Lüfter mit PWM ansteuern

Hallo zusammen,

eine gängige Art, die Geschwindigkeit von Lüftern zu regeln, ist das pulsweitenmodulierte Ein- und Ausschalten der Betriebsspannung des Lüfters. Es gibt dazu Heerscharen von Regel-Ics von National, Analog, Microchip...

In vielen Artikeln, die man im WWW findet, wird auch geschrieben, daß die PWM-Frequenz um die 30 Herz betragen soll, da sonst die Elektronik in den Lüftern nicht richtig funktioniert.

Soweit alles glaubhaft.

Als ich jetzt bei Papst anrief (nicht "beim Papst" 8-)), um mich nach einem konkreten Lüftertypen zu erkundigen, sagte man mir, daß kein einziger Papst-Lüfter geeignet sei, mit PWM angesteuert zu werden. Die Elektronik könne kaputtgehen oder zumindest nicht richtig funktionieren, es sei keine erlaubte Betriebsart.

Daraufhin habe ich mir ein paar andere Lüfterhersteller angeschaut und auch da: kein Wort über PWM. Da ich davon ausgehe, daß die elektronisch kommutierten Lüfter alle halbwegs ähnlich funktionieren, bin ich nun zumindest verunsichert.

Ich habe daher bei National angefragt, deren LM63C ich einsetzen will, ob die über eine Liste von Lüftern (bzw Herstellern) verfügen, die von dem LM63C angesteuert werden können.

Von der Kürze der Antwort: "Nein. Suchen Sie doch mal im WWW." mal abgesehen 8-(, finde ich es doch befremdlich, welches Szenario sich da scheinbar zeigt:

- Lüfterhersteller stellen Millionen von Lüftern her, die nicht für PWM-Ansteuerung geeignet sind.

- IC-Hersteller stellen Millionen von ICs her, die diese Lüfter per PWM ansteuern sollen.

- tausende von Designern bauen Millionen von Geräten, in denen diese beiden Teile dann verheiratet werden

Hääääää? Übersehe ich da was? Bin ich zu empfindlich und mache mir zuviele Gedanken? Habe ich die falschen Hersteller gefragt?

Vielleicht hat einer von euch ja eine Antwort.

Vielen Dank im voraus!

--
Edgar Conzen.
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Edgar Conzen
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Man moduliert doch nicht die Betriebsspannung des Lüfters, sondern verwendet den PWM-Eingang eines passenden Lüfters...

Stefan

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Weinzierl Stefan

"Edgar Conzen" schrieb im Newsbeitrag news:opsiwakdb6zgd7gp@edgar...

Hallo,

nemen wir einmal das Netzteil eines Pc: darin gibt es einige Bauteile, die eine relativ hohe Wärmekapazität im Verhältnis zur darin erzeugten Verlustleistung haben. Diese erwärmen sich allmählich und müssen erst etwa nach 10min durch den Lüfter gekühlt werden. Es gibt aber auch Bauteile, die nicht an einem Kühlkörper sitzen und eine recht geringe Wärmekapazität im Verhältnis zu deren Verlustleistung haben. Diese würden ohne Luftstrom durch den Lüfter fast sofort ihre höchstmögliche Temperatur erreichen. Und die wäre dann möglicherweise zu hoch oder die Lebensdauer z.B. der Lötstellen wäre zu gering. Wenn der Konstrukteur von einem Lüfter ohne Regelung ausgeht, dann sollte man daran auch nichts ändern! Und wenn das noch so uncool ist!! Die Lüfterhersteller gehen davon aus, dass elektronische Komponenten damit gekühlt werden sollen und gehen weiter davon aus, dass der Konstrukteur die richtige Größe ausgewählt hat. Wenn der dann zu laut ist, und darum sollte es bei dieser Überlegung gehen, dann ist die Qualität des Lüfters nicht zufriedenstellend. Hier kann man dann mit einem qualitatv höherwertigen nachbesseren. Ohne Regelung.

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Roland Lüders

"Edgar Conzen" schrieb im Newsbeitrag news:opsiwakdb6zgd7gp@edgar...

Ach, wo findet sich so was ? Hab ich nicht entdeckt.

Ebent.

PWM = knallharten ein-/ausschalten. Im Luefer ist ein Kondensator. Der wird also mit PWM-Frequenz immer anBetrisbspannung gelegt und entlaedt sich. Man kann sich denken, das der dafuer sicher nicht ausgelegt ist.

Luefter mit echtem Motor verwenden.

--
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MaWin

Ich glaube du missverstehst hier was. Bei einer PWM-Frequenz von 30Hz wird der Luefter 30 mal pro Sekunde an und ausgeschaltet... Man regelt ueber das Einschaltverhaeltnis die Geschwindigkeit und damit Leistung, Laut- staerke und Stromverbrauch des Luefters. Aber er laeuft dabei die ganze Zeit.

Ahja und was ist mit CPUs? Die heizen sich Lastabhaengig auf... Im Leerlauf kann man manche CPUs sogar passiv kuehlen. Unter Last reicht das aber eben nicht und da die Last auch nicht nur 0% und 100% ist, haette man vielleicht gerne fliessende Uebergaenge. Das gilt genauso fuer Netzteile.

Reply to
Marc Schroetel

.... und kühlt damit vielleicht zu wenig...

Mir ist schon öfters aufgefallen, dass selbst Schaltnetzteile ohne Last verdammt heißt werden ... Bist du sicher, dass deine Rechnung nicht nur bei normalen nicht-geschalteten Netzteilen aufgeht?

Mfg

Thomas

Reply to
Thomas Pototschnig

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(30Hz ganze Familie)
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(20Hz to 160Hz PWM Output for Fan)
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(11.7 Hz bis 93.5 Hz)
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(30Hz)

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Abschnitt: Starting with PWM Appropriate frequencies are 20 to 160 Hz.

Weiter Bereich bei National:

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Tabelle auf S.24 (ca 23Hz bis 700Hz oder 5,8Khz bis180KHz)

Das habe ich mir auch gedacht. Ich kann mir auch kaum vorstellen, daß die Elektronik nicht durcheinander kommt. Sie muß ja auch dafür sorgen, daß zum richtigen Zeitpunkt der Strom richtig fließt. Deshalb war ich skeptisch und bin es immer noch. Aber was sollen dann die ganzen ICs, die scheinbar genau _das_ machen?

Gibts die denn überhaupt noch?

--
Edgar Conzen.
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Edgar Conzen

das tut scheinbar eine Menge Leute

Der "Papst" sagte mir, daß sowas zur Zeit bei ihnen in Entwicklung sei. Für den PC-Bereich. Also 5V oder 12V. Ich brauche aber 24V.

Kennst du denn Hersteller von solchen Lüftern?

--
Edgar Conzen.
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Edgar Conzen

8-) Es geht hier eindeutig NICHT um Case Modding, also dem Nachfolger des sauerstofffreien Kupferkabels 8-) , sondern um ein 19"-System in industrieller Umgebung.
  1. Das System läuft nicht immer mit Volllast.
  2. Es ist nicht immer die maximal erlaubte Umgebungstemperatur gegeben (3. Es kann auch mal zu kalt sein, sodaß Kühlung für eine Aufheizphase unerwünscht ist)

Das sind zwei Zustände (1+2), in denen man den Lüfter aus wiederum 3 Gründen langsamer laufen lassen sollte:

  1. Die Lebensdauer erhöht sich drastisch (wichtig)
  2. Der Geräuschpegel sinkt drastisch (gut)
  3. Es wird nicht unnötig Energie verplempert (politisch korrekt 8-)
--
Edgar Conzen.
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Edgar Conzen

Also ich habe damit rumgebastelt; verschiedene Luefter brauchen verschiedene Frequenzen um ruhig zu laufen. Die Xeon Boxed Kuehler vertragen PWM gar nicht. Hoehere Frequenzen wirken sich eher negativ aus. Die Lueftermotoren scheinen eine gewisse mindest Anschaltdauer zu brauchen. Bei > 1kHz haben sich die meisten Luefter bei mir nicht mehr gedreht (bei 50% an). Du brauchst fuer Frequenzen wie

30 Hz uebrigens keinen eigenen Chip wenn du sowieso einen uC verwendest. Der kann die 30 Hz auch wunderbar auf einem Pin erzeugen, an den du ueber einen Transistor Luefter ranhaengen kannst.

Jan

Reply to
Jan Dittmer

Jan Dittmer schrieb:

Also bisher war ich der Meinung, dass PWM dazu dient, eine geringere Betriebsspannung zu erzeugen. Das heißt mit hoher Frequenz und variablem Tastverhältnis zerhacken und danach auf einen geringeren Mittelwert sieben. Aber vielleicht habe ich ganz TIEF in der Materie was verPASSt ;-)

Grüße

--
Michael Redmann
"I don't want ANY spam!" (Monty Python, 1970)
Reply to
Michael Redmann

Am Mon, 13 Dec 2004 10:58:38 +0100 schrieb Michael Redmann :

Bei Motorsteuerungen lässt man den TP gerne weg, da die Induktivität des Motors das selbst erledigt. Das geht bei normalen Kommutatormotoren (Modellbahn) recht gut. Die elektronisch Kommutierten Lüftermotoren sind da scheinbar anders, sie dürften auch viel weniger Induktivität haben.

--
Martin
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Martin

"Edgar Conzen" schrieb im Newsbeitrag news:opsiw65jt2zgd7gp@edgar...

....

Danke fuer die Links ;-)

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com homepage:

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MaWin

Edgar Conzen wrote: [...]

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Stefan

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Weinzierl Stefan

Martin schrieb:

Es dürfte vor allem die Mechanik sein die hier als TP wirkt.

--
Matthias Weißer
matthias@matwei.de
http://www.matwei.de
Reply to
Matthias Weißer

Witziger weise ist der Papst 8412 NGLLE (mit 9dB angegeben, was aber schmu ist, weil er sehr stark mit ca 30 Hz vibriert) ziemlich sicher genau mit PWM gedrosselt. Taugt aber nix, weil er wie gesagt stark vibriert. Lüfter über Spannung zu drosseln ergibt wesentlich ruhigeren Lauf als mit PWM, und wenn es um leise gehen sollte ist das sicher zu bevorzugen.

Thomas

--
gnuPG key: 0x012CF58B
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Thomas Müller

Ja, ich hatte das ganze erst mit Tiefpass probiert. Damit liefen die Motoren schlechter. Direkt am PWM geht es deutlich besser. Man muss halt nur mit der Frequenz experimentieren. Vielleicht waren meine Kondensatoren auch einfach zu klein. Luefter koennen ja auch einiges an Strom ziehen.

Jan

Reply to
Jan Dittmer

Hallo Edgar,

einen weiteren Punkt solltest Du beachten:

Viele Mainboards =FCberwachen das Tachosignal des L=FCfters. Bei Ansteuerung mittels PWM wird das Tachosignal ebenfalls mit der PWM =FCberlagert. Das Mainboard erkennt evtl. das Signal nicht mehr oder wertet die PWM-Frequenz auch bei stehendem L=FCfter aus.

Gru=DF,

Ingo

Reply to
in.se

[snip]

Hmm. Den falschen MA?

Also die Betriebsspannung betreffend wuerde ich ihm aus dem Bauch heraus mal recht geben und diese nicht mit PWM produzieren. Aber dann haette ich Dir sofort andere Papst-Luefter angeboten. Denn von Papst _gibt_ es DC-Luefter welche mit einer analogen Steuerspannung oder mit einem 2kHz-PWM-Signal (0-100%) geregelt werden koennen. Zumindest lt. dem Katalog "Kompaktluefter fuer Gleich- u. Wechselspannung 2004" auf meinem Tisch. Dein Problem koennte nur sein, dass kein passender Typ _alle_ Deine Anforderungen zugleich trifft. Denn nicht alle Betriebsspannungen sind mit jeder Groesse oder jeder Elektronikversion kombiniert.

--
Charlie
Reply to
Karl M. Prager

Nachtrag - das gibts nicht nur auf Papier:

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(~ 500 KB) Seite 87, siehe Typ P

--
Charlie
Reply to
Karl M. Prager

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