Kondensatornetzteil und Brückengleichrichter

Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit diesen Kondensatornetzteilen. Dabei verwirrt mich folgender Punkt: In den Ausführungen, die ich gesehen habe wird ein Vollbrückengleichrichter verwendet. Warum? Nur, um L und N vertauschen zu können? Immerhin ergibt meine- evtl. falsche- Rechnung, dass wenn ich eine solche Schaltung direkt an L und N anschließe, immer nur eine Halbwelle gerichtet wird. Bei meinem Verständnis der typ. Hausinstallation liegt N als Bezugspunkt auf "Erde". L verläuft sinusförmig zwischen ca. +325..-325V. Eine negative Halbwelle kommt, im Gegensatz zur Transformatorschaltung, nur auf L herein und wird durch die Vollbrücke unterdrückt. Wenn dem wirklich so ist, dann ergibt sich doch, dass a) Bei einer Festinstallation auf zwei Dioden verzichtet werden kann b) Der Glättungskondensator ziemlich groß werden muss bzw. c) Die Rippelspannung recht groß ist. Ist das normal oder unterliege ich einem Denkfehler?

Grüße!

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Günther Frings
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Günther Frings schrieb:

Hallo,

Du machst etwas falsch, Vollwellenbrückengleichrichter funktionieren, liefern 100 statt 50 Hz Brummpspannung und brauchen wirklich alle vier Dioden. Vor kurzem hatte ich ein defektes 5 V Netzteil dessen Spannung bei normaler Belastung unter 5 V absackte. Der Fehler lag weder im Spannungsregler noch im Netztrafo, es war der Brückengleichrichter der nur noch für eine Halbwelle funktionierte. Mit einem anderen Gleichrichter geht wieder alles.

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo,

Am Mon, 25 Jan 2010 13:36:47 +0100 schrieb Uwe Hercksen:

Ja, jetzt habe ich es endlich durchschaut. Ich habe auf der Primärseite ja das Bezugspotential N. Aus irgendeinem Grund habe ich bei meiner Simulation angenommen, dass auf der Sekundärseite der negative Zweig ebenfalls konstant und Bezugspotential ist. Das habe ich total übersehen. Aber meine Ausgangsspannung ist ja nicht V(Vplus), sondern V(VPlus)-V (Vminus). Damit sieht man dann auch alles. Gott sei dank ;-)

Grüße!

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Günther Frings

Hallo Günther,

"Günther Frings" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Neues Patent? I:)

Ich kenne die noch nicht, obwohl in allen meinen Netzteilen natürlich auch Kondensatoren verbaut wurden. Aber auch Dioden usw. deshalb heißen die noch lange nicht Diodennetzteile....

Nein, der Brückengleichrichter wird benötigt, um beide Halbwellen der Wechselspannung zu nutzen.

Immerhin ergibt meine- evtl. falsche- Rechnung,

Was denn für eine "Rechnung"?

Falsch, wenn L und N angeschlossen werden, werden beide Halbwellen genutzt

Fehlinterpretation, zwischen L und N liegt eine Wechselspannung von 230 V, mit Scheitelwerten bei +325 V und - 325 V. Üblicherweise (TN-Netz) ist der N mit Erde verbunden, das juckt den Gleichrichter aber gar nicht. Beide Halbwellen werden genutzt, die negative Halbwelle wird "nach oben geklappt".

keinesfalls

Nein, da beide Halbwellen genutzt werden, kann er "klein" sein.

Nein, die Brummspannung ist kleiner als bei der Nutzung nur einer Halbwelle.

Jo!

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Jürgen Spelter

Hallo Günther,

"Günther Frings" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

  1. Was ist Primärseite, was ist Sekundärseite? Die Begriffe kommen vom Transformator, den meinst Du aber offensichtlich nicht.
  2. Bezugspotential ist eine willkürliche Festlegung in einem Gerät oder einer Meßumgebung. Einer der Punkte der Schaltung wird als Bezugspotential festgelegt, dann werden alle Spannungen als Potentiale gegen genau diesen Punkt gemessen. Es reicht also zu sagen: U(MP4) = xxx V. Ohne Bezugspotential müßte die Angabe ssein: U(MP4)gegen(MP3) = xxx V. Außerdem kann bei der Festlegung eines Bezugspunktes eine Anschluß des Voltmeters immer mit diesem verbunden bleiben.

Nee, Nee, Nee,

Bezugspunkt ist Bezugspunkt, pro Gerät und/oder Meßeinrichtung gibt es den nur einmal. Bezugspunkt auf der Wechselstromseite des Gleichrichters ist bei Dir der N, auf der Gleichstromseite ist der Minuspol der Bezugspunkt. Jetzt haste 2 davon, viel Spaß beim (hoffentlich nur gedanklichen) Verbinden.

In einem Schaltnetzteil muß noch nicht einmal einer Deiner Punkte der Bezugspunkt sein, dafür wählt man gerne einen Punkt hinter dem Übertrager...

Und, V(VPlus)-V(Vminus) ist bei mir Null.

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Jürgen Spelter

Am 25.01.2010 14:34, schrieb Jürgen Spelter:

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Dann lies Dich mal ein. Ist in fast allen billigen 230V-LED-Lampen drin, außerdem in Master-Slave-Steckdosenleisten und vermutlich auch in anderem isolierten Kleinleistungskram.

Vorteil: Sehr billig und in manchen Anwendungen extrem effizient (LEDs), in anderen Anwendungen dagegen extrem ineffizient.

Michael

Reply to
Michael Rübig

Ja, schon OK, aber der Titel "Netzteil" ist ja da schon etwas übertrieben. Bei mir läuft das unter "Vorschaltkondensator", auch wenn ein Gleichrichter dahinter ist.

Jürgen

Reply to
Jürgen Spelter

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