Kostenlose Lehrbücher im August

Axel Schwenke wrote on Tue, 13-08-13 10:23:

Ein Unterschied fällt auf: Ramsch- und Massenware wird in den ungebundenen Ländern palettenweise billig verschoben, aber alles andere ist tendenziell teurer als in Ländern mit Preisbindung, ist in normalen Geschäften erheblich schwerer zu kriegen (eine Bestellkultur und/oder eine wohlsortierte Auswahl im Regal ist dort unüblich) und ist vor allem deutlich schneller vergriffen und wird deutlich seltener neu aufgelegt. (Nicht, daß das in Deutschland besonders vorbildlich wäre.) Meine besten Bücher, die ich immer wieder gern verschenken möchte, sind nur zu oft nur antiquarisch oder gar nicht zu finden.

Wir gehen dahin, daß wir wie in der Sowjetunion und DDR das, was wir lesen wollen und nicht das, was uns aufgedrückt werden soll, selber kopieren und verbreiten müssen. Immerhin ist das mit guten Scannern und Book on Demand Produzenten deutlich angenehmer geworden als Hektographien mit mechanischen Schreibmaschinen.

Meines Erachtens machen sich die Fachverlage mit schlechtem Service ihr Geschäft aktiv selbst kaputt und zwingen Leser, die das eigentlich gar nicht wollen, mangels Alternativen in die PDF- und Onlinekultur.

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Axel Berger
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Wie kannst Du dann sagen "Ist mir klar, die Amis haben da kein Interesse", wenn Du noch nie hier warst? Das stimmt naemlich nicht. Sonst koennte es Shops wie der aus meinem Beispiel nicht geben.

Es gibt hier sogar Buchandlungen, die einen sehr engen Markt abdecken und dennoch leben. Etwa diese, die fast nur russische Literatur anbietet:

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Oder Rizzoli's, auf suedeuropaeische Literatur spezialisiert:

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Bei einer anderen Buchhandlung hatten sie nur Buecher ueber die franzoesische Revolution, aber massenweise. Das suche mal in Germany.

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Joerg

Mark schrieb:

Hallo,

ich kenne die Autoren Tietze und Schenk und das Buch noch aus Studienzeiten, an einen Mitautor Gamm kann ich mich nicht erinnern, der muss später dazugekommen sein.

Bye

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Uwe Hercksen

Weil ich genug Kontakte dahin habe, und weil die oft genug bei uns zu Gast sind.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Wohnen die irgendwo in der Einoede oder hunderte Meilen von der naechsten Stadt oder Uni? Ich lebe seit Mitte der 90er in den USA und ich kann das, was Du und offenbar Deine Bekannten schildern, absolut nicht nachvollziehen. Was Kunst und Literatur angeht, reicht bereits ein Spaziergang durch unsere Nachbarstadt Placerville, und die hat nur rund

10000 Einwohner. Ok, technische Literatur bekommt man dort nicht, dafuer gibt es dann im Silicon Valley Laeden die in anderen Laendern (alle in denen ich bisher war) ihresgleichen suchen. Aehnlich findet man das in der Naehe anderer Unis, z.B. Arizona State University.
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Joerg

Haeh? Geh mal in den Stanford Bookstore (Silicon Valley) oder ASU Bookstore in Tempe (Arizona). Anspruchsvolle Fachliteratur kostete dort schon vor 20 Jahren IME nichtmal die Haelfte wie in Deutschland.

Ich hatte mich mal in einer Buchhandlung im Rheinland Anfang der 90er nach Buechern von Artech House erkundigt. Bin fast umgefallen. Also wie ueblich im Ausland bestellt, fuer knapp die Haelfte.

Book on Demand ist doch die Sache. Wenn es unbedingt jemand auf Papier braucht. Manche Standards habe ich nur noch als "E-Book", das reicht. Da muss man keinen schweren Schmoeker zum Kunden mitschleppen.

... welche gar nicht so schlecht ist. Ueberlege mal, wieviel Wissen Du Dir in den letzten 10 Jahren aus Buechern und vieviel aus dem Internet reingezogen hast. Besonders heute, wo viele amerikanische Unis Open Learning praktizieren. Man muss mal eben was aus dem Bereich Maschinenbau lernen und es kostet ... nix.

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Joerg

Am 13.08.2013 07:41, schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Es gibt die Ketten auch noch, aber ich weiß nicht mal mehr, wann ich das letzte Mal in einer Buchhandlung war. Standardkram bekomm ich bei Amazon, und meine Sammlung mit nur noch antiquarisch zu bekommenden Büchern hab ich bei

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und
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ergänzt. Welche Marktnische sollen die kleinen Läden abdecken? Stöbern?

Hanno

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Hanno Foest

Genau das, stoebern. Nicht jeder geht an alles ran wie wir, mit Ingenieurdenke. Ich gehe z.B. nur in Geschaefte (inklusive Baumarkt), wenn ich eine handfeste Liste dabei habe. Nicht zum Stoebern. Meine Frau hingegen liebt es, einfach mal durch solche Laeden zu bummeln, sehen was sie so haben. Sie kommt aus dem Bereich Marketing, die Leute denken in der Hinsicht ganz anders als unsereins, und es sind viele.

Es ist aber alles eine Frage der Zeit, irgendwann werden auch die kleinen Buchlaeden bis auf Antiquariat dem E-Book zum Opfer fallen. So wie es mit den Schallplatten- und CD-Laeden geschah. Selbst Videotheken sind (zumindest bei uns) fast alle eingegangen wir die Primeln, die Leute lassen sich das von Netflix viel billiger per Post oder per Download kommen.

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Joerg

Am 14.08.2013 01:23, schrieb Joerg:

Kann ich ja nachvollziehen, aber stöbern kann man inzwischen auch ganz gut zuhause am Rechner. Meiner Meinung nach besser, weil da Preisvergleich und Suche nach ähnlichen Produkten anderer Anbieter viel einfacher fällt.

Seit dieser Laden mit der dämlichen Werbung offenbar erfolgreich Schuhe übers Internet verkauft - und Schuhkauf hätte ich für die Hauptdomäne weiblichen Stöberns angesehen - glaube ich, daß alles übers Internet geht, außer vielleicht dem Wochenmarkt.

Gerade Schuhe kaufe ich allerdings lieber im Laden, weil ich sie gerne anprobiere. Aber da bin ich wohl altmodisch :)

Vinyl hat derzeit ein Comeback.

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Ich denke, Antiquariate werden in der einen oder anderen Form erhalten bleiben. Handel mit antiquarischen Büchern dürfte es noch einige Zeit geben, und wenn man eh ein Lager dafür braucht, kann man auch die Tür aufmachen und die Stöberkunden mitnehmen.

Hanno

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Hanno Foest

Du bist aber keine Frau :-)

Noe, schon verstaendlich. Aber selbst ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Schuhe ueber Internet gekauft. Ging reibungslos. Ein Paar hatte einen Fertigungsfehler und wurde anstandslos zurueckgenommen. Haette ich sogar vom Paketdienst abholen lassen koennen, aber das fand ich denn doch zu dekadent.

Selbst Kaffee (in unserem Fall Espresso) kaufen wir ueber Web, nicht mehr im Laden. Lavazza aus Italien, ist IMHO der beste. Knapp $6 pro 8oz Dose, welche im lokalen Supermarkt selbst mit Angebots-Coupon immer noch $8.49 kostet. Versand bei zwei Viererpacks umsonst, war in einem Tag mit normaler Paketpost da. Keine Ahnung, wie die das hingekriegt haben.

International geht es auch ganz gut. Wie letzte Woche, als endlich (!) unsere Lieferung Backmischungen aus Deutschland ankam. Die haben wir in einem Lager abgeholt, weil das nur $10 Versandpauschale kostete. Ein junges deutsches Ehepaar hat diese Geschaeftsidee gehabt und durchgezogen, ist nach hier umgezogen, da musste ich echt den Hut ziehen.

Ja, hier im Westen des Landes auch. Aber das ist ein hartgesottener kleiner Kern von Nostalgikern, aehnlich (Olaf, hoer mal jetzt weg) wie mit den Roehrenverstaerkern.

Genauso laufen die Laeden hier. Ausser dass sie gleich in den Altstaedten siedeln, denn viele leben von >50% Laufkundschaft und auch Touristen. Ich hatte hier z.B. vor gut 20 Jahren als Urlauber in so einem Laden den fetten Band "Le Trois Musketieres" in franzoesischer Uralt-Version erspaeht und natuerlich sofort gekauft.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Ganz unterschiedlich, zur Lage zur Uni kann ich nix sagen, aber von Kaff bis Millionenstädte ist wohl alles dabei.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

In einem großen Land wie den USA (zumal, da Englisch international verbreitet werden kann) haben speziellere Publikationen natürlich eine größere Chance, über die für ein schwarzes Ergebnis nötige kritische Masse hinauszukommen. In unseren deutschen Buchhandlungen finde ich seit etwa zwanzig Jahren kaum noch Werke, die nicht auf Dummies oder Anfänger hin ausgerichtet sind - man bedient eben die Masse. Es scheint auch keine Buchhändler mehr zu geben, die den Bedarf ihrer Kunden "vorausahnen". Imho geht das alles nach Schema F: "Wir bekommen von unserem Lieferanten ein Paket". Die "besseren" Buchhandlungen machen es wie Amazon: Man kann bei ihnen online aussuchen und bestellen, und sie beziehen dann vom selben Lieferanten wie Amazon (oder von Amazon :-) und senden es zu :-).

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Joerg wrote on Tue, 13-08-13 21:12:

In den USA war ich bisher nur auf Manhattan und da habe ich bis auf den grandiosen Strand Book Store nicht darauf geachtet. Aber sowohl in Großbritannien als auch Israel werden Bücher (neue, es gibt im Gegensatz zu Deutschland überall hervorragende Antiquariate) vor allem oder fast nur in besseren Schreibwarenläden verkauft, ohne Beratung und ohne Auswahl. Das gilt so vielleicht nicht für Jerusalem und Truro, aber weder Falmouth noch Herzliya sind Dörfer oder Kleinstädte.

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Axel Berger

Joerg wrote on Tue, 13-08-13 21:39:

Du mußt landesintern innerhalb der Sortimente vergleichen. Importe sind ein anderes Thema, die deutschen Importgroßhändler haben sich vor Amazon die goldenen Nasen im Dutzend verdient. Inzwischen ist das anders und man kann tatsächlich Importe, zumindest auflagenstarke Romane, ohne Aufpreis in der normalen Buchhandlung kaufen. Tendenziell kaufe ich trotzdem nur preisgebundenes deutschsprachiges vor Ort und den Rest lasse ich mir bequem und ohne Fahrerei liefern, weil es nervt und in Arbeit ausartet, immer vergleichen zu müssen.

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Axel Berger

Hanno Foest wrote on Wed, 13-08-14 02:08:

Dafür, und nicht etwa für Technik, wurde um den vorletzten Jahrhundertwechsel das Fernabsatzgesetz geschaffen. Du bestellst zwei Paare in versciedenen Größen und schickst das schlechter passende zurück. Inzwischen bekommen die Deutschen, zumindest die deutschen Versender etwas hin, das in England und USA seit Jahrzehnten selbstverständlich war, nämlich daß Größen keine Nennwerte und Namen sind sondern Maße und solche mit gleichen Werten auch wirklich gleich groß ausfallen.

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Axel Berger

Joerg wrote on Wed, 13-08-14 03:47:

Warst Du nicht der, der immer bedauert lebende romanische Sprachen nicht gelernt zu haben? Im Fach stehe ich bei romanischen Quellen immer gut da, aber für das Genußlesen reicht es bei mir bei weitem nicht.

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Axel Berger

Joerg schrieb:

Hallo,

nun ja, das Placerville liegt in der Nähe von Sacramento in Kalifornien. Das kann in einer entlegenen Kleinstadt ganz anders aussehen.

Bye

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Uwe Hercksen

Das _ist_ eine entlegene Kleinstadt, ein bis zwei Tagesritte westlich der Ponderosa Ranch.

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Joerg

Dann kommen die vermutlich nicht genug raus :-)

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Joerg

Beratung? Die konnte ich in unserem Buchladen in meiner alten deutschen Heimat auch nicht bekommen, weil dort niemand was von diesen gewittrischen Halbleitern wusste.

Was die Auswahl angeht, das liegt daran dass die Laeden nunmal klein sind. Nach einiger Zeit weiss man, welcher sich auf welche Genres spezialisiert hat und dann bekommt man im Gegensatz zu groesseren Laeden oft sogar Beratung. Z.B. wenn der Inhaber ein Buch selbst gelesen hat.

Fakt ist jedenfalls, dass eine "fehlende" Preisbindung die kleinen Laeden nicht kaputtmacht. Im Gegenteil.

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Joerg

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