Bidirektionale Kommunikation

Hallo! Ich soll die unidirektionale Kommunikation einer Märklin-Digital-Eisenbahn in eine bidirektionale Kommunikation umwandeln. Das zurückgesendete Signal vom Zug soll Informationen über die aktuelle Geschwindigkeit und/oder die gefahrene Wegstrecke enthalten. Die Telegramme der Digital-Bahn sind insgesamt 5ms lang. In den ersten

4ms wird ein hochfrequentes Rechtecksignal, welches zugeleich auch die Versorgungsspannung darstellt, übertragen, danach folgt eine Pause von 1ms. Mein Problem ist, daß ich, um Kreuzmodulationen zu verhindern, nur diese 1ms zur Übertragung meiner Daten zu Verfügung habe. Außerdem ist die Spannungsquelle der Digital-Eisenbahn so niederohmig, daß mein eigenes Signal kurzgeschlossen wird. Ein C kann ich nicht einbauen, da dadurch der Gleichspannungsanteil gesperrt wird, ein L kann ich nicht einbauen, da dadurch das Digital-Signal platt gedrückt wird. Kann mir da vieleicht jemand einen Tipp geben? Gruß Peter Sebastian Schmitz
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Peter Sebastian Schmitz
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Peter Sebastian Schmitz schrieb im Beitrag ...

Was fuer ein Held. Denk kurz drueber nach, das das seit Bestehen des Maerklin-Formats vor 25 Jahren ein (weitestgehend ungeloestes) Thema ist.

Die Ansaetze sind AUFWAENDIG oder UNZUVERLAESSIG oder beides.

a) Maerklin laeuft auch mit Gleichspannung, also aendert man das Signal an der Schiene ab: 'positiv': Niederohmig, 90% der Zeit (Diode in den Loks laesst nur positive Spannung rein) 'negativ': Hochohmig, nur 10% der Zeit weil ja keine Leistung transportiert. (bei negativer Schienenspannung belastet die Lok wegen der Diode das Signal nicht) Das 'negative' Potential kann der Lok-Decoder jederzeit per Open Collector Ausgang auf Masse ziehen und damit der Zentrale was mitteilen. WANN welcher Lokdecoder welches Bit sendet, muss per Protokoll entschieden werden, z.B. kann ihn die Zentrale auffordern. Das Sendeprotokoll ist natuerlich zu aendern, Maerklin-kompatibel ist es also nicht mehr.

b) Funk mit BlueTooth, bei heutigen Preisen durchaus eine Wahl.

Allerdings muss man deinem 'Auftraggeber' den Kopf waschen: Wenn er als Wichtigstes rueckgeleitet haben will, wie SCHNELL die Lok laeuft (der er gerade eben gesagt hat wie schnell sie laufen soll), dann hat er ein Problem. Er soll noch mal neu nachdenken, was sein wirkliches Problem ist.

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MaWin

Peter Sebastian Schmitz schrieb:

Die Frequenz ordentlich erhöhen, so auf 27MHz oder gleich bis 433MHz, was dir lieber ist, dann sind die Streuinduktivitäten ausreichend, um das Signal nicht kurzzuschließen, ev. kannst du dann die Verbindung mit der Schiene ganz weglassen. :-). Vielleicht auch so im Bereich 100kHz bis 200kHz, ähnlich wie die Netzleitungssprechgeräte, das Stromnetz ist ja im unteren Frequenzbereich auch sehr niederohmig. Wenn dein Signal stark gedämpft wird, dann brauchst du halt einen selektiveren und empfindlicheren Empfänger. Wie "hochfrequent" ist denn dein Rechtecksignal - das muß doch eher NF sein? Wirkliche HF hat die Einheit MHz :-)

Martin

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Martin Lenz

Am 5 Oct 2003 08:48:24 -0700, meinte snipped-for-privacy@gmx.net (Peter Sebastian Schmitz):

Wer sagt das?

Sind Sie sicher, daß Sie das Märklin-Motorola-Datenformat auch wirklich kennen? Schauen Sie sich doch mal die Formatbeschreibung bei mir genau an:

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in Deutsch:
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Tja, wenn überraschts? Immerhin läuft darüber die Leistung, bis zu 10A (je nach Booster).

Ich fürchte, daß Sie da nicht weiterkommen werden (Ihr Auftraggeber würde mich schon mal interessieren). Die einzige Rückmeldung, die mir in diesem Bereich (nicht bei Mama Märklin sondern bei DCC - was aber elektrisch Jacke wie Hose ist) bekannt ist, ist, daß für eine sehr kurze Zeit das Digitalsignal kurgeschlossen wird und der Booster dies detektiert und an die CU meldet.

Beste Grüße

Dr. Michael König

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    RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
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RA Dr.M.Michael König

Am 5 Oct 2003 16:16:37 GMT, meinte "MaWin" :

Wir wollen nicht übertreiben - 20 Jahre genügen auch.

:-)))) Das ist _keine_ Lösung des Problems. Davon abgesehen dürfte dann die Informationsübetragung nicht mehr so recht fusionieren bzw. ein ganz anderes System erfordern.

Scheidet wegen der Größe aus. Wo soll der Platz in den Loks herkommen? Außerdem: Wie willst Du reglementieren, daß nicht alle Loks wild drauflos senden? Das erfordert noch mehr Aufwand und Platz ....

Da hst Du recht - diese Information ist - abgesehen davon, daß man sie auch kabelgebunden ermitteln und melden könnte - denkbar unwichtig. In der Praxis manchmal wichtig ist die Identifikation der Lok, wofür es ja schon verschiede (wenngleich bei entsprechender Zuverlässigkeit auch kostenaufwändige) Lösungen gibt.

Beste Grüße

Dr. Michael König

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RA Dr.M.Michael König

Naja, wenn man mal von den Angaben ausgeht, die der Rechtsanwalt Dr. M. König auf seiner Internet-Seite veröffentlicht hat, dann arbeiten die Loks mit einer Datenübertragung von 38400bps und Weichen mit

76800bps. Siehe hierzu folgende Seite:
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Peter Sebastian Schmitz
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Peter Sebastian Schmitz

Am 6 Oct 2003 07:42:23 -0700, meinte snipped-for-privacy@gmx.net (Peter Sebastian Schmitz):

Tja, die Quelle ist schon richtig, aber wer lesen kann ist im Vorteil: Die Lokdaten liegen bei 19kHz, die Weichendaten bei 38kHz. Aber (weitestgehend) Rechteck, man "hört" die Daten also noch ziemlich weit oben ...

Abgesehen von der Problematik, zu verhindern, daß alle Dekoder zugleich losbrüllen, könnte man analog SelecTRIX für sehr kurze Zeit (einige zig us, auf jeden Fall wesentlich < 1ms) den Booster ausschalten und während dieser Zeit ein kleines Signal - kleiner als die Durchlaßspannung der Gleichrichter der anderen Dekoder - auf die Schiene liegen. Da während dieser Zeit der Boosterausgang hochohmig ist und die anderen Dekoder nicht stören, muß kaum Leistung dahinter sein. Keine Ahnung, ob das fusionieren kann - aber man kann es ja mal testen.

Beste Grüße

Dr. Michael König

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RA Dr.M.Michael König

Wie es scheint habe ich schon eine mögliche Lösung gefunden: Über einen Spannungsteiler, einen 4093 und ein Zeitglied überprüfe ich einfach das Signal der Fahrzentrale. Wenn diese länger als 0,2ms auf Masse liegt, dann unterbreche ich über einen Transistor die Verbindung zwischen Fahrzentrale und Gleis. Genau die selbe Abtastung des Signals erfolgt im Zug durch eine C-Control, die in der Zeit, in der die Fahrzentale vom Gleis getrennt ist, die Daten übermittelt. Die Signal-Spannung der Daten darf nicht höher als 0,5V sein, damit die Schwellspannung der Dioden der Decoder auf keinen Fall überschritten wird. (Diese haben wahrscheinlich 2 Dioden zur Gleichrichtung, von daher wäre auch ein Pegel von 1V denkbar, aber 0,5V ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite) Die Übertragung der eigenen Daten soll höchstens 1ms dauern, danach wird die Fahrzentrale wieder zugeschaltet und das "normale" Märklin-Telegramm kann wieder gesendet werden.

Vielen Dank für all die kleinen, teilweise auch recht guten Tips!

MfG Peter Sebastian Schmitz

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Peter Sebastian Schmitz

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