OT: UKW & FM das Gleiche?

Tut man ja, nur nicht beim Rundfunk. Im CB-Funk ist beispielsweise FM durchaus seit langem üblich.

Beim Rundfunk ist die Sache ja eher andersrum: es wurde auf den UKW-Bereich ausgewichen, weil die Nutzung der Mittelwellenfrequenzen sehr dicht geworden war. Da man nun viel mehr Platz hatte, bot sich die Möglichkeit an, hier auch so viel mehr Bandbreite pro Kanal zu belegen, dass man damit zumindest (gewissermaßen als Kompensation für den höheren im Empfänger zu treibenden Aufwand) eine nennenswerte Qualitätssteigerung erreichen konnte.

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Joerg Wunsch
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Fairerweise müsstest du die damit erzielbare NF-Bandbreite aber auch auf der AM-Seite ansetzen. Dann bist du statt 9 kHz HF-Bandbreite auf MW bei den 5 kHz des Kurzwellenrundfunks (praktisch halt nur noch Telefonqualität).

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Joerg Wunsch

Das ist aber eher ein ökonomisch und technisch bedingter Unterschied. Bandbreite: Bei AM ist die Bandbreite durch die höchste Nutzfrequenz bestimmt. Wenn man maximal 5 kHz übertragen möchte, benötigt man 10 kHz Kanalbreite, wenn man von SSB absieht. Ich habe schon in Arizona Rundfunkstereo auf Mittelwelle mit über 10 kHz Nutzbandbreite gehört, wobei die beiden Kanäle auf zwei verschiedenen Träger- frequenzen aufmoduliert waren.

Bei FM ist die Bandbreite unabhängig von der Nutzfrequenz theoretisch unendlich, wobei allerdings der Energieinhalt der weiter vom Träger entfernten Frequenzen abnimmt ist. Da man aber zur Übertragung von unendlicher Bandbreite unendlich viel Energie benötigt, muss man die Bandbreite beschränken. Damit erkauft man sich jedoch Verzerrungen, so dass man entscheiden muss, mit wie viel Klirrfaktor man leben möchte.

Rauschen und Störsignale: Bei AM kommt Rauschen und andere Störsignale im Kanal ungehindert beim Empfänger an. Da bei FM in der Amplitude des empfangenen Signals keine Information steckt, kann ich das Signal verstärken und begrenzen und damit einiges an Störungen eliminieren. Die höhere Bandbreite des Kanals bedeutet, dass ich am Sender mehr Energie aufwenden muss und damit vergrößert sich an der Seite des Empfängers der Signal/Rausch- abstand. Man kann sozusagen Bandbreite gegen Rauschen eintauschen.

Norbert

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Norbert Hahn

Interessant wirds auch in der Praxis, wenn die theoretisch supertolle Modulation auch in eine reale Anwendung umgesetzt werden soll. Da hörts grundsätzlich bei den Hochschulen einfach auf. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Und das ist es auch, was teutonische Bücher meist verbrechen.

Was nutzt einem die Info, das z.B. PSK-Modulation mit extrem niedrigen Störabstand auskommt, wenn man dann in der Praxis bei der Regeneration des zur Demodulation des Nutzsignals notwendigen Referenzträgers nicht eine praktikable Schaltung findet? Oder bei FM eben nicht Sender und Empfänger auf der gleichen Frequenz liegen, oder oder oder.

- Henry

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Henry Kiefer

Raimund Nisius schrieb:

Macht man doch in unzähligen Anwendungen!

Z.B. CB-Funk, Modellfernsteuerungen, Garagentorfernsteuerungen u.s.w. bis hinauf in den Fernsehbereich und weit darüber. Es gibt wohl kaum einen Bereich, der nicht mit FM genutzt wird.

Gruss Wolfgang

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Wolfgang Gerber

Das liegt vermutlich daran, dass der Designer als erste Fremdsprache Englisch gelernt hatte. Oder er hat sich andere Radios in Schaufenstern angesehen und abgekupftert. LW gibt's hier nicht, meist heisst es FM, SW und AM. Klar ist das nicht ganz richtig, aber was erst mal eingerissen ist ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"gUnther nanonüm" schrieb im Newsbeitrag news:48486b9b$0$6548$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Habe gerade auf meinen Kühlschrank "FM-Radio" geschrieben, aber wehe da kommt keine Rockantenne raus.

Gruß,

Ralf

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Ralf Ballis

der

dasselbe

hierzu

Du hast ja schon reichlich Antworten bekommen, aber viele irgendwie....

Wenn Dein Kollege denn den Unterscheid wirklich kennt, besteht er sehr wahrscheinlich in der Kanalvergabe der Radiosender, was einem bei UKW oder FM Radio als erstes einfällt, und das gilt auch nur für FM in Nord-Amerika (und nicht UK). Die Modulation ist natürlich dieselbe. Bei uns haben wir 87,5 - 108MHz mit 100kHz-Schritten nutzbar (was auch an der Bundesnetzagentur liegt, die über den Signal-Hub wacht, damit sich die Sender nicht gegenseitig stören), in den USA sind es 87,9 - 107,9MHz, bei einem "Spacing" von 200kHz, also immer auf den "schrägen" Frequenzen liegt. Sonst ist da kein Unterschied auszumachen. Auch haben die Bushwäh ler Sender mit 100kW und mehr im Land, die es hier meines Wissens gar nicht gibt.

Henry

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Henry

... und es kommt in USA nachts nicht ueberall das gleiche Programm :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Unsinn.

Man könnte im MW-Band auch nur zehn AM-Sender unterbringen. Wenn sie so gut klingen sollen, wie die FM-Sender im UKW-Bereich.

Nicht die Modulation ist der springende Punkt (letztlich ist alles irgendwie FM, auch AM, das ist die Konsequenz der Physik), sondern die Bandbreite des zu übertragenden Signals.

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Heiko Nocon

Heiko Nocon schrieb:

Magst Du letztere Aussage mal näher erläuten?

Nun belegt ein Signal mit 15kHz NF-Bandbreite bei einer AM mit Träger

30kHz im Spektrum, bei SSB nur 15kHz und bei FM bei den üblichen 75kHz Hub ca. 200kHz [1]. Die Modulationsart hat schon einen deutlichen Einfluss auf die HF-Bandbreite.

Christian [1] Theoretisch ist das Spektrum einer FM sogar unendlich breit, aber wenn man nach 200kHz abschneidet, macht man keinen großen Fehler.

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Christian Zietz

Da bin ich mir mit dem politischen Inhalt nicht sicher ;-)

Henry

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Henry

Wenn wie bei UKW als maximale Nutzfrequenz 15 kHz annimmt, belegt ein amplitudenmodulierter Sender 30 kHz. Deine 10 Sender belegen dann 300 kHz, bei Stereo 600 kHz. Das Mittelwellenband ist aber deutlich breiter.

Das ist schlicht und einfach falsch! Das hat außerdem nichts mit Physik zu tun, da Winkelfunktionen (bei AM das Produkt zweier Cos-Funktionen) und Besselfunktionen (bei FM) wohl in die Mathematik gehören.

Norbert

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Norbert Hahn

Man darf nicht vergessen, daß die hohe Bandbreite des UKW-Rundfunks auch von dem unsäglichen Stereo-Multiplexverfahren herrührt. 38 KHz Trägerfrequenz, +-15KHz Bandbreite, dann noch der RDS-Unterträger bei

57 KHz. Gehen wir also von einem Spektrum von 60 KHz aus, das übertragen wird, und einem Hub von 75 KHz, dann ist der Spaß 270 KHz breit :-( Man kann sicher noch bissl was 'rausholen, wenn die Unterträger bei 38 und 57 KHz etwas abgesenkt werden, dafür sinkt dann halt die Reichweite.
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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am Sat, 07 Jun 2008 15:58:35 +0200 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Zumindest RDS wurde da später in den vorhandenen Platz einfach noch reingequetscht, und welche Alternativen hätten sich für den Stereobetrieb geboten wenn man kompatibel zu bisherigen Empfangsgeräten bleiben wollte?

Lutz

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Lutz Schulze

Ist eben die Frage, ob Kompatibilität um jeden Preis immer so toll ist. In dem Fall hat man sich halt ein recht ineffizientes Verfahren in's Band geholt, welches viel Bandbreite belegt und nur bei enormen Feldstärken ordentlich funktionieren kann.

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Eigentlich eher an's obere Ende 'rangefriemelt, damals noch als ARI. Dann haben die angefangen, das mit RDS zu modulieren, worauf es bei Stereo angefangen hat, zu zwitschern :-) Also wurde der Unterträger ohne Ankündigung im Pegel abgesenkt, worauf bei vielen Autoradios ARI nicht mehr funktioniert hat und die Reparaturwerkstätten erst mal recht ratlos waren.

Der ganze UKW-Rundfunk ist ein elend verkorkstes Gebastel... Bei analogem Fernsehen hat doch auch der relativ harte Schnitt funktioniert, für Radio ist sowas mehr als überfällig.

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am Sat, 07 Jun 2008 16:12:47 +0200 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Radios wegwerfen traut man sich erst heute vorauszusetzen ;-)

Ja, leider nicht sehr optimal, ein Kompromiß eben.

Lutz

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Lutz Schulze

Und wie wäre dein Vorschlag beim Stand der damaligen Technik? Das würde mich nun doch sehr interessieren.

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Henry Kiefer

Sender mit Wortbeiträgen von >1Min länge gibt es dort kaum. Wenigsstens in TX, CA, FL habe ich keine gefunden. Dafür fand ich die Auswahl durch Spartensender sehr schön. Je nach Laune hatte ich einen Sender eingeschaltet und hatte die Musik, die ich gerade wollte. In USA gibt es aber noch ein HD-Radio. Auch eine nette Idee, die man dank der 200kHz-Abständen möglich ist. Digitalinfo wird mit bis zu

48kbps draufgepackt. Die Qualität ist sehr gut, nicht so, wie DAB, aber fast. Hatte aber nicht so viel Vergleichsmöglichkeiten, nur 2 Wochen in 2 verschieden Mietwagen. In de soll ein HD-Radio Versuch laufen (im Rhein-Neckar-Raum auf 102.8MHz).

Waldemar, aka DL7ANQ & SO6ANQ

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Waldemar Krzok

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