wir haben hier einen gebremsten Motor, dessen Bremse mit Gleichstrom (110V/0,15A) betrieben wird. Die Komponenten für die Ansteuerung der Bremse fehlen und sollen nachgerüstet werden.
Laut Schaltplan gehört dort parallel zur Bremsspule ein RC-Glied geschaltet.
Wie dimensioniert man das und gibt es solche RC-Glieder in kompakter Bauform mit Berührungsschutz fertig zu kaufen? Wenn nicht, gibt es geeignete handliche Gehäuse mit Schraubklemmen, die man auf einer Hutschiene einschnappen kann?
Ja, die gibt es bei den üblichen Herstellern von Industrieautomatisierung; ich habe direkt nicht damit zu tun, meine aber, letztens von Allen Bradley hatten wir sowas, Murr hat das auch.
das ist der Standard. Ein paar Randbedingungen würde ich aber vorher noch betrachten:
wie soll das Verhalten im Not-Aus sein? kann es durch die Art der Beschaltung zu Änderungen im zeitlichen Verlauf der Bremswirkung kommen. Das nur am Rande. Das RC Glied soll verm. der Funkenlöschung dienen. Die Berechnun g ist recht komplex, da reichen die Angaben der Spannung und des Stromes nur für eine Überschlagsrechnung. Weiter brauchst Du die rel. genaue Induktivität, Magnetisierungskennlinie etc.. Wichtig ist vor allem, wo schaltest Du die Spule: vor oder nach dem Gleichrichter? Vor dem Gleichrichter (netzseitig), belastet diesen und führt zu einem verzögerten, aber weichen Abfallen. Nach dem Gleichrichter macht das Ganze etwas flotter, belastet aber die Kontakte durch die Spannungsspitzen. Meine Erfahrung: RC- oder Varistorbeschaltung ist gut und sinnvoll, aber ordentliche Kontakte (reichlich überdimensioniert) sind wie Hubraum beim Auto (durch nichts zu ersetzen *g) Ansonsten würde ich mich an den Hersteller wenden, was er für eine RC-Beschaltung vorschlägt. (Lass mich raten, der sitzt nicht in Europa...)
Entweder direkt bei den üblichen Verdächtigen (Murr, Moeller, Siemens) oder mal im Katalog bei Farnell, RS schauen
Das ist hier (leider, bzw. in dem Fall zum Glück) nicht wichtig. Der Motor betätigt über ein Schneckengetriebe 4 kleine Hebel, die extrem langsam laufen. Einen richtigen Not-Aus, der alle motorisch betriebenen Teile lahm legt, gibt es gar nicht.
Macht man sowas heutzutage? Sollte der Hersteller der Bremse nur kleine Änderungen vornehmen, müsste man ja die Ansteuerung ebenfalls anpassen. Ich hab gedacht, dass man sowas fast immer mit einer Überschlagsrechnung erledigt.
Die Kontakte liegen hinter dem Gleichrichter. Der Motor und die Bremse werden aber eher selten betätigt. Da mache ich mir um die Lebensdauer keine großen Sorgen.
:-)
Hm... So wirklich gehört die Schweiz ja nicht zu Europa dazu, aber genau genommen ist es doch Europa :-)
Ich hab inzwischen Größenangaben für die Komponenten in einem Schaltplan gefunden.
Es gehören da rein: 6,6 µF/380 V und 700 Ohm/10 W
Das sind richtig dicke Trümmer. Der Widerstand entspricht ziemlich genau dem ohmschen Widerstand der Bremsspule.
Bei RS habe ich mal gesucht, aber die geben nicht an, wie die RC-Glieder dimensioniert sind. Die Onlinekataloge von Moeller und Siemens finde ich eine Katastrophe. Damit komm ich gar nicht klar. Ich hab mir jetzt einzelne Komponenten bei Reichelt bestellt und strick mir das auf eine Platine.
Ein 10W Widerstand auf eine Platine? Vorsicht. Nicht dass die nach einiger Zeit braun angeroestet aussieht und dann eines Tages kokelt. Oder das Dingen loetet sich von allein aus und niemand merkt es.
Ja, zumindest der Widerstandsanschluss sollte gecrimpt, oder mit Schraubklemmen gemacht werden. Es ist immer wieder nett, mal im Datenblatt eines Widerstands nachzusehen, welche Temperaturen der standardm=E4ssig bei Nennlast erreicht. Gruss Harald
Die zu erwartende Temperatur kann ich dem Datenblatt nicht entnehmen:
Ich habe gerade mal überschlagen: Das RC-Glied sitzt parallel zur Bremsspule und bekommt die gleichhgrichteten 110V/50Hz ab. Ein Siebelko ist nicht vorhanden. Bei 6,6µF und 700 Ohm sind das 95mA und ca. 10W, die am Widerstand abfallen, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Das könnte schon ziemlich heiß werden. Erfahrungen habe ich bei Bauteilen in der Größe nicht viele. Zwei Widerstände in Reihe wären wohl besser. Oder ich nehme gleich 4 Widerstände, 2 parallel und davon 2 Paare in Reihe. Die hätte ich da und müsste nicht nochmal etwas bestellen.
Ich wollte die Anschlussdrähte der Widerstände möglichst lang lassen, damit die sich nicht selbst auslöten.
Aber wie kommt ihr auf Rost? Was könnte denn da rosten?
Nicht Rost, angeroestet. Wie bei Toastbrot. Sorry, mein PC kann keine Umlaute. Selbst FR4 wird bei permanenter Hitzeeinwirkung irgendwann braeunlich. Wenn es dann anfaengt zu stinken, ist es hoechste Zeit, den Ausschalter zu betaetigen. Bei einem 10W Widerstand auf einer Leiterplatte waere mir nicht wohl. Kann der nicht ueber Anschlusskabel irgendwo anders sitzen? Oder in einer Anschlussklemme aus Keramik?
Ja, schon, geht alles. Ich müsste dann aber wieder eine Bestellung raushauen und vor allen Dingen erstmal nachsehen, wo ich sowas herbekäme. Ich habe sowas noch nicht in den Fingern gehabt.
Ich habe vorhin das Layout so geändert, sodass sich die Leistung auf 4 Widerstände aufteilt. Außerdem nehme ich keine 11-, sondern
17W-Widerstände, die eine größere Oberfläche haben. 2,5W sollten dann zu verknusen sein. Hinzu kommt, dass die Bremse ohnehin nicht oft betätigt wird. Selbst wenn das Ding sehr warm wird, dann hat die Hitze nicht lange Zeit, die Umgebung zu schädigen.
Schon, nur muss man immer mit dem Fall rechnen, dass doch mal lange betaetigt wird. Wenn Du sie auf die Platine setzt, halte etwas Abstand zwischen FR4 und den Koerpern der Widerstaende. Bei maschineller Bestueckung kann man das z.B. durch Kinks (Dellen?) in den Anschlussdraehten machen.
Ich habe gerade mal einen Versuch gestartet und einem 17W-Widerstand
3,5W gegeben. Den Widerstandskörper kann man nach kurzer Zeit nicht mehr anfassen, aber die Anschlussdrähte sind in 1cm Abstand nur noch lauwarm.
Da auf der Platine nur noch 2,5W abfallen, wird das reichen. Wenn ich die Widerstände in ca. 1cm Abstand von der Platine anbringe, wird die das auch überleben.
Nochmal Danke für den Hinweis, denn an ein Temperaturproblem in dem Maße hatte ich gar nicht gedacht.
Üblicherweise wird nur die negative Abschaltspannung begrenzt. Daher wäre eine Diode angebracht, die nur beim Abschalten die Spitze bearbeitet. Im Dauerbetrieb hat die Dämpfungseinrichtung (VDR/RC) dann keinerlei Verluste.
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Oder vielleicht muss man jetzt wieder zwischen Bayern und "Rest des Landes" unterscheiden ... :-)
Erster Cheffe (Amerikaner in Deutschland) konnte schon ganz gut Deutsch. Meeting. Frage, ob das Gebommel da nicht die alte UL544 und damalige VDE verletze. "Nah, des werd hernach g'lupft" ... "What did he say?"
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