Schaltung per leitender Silbertinte drucken

Hier gibt es einen interessante Artikel, wie einer einen kapazitiven Sensor per Silbertinte erstellt hat:

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So könnte man doch auch beliebige Schaltungen herstellen, dachte ich mir, ist umweltschonend und kostengünstig für Prototypentwicklungen, sodaß da bestimmt schon vor mir einer drauf gekommen. Sieht auch so aus:

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Habe jetzt keine Lust, $31,50 für den Artikel zu bezahlen, aber sieht also so aus, als würde es funktionieren. Gibt es schon Dienstleister, die mir ein Layout auf eine Pertinaxplatte drucken könnten?

Spannend wäre auch, wie man sowas selber machen könnte. Die Silbertinte wird wohl nicht mit normalen Tintenstrahldruckern druckbar sein, aber könnte man irgendwie auf einfache Art und Weise eine invertierte Maske per Drucker erstellen? Dann kann man nämlich wie im ersten Artikel arbeiten und die Maske auf die Platine legen oder kleben und braucht mit dem Silberstift nur die Löcher auszumalen.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss
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"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news:t1h8lftwaea2.h4b2abvc9ruc$. snipped-for-privacy@40tude.net...

Silberfarbe kann man nicht loeten.

Was geht, ist das Drucken von Polymerschaltungen auf Folie

Siehe de.sci.electronics FAQ:

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Frank Buss schrieb:

[...]

Mit leitfähigem Graphitlack ist das schon lange Standard. Viele Leiterplattenhersteller bieten "Carbondruck" an. Das wird aber primär für Gummitaster-Kontakte (Z.B. Fernbedienungen) oder bei Billigst-Massenprodukten als Drahtbrücken-Ersatz (gedruckt über dem Lötstoplack) verwendet Diese gedruckten Brücken werden meistens dann eingesetzt, wenn sowieso Carbondruck für die Gummitaster verwendet wird.

Ein Ersatz für geätzte Kupferplatinen kann das nicht sein, weil es ebenso wie der Silberleitlack nicht lötbar ist.

Man kann, aber nicht "einfach". Silberleitlack und Carbonlack kann nur mit Siebdruck gedruckt werden. Für Einzelstücke erhöht das sogar den Aufwand beträchtlich.

Es muss ein Film für das Drucksieb gedruckt oder geplottet werden. Das Drucksieb muss mit einer Fotoschicht versehen, belichtet und entwickelt werden. Ein nicht unbeträchtlicher Klecks Farbe muss auch bei einem Einzelstück im Siebrahmen vorhanden sein. Nach dem Drucken muss man das Sieb reinigen, dabei geht natürlich ein Teil der leitfähigen Druckfarbe verloren.

Die übliche Platinenherstellung mit Fotoschicht und Ätzen geht schneller und billiger.

Grüsse, Andy

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Andreas Haimberger

Hallo Frank

Grundsätzlich ist die Technologie der Aufbringung von Leiterbahnen auf irgendwelche Substrate mittels Druck seit vielen Jahrzehnten bekannt. So werden zb. Drucksensoren auf Polyimidsubstrate aufgebracht. Nur die Leiterbahnen und der Carbonauftrag.

Der Ersatz von PCB's durch polymere Substrate ist eher ungünstig weil die Verbindungen Leiterbahnen zu den Bauteilen nur durch Klebung mit leitenden Kunststoffen gemacht werden kann. Dünnflüssige Silberlacke habe einen relativ hohen spezifischen Widerstand, dickflüssige Pasten ( niederohmig ) können nur noch durch Siebdruck aufgebracht werden.

D.h. das Aufbringen von niederohmigen Leiterbahnen durch Tintenstrahler, welche auch noch mechanisch und thermisch stabil sind, ist praktisch nicht möglich. Wohl können einfache Flächen und relativ breite Bahnen auf polymere Substrate gedruckt werden ( siehe dein angeführtes Beispiel ) aber bei den heute üblichen Leiterbahnbreiten und Abständen klappt das nicht. Ein Einbrennen ist kaum möglich.

Was seit langen funktioniert, sind u.a. die Dickfilmtechnik wo auf Metalloxidsubstrate ( zb. Aluminiumoxid ) Leiterbahnen und Widerstände mittels relativ dickflüssiger Pasten in Siebdrucktechnik aufgebracht werden. Der Druck kann danach eingebrannt werden und ist damit relativ stabil ( die Pads können einige Male gelötet werden ) Nach der Trimmung der Widerstände werden die Bauteile aufgebracht und zb. mit IR Technik oder Vapour-phase Lötung verlötet. Diese Technik eignet sich definitiv nicht für den Hausgebrauch.

Georg

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G.L. Bischofberger

Also in dem ersten Artikel steht "The product description says the cured ink can be soldered to with a low temperature soldering iron.".

Die Idee mit dem Piezo Drucker und Tank ohne Schwamm klingt interessant. Wenn man damit direkt die Silbertinte drucken könnte, dann wäre das ja schon eine Lösung. Wenn aber die Tinte dazu zu dünnflüssig sein muß und dann schlechter leitet, dann muss man sich was anderes ausdenken, oder bessere Tinte erfinden :-) Ich vermute mal das Halbleitermaterial, was in der FAQ erwähnt wird, leitet noch schlechter.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Das klingt dubios, erst recht bei RoHS Temperaturen. Silver-Epoxy wird bei der Herstellung (Kontaktierung) von Ultraschallsensoren benutzt, aber loeten tun wir das normalerweise nicht.

Es ist auch gar nicht so billig, wie der Ausdruck "Silver Pen" vermuten laesst. Die letzte Spruehdose Silber-Leitlack hat mich etwa $50 gekostet und sehr viel ist da nicht drin. Mein letzter Pen war nach einem Vierteljahr schon eingetrocknet.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news:11zyq8nmq4voy.157l4vzsmpm31$. snipped-for-privacy@40tude.net...

kaum, da sind ja Partikel drin

Sicher tut sie das und ist damit nicht fuer Hochstromanwendungen geeignet, aber komplexe Digitalschaltungen lassen sich drucken.

Hauptsache der Verstaerkungsfaktor liegt ueber 1.

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Manfred Winterhoff
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MaWin

Hallo Frank,

AFAIR hab ich mal in der PCB Homebrew bei den Yahoogroups was mitbekommen, da hatten die Silbernitrat und Viamin C in zwei Farbtanks eines 0815 Tintendrucker getan und eben VitaminC direkt auf den frischen Silbernitratdruck hinterhergedruckt. So richtig hat sich das aber wohl noch nicht durchsetzen mögen.

Marte

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Marte Schwarz

Frank Buss schrieb:

Hallo,

für den Sensor braucht er keine Leiterbahnen die so gut leiten wie die üblichen 35 µm Kupferauflage, aber bei den Prototypen wird man recht häufig die gleich gute Leitfähigkeit brauchen. Was nützt ein Prototyp wenn der wegen der schlechteren Leitfähigkeit nicht oder anders funktioniert als der Aufbau auf einer richtigen Leiterplatte?

Bye

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Uwe Hercksen

Fuer die Produktion sollte man auch die kleine Fussnote beachten, die bei vielen Silver Epoxies im Angebot steht: "Pricing will depend on the current market price for silver" oder so aehnlich. Als ich das letzte Mal fuer einen Kunden eine EMV Loesung suchte und meinte, sie mit Silver Epoxy gefunden zu haben, fiel mir beim Blick auf den Tagespreis beinahe die Kaffeetasse runter. Da haetten wir genauso gut ein Silberbergwerk kaufen koennen. Haben wir dann zaehneknirschend ohne geloest.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

ir,

=DF da

h

Aha, und wenn man das dann ableckt, hilfts gegen Erk=E4ltung? :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Joerg schrieb:

Hallo,

das Kupfer zum Tagespreis haut inzwischen auch ganz schön rein...

Bye

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Uwe Hercksen

Das ( eventuell sinnvollere ) Gegenstück wäre wohl magnetischer Sensor per "magnetischer" Tinte. Die eventuell anscheinend aus historischen Gründen ( Googlebegriffe wären E13B , magnetic ink ) für gängige HP-Laserdrucker aus USA beschaffbar wäre. Problem kann allerdings sein, daß "Eisenpartikel" ja erstmal nicht magnetisch sind.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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