Letzte Worte - ein uebersehener Markt

Ständig sprechen Gläubige über die Auferstehung und das Leben nach dem Tode. Manche lassen sich tiefgefrieren, um später wieder leben zu können. Andere wollen ihr Hirn in anderen Körpern oder Apparaturen weiterleben lassen (1). Das alles liegt noch fern. Aber für die Lebenden noch ein wenig lebend zu bleiben, das ginge schon.

Wer gelegentlich die Gräber verstorbener Angehöriger besucht, geht an vielen anderen Gräbern vorbei. "Ehepaar Meier", "Waltraud und Walter Müller", etc etc. Wer waren alle diese lieben Menschen? Niemand weiß es mehr und kaum einer wird es erfahren. Es sei denn ....

Gäbe es ein Gerätchen, das über ein Display im Grabstein jedem, der eine halbe Minute davor stehen bleibt, ein vertontes Video des hier Ruhenden vorführt, könnte der dem Betrachter seine wichtigen letzten Worte persönlich und überzeugend selber zukommen lassen - solange der Grabpfleger die Batterie rechtzeitig ersetzt, das Wetter ein Überleben des Gerätes erlaubt und Diebe das Teil nicht für ihre eigenen letzten Worte entwenden.

Manche Verstorbenen dürfen in ansehnlichen Palästen ruhen, aber wer liest die Inschriften und wem sagen sie etwas? Ich wette, die Hinterbliebenen würden einen Cadillac dafür opfern, ihre Lieben selber zu Euch sprechen lassen zu können. Wie schön wäre es auch, Diogenes sein "Geh mir aus der Sonne" selber sagen zu hören, oder Peer Duck (2) sein "Schwachsinn". Dem wäre damit sogar noch nach seinem Tode möglich, Euch komplette Vorträge zu halten - Pay-Peer-View gibt es ja schon. Also konstruiert mal schön, ein iMback, iBye, oder iHi :-).

Grüße, H.

(1)

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Roald Dahl, in "Küßchen, Küßchen!": "William und Mary ... Sie dachte daran, wie er sie zum letzten Mal beim Zigarettenrauchen erwischt hatte. ..."

(2)

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Heinz Schmitz
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Am Tue, 13 Nov 2012 15:22:55 +0100 schrieb Heinz Schmitz:

Nicht nötig, das Display bringen doch immer mehr Besucher mit und können sich so das Video in Ruhe anschauen falls ihnen nicht ein Anruf dazwischenkommt.

QR-Code auf dem Grabstein hat auch schon jemand realisiert, also ist alles erforderliche da und muss nur noch verknüpft werden. Da die Ersteller der Inhalte auch keine Vergütung mehr wollen schreit das doch geradezu danach als Open Source realisiert zu werden ;-)

Lutz

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Lutz Schulze

Lutz Schulze wrote on Tue, 12-11-13 15:40:

Und wovon sollen die Erben siebzig Jahre lang leben?

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Axel Berger

Am 13.11.2012 19:43, schrieb Axel Berger:

Die Rechteverwerter sind die Erben. Nur um die geht es tatsächlich.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Selbstverständlich gibt es das schon. Nämlich im Internet. Ich habe nun nicht die site gefunden die ich mal besucht und dabei gestaunt hatte. Es handelte sich um eine Website, mithilfe derer man post mortem seiner Familie und Freunden Botschaften hinterlassen kann. Mit Hilfe einer Art Konversationssimulator konnte man sogar mit dem Toten chatten (!).

Kurz googeln hat erstmal das hier gebracht:

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ich wusste einfach nicht nach welchen Stichwörtern ich noch suchen könnte um diese o.g. Seite wiederzufinden.

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Jay Christnach

Am 13.11.2012 15:22, schrieb Heinz Schmitz:

Nimm's als Denkmodell. Es hilft, besser leben zu können.

Das werden aber eher die sein, die NICHT an ein Leben nach dem Tod glauben. Das macht das reale Leben im Hier und Jetzt schwieriger. Angst ist eine lähmende Kraft. Angst vor dem Tod natürlich auch.

Sprich mal mit einem Mediziner darüber. Unter allen Umständen wirst du vermutlich auch nicht überleben wollen. Es sei denn, du hast eine wirklich überwältigende Angst vor dem Tod, der wirklich alles andere in den Schatten stellt. Dann wirst du aber kaum an ein weiterleben nach dem Tod glauben. Denn das würde das Ganze wieder in etwas erträglichere Bahnen lenken.

man hat Verwandtschaft, Freunde und Bekannte oder man hat der Gesellschaft Besonderes hinterlassen.

Sprich mal mit einem Bestatter. Das sind keine neuen Ideen. Denke, dass sie auch schon vereinzelt realisiert werden.

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Servus 
Christoph Müller 
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Christoph Müller

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