PLCC32 auslöten, wie?

Hallo NG,

ich muß aus einer (totgeflashten) Grafikkarte ein Bios in Form eines PLCC32 auslöten um es extern neu zu beschreiben. Das Problem ist, daß der Baustein ja nunmal gebogene Anschlüsse hat (für eine Sockelaufnahme) die unter das eigentliche Bausteingehäuse reichen und das verwendete Lötzin auch diesen Weg genommen hat. Da die Karte, sowie auch der Flashbaustein selber die Aktion überleben müssen scheidet das starke Erwärmen der Karte durch Heißluft oder Brenner aus. Zur Verfügung steht mir nur ein Lötkolben mit Nadelspitze. Ein sauberes "normales" Ablöten mittels Kolben und Pumpe funktioniert aufgrund der Anschlüsse nicht, auch ein Test mit dem Zwischenschieben einer kurzen Klinge zwischen Anschlußbeinchen und Platine beim Erwärmen der Lötstellen brachte nur mäßigen Erfolg.

Jemand eine Idee wie ich den Baustein vernünftig von der Platine bekomme?

Gruß M.

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Markus Lesch
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Der PLCC ist also ohne Sockel direkt aufgelötet? Da wäre eine Reflowreperaturstation schon nicht schlecht ;-) Aber da es nur eine Grafikkarte ist lohnt der Gang zum Bestücker sicherlich nicht. Du kannst die Lackdrahtmethode probieren wenn du ihn drunter durch gefädelst bekommst. Also Draht hinter die Pins schieben, einen warm machen und draht von hinten nach vorn durchziehen und hoffen das die Verbindung sich nicht durch die Restwärme wieder verlötet hat.

Zum Einbauen würde ich dir dann einen Socken nahe legen wollen. Zur Not halt mit einem Proxon o.ä. den Chip durchsägen und einen neuen nehmen. Ein gute Elektronik- oder Computerladen kann dir sicherlich einen passenden Flash beschaffen.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Ich hab schon ein paar TQFP64 und SOJ32 ausgelötet (hat auch gebogene Pins wie die PLCC), indem ich da soviel Lötzinn rundrum geschmiert und das Ding so heißt gemacht habe, dass es eine Zeit flüssig blieb - das Ding ist fast wie von selber runtergefallen - Platinen hab ich so aber (erstaunlicherweise) noch nicht vernichtet.

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Thomas Pototschnig
www.oxed.de
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Thomas Pototschnig

Markus Lesch schrieb:

Hat bei mir gut geklappt. Ein Stück Rasierklinge so abbrechen, dass es so breit ist, dass es unter zwei der Kontakte passt. Je zwei Kontakte erhitzen, Klinge drunterschieben, kalt werden lassen. Hat ca. drei Sekunden je Kontaktpaar gebraucht, und ich fand's viel besser als die Lackdraht-Methode.

Klar, hinterher musste den Chip mit Entlötlitze behandeln, bevor Du ihn weiterverwendest.

HTH - Peter

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Peter Muthesius

Peter Muthesius schrieb:

Kann ich nur bestätigen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Heisluftfön und etwas Übung reichen da.

Thomas

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Thomas Zepf

"Martin Laabs" schrieb ...

[...]

Werde ich mal antesten, danke.

Gruß M.

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Markus Lesch

"Peter Muthesius" schrieb ...

[...]

Wenn ich mit der Drahtmethode nicht klar komme werde ich nochmal mit der Klinge "üben".

Gruß M.

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Markus Lesch

"Thomas Zepf" schrieb ...

Die Platine ist mit einem farbigen Isolack überzogen, der sich dann sicherlich in Wohlgefallen auflösen würde.

Gruß M.

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Markus Lesch

Alternative: Glimmerplättchen zur Isolation von Leitungstransistoren erfüllen diesen Zweck auch.

Marcel

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Marcel Müller

Das ist Lötstoplack und der verhindert das sich beim (Reflow)löten sich Zinnbrücken bilden. Er ist also durchaus Hitzebeständig.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Am Wed, 26 Jan 2005 00:02:19 +0100 hat Thomas Zepf geschrieben:

Ich würde ev. versuchen rundherum mit Alufolie etwas abdecken, weniger wegen dem Lötstoplack, der hält das schon aus, aber damit man keine kleinen 0603 RCs wegbläst. Wenn runherum genug Platz ist, dann ist das aber sowieso kein Problem.

--
Martin
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Martin Lenz

"Olaf Kaluza" schrieb ...

Ja, ist bestückt.

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Markus Lesch

Ack, geht problemlos - Geduld und nicht zu heiß machen, sonst wird die Platine schwarz und wirft Blasen. Besser erstmal mit einer Schrottplatine üben!

Ich nehme normalerweise noch 4 Streifen dünnes Blech, L-förmig gebogen, und drapiere die so, daß um das auszulötende IC eine Art Trichter entsteht, der die Umgebung abschirmt - das schont die anderen Bauteile und verringert die Gefahr, daß man Kleinteile wegpustet.

cu Michael

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Michael Schwingen

bekomme?

na ja mit Heisluft fön habe ich jetzt nicht den Bilig Baumarkt Fön gemeint. Luftmenge und Temp sollte schon in Stufen einstellbar sein. Steckverbinder sind etwas kritisch. Aber es gibt ja nicht ohne Grund profesionelle Gebläse für solche Anwendungen. Deren Preise halte ich aber schon für etwas unverschämt.

Thomas

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Thomas Zepf

Ist die Rueckseite bestueckt? Ich gewinne in der letzten Zeit SMD-Bauteile indem ich Platinen auf mein neues Ebay-Buegeleisen lege. Man kann die Bauteile dann nach 30s einfach runternehmen und es wird nichts zerstoert. Es riecht noch nichtmal kokelig. Aber das geht natuerlich nur wenn auf der Rueckseite keine Bauteile sind.

Olaf

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Olaf Kaluza

"Thomas Zepf" schrieb:

Mit bisschen Übung geht's mit denen aber auch.

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cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Joerg Wunsch

Habe ich in der Firma. Zu Hause tut es problemlos der Baumarktfön mit genau

2 Stufen - den Rest macht man über den Abstand.

cu Michael

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Michael Schwingen

Markus Lesch schrieb:

Und wenn du dir einen Sockel besorgst, könnest du den einfach draufsetzen und vorher dort deine Anschlüsse anbringen.

lin

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lin8080

Ganz einfach: Nimmst viel Lötzinn, dann immer reiherum über alle anschlüsse dick(!) verteilen, dann immer vorsichtig mit dem Lötkolben ringsrum, du wwirst dann schon sehen wenn das Zinn ringsrum flüssig ist, dan ganzschnell die platine mit dem Schaltkreis nach unten leich auf den Tisch klopfen. Der Schaltkreis fällt dann ab. Mit etwas Entlötlitze (aber die Kolophoniumgetränkte nehmen!!) die Kontakte wieder sauber machen. Dann kannste den neuen IC draufbraten. Nach diesem Schema werden in der Werkstatt von Technisat sogar 100polige IC gewechselt, einer der Techniker ist mein Schwiegervater und der hat mir den Trick verraten und gezeigt und setdem mach ich das auch so. Zuletzt war ein FT232 dran, den ich hinterher sogar auf eine andere Platine draufgelötet habe und der funzt nocht :-)) Mfg Torsten snipped-for-privacy@elcomportal.de

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Torsten

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