RS422 Kommunikation aufzeichnen

Hallo,

Ich habe folgendes Problem: Ich habe zwei Geräte die über RS422 miteinander kommunizieren, ein Bedienteil und ein Gerät daß die Signale vom Bedienteil empfängt (das ganze ist übrigens ein fernsteuerbares Verstärkerrack). Das ganze ist schon ziemlich alt, es gibt keinerlei technische Dokumentation dazu. Es funktioniert, nur befürchte ich, daß das Bedienteil früher oder später den Geist aufgeben wird. Um für diesen Fall gerüstet zu sein möchte ich die Kommunikation über die Schnittstelle aufzeichen um später einmal diese Bedieneinheit nachbauen zu können.

Software die die Kommunikation zwischen einem Programm, das auf dem PC läuft und einem COM-Port aufzeichnet gibt es ja. Ich bräuchte eine Möglichkeit die zwei symmterischen Leitungen der RS422 Schnittstelle quasi zu belauschen.

Das ist glaube ich soetwas für RS232

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Ich würde das aber gerne selber bauen, hat jemand ein paar Schaltungstips? Ich überlege auch ob es möglich ist die Rx Eingänge von zwei RS422 Schnittstellen einfach parallel zu den Rx/Tx Leitungen der Bedieneinheit zu schalten.

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Peter Greisinger
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Klar geht das, die Eingangsimpedanz solcher Chips liegt im Bereich etlicher kohm:

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Aber Du halst Dir damit eine Menge Arbeit auf. Irgendwo muss das in den PC rein. Einen LPT-Port gibt's oft nicht mehr, koennte man natuerlich auf RS232 umpegeln. Aber auch das haben manche PC nicht mehr. Dann Software schreiben. Rausfinden warum nix kommt, Wutanfall unterdruecken, usw. ... :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Peter Greisinger schrieb:

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Die Hardware ist echt primitiv. Ein paar "Drähte" und passenden D-SUB-Kleinkram.

Das Problem: DU brauchst 2 COM-Ports und eine passende Auswertesoftware. Und die ist nicht so einfach mal schnell zusammengestrickt.

Ich habe das mal vor Jahren unter DOS gemacht. Mit einem alten 386er Laptop.

Und vergiss es die COMs per RS232/USB-Adapter zu machen. Das geht absolut schief bezüglich des Timings. Zumindest bei größeren Protokollmengen. Für kurze Kommandos und einfachste Antworten reicht es. Kann halt passieren daß die Antwort vor dem Kommando gelistet wird wenn du beides mit einem Programm auswertest.

Darauf läuft es hinaus. Du brauchst 2 billige Module "422232" und etwas Kleinvieh in Form von D-SUB.

Wie gesagt - das Problem ist die Software. Zumindest dann, wenn es größere Datenmengen geht.

Falls da nur einfachster Austausch von kurzen Steuerkommandos und Antworten mitgelesen werden soll reichen auch 2 Instanzen von Hyperterminal an 2 COMs. Notfalls per USB-Wandler.

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Jens Fittig

Peter Greisinger schrieb:

Full-Duplex oder Half-Duplex?

Ich komme mit hterm gut klar. ...

Ich kenne nur RS485. Da würdest Du (bei Half-Duplex, ein Leitungspaar) auf beiden Schnittstellen das gleiche sehen. Oder anders gesagt, Du könntest nicht erkennen, wer gerade sendet. Dazu müsstest Du an einen der beiden Transceiver kommen.

RS422->RS232 USB-RS232-Adapter sollten problemlos funktionieren. Evtl. geht das sogar direkt. Eine Leitung an GND, eine an RxD.

Falk

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Falk Willberg

Du müsstest erstmal rausfinden, ob das 8N1 oder irgendwas anderes ist. Oszi wäre da gut, Soundkarte auch, um sich zumindest grob über das Format zu orientieren. Mit der Soundkarte kann man in stereo Rx und Tx aufzeichnen, dann hat man erstmal ne Idee, was da abgeht. Am einfachsten über einen Übertrager, Optokoppler, oder notfalls Schutzwiderstand im kOhm Bereich.

Aus der Aufzeichnung dann die Daten zu extrahieren ist natürlich ein bißchen umständlich, da nimmt man dann lieber ne passend parametrisierte COM-Schnittstelle mit passenden Tools, die die Daten in verschiedenen Formaten und Kodierungen anzeigen kann.

Dann einfach fliegend abgreifen und auf einen COM-Port geben. Pegeltechnisch ist RS422 mit RS232 in aller Regel recht einfach zu interfacen, eine Seite vom RS422 auf GND legen sollte reichen.

Wenn Du noch nen älteren PC hast, 2 COM-Ports, einmal Rx für Senden und Empfangen. Es gibt da ein paar ganz nette Dos-Tools, die auch recht präzise Timingdiagramme aufzeichnen können.

Wenn's nicht gar so schnell und timinigkritisch ist, gehts auch unter Windows mit 2 USB-RS232 Konvertern.

- Carsten

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C.P. Kurz

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Habe ich schonmal mit diesen Adaptern gemacht, aber nur einen Kanal. In diesem Fall muss man jedoch erst auf unsymmetrisch (RS232) umsetzen und ob man Hyper-Terminal oder Portmon zweimal parallel laufen lassen kann weiss ich nicht. Vielleicht hat das jemand anders versucht und kann berichten.

[...]
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Geht schon, und man kriegt auch alles mit, aber wenn es sowas wie ein synchrones Protokoll gibt, kriegt man das Timing so nicht raus.

Wenn es ein Frage/Antwort Spielchen ist, ggfs. auch erst durch Bedienvorgänge am Gerät ausgelöst, kriegt man das sicher auch raus.

Der größte Unsicherheitsfaktor bei der direktn Verwendung von COM-Schnittstellen ist halt, dass man in diesem Fall nicht sicher sein kann, ob es 8N1 ist. Da liefern die Terminals im Zweifelsfalle nen Haufen wirres Zeugs und man weiss nicht, ob das jetzt gültige Daten sind oder Müll.

- Carsten

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C.P. Kurz

Ja, wenn es irgendwelche Software Handshakes gibt dann ist mit zwei unabhaengig mitlaufenden Portmons Zapfenstreich. Man muesste den zweiten Kanal in den Tiefen von Windows umleiten und Portmon vorgaukeln, dass es TXD sei. Doch wie man das anstellt, da muss ich passen.

Meist wird irgendwas gaengiges dabei uebermittelt, das erkennbar ist. Typenbezeichnung, Release Date oder so. Damit die SW erkennen kann "Hey, da haengt das falsche Geraet dran".

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

sagte ich doch

sagte ich doch

Hatte ich doch bereits alles gesagt. Der Sinn deines Postings erschliesst sich mir nicht.

Und beschränke dich bitte auf sinnvolles Quoten!

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Jens Fittig

Rein theoretisch könnte man das schon sehen, wenn man einen schnellen AD-Wandler hat, da die Pegel normalerweise leicht unterschiedlich sind von verschiedenen Transceivern (zumindest ist das meine Erfahrung bei unterschiedlichen Herstellern, kann man im Scope recht gut unterscheiden. Wenn es derselbe Transceiver-Chip ist, wird es wahrscheinlich schwieriger). Praktikabel für den normalen Einsatz wäre das aber nicht.

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Frank Buss

Jetzt, wo Du es sagst: Doch, das geht auch, wenn beide Transceiver identisch sind. Man schaltet einen kleinen seriell Widerstand in eine Leitung und einen größeren parallel zu einem der Transceiver.

Dann hat man vollen Pegel, wenn der eine Teilnehmer sendet und einen reduzierten Pegel, beim anderen. Das hatte ich doch mal...

Mit zwei OPAs sollte man dann auch sauber trennen können.

Kaum...

Falk

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http://willberg.dns6.org/
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Falk Willberg

Sorry, ich meine in der Art, dass zeitliche Zusammenhaenge genau genug (zumindest wortweise) erkennbar sind. Im Prinzip das was Carsten schrieb. Vielleicht weisst Du oder jemand anders wie das geht.

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Joerg

Joerg schrieb:

Dann sag, was du meinst und nicht irgendwas Verworrenes!

ja ich weiss es. Und sagte es bereits.

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Jens Fittig

Jens Fittig schrieb:

^^^^^ Falscher Adressat:

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...

...

Es war aber nicht richtig ;-)

Falk

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Falk Willberg

Falk Willberg schrieb:

Und was wäre richtig? Kannst du auch sinnvolle Antworten geben?

Reply to
Jens Fittig

Jens Fittig schrieb:

Hatte ich schon. EOD.

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Falk Willberg

Falk Willberg schrieb:

Offensichtlich hast du also gar kein Argument um deine Behauptung zu belegen. War wohl nur zur Provokation so dahergelabert.

Reply to
Jens Fittig

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Jetzt fiel hier endlich der Groschen. Aus deutschen Landen gibt es eine Software, die sowas koennen soll, kam erst nicht drauf:

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Ok, ist kein k.u.k Hoflieferant. Gibt es aber zum Probieren und die Kaufversion ist mit 49 Euronen auch nicht so teuer, vermutlich plus Maerchensteuer. Wenn das klappt, muesstest Du nur noch die Pegel umsetzen, ein Flaeschchen Zipfer Urtyp aufmachen und dem Datenstrom zuprosten.

Falls mal jemand sowas industriell braucht, die haben auch die passenden Break-out Pods und Adapter:

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Joerg

Das ist zwar eine etwas brachiale Methode, müsste aber tatsächlich funktionieren. Anstelle jeweils die eine Leitung auf Masse zu legen, würde ich aber mal sehen, ob man nicht an die originale Masse des Bediengerätes kommt. Die RX- und die TX- Leitung dann jeweils an die RXD* Leitung eines Com-Ports legen. Wenn man sicher ist, dass man alles richtig macht, ist auch keine weitere Schutzbeschaltung nötig. Man könnte aber sicherlich auch jeweils einen 1K Widerstand in Reihe schalten.

Ein Pegelwandler mit 2 Stück MAX485 ist aber auch ziemlich simpel.

Sowas gibts aber auch fertig zu kaufen, z.B. von Moxa, so ab ca. 30,- ?. Wenn RX und TX gleichzeitig aufgezeichnet werden soll natürlich x 2.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan

Stefan schrieb:

Für Tests geht sowas eigentlich immer, die Schnittstellenbausteine können das schon ab. Im Rahmen dessen, was man bei RS232 und RS422 erwarten kann, ist das 'kompatibel' ;-)

Natürlich nur über kurze Entfernungen und eben temporär, die Vorteile von RS422 gehen dabei natürlich flöten...

- Carsten

Reply to
C.P. Kurz

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