Spulen & Co.

Hallo,

ich habe gerade gesehen, dass sich auch diese Newsgroup mit Elektronik beschäftigt, ich habe mein Anliegen bis jetzt nur in "de.sci.ing.elektrotechnik" gepostet. Sicher gibt es hier kompetente Leute, die dort nicht mitlesen?!

Wir bauen momentan an diesem Gerät:

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Das Problem ist jedoch, die passende Spule zu finden. Wir haben natürlich die Möglichkeit, drei Spulen mit ähnlichen Werten zu kaufen und in Reihe zu schalten.

Problem ist dann aber, dass sich ein Widerstand von ca.

380 Ohm ergeben wird. Der Entwickler hat seine Spule selbstentwickelt und ist durch Verwendung von 0,3mm Kupferdraht auf einen Widerstand von nur 2 Ohm gekommen.

Er hat dazu den Drosselspulenbausatz von Conrad (516619 - 92) verwendet.

Hat hier vielleicht schon jemand Erfahrung mit dem Drehen von Spulen und kann uns aushelfen? Einen Laden, der Spulen dreht, scheint es ja nicht zu geben :-(

Vielen Dank Tobias

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Tobias Wendorff
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Tobias Wendorff schrieb:

30/45/70mH

Al=1950nH/Wdg^2

Also mit dem *Drehen* klappt das bei mir nicht, mag an der fehlenden Drehbank liegen.;-)

Das wird wohl daran liegen, dass man Spulen *wickelt*.

Besorg dir halt den Kernbausatz und 0,3mm Kupferlackdraht (10m reichen). Draht am Ende entlacken um einen Pin des Spulenkörpers wickeln und festlöten, dann 124 Windungen und an den zweiten Pin anlöten, weitere 28 Windungen und am dritten Pin anlöten, nochmal 38 Windungen und am vierten Pin anlöten, fertig. Die Windungszahlen ergeben sich aus L=Al*n^2.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Sorry, bin 21 und daher liegt mir das Wort "drehen" näher :-))))

Wie wickelt man das? Wie befestigt man es, damit nicht alles kaputt geht? Gibt es den niemanden, der sich durch dieser einfache (*G*) Aufgabe einen Nebenverdienst einbringen möchte?

Da ich zwei Spulen brauche, sollten diese schon sehr genau sein und ich weiß nicht, ob ich das 2x hinbekomme :-(

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Tobias Wendorff

Hallo Tobias,

diese Schaltung sollte man nur nachbauen, wenn man die Möglichkeit hat diese Spule zu beschaffen. Ansonsten gibt es vergleichbare Schaltungen wohl auch ohne Spule. Nach einem schellen Blick auf die Schaltung sieht das ja nach einem Klangregler oder Filter aus. Eine "Disharmonie" fällt mir bei der Schaltung auch auf: warum werden da am Eingang Opamps eingesetzt und dann wiederum eine diskrete Verstärkerstufe? Wenn man eh schon eine bipolare Stromversorgung hat, dann kann man sich die zusätzliche Spannungsversorgung mit 24 V doch ersparen wenn man die Transistorstufe auch mit Opamps ausführt - oder?

HTH

Bernd Mayer

--
MR. MCBRIDE: "Yes, Your Honor. ... I want to walk the Court through
enough of our complaint to help the Court understand that IBM clearly
did contribute a lot of the Unix-related information into Linux.
We just don't know what it is." http://lwn.net/Articles/62817/
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Bernd Mayer

Tobias Wendorff schrieb:

Hast du noch nie einen unvergossenen Trafo gesehen? Das ist wie Faden auf eine Garnspule wickeln und einen Lötkolben wirst du ja wohl haben, oder baust du das Effektgerät auf einem Steckbrett auf?

Nur Mut! Selber machen! Das wird schon.

Na, bis 124 zu zählen wird doch machbar sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Bernd,

Man kann sie im Ausland beschaffen ... Stückpreis: 80-90 EUR plus Import. Es leben die 60er Jahre :-(

Ich bin leider Musiker, kein Elektroniker, nur halt Bastler. Wie könnte man diese Schaltung denn ohne Spule realisieren?

Exakt. Eine Modifikation eines sehr, sehr guten Passiv-EQs für die Summenbearbeitung.

Das habe ich mich beim Lesen des Schaltplanes auch gefragt. Eine Symmetrie wird ja nicht erzeugt, oder?

Da bin ich als Musiker leider überfragt.

Nujaaa ... :-))

Vielen Dank schonmal, Tobias

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Tobias Wendorff

Nun, gesehen habe ich schon welche, jedoch noch nie auseinander gebaut.

Du wirst lachen: Ich werde das Gerät auf einem Steckbrett aufbauen, da ich mehrere Kondensatoren und audiophile Bauteile verwenden will :-)

Schlimmstenfalls fliege ich (mal wieder) in die Luft :-)

Okay, noch eine Frage - 30/45/70mH.

Gehen wir aus, ich nehme den Spulenbaustz von Conrad. Der hat einen Al von 1900 nH.

L=Al*n^2 N=Wurzel(L/Al) => N=Wurzel(30mH/1900nH) => 125,66 (Windungen) Oh mann ... ich hatte Mathe im Abi also 3. Abifach.

bei 30 mH => 125,66 Windungen - also 126 bei 45 mH => 153,90 Windungen - also 154 bei 70 Mh => 191,94 Windungen - also 192

Muss ich dann

  1. Windung: 126 mal wickeln, eine Schlaufe nach außen legel, festkleben
  2. Windung: 28 mal wickeln, eine Schlaufe nach außen legen, festkleben
  3. Windung: 38 mal wickeln, eine Schlaufe nach außen legen, festkleben

korrekt?

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff

Tobias Wendorff schrieb:

1950nH

124 mal.

Ja, hatte ich doch schon genauso beschrieben.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Verdammt, jetzt sehe ich es auch. Habe mich zu sehr auf die Formel und die Berechnung konzentriert :-)

Was hälst Du denn von dem Schaltplan? Bernd hat ja seine Bedenken :-)

Grüße Tobias

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Tobias Wendorff

Am Tue, 24 Feb 2004 19:06:29 +0100 schrieb Tobias Wendorff:

Jeminee, 0,3mm Draht ist _dick_, das sollte auch ein Grobmotoriker hinbekommen, ohne was abzureissen :-)

Willst du andeuten, du schaffst es nicht 2mal hintereinander, unfallfrei bis 124 zu zaehlen?

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Tobias Wendorff schrieb:

Die diskret aufgebaute Verstärkerstufe ist Blödsinn, das hätte man mir einem weiteren Opamp einfacher, billiger und kompakter lösen können. Und wenn schon diskret aufbauen, dann doch nicht mit BC547 sondern mit einem rauschärmeren Typ (z.B. BC550). Die Impedanzanpassung der verschiedenen Stufen scheint mir auch mit dem 'Geht_doch'(TM) gemacht zu sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Könntest Du mir bitte dazu nähere Informationen geben? Ich bin da sehr dran interessiert.

Ich habe kein Bock mehr, tausende Euros für irgendeinen schlechten Nachbau auszugeben. Lieber selber bauen und so bauen, wie es gut klingt.

Kann man die einfach ersetzen? Rauschen ist ja nicht immer schlecht. Da läuft schließlich Audio durch ... vielleicht "klingt" der BC547 besser?

MMh :-) ?

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Tobias Wendorff
[...]

Fast. "Einmal rum" heist "Windung", mehrere Windungen des selben Drahtes bilden dann eine "Wicklung".

--
Dr. Juergen Hannappel          http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappemailto:hannappel@physik.uni-bonn.de  Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
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CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
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Juergen Hannappel

Komm ... der Kübelböck hat heute sein Auto gegen einen Laster gesetzt - ohne Führerschein!

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Tobias Wendorff

Tobias Wendorff schrieb im Beitrag ...

Wie kommst du darauf, das du es besser kannst, also die, die von Elektronik Ahnung haben und wenigstens Schaltungen und Fertigung im Griff haben ?

Hast du die noetigen Messgeraete im Zugriff, um >100dB Rauschabstand, weniger als 1%% Klirrfaktor messen zu koennen ?

Weisst du, warum das besser funktionierende Geraet tausende Euro mehr kostet als das billige schlecht funktionierende ?

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Tobias Wendorff schrieb:

Aaargh! Jetzt is _DAS_ auch schon bis hier vorgedrungen!

GG

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Guido Grohmann

Mach mal so einen Kasten auf, ich kann Dir mal ein paar Fotos schicken. Dann guckst Du Dir den Listenpreis an, lachst und verstehst, wieso.

Zwei Messgeräte habe ich schon, sind mir angewachsen. Außerdem würde ich ein Gerät mit einem Rauschabstand von 80db und 4% Klirrfaktor einem A/D-D/A Effekt vorziehen, weil es _sicher_ besser klingt.

Kann Dir Sounddemos auf CD schicken, wenn Du interessiert bist.

Okay, es klingt vielleicht nicht besser, aber 200 EUR für Bauteile klingen besser als 1500 EUR für ein Fertiggerät.

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Tobias Wendorff

Ich habe es gerade in der _Tagesschau_ gehört. Mein Gott ... und dafür zahle ich Gebühren.

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Tobias Wendorff

Tobias Wendorff schrieb:

Wie man das macht kann man sich aus entsprechenden Lehrbüchern erarbeiteten. Bei TI gibts das als *umfangreiches* Pdf, ansonsten AoE ausleihen/kaufen. Dass ich dir da ruckzuck einen Schaltplan zeichne kannst du nicht erwarten. Dazu kommt, dass ich die exakten Rahmenbedingungen/Anforderungen des Geräts ja gar nicht kenne.

Bis man *professionelle* Geräte entwickeln kann geht viel Hirn- und Muskelschmalz den Rhein runter. Deshalb ist erstmal nachbauen, dabei Fehler machen, und daraus lernen angesagt.

*g* Ein Verstärker 'klingt' nicht, er verstärkt, und das gefälligst linear über den gesamten Audiofrequenzbereich, ansonsten ist es halt kein Verstärker sondern ein Effektgerät. Den BC550C kannst du bedenkenlos einsetzen, er ist lediglich die (etwas teurere) rauscharme Variante des BC547C.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Tobias,

man kann die Verstärkungsstufe mit den Tranistoren und den 24 V durch einen Opampverstärker an den +- 18 V ersetzen. Auf die Schnelle kann ich gerade nicht erkennen welche Verstärkung/Bandbreite notwendig ist. Am Einfachsten kann man das wohl experimentell bestimmen z.B. durch eine Messung der Transistorstufe auf einem Steckbrett, einer Analyse mit einem Simulationsprogramm oder mittels Ohrentest (für Musiker).

Filterschaltungen mit Spulen können schon arg interessant sein, da diese rein passiv sind gibt es z.B. eine Chance auf minimales Rauschen bei guter Abschirmung. Nachteil ist halt, dass man passende Spulen nicht bei jedem Krämer um die Ecke kaufen kann. Mit "Disharmonie" meine ich, dass die Schaltung auf mich den Eindruck macht, als ob da Schaltungen aus verschiedenen Epochen (Opamp, Spulenfilter und diskrete Transistroverstärker) vereint wurden. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Nachteil ist z.B. der Aufwand von mehreren Stromversorgungen (Trafo, Gleichrichter, Elkos, Stabis) und deren Zusammenschaltung (Masseführung). Die beiden Kondensatoren am Eingang würde ich auch nicht in der Luft hängen lassen.

Weitere Schaltungen lassen sich über google wahrscheinlich reichlich finden bei passender Wahl der Suchbegriffe.

HTH

Bernd Mayer

PS: Rauschen ist *immer* übel bei Audioschaltungen

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Bernd Mayer

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