: Wenig Gewicht Wenig Abwärme Viel Leistung pro Euro

Getaktete Nachteile: Saut EMV-mäßig rum mit der Schaltfrequenz und höheren Harmonischen

Lineare Vorteile: Restripple im wesentlichen auf 50 HZ-Verwandte beschränkt

Lineare Nachteile: Viel Gewicht Viel Abwärme Vergleichsweise viele Euro pro Watt

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Moin zusammen!

Kai-Mart>

Und wenn es billig sein soll, dann das bessere ;-)

Wobei ich persönlich bei einem LABORnetzteil auf Gewicht und Wirkungsgrad pfeifen würde und mir lieber die eventuell schwer beherrschbare EMV-Problematik vom Hals halten würde. Normalerweise hat man mit den zu erprobenden Schaltungen schon so genug Probleme...

Außerdem fürchte ich, dass, insbesondere wenn man nicht so furchtbar viel Geld ausgeben will, ein reines Schaltnetzteil über den gesamten Strom- und Spannungsbereich nur schwerlich eine anständige Stabilität besitzt.

Aber das ist nur meine unmassgebliche Meinung, am Ende muss man direkt Geräte miteinander vergleichen, und das wirklich wichtige steht sowieso nicht im Datenblatt.

Seine unmassgebliche Meinung gab zum Besten: Jens

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Jens Carstens

Hallo Kai-Martin,

So ein Netzteil ist recht simpel, da kann auch der billigste China-Hersteller nicht mehr viel falsch machen.=20 Ich w=FCrde lieber an dieser Stelle sparen und daf=FCr z.B. bei mechanischem Werkzeug zu einem Markenhersteller greifen.

Gru=DF Michael

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Michael Kamper

Hm, ich hab hier zwei Eigenbauten, ein Conrad PS2403, ein HM7042 und ein Agilent 66332A.

Der uralte Eigenbau: Fetter Ringkern, einige Konstantspannungen mit 78...,

50-Hz einstellbare Wechselspannung nach irgendeiner alten Elektor-Schaltung mit LED...dient eigentlich nur noch für den Halogenspot und 50 Hz Wechselspannung.

Zweiter Eigenbau: Frequenzgenerator mit Leistungsverstärker, einigen Trafoanzapfungen und einer elektronischen Last aus acht 2N3055 mit recyceltem Kühltunnel:-) im zugeflogenen 19''-Gehäuse.

Das PS2403: Trafo mit mehreren Wicklungsanzapfungen per Relais geschaltet, rein Linear. Netzschalter auf der Rückseite, lausig verlötet, mit der Zeit oxidiert der Thermoschalter auf den rückseitigen Kühlkörpern... Schaltplan im Netz schon mal gebraucht, da Endstufe durchlegiert wegen Steppersteuerung... ansonsten ein gutes Arbeitstier. Sense mit Schaltbild eventuell nachrüstbar. Allerdings ist die Front zugepflastert. Inzwischen ca. acht Jahre alt. AFAIK gibt es inzwischen die dritte Generation...

Das HM7042: Vorstufe Schaltnetzteil, Endstufe linear. Derzeit mein Lieblingsgerät. Gut abzulesende LED-Anzeigen, schaltet schnell ab bei Überstrom. Könnte für andere etwas Leistungsschwach sein. Bei einem Kanal ist die Spannungsanzeige mit einem konstanten Offest von ca. 0,3 V versehen (hab noch nicht die Muße gehabt mich dem ernsthaft anzunehmen.. relativ lauter Trafobrumm. Kein Sense. Wenn man eh schon Hameg hat oder da erweitern will: Stapelt sich wunderbar. Geringster Konstantstrom ca. 18 mA.

Das A66332A: Schaltnetzteil, irgendwo hab ich auch die Service-Unterlagen mit allen Schaltbildern...hab noch nicht nach der Endstufe gesucht... gab's in der Bucht genauso preiswert wie das 7042 (HM wird viel gesucht:-) Die Präzision ist nett, spart fast das Meßgerät (Abweichung zum GMC 29S vernachlässigbar!). Gib es in unterschiedlichen Leistungs- und Spannungs- Stromkonfigurationen, können auch als Last wirken (leider nur zwei-Quadranten:-( :-) Hab allerdings noch nicht die serielle zum Mitreden übergeredet bekommen. 15 kg solide Mechanik, relativ lauter Trafo und nervig lauter Papst 612 innen. Der allerdings leistungsgesteuert von 8..12 V läuft. Die Anschlüsse sind hinten. Die Frontblende ist vorbereitet mit

3*2 (hoch*breit) Löchern in 19 mm Abstand hinter der Plastikfolie: Alublech bohren, 4-mm-Buchen einbauen. Der Rückring der normalen (Conrad 734926 etc.) hat allerdings einen zu großen Durchmesser bzw. zu kurzes Gewinde: Runterfeilen/drehen. Polklemmen (732314 etc.) passen wunderbar. Das Alublech liegt dann boruttisierend vorne auf. Bild, auch vom Innenaufbau, per PM. Die Doku bei Agilent ist ein Traum (im Gegensatz zu HM, wobei HM schon gut ist gegenüber Conrad...).

Fazit, was für mich Labornetzgeräte haben sollten:

  1. Selbstleuchtende Anzeigen
  2. Sense-Anschlüsse
  3. Schnelles Abschalten im Überstromfall
  4. Schaltplan bzw. Service verfügbar (rechtzeitig drum kümmern)

Der Rest (Spannung -20/30 V /Strom mindestens 2 A) kommt auf den Einsatzzweck dann an.

Neues Conrad o.ä. oder ein gebrauchtes HM oder Agilent aus der Bucht für die Hobbyecke?

Viele Grüße,

Olaf

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Olaf Schultz

Kai-Martin Knaak schrieb:

Ostware ist billig. Nicht nur sauschwer, sondern auch scharfkantig und hässlich. Alles grosse Vorteile in Labors, wo Leute rumschleichen um zu "finden". Die Stabilität (Temperatur, Einstellungen) ist allerdings nicht so dolle. Ich hab seit 10 Jahren so ein Billigmöbel im Einsatz, und das hat noch alle Lehrlingsbehandlungen überlebt. Und wurde auch immer zurückgebracht ;-]

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Schlecht Lötungen, die nach Jahren rumzicken (PS2403), kratzende Potis, miese Kontakte... das nervt mit der Dauer. Nicht haptisch und geruchsmäßig erfahren würde ich sowas nicht nehmen, dafür ärgert man sich zu lange dadrüber...

Olaf

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Olaf Schultz

Hallo Olaf,

Das PS2403 habe ich auch hier, mittlerweile ist es =FCber 10 Jahre alt. Nach 8 Jahren intensiver Nutzung haben die Potis langsam angefangen zu kratzen - Auswechseln war kein Problem.=20

Gru=DF Michael

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Michael Kamper

"Markus Schwegler" schrieb im Newsbeitrag news:47eef180$0$4754$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Das, welches die real von dir gestellten Aufgaben zum guenstigsten Preis erfuellt.

Wenn du 300V brauchst, hilft dir kein 0-30V Netzteil, wenn du 160A brauchst, hilft dir kein lineargeregeltes.

Es kann oekonomisch sein, erst bei realen Problemen eins zu kaufen, welches dieses Probelm am besten loest, und kein Geld din die angebliche eigerlegende Wollmilchsau zu stecken. Ich brauch mein Labornetzteil (PS2403) eher nie, bin daher froh es mal fuer 20 EUR defekt bekommen zu haben.

Praktisch alle realen Geraete haben heute Schaltnetzteile, insofern kommen die meisten Schaltungen mit den leichten Stoerungen auf der Versorgungsspannung klar. Es gibt also keinen direkten Grund, diese als Labornetzteil abzulehnen.

Aber es koennen andere Anforderungen gestellt werden, z.B Regelbarkeit bis exakt 0V, z.B. Festigkeit gegen vom Ausgang angelegte Spannung ("Akkulader") und manch ein Netzteil (egal ob linear oder schalt) mag manch eine der Behandlungen halt nicht.

Um meistens steht da nicht in der Werbebroschuere :-)

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Manfred Winterhoff
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MaWin

ArgH! Dies Seite nur mit starker Schutzbrille betrachten. Da wird man ja blind von. Also Design ist dann wenn man die Spritzform der Seifenschalen weiterverwenden kann?

Olaf

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Olaf Kaluza

Das ist eine gute Auflistung. Markus, also wenn Du HF Sachen mit Empfaengern und so machst, muss es linear sein. Wenn nicht: Fuer Platzmangel gibt es hier ein schoenes geschaltetes, das inzwischen einige Kunden von mir haben:

formatting link

Man findet das nur noch ueber Suchmaske, denn jetzt hat es auch diese ansonsten recht gute Firma geschafft, ihre Web Site zu verkorksen.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ja, ich hatte auch den Eindruck, dass das Gehaeuse-Design von Villeroy & Boch sein koennte. Aber die Dinger kosten nicht viel und funktionieren echt gut. Vor allem sind sie klein und leicht und wenn man sie doch mal kaputtgehen, kann man die Deckel immer noch als Seifenhalter brauchen ...

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Bis sich dann eines Tages herausstellt, dass sie den Kuehlkoerper und den Laengstransistor etwas knapp bemessen hatten. Fatz ... *PENG*. Die $50-100 des Netzteils sind verschmerzbar, aber wie ist das mit dem abgerauchten Probeaufbau, der dranhing und den Sprung von 3.3V auf 30V nicht abkonnte?

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ist mir letztens aber mal eins abgefackelt. Laengstransistor durch, alles mitgerissen :-(

Die Potis hatte ich gleich zu Anfang durch noble 10-Gang Versionen ersetzt, das lohnt sich.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ich dachte eher daran, dass man mit den Leistungsdaten nicht geizen sollte. 1A, +/- 18 V reicht bei mir in mehr als 90% der Fälle. Aber für die restlichen Ausnahmen ist es extrem angenehm, nicht erst bei Kollegen um bessere Geräte betteln zu müssen.

Das eine muss das andere ja nicht ausschließen ;-)

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak
*Joerg* wrote on Sun, 08-03-30 21:11:

Elende Kurbelei. Ich bevorzuge die klassische Grob-Fein-Kombination.

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Axel Berger

Olaf Kaluza schrieb:

GRUSEL! Aber davonmal ganz abgesehen scheint es keine einstellbare Strombegrenzung zu haben, was für mich ein absolutes Ausschlusskriterium wäre.

Morgendliche Grüsse, Jens

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Jens Carstens

Ich habe hier in der Firma ein Kikusui PAK60-6A auf dem Tisch, 60V,

6A, Schaltnetzteil. Das Ding ist astrein, ich hatte trotz empfindlichstem Analoggedöns noch nie Gezappel in meinen Schaltungen, scheint sauber zu sein. Der Lüfter wird langsam bissl laut, und die output-Taste prellt ein wenig, aber das Ding sieht auch nicht mehr so neu aus. Von denen haben wir mehrere in der Firma, teils 30 V, teils 60V, und nie Ärger gehabt...
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Ralph.

http://www.dk5ras.de/
http://www.db0fue.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Moin,

Joerg schrieb...

Ich hab hier noch so ein Netzteil 2x30V/3A von Westfalia. Wenn man das=20 per Netzschalter ausschaltet, schnellt die Spannung manchmal noch=20 kurzzeitig auf =FCber 30V hoch. Dadurch hab ich schon Schaltungen=20 zerst=F6rt. Das Netzteil wurde anscheinend in Ru=DFland produziert.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Markus Schwegler schrieb:

bei Netzteilen würde ich mich nach einem gut erhaltenen Gebrauchtgerät umsehen. Ich habe hier ein altes PE1542 von Philips (2x 0-30V/1.4A, 1x

5V/3A). Für mich reicht das Gerät in den meisten Fällen aus. Die Ausgangsspannungen sind sehr sauber und die Kühlkörper sind sehr groß dimensioniert.

Aufpassen musst du bei Geräten, bei denen per Relais zwischen verschiedenen Abgriffen der Sekundärwicklung des Netztrafos umgeschaltet wird. Damit erreicht man zwar eine geringere Verlustleistung (kleinerer Kühlkörper), aber beim Umschalten des Relais kann es zu Spannungssprüngen am Ausgang kommen. Ich habe hie so ein No-Name Teil von McVoice mit 2x 0-30V/3A. Wenn das Relais schaltet, kommt es ab ca.

2A Last zu Spannungssprüngen von +/-2V. Das PE1542 hat damit keine Probleme.

Gruß, Alexander

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Alexander Dörr

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