Platinen beschichten mit Positiv20

Hallo Gruppe,

da ich heute seit längerem wieder mal eine Platine gemacht hab und was neues ausprobiert habe, wolle ich kurz mal meine Erfahrung schildern: ich hatte noch eine Dose Positiv20 über, welches ich heute zum ersten Mal richtig genutzt habe. Und mit etwas Übung habe ich damit großartige Ergebnisse erzielt!

Da ich eh ein neues Belichtungsgerät habe (ich bin auf die Edelvariante,

4xGesichtsbräuner Röhren im Scannergehäuse, umgestiegen), musste ich eine neue Belichtungsreihe machen. Dabei habe ich erstmal eine vorbeschichtete Platine ruiniert (total überbelichtet). Dann habe ich mit den NaOH den Lack ganz entfernt, getrocknet und mit Positiv20 eingesprüht.

Es sieht irgendwie so aus, als ob der Lack an einigen Stellen dicker und an anderen dünner wäre, das hat meine Ergebnisse aber nicht beeinträchtigt.

In der Mikrowelle dann die Oberhitze angemacht, ca. 1-2 Minuten anglühen lassen. Geschätzte Temperatur im Mittelpunkt: 150°C. Tür auf, Platine (auf Alufolie gelegt) in die Mitte. 10-15 Minuten drin lassen, Lack ist perfekt! Dann belichten: mit meinem neuen Belichtungsgerät nur 10 Sekunden (!), entwickelt mit Standarddosis NaOH (10g/1l), geätzt mit meinem ewig alten FeCl3 (ca. 80°C, 15 Minuten).

Perfektes Ergebnis. Nur weil die Leute immer so auf das Positiv20 schimpfen, ich find's klasse. Besonders weil man, wenn man das Belichten verhunzt hat, das Basismaterial gleich weiter verwenden kann.

Beim Ätzen ist mir aufgefallen, das unten in meiner Lösung noch ca. 5mm dick FeCl3-Schlacke lag... ist das Zeug (Sonder!)Müll oder hab ich nur beim Anrühren zu viel Granulat reingekippt, so dass die Lösung bereits gesättigt ist?

Gute Nacht, Johannes

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Johannes Bauer
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Hallo,

"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@snifftop.sniffdomain...

Das ist keine Schlacke sondern Schlamm. Der ist normal bei Eisen(III)chlorid, da das Zeug ja nicht

100% rein ist. Es sind immer unlösliche Bestandteile (Rost?) enthalten. Das kann man umgehen, indem man die frische Lösung vor dem Einsatz filtert. Der sich nach und nach bildente Kupferschlamm kann mit der Zugabe von Salzsäure gelöst werden.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Ich habe =FCber viele Jahre gute Erfahrungen mit Positiv-20 gemacht. Verwende allerdings eine andere =C4tzl=F6sung (HCl/H2O2), da dabei kein Schlamm entsteht und die Ergebnisse besser sind. Details dazu auf folgender Webseite:

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Gr=FC=DFe, Hans

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hlohning

Naja, kommt drauf an was du machst. Das Problem ist den Lack staubfrei zu bekommen. Bei SMD ist das etwas problematisch. Fuer grobe Sachen kann man aber sicher damit arbeiten. Allerdings braucht es in der Tat hoechstens 1/10 der Belichtungszeit einer Bungardplatine. Koennte fuer Leute die mit Baumarktstrahlern belichten eine interessante Alternative sein.

Olaf

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Olaf Kaluza

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