? Brückengleichrichter mit Schottky-Dioden

Guten Morgen zusammen,

ich möchte in meinem Netzteil, ca. 10A Dauerstrom, statt eines Brückengleichrichters mit normalen Dioden einen mit mit Schottky-Dioden verwenden. Gibt es so etwas? Das Netzteil hat keine nachgeschaltete Regelung, es muß nur Gleichstrom machen.

Immerhin gehen bei 10A und 1,4V über beide Dioden 14W verloren (Milchmädchenrechnung) und bei Verwendung von Schottky-Dioden sollte es nur etwa ein Drittel sein.

Alternativ dazu wären auch Einzeldioden eine Möglichkeit.

Ich suche speziell Typen, die bei Bürklin im Angebot sind.

Danke für eure Mithilfe!

mfg Günter

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Koellner, Guenter
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Koellner, Guenter schrieb:

Nicht ganz. Bei hohen Strömen haben auch Schottkys ihren Spannungsabfall...

Gleichrichter wären Exoten, falls überhaupt erhältlich. Gängig sind Doppeldioden wie z.B. MBR1545 (ca. 0.7V bei 10A). Die haben allerdings gemeinsame Kathode, für den Gleichrichter bräuchtest Du dann noch einen anderen Typ mit gemeinsamer Anode (oder zwei identische mit "Serienschaltung" oder insgesamt eben drei Teile).

Du kannst ja mal bei z.B. Fairchild und OnSemi nachsehen, was die so haben, und dann die Verfügbarkeit bei Bürklin prüfen.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Koellner, Guenter schrieb:

Nachtrag: bei 10A hat ein "normaler" Si-Gleichrichter Flußspannungen im Bereich von ca. 1.2V *pro Diode*.

Aber: Beim Brückengleichrichter fließt ein Strom immer nur für einen Bruchteil der Zeit, wenn bei der "Spannungsspitze" der Elko nachgeladen wird. Dieser Strom ist *viel* höher als der DC-Ausgangsstrom. Da die Flußspannung von Dioden aber (zum Glück) nicht proportional zum Strom steigt, sehen die Leistungsverhältnisse in der Praxis anders (besser) aus als bei Deiner "Milchmädchenrechnung".

Ich gehe davon aus, daß Dir ein Schottky-Gleichreichter nicht annähernd das bringt, was Du Dir davon versprichst.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Am Wed, 24 Nov 2004 08:29:25 +0100 hat Tilmann Reh geschrieben:

Die Stromflußzeit sollte annähernd gleich bleiben, daher sollten die Verluste proportional zur Flußspannung sein - kommt auf das Ziel an, wenn zB vorwiegend der Kühlaufwand maßgeblich ist.

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Martin
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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

Ja, ich meinte damit nur die insgesamt wohl deutlich niedrigere Verlustleistung gegenüber der "Milchmädchenrechnung" - auch schon mit einem herkömmlichen Si-Gleichrichter.

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Am Wed, 24 Nov 2004 12:01:42 +0100 hat Tilmann Reh geschrieben:

Warum? Wenn der mittlere Strom von 10A in kürzerer Zeit durch muß, dann sind halt die Spitzen höher (30A über 1/3 der Zeit), Verluste eher noch größer, wiel Flußsspannung ja nicht konstant.

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Martin
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Martin Lenz

"Martin Lenz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.inode.com...

Njet, da die Durchlassspannung nichtlinear mit dem Strom steigt.

3msec bei 1V mit 10A ist schlechter als 1msec mit 1.1V bei 30A.
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Am Wed, 24 Nov 2004 12:29:52 +0100 hat MaWin geschrieben:

Sind bei mir 30mWs vs 33mWs/Periode ich finde 33mWs schlechter bei Verlusten - was mißverstehe ich hier?

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Martin
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Martin Lenz

Es würde nichts ausmachen, wenn die Spannung konstant bliebe. Alleridealste Diode (tm): 0 V Flussspannung. Keine Verluste. Ideale Diode mit konstanter Flussspannung 1 V: 30mJ/30mJ. Reale Si-Diode ohne Innenwiderstand 1V/1.1V: 30mJ/33mJ. Reale Si-Diode mit Innenwiderstand (1N3889 oder so was):

1.2 V/ 1.4 V: 36mJ/42mJ. Nicht nur die (zwar nur logarithmisch) zunehmende Flussspannung ist ärgerlich, sondern auch die zunehmenden I^2R Verluste am Innenwiderstand nehmen rasch zu. "Dicke" Dioden helfen gegen beides. Falls ich mich jetzt nicht verhauen habe...
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

"Martin Lenz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.inode.com...

Mist, der doppelte Strom am gleichen Widerstand bringt nicht die doppelten, sondern vierfachen Verluste, und offenbar liegt die Kurve der Diode nicht unter diesem quadratischen Anstieg, sondern drueber. Verschaetzt.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Am besten wären ja mechanische Gleichrichter. Anstelle der MEMS-Mikrospiegelchen könnte man doch auch mal einfach einen Draht bewegen. Mit Tausenden von parallelgeschalteten Nano-Drähtchen erreicht man sicher einen recht niedrigen Innenwiderstand und man hat wie beim FET nur noch den Innenwiderstand, keine Schwellspannungen. Dann ist nur noch die Frage, wie man die Lichtbögen über dem Chip löscht :-).

Aber zurück zum Thema. Die normalen Si-Dioden haben eine viel steilere Kennlinie als vergleichbare Schottky-Dioden (gleicher Nennstrom), so dass man vermutlich sehr viel groessere Schottkies (oder mehrere davon) braucht, um weniger Verluste zu haben.

M.

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Matthias Weingart

Morgen wüßte ichs wieder, im Moment nur über den Daumen: Bei 10-fachem Strom steigt die Durchlaßspannung um etwa 50mV an. Dies gilt für fast 6 Dekaden. Ich habe auch Einzelschottkys für Brückengleichrichter wegen Wirkungsgrad eingesetzt. Zwar 10x teurer, aber bei Dauerbetrieb schnell rentabel.

Bei Diodenverlusten im Durchlaß sollte man lieber mit dem (fast) konstanten Spannungsverlust rechnen und nicht mit dem stark veränderlichen Widerstand. Natürlich alles nur, wenns recht langsam zugeht :-)

Schottky: Ud je nach Spannungsfestigkeit bei Nennstrom etwa 0.40-0.55 V und rund 0.05 V je 10V Spannungsfestigkeit. Einfacher: mal googeln, Datenblätter, z.B. nach SB550 (5A,50V)

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Oleg Stolz

Tilman, danke.

Du hast mich an einen Bericht von K2RIW erinnert, wo er sehr verständlich ausgerechnet hat, warum man bei Hochspannungsnetzteilen für Sendendstufen eine Drossel im DC-Zweig einsetzt: Damit die Zeit, in der die Dioden leiten, sich verlängert. Da man bei Hochspannung i.d.R. mehrere Dioden hintereinander schalten muß, entstehen ziemliche Verlustleistungen. Das hatte ich vergessen. Wenn ich dein Email wüßte, dann würde ich dir das mal zuschicken oder ich stelle es auf eine Webseite.

Ich mach jetzt mal eins, ich kauf mir ein paar billige Schottky-Dioden (Si-Dioden liegen ja in Massen rum) und werde bei 10A Dauerlast mal wirklich messen was sich tut. Vielleicht setze ich ja auch noch eine Drossel rein...

Danke für deine Hilfe.

mfg Günter

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Koellner, Guenter

Koellner, Guenter schrieb:

Martin Lenz hat mich ja inzwischen korrigiert, längere Stromflußzeiten sind tatsächlich günstiger. Ich hatte wohl irnkwie noch ohmsche Last im Kopf und nicht die konstante Spannung eines Sieb-/Ladeelkos...

Auf die Drosseln kommt man heute übrigens auch bei Niederspannung zurück: nennt sich "passive PFC" und findet sich zunehmend in Schaltnetzteilen, um die EMV-Anforderungen zu erfüllen...

Meine email funktioniert - trotzdem brauchst Du das nicht zu mailen. :-)

Überdimensionieren hilft auf jeden Fall, die Flußspannungen (relativ) klein zu halten. Also ruhig richtig dicke Dinger nehmen, bei 50 Hz hast Du mit deren negativen Eigenschaften ja keine Probleme.

Viel Erfolg,

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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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Tilmann Reh

Nun, dann kann man ja schliesslich auch gleich nen gesteuerten Fet nehmen.

Das könnte auch ne Milchmädchenrechnung sein, denn Schottkies haben wesentlich höhere Sperrströme... Gruss Harald PS: Mechanische Wecselrichter/Gleichrichter hatte man auch schon zu Röhrenzeiten, wenn auch nicht mit Nano-Drähtchen...

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Harald Wilhelms

Am 25 Nov 2004 05:58:57 -0800 hat Harald Wilhelms geschrieben:

Ich würde sagen, schon vorher. Den Kommutator eines DC-Generators würde ich auch als mechanischen, gesteuerten Gleichrichter bezeichnen und ich denke es hat auch Anordnungen gegeben, wo ein solcher mit einem kleinen Synchronmotor angetrieben wurde, um als Gleichrichter für extern zugeführten Wechselstrom zu wirken, zumindest hat man verschiedenste Varianten rotierender Stromrichter gebaut.

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Martin
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Martin Lenz

"Matthias Weingart" schrieb im Newsbeitrag news:Xns95ACF0FA287EAlwLookOnTBrightSide@212.21.75.70...

D.h. das bei einem 1MBit-Speicher bei jedem kompletten Schreibzyklus ein Bit kaputt geht ? Oje.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Apropos Nanoschalterchen. Wie ich gerade gelesen habe, gibt es die tatsächlich schon; für den Einsatz in Speichern werden da Nanodrähte verbogen - Lebensdauer >1 Mio.

M.

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Matthias Weingart

Neinnein, es waren auf jeden Fall Tausende von Schaltungen möglich. es gab vor kurzen einen Artikel in einer der Kennzifferzeitungen. Falls es Dich interessiert, kann ich es heraussuchen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

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