Schaltnetzteil reparieren (PC-ATX)

Moin NG,

ein PC-Netzteil, das ich schon einmal repariert habe (Elko geplatzt), hat wieder den Geist aufgegeben. Leider macht es es mir anscheinend nicht noch einmal so einfach. Fehlerbeschreibung ist folgende: NT geht nicht mehr, aufgemacht, explodiertes Bauteil gesehen (in zwei Teile gebrochen), ausgetauscht, aber immer noch keine Besserung. Was das Teil genau war, kann ich mangels Kenntnissen nicht sagen, aber es gibt hier einen kleinen, feinen Elektronikladen mit sehr gebildeten Verkäufern, die haben mir wohl etwas passendes gegeben. Das Bauteil (Bild s.u.) sitzt direkt vor den beiden großen Elkos im 230V-Teil, es ist zweimal vorhanden. Die Sicherung hat auch ihre Funktion erfüllt, eine Neue habe ich eingesetzt. Da das NT danach noch nicht funktionierte, habe ich mal die Spannungen gemessen, mit (für mich) überraschendem Ergebnis: Alle Spannungszweige brechen nach dem Einschalten innerhalb von 3-4s auf

0V ein, nur 5V ist stabil.

Ich weiss jetzt nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Nach Trial&Horror-Prinzip alle Bauteile in näherer Umgebung auszutauschen, könnte zwar zum Erfolg führen, aber ich möchte auch gerne verstehen, was da genau passiert ist und was Schuld ist.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen und ein paar Tips geben. Da die PC-Netzteile ja weitgehend identisch aufgebaut sind, kennt vielleicht sogar jemand die Situation?

Fotos habe ich zwei gemacht, bei Bedarf nach Details bitte Bescheid sagen:

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Das kleine blaue Teil vorne rechts neben dem Elko ist das von mir eingesetzte Bauteil, das hinter dem blauen Kabel (kommt vom Wahlschalter

115-230V) im Schrumpfschlauch ist sein ehemals identisches Gegenstück. Das gelbe am Elko ist Klebstoff, kein Elektrolyt. Es erscheint mir ein ganz klein wenig so, als ob der eine Elko oben ein bisschen aufgebogen wäre, könnte das beschriebene Fehlverhalten durch einen defekten Elko verursacht sein? Aber dann müsste 5V eigentlich auch einbrechen, bzw dürften dann gar keine Spannungen meßbar sein, oder?

Was hierzu geführt hat, weiss ich übrigens nicht, ich war nicht dabei als es passierte. Ich weiss auch nicht, ob es jemand mit Schalter auf

115V ans Stromnetz angeschlossen hat.

Vielen Dank für jeden Tip, Gruss, Ole

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Ole Hueter
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Zahlt sich doch nicht aus sowas zu reparieren. Wenn du was falsch machst schiesst du dir u. U. den ganzen Rechner ab. Ein neues Netzteil kostet im Blöd&Geil-Markt ab 25,- bei Ebay 5,-

Georg

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Georg Meister

Werden die 5 V bei Last nachgergelt?

Robet

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R.Freitag

...

Aber du "reparierst" eine Schaltung in der im Betrieb gute 300V Gleichspannung anliegen und die bei spontanem Nichtfunktionieren auch gleich mal weitere Hardware im Wert mehrerer Hundert EYPO mit in den Tod reißen kann?

Ganz schön mutig.

Das ist die Standby-Spannung also ist es wohl ein ATX-Netzteil. Kaputt ist dann das Hauptnetzteil, aber ohne Kenntnisse, Meßmittel und eine Beschreibung wie es zum Ausfall gekommen ist, hast du eher wenig Chancen das selber repariert zu bekommen.

XL

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Axel Schwenke

machst

Kann ich auch nicht nachvollziehen. Deine Preise sind auch noch zu hoch. Ich hatte letztens ein Netzteil für 2 Euro bei eBay gekauft, 250Watt. D.H. inkl. Versand weniger als das Benzin um zum Computerladen zu kommen....

Henry

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Henry

Naja, das Netzteil war damals sehr gut, ich brauche es im Moment auch eigentlich nicht, es geht mir nur um meinen Stolz, das Basteln und einfach .. den Spass daran :)

Man kann es ja sonst auch als Netzgerät für die Werkstatt verwenden, in ein kleines Gehäuse verpackt ..

Gruss, Ole

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Ole Hueter

Jo ist ATX, habe ich ja auch geschrieben ;) Kenntnisse habe ich eher Grundlegende, ich studiere Physik, aber vom Zusammenspiel des ganzen Krams zum SNT habe ich halt nicht so viel Ahnung, geschweige denn von etwas spezielleren Bauteilen. Aber ich lerne, habe mir letzte Woche die "Art of Electronics" ausgeliehen und stöbere da zZ. etwas rum. Meßmittel naja, also Multimeter ist natürlich vorhanden, und ein Oszi ließe sich auch auftreiben.

Nur wo/wie sollte man jetzt anfangen? Erstmal alle Widerstände durchmessen, schauen ob der Gleichrichter noch funktioniert, oder vielleicht gibt es doch Bauteile, die beim kaputtgehen gerne Spannungs-/Stromspitzen verursachen, wodurch dieses Bauteil derartig zerfetzt wurde? Irgendwelche "übliche Verdächtige"?

Gruss, Ole

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Ole Hueter

Meinst Du nicht, das man evt. mit etwas einfacherem anfangen sollte zu reparieren? So einen 80er Jahre diskret-aufgebauten 2x20 Watt Sinus Verstärker oder so? Vor allem dürfte der noch mehr Wert sein als die lächerlichen 10 Euro für ein gebrauchtes PC Netzteil, wenn er denn hinterher wieder funktioniert...

Ich weiss ja nicht ob die Physik-Studenten 300V DC mal anpacken durften, E-Techniker durften das hier und da mal, weil sie nicht glauben konnten, das man sich nicht wieder entkrampfen kann:-) (Nein, natürlich nicht bei

300 Volt...)

Oftmals fangen defekte Schaltnetzteile einfach nicht an zu schwingen, wenn man sie einschaltet... Warum, das kann mehrere Ursachen haben. Aber: Die Teile sind undankbar! Wenn es nicht ein ganz besonderes Netzteil ist, dann schmeiss es weg und kauf Dir ein neues:-) Die gehen komischerweise häufig wieder kaputt, bis Du alle Teile einmal getauscht hast.

--
Bis denn, 
Ulrich (ug at wopr dot de)
## wget ist mein Freund:-)
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Ulrich Gierschner

Ole Hueter schrieb:

Y-Kondensator, wenns den zerbröselt hat kanns gut ein Überspannungsschaden sein. Bei einem solchen Billignetzteil würde ich gar nicht erst daran denken das noch zu reparieren.

Das sieht meist gravierender aus, man geplatzte Zwischenkreiselkos.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ohne Oszi wirst du nicht weit kommen. Außerdem brauchst du einen Trenntrafo, damit du überhaupt in der Schaltung messen kannst.

Zuerst mal solltest du wissen, wie so ein Schaltnetzteil funktioniert. Dann brauchst du Informationen über das spezielle Exemplar auf deinem Tisch. Eine gute Strategie ist, den PWM-Controller zu finden und anhand der Typenbezeichnung ein Datenblatt zu suchen. Dieses enthält meistens eine Beispiel-Applikation. Die meisten Netzteile folgen diesem Beispiel recht weit. Verbeitet ist z.B. der TL494 (+Varianten).

Bei TI gibts auch eine Appnote (slva085) mit typischen Fehlerbildern bei Schaltnetzteilen. Die Repair-FAQ gibt auch ein paar Tips zur Reparatur von Schaltnetzteilen. Google nach "SMPS repair tips"

Ein abgebrannter NTC auf Netzspannungsseite kann alles mögliche sein. Gleichrichter abgebrannt, Schalttransistor abgebrannt. Trafo abgebrannt. Elko Kurzschluß. Fehler in der Steuerung. etc.

Wenn du viel Zeit hast, kannst du natürlich alle Bauelemente einzeln prüfen (dabei wenigstens einseitig auslöten). Aber spätestens beim Trafo oder dem Controller-IC ist damit dann Schluß.

Ich tippe ja sowieso darauf, daß das Netzteil seit deiner ersten "Reparatur" einen Schlag weg hat. Elektrolyt aus geplatzten Elkos wirkt z.B. korrosiv und leitet auch gut. In Verbindung mit dem Pfefferkuchen-Basismaterial in den typischen Fernost-Netzteilen sind diese nach einem geplatzten Elko ein Fall für die Tonne. IMHO.

XL

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Axel Schwenke

Ole Hueter schrieb:

Was auch wieder Arbeit erfordert. Ich hab auch einige (AT&ATX) herumliegen, und wollte mal eins auf nur-12V umbauen, Anleitungen gibts ja im Internet. Inzw. überleg ich, alle zusammen via ebay an (andere) Bastler zu verscherbeln, ich komm sowieso nicht dazu, eins der Dinger umzubauen, und wirklich brauchen tu ichs auch nicht.

lg

Erich

--
Glücks- und Gewinnspiele bei Ebay
(Nein, bitttäh - jetzt keine Diskussion, ob nicht das ganze Ebay ansich 
nur unter "Ausnutzung des Spieltriebes" funktioniert und sich mit dieser
Richtlinie quasi selbst verbietet) Klaus Müller in d.a.e.a
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Erich Hofbauer

Bei diesem Billigteil: Schmeiss weg und kauf ein neues, ordentliches. Gute ATX Netzteile gibt's ab 40EUR (250W).

In meiner (Ex-)Zivistelle hab ich auch bei der Betreuung der PCs mitgeholfen. Anscheinend gab's da mal eine etwas heftige Spannungspitze in deren Folge innerhalb eines Monats 15 PCs, besser gesagt deren Netzteile ausgefallen sind. Bei den ersten 3 habe ich noch eine "Fehlersuche" vorgenommen ( Einschalten ->

geht nicht - Test mit anderem Netzteil => geht ). Nach dem 3. hab ich bei dem Symptom "PC geht nicht" das nächste NT aus dem Lager geholt und das einfach eingebaut. Nach dem 5. hab ich vorsoglich mal eine Bestellung weiterer 20 NTs vorgeschlagen, was nicht falsch war. Bei einem der NTs ist sogar einer der Elkos auf der 300V Seite hochgegangen, Mann war das ein Gestank...

--
Wolfgang Draxinger

[Hier könnte Ihr Text stehen]
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Wolfgang Draxinger

Was erzaehlt ihr hier denn immer von 250W? Reicht och heutzutage kaum noch um eine aktuelle CPU + Graka zu betreiben :)

Ich durfte mal live miterleben, wie es ein Netzteil zerlegt hat. LanParty (Winter): Teilnehmer kommt rein (Rechner eiskalt), schliesst an, schaltet an und BANG! Schoene, große, weisse Wolke und ein wirklich ekeliger Gestank. Ich nehme das mit dem aklimatisieren von Rechnern bei geringen Temperaturunterschieden auch nicht so ganz ernst, aber bei knapp

30°K...

gruss gw

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Marc Schroetel

Ihr demotiviert mich ganz schön, schämt euch ;) Aber gut, was solls .. ich werde auf jeden Fall nochmal etwas weiterbasteln und mich vorher belesen, vielen Dank für deine Hinweise, Axel. Und wenns nix wird, kommts halt in die Tonne, auch egal. Aber noch zum Thema Billignetzteil: Das ist von Enermaxx, war damals ganz schön teuer glaube ich (zumindest für mich als Schüler, der ich da noch war) .. :)

Gruss, Ole

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Ole Hueter

Ein Z80 war damals auch ganz schön teuer ;-)

Mfg

Thomas

"Ole Hueter" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

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Thomas Pototschnig

Ich glaube er meint ein anderes 'damals' als du :)

gruss gw

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Marc Schroetel

Sie meinen beide das gleiche 'damals', als sie noch Schüler waren, nur waren sie's nicht zur selben Zeit. Es ist also nicht das selbe 'damals' gemeint ;-)

PS: ist der Z80 nicht erst die letzten Jahre richtig teuer geworden?

Gruß Ingolf

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Ingolf Pohl

Naja - so lange ist meine Schulzeit nicht her ... hmm - genaugenommen bin ich gerade mal 24 - zu meiner Schulzeit war also der Z80 auch schon richtig günstig :-)

Ich wollte damit eigentlich nur andeuten, dass Sachen, die damals richtig teuer waren, heute zu einem günstigeren Preis, meist mit besserer Leistung/Ausstattung, erhältlich sind.

Mfg Thomas

-- Mfg Thomas Pototschnig

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Thomas Pototschnig

Am Sun, 9 Jan 2005 13:08:04 +0100 schrieb Marc Schroetel :

Wenn die Brille anläuft (so du eine hast), wird auch dem NT feucht :-)

--
Martin
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Martin

Hallo,

Am Sun, 09 Jan 2005 18:32:09 +0100 schrieb Ole Hueter :

Angesichts dessen, was uns fleißige taiwanesische Kinderhände alles so bescheren, ist das Elektronikhobby sowieso immer eine ökonomische Katastrophe, sobald es um Reparaturen geht, die deutlich mehr erfordern als nur das Anlöten eines abgerissenen Drahtes :(

Auch Enermax lässt in Taiwan oder China fertigen, insofern ist der Preisunterschied zu Noname-Teilen, wie sie oft bereits mit dem PC-Gehäuse geliefert werden, immer weniger gerechtfertigt.

Aber zum Thema zurück: Das Teil, was Dir geplatzt ist, war ein Überspannungsschutz (Varistor). Die geben gerne mal nach einiger Zeit von selbst den Geist auf. Allerdings kann der Fehler auch wirklich auf den falsch eingestellten Spannungsschalter hinweisen.

Diagnostik sollte sich erst mal auf den Primärteil (Gleichrichter, Ladeelko) konzentrieren. Werden dort ca. 320V Gleichspannung meßbar? Wenn ja, geht die Forschung weiter zu den Schalttransistoren der Primärseite und zu deren Ansteuerung. Hierfür braucht man dann aber einen Oszillografen und einen Trenntrafo, ansonsten werden alle weiteren Untersuchungen sinnlos.

Eine beliebte Ausfallquelle sind alle Gleichrichterdioden (auch sekundär) oder die Anlaufschaltung (Hilfsspannungserzeugung für den PWM-Schaltkreis meist über ein paar hochohmige Widerstände aus den vorhin beschriebenen 320V)- das beschriebene Verhalten lässt darauf schließen, dass vielleicht ein Defekt einer Sekundär-Spannungsschiene oder eben in der Spannungsversorgung des PWM-Schaltkreises vorliegt.

Viel Spaß beim Basteln

Gerd

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Gerd Roethig

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