Mein erster Röhrenverstärker

So,

ich habe die von Pollin vertickten russischen Miniaturpentoden mal ausprobiert. Anodenspannung liegt bei 50 Volt, Anodenstrom bei 500 µ A. Da die Dinger direkt beheizte Kathoden haben, ist eine absolut brummfreie Heizspannung notwendig. Im Versuchsaufbau tut das ein Akku mit 1,2 Volt Zellenspannung, per Netzteil wird das schon kniffliger.

Ein Problem: Das Ding ist hochempfindlich. Mit offenem Eingang messe ich

rund 15 mV Spitze zu Spitze an Brummspannung an der Anode. Der Eingang wurde mit einem 220k-Widerstand gegen GND beschaltet und wird über e in Koppel-C von 470 nF angeschlossen. Mit geschlossenen Eingang bin ich bei

5 mV Spitze zu Spitze. Ich kann das alles noch dämpfen, wenn ich fet te Elkos über die Heizfäden lege. Ich denke zur Zeit daran, einfac h einen preisgünstigen Gold-Cap zu verwenden. Oder einen LM317 plus Siebelko .

Wie seht ihr das?

Holger

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Holger
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Nix gutt, die Dinger leben oft nicht ewig in so einer Betriebsart.

So ist es besser.

Fuer Heiz-, Anoden- und sonstige Spannungen gibt es dann noch den Trick des Capacitance Multiplier:

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Dort haben sie allerdings die Diode von E nach B vergessen, damit bei Abschaltung ohne Last nicht zuviel Reverse Vbe entsteht.

Der LM317 allein ist aber schon sehr gut, vielleicht reicht das.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Joerg schrieb:

Den Kapazitätsmultiplizierer habe ich zur Zeit aufgebaut, allerdings mit einem Trimmerpoti vom Collektor zu Masse, Schleifer über 100 Ohm an

Basis, dazu ein Kondensator 1000 µF an Basis. Als Transistor nehme i ch den TIP110. Viel Ripple messe ich da nicht. Ich würde dem dann einfa ch den LM317 nachschalten, beziehungsweise diese Schaltung durch einen LM317 ersetzen.

Grüße, Holger

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Holger

Taete ich auch erstmal. Meist kommt Brumm nicht darueber rein, sondern ueber den Aufbau. Zu meinen Roehrenzeiten habe ich alles auf Blech gesetzt, welches gleichzeitig Masse war. Also wie eine Ground Plane heute. Sternerdung und solchen Mist habe ich nie gemacht.

--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Joerg schrieb:

Dann kann ich meinen Lochrasteraufbau wohl vergessen und mache mir am besten ein zweiseitiges Layout, wobei die obere Kupferfolie an Masse liegt. Die Schaltung, die ich grade prüfe, betrifft eine Pentode, di e ich als Triode schalte, mit dem Bremsgitter auf GND und dem Schirmgitter

auf Anodenpotential. Damit wird die Pentode als Triode betrieben. Mal sehen ....

Holger

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Holger

Oh ja, vergiss es :-)

Muss nicht sein. Es gibt Lochrasterplatten mit ein- und sogar zweiseitiger Flaeche. Eine Flaeche ist dann so, dass sie immer bei den Loecher unterbrochen ist und diese dann lokal metallisiert sind. Bei Euch hatte ich das immer von der Firma Vero gekauft. Ist aber eklig teuer, in den 90ern ueber 10 Maerker pro Eurokarte.

Bei Roehren reicht auch einfaches kupferkaschiertes Material. Wenn Du zweiseitiges hast, kannst Du auch Leiterbahnen reinfraesen. So habe ich mal Versuchsaufbauten gemacht. Jedoch selten fertige Geraete, weil die Hitze von den Roehren dann ueber die Jahre das Pertiknacks bzw. FR4 anbraeunen und langsam broeseln laesst, falls nicht zwangsbelueftet (dann geht es meist).

Schirmgitter auf Anodenpotenzial, also Fuss in der Oelwanne. Ok, bei 50V vermutlich noch nicht.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Am 16.07.2013 19:53, schrieb Holger:

Würde ich auch machen. Falls es euch noch nicht aufgefallen ist: Dieser "Capacitance Multiplier" (Namen finden die Leute für totgeborene Kinder ;) ) ist weiter nichts als ein diskret aufgebauter Linearregler, nur ohne die (in Regler-ICs auch von Anfang an integrierte) Referenzspannungsquelle. ;)

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Hartmut Kraus

Am 16.07.2013 22:06, schrieb Hartmut Kraus:

Und eine Regelung der Anodenspannung ist bei einer Strombelastung von ein paar mA mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Für eine wirksame Brummunterdrückung tut's da ein Ladeelko + ein RC - Siebglied dahinter. Nur bei der Dimensionierung ein bisschen überlegen und ggf. rechnen. ;)

Nochmal, Holger - das Buch ist dir wärmstens zu empfehlen:

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Hartmut Kraus

Am 16.07.2013 22:15, schrieb Hartmut Kraus:

Und darauf wird bei Gitarrenamps eh' verzichtet, denn dass die Anodenspannung in die Knie geht, ist nure ein kleiner, aber ein nicht unwesentlicher Bestandteil der "Soundformung" (Veränderung des Übersteurungs- und damit Verzerrungsverhaltens) bei leichtem Endstufen - Overdrive. Kombiniert mit einer Dynamikkompression - der Amp "atmet hörbar".

Aber das (und noch viel mehr, was den "Röhrensound" ausmacht) lässt sich ja alles ganz einfach mit einer in ein paar Stunden zusammenglöteten Schaltung erschlagen, die eine übersteuerte Triode simuliert - Witzbold.

Allein die "typische Marshall"- (Vorstufen-) Brachialzerre wird mit drei Tridodenstufen erzeugt, wovon zwei übersteuert werden, und zwar so, dass sie eine Halbwelle fast bis zum Rechteck abplätten, die andere "verrundet" bleibt ... Vor- oder Nachbehandung des Signals noch mit einem Hochpass ...

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Hartmut Kraus

Hartmut Kraus schrieb:

r.

;)

Das sehe ich auch so und habe nicht die Spannungsversorgung für die Anode mit einem Kapazitätsmultiplizierer versehen, sondern die Versorgung des Heizfadens, der gleichzeitig als Kathode arbeitet. Direkte Heizung. Ungewöhnlich für eine Verstärkerröhre, aber bei den russischen Subminiaturpentoden ist das so gebaut worden.

Hat leider eine schlechte Kritik abbekommen, weil dort zwar Formelzeichen und Konstanten auftauchen, aber diese Symbole werden nirgendwo erklärt. Soll aber ganz gute Nachbauvorschläge an Bord habe n.

Möglicherweise sind die Störsignale auch dem Meßaufbau geschuldet. Die Anode ist sehr hochohmig ausgelegt. Leider ist die Spannung zwischen Kathode und Masse mit 1,2 Volt durch die Heizspannung festgelegt. Da überlege ich mir zur Zeit einen Spannungsteiler, der die Spannung am Steuergitter separat festlegt und dafür sorgt, daß die Röhre einen

insgesamt höheren Anodenstrom zieht und dadürch niederohmiger wird.

Mal sehen.

Holger

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Holger

Am 16.07.2013 22:39, schrieb Holger:

Blödsinn. Guck' erst mal 'rein, dann weißt du, was diese "Kritik" wert ist: Einen Dreck. Was Umfassenderes zu dem Thema findest du nicht. Hat sogar mir altem "Transen -Guru" noch was gegeben. Vor allem die Bestätigung, dass Röhrenmaps bauen und auf sowas ähnliches wie "HiFi" qälen schon lange nur noch was für Idealisten ist. ;) Oder für professionelle Hersteller - mit dem entsprechenden Wahnsinnsaufwand, der sich in Mondpreisen niederschlägt - ein Beispiel für schlappe 8.400 Euren:

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Keine Vorschläge, sondern ganz konkrete Eigenkonstruktionen des Autors, die auch so funktionieren wie berechnet. ;) Übrigens sollte mit der Lektüre dieses buches u.a. jede Diskussion über die "beste" Masseführung, die "beste" Brumm- und sonstige Störungsunterdrückung etc. in Röhrengeräten damit auch Geschichte sein. ;)

Überlege nur, überlege nur. Suche nur weitere Lösungen für Probleme, die du dir erst selber machst. Ich sage nichts mehr dazu.
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Hartmut Kraus

Hartmut Kraus schrieb:

Diese Firma ist mir bekannt.

t. Die

en

.

leme, die

Ich löse meine Probleme selbst, wollte aber eine erneut ausufernde Debatte mit dir vermeiden. Mich bringt es einfach nicht weiter, auf fertige Produkte zu schielen. Weder will ich der Firma SQF gegenüber in Konkurrenz treten, noch habe ich vor, einen Gitarren-Verstärker zu bauen, noch habe ich vor, ein kommerzielles Produkt zu ersinnen.

Mein Anliegen ist kurz und bündig: Ich will versuchen, mir mit russischen Miniaturpentoden nicht irgendwie, sondern konkret was nettes zu basteln. Bin ich weiterhin nicht zufrieden, stampfe ich das Projekt wieder ein und erledige mein Anliegen nicht mit diesen Röhren, sondern

so, wie ich das dann für richtig halte: Diskrete Halbleiter und Operationsverstärker von Burr-Brown.

Wie gesagt, nochmals: Ich habe nicht den Ehrgeiz, dir die Welt zu erklären. Mir ging es allgemein um ein paar Tipps, nicht um eine erneut e Debatte mit dir, weil mich das zuviel Zeit kostet, und weil ich nicht alle Zeit der Welt habe, um im Usenet zu schreiben. Von daher finde ich das gut, wenn du nun nichts mehr dazu sagst. Ich kriege meine technischen Fragen schon noch beantwortet, meistens von den Aufbauten selbst, an denen ich messe.

Holger

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Holger

n

Zum Experimentieren lasse ich den erstmal.

Ich habe spaßeshalber unter die Platine mit der Röhre im Betrie b eine kupferkaschierte Platine gelegt, Kupfer mit Masse verbunden. Keine Auswirkungen. Der Effekt, den ich gerne hätte, wäre ein gleiche s Massepotential an allen Punkten der Schaltung, unabhängig von den Strömen. Ich mag Heizstöme in der Größenordnung von 6

0 mA so richtig gar nicht leiden, wenn da auch noch Stufen dranhängen, mit 220 kOhm als

Eingangs- und 100 kOhm als Ausgangswiderstand - auch dann nicht, wenn wegen der direkt beheizten Kathode der Heizstrom ein besonders penibel gesiebter Gleichstrom sein muß. Jeder Fliegenfurz macht sich da sofo rt unangenehm bemerkbar.

Holger

ie

er

V
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Holger

[...]

Nur an einer Stelle verbunden? Das bringt fast nichts, ist aehnlich wie ein Buch unter das Kopfkissen legen zum Lernen.

Deshalb ist eine vollflaechige Masse so wichtig. Doch da muss dann auch alles auf kuerzestem Weg aufgelegt sein, sonst bringt sie nicht viel.

Bei der Heizung kann man kapazitiv auflegen wenn es Deine Schaltung zulaesst und dann mit Draehten arbeiten. Einseitig DC auflegen waere u.U. unguenstig, weil sich Kathodendraehte bei direkt geheizten Roehren dann einseitig abnutzen. Es sei denn man dreht dass alle paar Jahre rum, wie bei Autoreifen.

[...]
--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Holger schrieb:

Und auch bei den deutschen, die mit dem "D" am Anfang. Wenn Du nämlich Batterieröhren kaufst, dann musst Du Dich nicht über die Heizung wundern.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Joerg schrieb:

Gibt es schon noch zu kaufen:

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nik/re334-lf/451598

Aber ich werde wohl erstmal das Projekt auf Lochraster austüfteln, u nd wenn es dann läuft, auf doppelseitige und geätzte Platinen ü bertragen. Das ist zwar etwas aufwendiger, sollte aber gehen.

Viele Grüße, Holger

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Holger

Hans-Jürgen Schneider schrieb:

Hallo,

daher ja wohl auch die ziemlich niedrige Anodenspannung von 50 V. Es gab allerdings auch Batterieröhren die mit deutlich weniger auskamen.

Bye

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Uwe Hercksen

Höchstens wieder Brummeinstreuungen vom Netztrafo her, wenn der mit seinem Kern auf der "vollflächigen" Masse (sprich: Blechchassis) sitzt, wo du alles "auf kürzestem Wege" an Masse legst (und damit ggf. auch die schönsten Brummschleifen, außerdem schon wieder mögliche "parasitäte" Kapazitäten bei diesen hochohmigen Angelegenheiten) ... Ne, nee, Geheimtipp (zumindest für den NF - Bereich - "Kürzestmögliche" Masseführung schon, aber ans Chassis geht's an einem einzigen Punkt: An der Eingangsbuchse.

(Bei HF ist es einiges komplexer - was man /dir/ wohl nicht erzählen muss.) ;)

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Hartmut Kraus

Am 17.07.2013 12:30, schrieb Uwe Hercksen:

Das _war_ der ganze Sinn der Subminiaturöhren: Den aufkommenden Transistorgeräten (unvergleichlich kleiner, leichter, mit viel weniger Aufwand auch aus Batterien zu betreiben als vergleichbare Röhrengeräte) noch einmal etwas "Konkurrenzfähiges" auf Röhrenbasis entgegenzusetzen. Vor ~ einem halben Jahrhundert.

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Hartmut Kraus

Joerg schrieb:

[1.2 V Röhrenheizung] [Oder einen LM317 plus Siebelko.]

Jou. Die Berechnung des Spannungsteilers am ADJ fällt dann besonders einfach aus. Für Anfänger eventuell auch besonders knifflig....

BTW, Brummspannung an hochohmigen Leitungen kann überall her kommen. Vielleicht liegt ein Netzkabel in der Nähe, das reicht. Manchmal hilft es, den Holztisch zu erden. Klingt komisch, bringt aber was. Besonders einfach, wenn er einen Metallrahmen hat. Sonst eventuell Blech auf Unterseite des Tisches anbringen und erden. Hat bei mir beim letzten LTC1298-Gebastel endlich Ruhe in die beiden LSB gebracht (nach anfänglicher Enttäuschung über den Chip).

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

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