PCB Layout Kostenvoranschlag

Hallo zusammen, soll f=FCr einen Kunden eine Platine layouten. G=F6=DFe: ca. 50x50mm, zweilagig Bauteile: alles SMD, 7 ISs SO8, 5 Trimmpotis, 2 Steckerleisten, ca.

30x H=FChnerfutter. Schwierigkeitsgrad: Normal Programm: Protel, kenne mich damit aus. Schaltplan ist vorhanden.

Wie kann man einen realistischen Kostenforanschlag erstellen? Oder anders gefragt, was kostet ca. so was f=FCr Euch bei einem Hersteller? Nur das layouten nicht die Platine. Danke

Gru=DF Mathias

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Mathias
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"Mathias" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b75g2000hsg.googlegroups.com...

Nun, wenn du fair bist, rechnest du die realen Arbeitsstunden ab. Da du das benoetigte Werkzeug stellst und fuer Gewaehrleistungs- nacharbeiten zur Verfuegung stehst, gibt es keinen Grund, dabei billiger zu sein, als deine Autowerkstatt, also 55 EUR/h. Mit Kommunikation (Auftrag annehmen, Design Rules des Fertigers erfragen, EMV sicheres Layout also nicht Autorouter unveraendert abliefern) wuerde ich 3 Stunden ansetzen. Rechnen kannst du ?

Viele der Anbieter wuerfeln Preise aus, nach dem Motto: Entweder er zahlt den Rest den Monats, oder ich warte noch ein paar Wochen auf den naechsten Deppen, der mir die Wartezeit bezahlt.

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MaWin

MaWin schrieb:

Ich würde mindestens das doppelte ansetzen. Eventuell müssen noch Footprints erstellt werden, dann will der Kunde da noch was schieben und die Anbindung irgendeines Bauteiles anders haben. Unterschätze auf keinen Fall das Drumherum, sonst legst Du drauf. Mein Vorschlag: 8h

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Das so pauschal zu schätzen geht doch gar nicht, es kommt doch viel zu sehr auf die Details an, aber unterschätze nicht wie flott ein guter Layouter sowas hinkriegen kann.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Grundregel: Zeit schätzen, verdoppeln und nochmals die hälfte dazu. Das passt im Endeffekt meist ganz gut.

:-)

Wenn man Manfreds 3h so behandelt kommt man ca. auf die 8h.

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Johannes
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John F

John F schrieb:

Ohne die Schaltung und den Rest dazu zu wissen ist jede Schätzung Unfug, und die Angaben des OP reichen halt hinten und vorne nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das ist klar. Er wollte allerdings auch nur wissen, was die Konkurrenz verlangt, und nicht, was er verlangen sollte. Er möchte ja schließlich nicht um Hungerlohn/Goldbarren liefern. Zurecht - sag ich einmal.

Aber der Ratschlag mit dem Verdoppeln ist empirisch ermittelt und kommt der Realität sehr nahe. Sorgt sehr gut für eingehaltene Projekttermine. Wer schon mit der ersten Schätzung richtig liegt, hat den Puffer bereits im Blut :-)

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Johannes
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John F

Hallo,

meinst Du damit nun das 2,5-fache oder das 3-fache?

Bye

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Uwe Hercksen

"John F" schrieb im Newsbeitrag news:46030dbc$0$11094$ snipped-for-privacy@tunews.univie.ac.at...

Klar, nur bei Anbietern, die den Preis so auswuefeln, geben nur die Dummen ihren Auftrag ab. Zwar steht jeden Morgen ein Dummer auf, aber es kann schwierig sein, ihn zu finden, damit man ihn uebervorteilen kann. Und sei sicher, du weisst es von deiner Autowerkstatt: Der Kunde merkt, wenn er so beschissen wird, hat ein schlechtes Gefuehl, selbst wenn er es nicht beweisen kann, und kommt eben nicht wieder, und spricht es rum.

Wenn die Arbeit real 8h dauert, sind 8 abgerechnete Stunden in Ordnung, wenn man meint, nicht nur getroedelt zu haben oder sich Lehrstunden vom Kunden bezahlen lassen zu wollen, aber wer 3h reale Arbeit mit 8h abrechnet, hat betrogen. Denn die zusaetzliche Stunde, die zur Behebung von Fehlern notwendig ist, war im Stundensatz mit drin, der lag ja nicht bei 10 EUR, sondern eben bei 55 (oder aehnlich).

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MaWin

Mathias schrieb:

Klingt so erstmal nach einfach und schnell zu machen.

Also Schaltplan und Bauteile (und deren Beschaffbarkeit) stehen fest?

Dann würde ich mich dem genannten Schätzbereich anschliessen. Es hängt aber halt von vielen Faktoren ab:

  1. Deine Erfahrung. Ein Anfänger sollte die Zeit die zusätlich draufgeht nicht (zumindest nur zu geringem Teil) abrechnen.
  2. Sind alle Footprints und Symbole im CAD vorhanden oder muss hier noch nachgearbeitet werden, auch im Sinne einer ordentlichen Dokumentation.
  3. Musst/willst Du komplett entflechten oder gehen auch mal ein paar Drahtbrücken? Man sieht es oft dem Schaltplan nicht an ob und in welcher Zeit alles gerouted werden kann. Es kann passieren das man 40% der Zeit an den letzten 5-10% der Verbindungen sitzt, je nach Erfahrung und komplexität der Schaltung.
4-Lagen hilft da ungemein, ist manchmal auch aus anderen Gründen vorzuziehen aber natürlich auch Kostenfrage. Kann bei komplexen Einzelstücken soviel Routingzeit sparen das es sich lohnt.
  1. Irgendwelcher HF-, High-Speed-, Präzisionskram, EMV oder sonstiges wo placing und routing was ausmachen? Sowas kann fummelig werden und führt u.U. zu:
  2. Muss der erste Entwurf "sitzen" oder gibts einen (oder mehr) Prototypen der nach Funktiosprüfung revidiert werden muss. Wie ist die Kundenerwartung zu diesem Punkt. Bedenke: Hier gehts nicht nur um Geld, die Zeit für neue Platine und Bestückung, evtl. Nachbeschaffung von Bauteilen und Testen sprengt Dir schnell jeden Terminplan. Jeder Platinenhersteller hat zwar Eilservice aber der reisst Dich auch nicht raus.
  3. Umso mehr Stücke nach Deinem Layout gefertigt werden sollen umso mehr Sorgfalt ist beim Placing/Routing aber natürlich auch schon beim Schaltungsdesign anzuwenden. Vom Testen an Prototypen/0-Serie ganz zu schweigen. Immer mit dem Bestücker absprechen, es gibt da viele Dinge zu beachten an die ein Unerfahrener nicht im Traum denkt. Manche Dinge die man von Hand noch hinbekommt sind automatisiert kaum zu machen (oder gehen ins Geld) und umgekehrt.

Die Liste ist nicht vollständig aber hilft vielleicht bei der Klärung einiger Dinge mit Deinem Kunden bevor du einen Kostenvoranschlag aus der Hüfte machst. Nachher läuft das Ding auf Deinem Labortisch aber nicht eingebaut beim Kunden. Kunde will verständlicherweise nicht zahlen, Du willst verständlicherweise Geld für Deine Arbeit, wer "hat schuld" und trägt die nötige Nacharbeit.

Jörg.

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Jörg Schneide

Als was soll gewerkelt werden ? a) Es gibt Leute die machen das am Feierabend (schwarz) und b) Leute die leben von sowas ( mühsam ). Erstere schlagen letztere immer im Preis. Noch billiger ist Student dem mans als Diplom- arbeit verpasst. Inzwischen auch sehr beliebt, Professoren begeistern sich für "industrienahe Ausbildung". Auf 1-EUR-Jobber hat freie Wirtschaft ja leider keinen Zugriff, der Sklave ist dem Staat vorbehalten.

Als einzelner Auftrag rechnet sich eine Leiterplatte für b) nicht, es sei denn man will bei dem Kunden Fuß in die Tür bekommen und hofft auf weitere Aufträge. Vorzugsweise was höherwertiges a la Entwicklung. Es ist dann aber nötig, daß teuer genug kalkuliert, denn der Kunde erwartet das gleiche Preisniveau beim nächsten Auftrag.

Suspekt.

Wie weit man beim Preis gehen kann hängt davon ab wieviele Boards der Kunde fertigen wird. Bei einem Seriengerät ist er preislich belastbar. Da erwartet man aber nicht Potis, die Abgleichkosten wären hoch.

Bei Unikat ist Kunde preislich nicht so belastbar. Z.B. Einzelgerät wie man es oft als z.B. Fertigungsprüfgerät bauen muß. Oder Breadboard des Seriengeräts. Sowas wir auch heute noch typisch bedrahtet, oft genug gefädelt hergestellt. Wenn Auftraggeber natürlich hofft die Stundensätze eines externen Layouters seien ultrabillig, dann verzichtet er auf Fädeldrahtlösung durch eigenes Personal.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Also danke mal an alle. Hat mir schon geholfen. Werde die noch nicht angesprochenen Dinge wie Schaltplaneingabe, St=C3=BCckliste, Best=C3=BCckungsliste, Materialbeschaffung usw. mit meinem Kunden noch besprechen. In ca. 4 Stunden k=C3=B6nnte ich das Layout auch schaffen, dann sieht es aber aus wie Kraut und R=C3=BCben. Also, dann kalkuliere ich mal etwas mehr an Zeit (7 Std.) und nehme einen Stundenlohn von 54.- =E2=82=AC, rein nur f=C3=BCrs Layout. Dann wird es auch klappen.

Gru=C3=9F Mathias

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Mathias

Muss nicht sein. Kann ja auch etwas sein, dass dann beim _End_kunden erst (z.B. pegel-)angepasst wird. Aber zugegeben, _wirklich_ grosse Stückzahlen (a la Joerg ;-) werden das nicht sein.

Heinz

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Heinz Liebhart

Es gab früher auch Layouter die ab Handzeichnung direkt Layout machten ohne Schaltplan zu erstellen, angeblich waren sie dann schneller/billiger. Schaltplan hätte man haben können, aber als Option gegen Aufpreis. Stereotype Meinung von Kunden hierzu "wenns kostet brauchen wirs nicht".

Beschaffung von Boards wird von Layoutern auch gemacht, aber das ist dann schon kritisch: was ist wenn der Kunde nicht zahlt ? Oder seinen Entwickler/Layouter als billigen Ersatz für die Hausbank betrachtet und erst nach x Wochen zahlt ? Oder das erste Board nicht zahlt weil "fehlerhaft" weil Mischmasch aus kleinen Layoutfehlern und nach- geschobenen Änderungswünschen vorliegt ? Formal kann man in einem "Rechtsstaat" den Kunden schon zur Kasse bitten, aber bei den Summen um die es hier geht und den Unsicherheiten vor Gericht ist Rechtsweg illusorisch. Wenn die Summen grösser werden kassiert man vor Beginn der Arbeit

1/3 Anzahlung und sichert sich so leidlich ab.

Nähert sich ( von unten her ) realistischen Werten. Man kann knapp kalkulieren wenn man ca. reinschreibt "spätere Änderungen nach Aufwand". Aber dann muß man die späteren Minirechnungen auch durchdrücken. Sonst wird erwartet daß spätere Trivialänderungen kulanterweise kostenlos sind.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Es scheint bis in die 90er Ausnahme gegeben zu haben: Drehkondensatoren für Resonanzkreise bei consumer, z.B. Blaupunkt Autoradios. Da gabs dann aufwendige Abgleichautomaten die das im Endtest machten. Heute wird das aber wohl auch langsam wegdigitalisiert.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Das ist eben nicht gewürfelt, sondern gute Empirie :-) Man schätzt eben tendenziell zu kurz. Solltest du eigentlich wissen.

Klar. Nur wenn ich 3h kalkuliere und dann einige Sachen bröseln, dann sind es gleich 5 oder 6h. Braucht nur eine Kleinigkeit zu sein.

Und wenn du 8h für 3h verkaufst, dann betrügst du dich selbst.

Das ist klar.

--
Johannes
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John F

Je nachdem. (2,5 ist gemeint, 3 gehen auch... ist eben ein Faktor, der Brösel mit einbezieht)

Wenn man dann nennenswert kürzer braucht kann man das ja dem Kunden weitergeben und in die Datenbank schreiben um die Schätzungen zu systematisieren. (z.B. nach Bauteilzahl in SMD/Thru, qcm, ...) Beim

  1. Auftrag kann man dann schon besser schätzen. (Hinweis: Man wird gefühlsmäßig wieder zu wenig ansetzen...)

Besser dem Kunden dann Stunden zurückgeben und nur geleistete Stunden verrechnen. Wenn man einmal eine Stunde mehr arbeitet, als man berechnet, dann is das durchaus drin. Fünf sollten es aber nicht mehr sein.

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Johannes
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John F

"John F" schrieb im Newsbeitrag news:46040afc$0$12384$ snipped-for-privacy@tunews.univie.ac.at...

Ich weiss nur, das Newsgruppenlesen nie die Texte lesen, auf die sie antworten. Es geht nicht um Schaetzung der moeglichen spaeteren Arbeitszeit, sondern um Abrechnung der tatsaechlichen. Ob die bei 3h (wie ich annehme) oder bei 8 liegt, ist zunaechst ein mal egal, er soll halt die tatsaechliche Zeit abrechnen.

Fuer die Doofheit des Layouters kann der Kunde nicht, der bezahlt fuer reale Arbeit 'gelernt ist gelernt'.

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MaWin

Wenn er _anbieten_ muss, dann /muss/ er _schätzen_. Zu progressiv geschätzt, heißt, sich ins eigene Fleisch schneiden. Zu konservativ natürlich auch. Aber Nachlassen kommt besser an, als nachher jammern kommen, weil irgendwas nicht vorhergesehen wurde.

Wenn es darum geht, sind deine 3h genauso falsch, wie 8h.

Außerdem: Hat nichts mit "Doofheit" zu tun. Schon zwei oder drei Telefonate mit dem Bestücker/Fertiger schlagen mit einer halben Stunde zu Buche.

Schätzen kann man nur, wenn alle Fakten bekannt sind. Welche das sind, hat Rafael schon geschrieben. Falls Footprints in der Library fehlen, dann kostet das Zeit. Diese Zeit wird man sich bezahlen lassen. Wenn Design rules fehlen/unklar sind, dann auch die Zeit, diese ausfindig zu machen.

Wenn du gern gratis arbeitest, dann tu es. Da kann man dann aber höchstens dich als doof bezeichnen; sicher nicht den, der für ein Angebot kalkuliert und dabei durchwegs im Rahmen bleibt.

--
Johannes
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John F

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Ich weiss, wie du zu deinen exorbitant ueberzogenen Preisen kommst - du zahlst sie auch.

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MaWin

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