Vorhin erwähnte MaWin die LDRs. Sehr einfache und sehr lichtempfindliche Bauteile mit vielen Vorteilen, gerade für den Anfänger und Hobbybastler. Aus einem Orakelspruch im neuesten Hamamatsu- Newsletter kann ich nur schlussfolgern, dass es demnächst wohl wegen RoHS-Wahn keine LDRs geben wird. Grund Kadmium. Ist das ernst gemeint? Falls ja, kennt dieser Wahn kein Ende? Sollte man noch einige LDRs bunkern?
Kunde schickt defektes Gerät an Händler. Händler schickt Gerät an Distributor. Kleines Platinchen erneuert, zurück an Händler, zurück an Kunde. Kunde liest "Platine", kriegt die Krise und ... schickt einen dreiseitigen RoHS-Fragebogen auf die Reise. "bla bla ... und belegen Sie durch beizufügenden Dokumente." Jetzt überlege ich ob ich mit einem 20-seitigen Fragebogenausfüll-Fragebogen kontern soll.
Falls es keine Ausnahmen gibt ...
Ob RoHS gegen den von (deutschen) Versandhändlern (Tina-Versand, Conrad etc.) vertriebenen China-Schrott hilft?
Dieter Wiedmann wrote in news: snipped-for-privacy@t-online.de:
Hihi, nee als Legierungsbestandteil ist Blei noch zugelassen (z.B. in Alu). Es betrifft auch nur neu (verkaufte) Geräte. Reparaturen fallen nicht unter ROHS. Was die LDR betrifft: ich habe da irgendwo auf einer Webseite einen "Einspruch" von Philips gelesen, der für die LDR's ne Ausnahme befürwortet (man kann da wohl noch Änderungen für die EU- Richtlinien beantragen). Aber es scheint so, als ob die LDR's betroffen sind (trotz der paar ug). Naja aber LDR's sind sowieso schin immer vergriffen gewesen, da nehme man dann doch lieber eine Si-Diode mit passender Tageslichtcharakteristik.
*paranioa mode on* Hatte ich das hier nicht schonmal erzaehlt, was den zukünftigen eBay Nutzer erwarten könnte? Neugerät aus dem Ausland über eBay ersteigert und der Zoll beschlagnahmt und vernichtet es - weil es keinen RoHS/WEEE Aufkleber hat (da es ja nur für den Verkauf in den USA oder Japan gedacht ist).
*paranioa mode off*
Wohl kaum. Die Bestimmung lautet so, daß in jedem "homogenen" Material nicht mehr als xx% von einem der verbotenen Stoffe drin sein dürfen. Der Begriff "homogones Material" wird dann noch etwas ausführlicher definiert - es handelt sich um nicht weiter trennbare Stoffe, wie z.B. die Isolierung einer Leitung, die Vergußmasse eines IC-Gehäuses, das Lot etc.
Das Gesamtgewicht eines Gerätes zu erhöhen ist also keine Lösung... :-\
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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
http://www.autometer.de - Elektronik nach Maß.
Mir scheint, wie schon so oft in ganz andern Dingen, dass ein neues Gesetz dem Geldverdienen von irgendwelchen Leuten dient. Nur z.B.: Die Bau-Maffia laesst gruessen...
Ich war im letzten Herbst an einem Bleifreiloet-Einfuehrungskurs, organisiert durch die Distrelec. Der Vortragende aus Deutschland sagte unverbluemt, dass der weltweite Bleiverbrauch in der Elektronik etwa 1 % ausmache und es wurde schnell klar, ob hier eine Aenderung in Richtung bleifrei wirklich nuetzlich fuer die Umwelt sein wird, wenn man beruecksichtigt, dass viele grosse Loetmaschinen neu angeschafft werden muessen, bleibt ungewiss. Die Herstellung von neuen und die Vernichtung der alten Anlagen frisst viel Resourcen und Energie. Weiter kommt dazu, dass weltweit eine hoehere Loettemperatur auch mehr Energie verbraucht. Es scheint, so einfach wie die Loetfreipropaganda tut, ist die Sache nicht. Aber ein's ist sicher: Politik ist ueberall!!!
Meine etwas angekratzte Meinung zu Philips hat wieder einen Pluspunkt zugelegt... Wie gesagt, Hamamatsu behauptet ebenfalls, dass die LDRs betroffen sind, wobei sie natürlich integrierte Ersatzlösungen verkaufen wollen. Die haben schon ICs mit Photodiode plus Transistor, welche sich nach aussen ähnlich wie LDRs verhalten (jedenfalls für eine Polarität), offenbar für Schwachstrom-Ings die nicht neu designen wollen.
Die sind auch nicht billig. LDR war schon praktisch, insbesondere wegen Bidirektionalität und hoher Spannungsfestigkeit. Konnten oft anstelle des Potis in Dimmerschaltungen eingebaut werden und viele Tricks mehr. Waren auch ideale Bauteile für's Anfänger- Praktikum, ob die Dioden die Azubi-Behandlung lange aushalten?
Das ist wie ISO9000: Im Grunde genommen wird in das Buch der Istzustand geschrieben, und wer wann Änderungen nachführen muss. Wenn der Istzustand Pfusch ist ... Unser Auditor hat beim eintägigen Schlussaudit den Tagessatz statt mit Abfrage der Wirksamkeit durch ganztägigen Plausch über seine Hobbies gegänzt. Fazit: ISO9000=Pfusch auf Zettel schreiben ISO9001=dito, ein Durchschlag ISO9002=dito, zwei Durchschläge
Über die Qualität der neumodischen Lötstellen und den zusätzlichen Stress für die Bauteile will ich mich nicht auslassen. Vielleicht sollte man sich schonmal Aktien von Weller, Ersa usw. zulegen. Und rechtzeitig Blei-Zinn, Ersatzspitzen ...
Ohne Lobby wäre die Politik erträglicher. Obwohl doch jeder selbst ein wenig lobby (adjektiv) ist, oder nicht?
Doch, das genau waere erwuenscht, wenn Du davon etwas zu erzaehlen hast. Ich finde das sogar eine wichtige Information. Ich denke, nicht nur ich erwuensche mir einen (kleinen) Erfahrungsbericht.
Das mit dem Blei-Zinn kann in die Hosen gehen, wenn Du Geraete verkaufst und sie werden beim Entsorgen zufaellig entdeckt und analysiert.
Ja, aber die grassierende Dummheit waere damit noch nicht beseitigt.
Am 18 May 2005 10:03:36 +0100 schrieb Thomas Schaerer :
Beim Maschinenlöten gehts noch halbwegs, du brauchst halt ca. 30° höhere Löttemperatur, ein paar zusätzliche ausgefallene Bauteile muß man da schon in kauf nehmen, ein paar kalte Lötstellen mehr durch die schlechtere Benetzung ebenso, aber in Summe lässt sich nach ausreichender Prozessoptimierung (Erfahrung) vermutl. fast die gleiche Ausbeute an funktionsfähigen Baugruppen erreichen. Beim Handlöten ist das bleifreie Lot deutlich schlechter, viele Legierungen sind auch nicht eutektisch und haben daher einen Erweichungsbereich (es fiel im Labor schon einmal der Begriff "Bauteilkitt" :-) ), das Lot fließt/benetzt aber auch bei der eutektischen SnAgCu Legierung schlechter. Man muß eine dickere Spitze nehmen um ausreichend Wärme an die Lötstelle zu bekommen, was bei feinen SDMD auch erschwerend wirkt, weil der Lötkolben auf 400°+ auch nicht ideal ist. Heißer muß man ihn schon drehen, die Lebensdauer der Spitzen sank rapide (0,5..0,25) mit dem bleifreien Lot.
Na zumindest für Labor/Entwicklung würde ich mir schon welches bunkern.
Am Tue, 17 May 2005 21:00:53 +0200 schrieb Rolf Bombach :
Abgesehen von der bidirektionalität sehe ich beim LDR eher die Nachteile: teuer und langsam. Einen Fototransistor empfinde ich nicht als problematisch - ist der LDR wirklich soviel robuster?
Flammüberwachung bei Ölbrennern wurde jahrelang mit einem LDR und einem Wechselstromrelais an 220V realisiert. Die Reaktionsträgheit des LDR war hier sogar vorteilhaft. Ich denke, einfacher gings wirklich kaum. Wäre diese simple Schaltung nicht betriebssicher, wäre sie nicht eingesetzt worden.
Hamamtsu hatte welche für die Anwendung im Katalog, blauempfindlich glaube ich. Grosse Fläche ist auch günstig gegen Verschmutzung z.B..
Das niederfrequente Flackern bei ca. 2 - 20 Hz ( ? ) wird wohl oft mitausgewertet. Ist die Flamme ausgegangen, ist die IR-Strahlung von der Wand ja erstmal noch da.
Die LDRs mit großer Fläche vertrugen Spannungen >300V. Die Kleinen weniger. Klassen von 20V-300V
Der Widerstand steigt in den ersten 10-30s sehr schnell an. Der max. Dunkelwiderstand >200MOhm wird aber erst nach >30 min erreicht(völlige Dunkelheit). Aber auch beim Hellwiderstand dauerts halt etwas.
Der LDR wäre also dort vorteilhaft, wo eben nicht auf schnelle Helligkeitsänderungen reagiert werden soll. Es könnten also diverse Zeitglieder gespart werden ;-)
Der Spektrale Empfindlichkeitsberreich liegt zwischen 500-750nm. Maximum üblich bei 600nm, so gelb-orange.
Wenn die Euch schon so mit Regelungen zuschuetten, wuerde ich mich auf die Hinterbeine stellen und den Ausdruck "trennbar" genau definieren lassen. Notfalls mit Parlamentseingabe. Lasst sie mal was schwitzen.
Bis sie dann nach jahrelangen Sitzungen zu einer Definition gekommen sind, koennte man ja per einsteiliger Verfuegung einen Aufschub erwirken. "Working the system", nennen wir das hier. Da ist schon so manches bis zum Sankt Nimmerleinstag de-fakto undurchfuehrbar geworden.
Selbst wenn es möglich wäre: wirkungslos. Wenn natürlich das Referendum in Frankreich scheitert wird plötzlich alles was aus Brüssel kommt suspekt sein. Populisten wie Edmund werden zu Bestform auflaufen. Dann muß plötzlich nichtmehr Europa vor der Türkei geschützt werden, sondern Deutschland vor Europa.
Hm, wieviel Schwermetall (z.B. als Eisen im Blut) enth=E4lt denn ein Mensch? Heisst das wom=F6glich, das Menschen in Zukunft auch nicht mehr zul=E4ssig sind? SCNR Harald
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