Regelungstechnik-Buch?

Kann mir jemand ein Regelungstechnik für Fortgeschrittene (oder nicht ganz Anfänger ;-) empfehlen? Standard-Kaskadenregelung sowie grundlegende Eigenschaften von P- PI und PID-Reglern kenne ich inzwischen. Das Verständnis kahm aber erst nach dem Studium durch praktische Anwendung. Jetzt möchte ich das gerne weiter vertiefen und mir auch andere Regler-Typen (Mehrgrößenregelung, Beobachter usw.) nochmal ansehen. Schön wäre allerdings eine Betrachtung vom "praktischen" bwz. simulativen Standpunkt aus, und die Mathematik dazu nur soweit wie sie nötig ist (was einem z.B. ein Pol-Nulstellendiagramm sagen kann usw.). Ein Buch mit Anlehnung an Matlab/Simulink ist sicher auch nicht verkehrt.

Bei Amazon habe ich z.B. diese Bücher hier gefunden. Vielleicht kann da jemand was zu sagen?

- Grundkurs der Regelungstechnik. Mit Anwendung der Student Edition of MATLAB und SIMULINK. Von Manfred Berger

- Taschenbuch der Regelungstechnik. Von Holger Lutz, Wolfgang Wendt

- Regelungstechnik für Ingenieure. Analyse, Simulation und Entwurf von Regelkreisen. Von Manfred Reuter, Serge Zacher

- Regelungstechnik. Einführung in die Methoden und ihre Anwendung. Von Otto Föllinger -> ich kenne eine ältere Auflage, die war mir deutlich zu theoretisch.

Gruß Thorsten

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Kunst kommt aber von 'können',
nicht von 'kennst du schon den neuesten trick?'
   Gunther in oecher.computer zum Thema "Gutes Webdesign"
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Thorsten Ostermann
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ich fand folgendes recht brauchbar:

Franklin, Powell, Emami-Naeni: "Feedback Control of Dynamic Systems".

Durchaus auch theoretisch, aber in einem für meinen Geschmack recht angenehmen und verständlichen Stil geschrieben. Mich hat vor allem die Zustandsregelung (also Beobachter, Kalman-Filter etc.) interessiert und die ist dort ausführlich und nachvollziehbar erklärt. Auf Matlab wird in Form von Nennung und kurzer Erklärung wichtiger Funktionen eingegangen, Programmbeispiele auf Datenträger gibts aber nicht.

Reinschauen kostet ja nix. ;)

Ciao, Holger

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Holger Erkens

Hallo Holger!

Hmm. AoE kann ich ja so ganz gut runterlesen, aber ob das bei einem englischen RT-Buch auch geht?

Mit Matlab kann ich ganz passabel umgehen. Das wäre eher ein gutes Werkzeug, um "Lerninhalte" per Simulation nachvollziehen zu können.

Gruß Thorsten

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   Gunther in oecher.computer zum Thema "Gutes Webdesign"
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Thorsten Ostermann

Zu AoE fällt mir nur Age of Empires ein, sorry. :) Ich fands aber recht verständlich und habe nur wenig mehr als Schul-Englisch genossen.

Ich meinte kein Tutorial. Es wird halt auf die jeweils regelungstechnisch passenden Funktionen (z.B. um Pole festzulegen) eingegangen, die Matlab zur Verfügung stellt. Leider werden aber keine vollständigen Beispielsimulationen (wie Du sie vielleicht gebrauchen könntest) mitgeliefert. Nichtsdestotrotz kann ein Blick ja nicht schaden. Es gibt doch schließlich noch die TH-Bib, oder? ;)

Ciao, Holger

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Holger Erkens

Schadet nicht zum Nachschlagen, ist aber keine Einführung/Lehrbuch.

Läuft letztlich auf state-space / Zustandsraum raus mit dem Endpunkt Kalman-Filter ( Es gibt nichts wo Akademiologen nicht noch ein Kalman-Filter ranpappen können ).

Man kann eine Unmenge Signalverarbeitung basierend auf Matrizen formulieren und dann auf heutigen PCs munter ablaufen lassen. Tut halt später auf Controller mit wenig RAM und ohne Float nicht. Kalman ist glaube ich nie auf was kleinerem als dem antiken 16 Bit Controller TMS 990 implementiert worden.

Föllinger gibts mehrere, auch einen runtergekochten: Föllinger, Franke "Einführung in die Zustandsbeschreibung dynamischer Systeme mit einer Anleitung zur Matrizenrechnung" Oldenbourg Taschenbuch 1982 Da Föllinger Ex-AEG war kann er als praxisorientiert gelten. Isermann ist auch recht trocken, am schlimmsten wird wohl Ackermann sein. Nur wenn man häufiger mit Matrizen zu tun hat und die Notation dann als anschaulich empfindet kommt man mit der Literatur klar.

Bezüglich Neubüchern bei amazon wäre ich skeptisch: scheinen mir alle reichlich teuer. Es gibt auch kein einzelnes lesbares Buch a la AoE dazu. Sehr gängige, leicht lesbare englische Bücher wie Dorf behandeln state-space kaum ( dafür hat er seiner 5. Auflage ein Bild des Transrapid mit Bildunterschrift "The Transrapid-06, a U.S. experimental magnetic levitation train ..." und ein Trivialrechenbeispiel dazu ). Kostendämpfender wäre sich mehrere Bücher billig bei amazon 2. hand oder

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oder bookfinder oder am besten: ebay zu beschaffen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo Holger!

Horowith/Hill "The Art of Electronics", das ist hier in d.s.e. das am Meisten empfohlene Standardwerk.

OK, ich schau's mir mal an. Danke für den Tip.

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Ich werd eh das Gefuehl nicht los das die Regelungstechnik groessere Probleme mit dem Praxisbezug hat. Die koennen alle muehelos mit Gleichungen rum machen das einem schwindlig wird, aber wenn es dann an die Implementierung geht heisst es dann man soll besser mal probieren da man die Strecke sowieso nicht genau genug beschreiben kann. :-]

Olaf

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D.i.e.s.S. (K.)
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Olaf Kaluza

Teilweise ist die Überführung der Theorie in die Praxis ein Problem der verfügbaren technischen Mittel. Bei fehlerkorrigierenden Codes haben Hamming, Golay 1949 rumgetan, für Blockcodes war die Forschung Mitte 1975 praktisch gelaufen. Mitte 1975 gab es aber wenig mögliche Anwendung ( Raumfahrt: unbemannte Raumsonden ; Mainframes: magnetische Speicher, RAMs ). Erst als die Chips komplex & billig wurden kamen 9600 Baud Modems ( die ursprüngliche Vorhersage ohne FEC war das bei 2400 Baud Schluß ist ) oder CDs ( Bildplatten gabs auch schon ohne FEC in den frühen 70ern ).

Achermann durch Praxisbezug bei DFVLR geschädigt werkelt da ja an "Robust Control". Allerdings reicht ein heutiger Singlechip-ARM mit 64kByte RAM wohl noch nicht.

MFG JRD

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Rafael Deliano

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