Kennt jemand die AOYUE Lötstationen

Hallo,

ich hätte gerne für privat (also alle paar Wochen mal ein abgestaubtes Gerät reparieren / zum Basteln) mal endlich eine anständige Lötstation.

Eigentlich hatte ich eine gebrauchte Weller oder Ersa von Ebay ins Auge gefasst (kenne ich aus der Arbeit und genau so was will ich haben). Jetzt springen einem bei Ebay (OK alleine der Vergleich ist vermutlich schon etwas doof :-)) diese chinesischen AOYUE-Stationen förmlich an, insb. die für 99,-E mit Heißluft und Netzteil.

Wichtig ist mir vor allem die SMD-Tauglichkeit des Lötkolbens (nicht superfein, aber einen normalen 0,5mm TQFP sollte man gut löten können und er sollte nicht klapprig sein), der Rest ist "nice to have". 10 Jahre Dauerbetrieb braucht er auch nicht aushalten und die Aufheitzzeit sollte kürzer oder gleich sein wie einmal Kaffee aufsetzen ...

Hat jemand mit den AOYUEs Erfahrungen gemacht?

Besser gleich ein Profigerät, oder sind die für den privaten nicht-kommerziellen Hausgebrauch top?

Gibt es vielleicht andere empfehlenswerte Geräte, die irgendwo zwischen Profiqualität und Spielzeug liegen?

Danke, Henrik

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Henrik Craubner
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Ich habe keine Erfahrung mit der von Dir genannten Lötstation, aber gerade ein paar Erfahrungen mit SMD gewonnen. Wenn Du z.B. MSP430 Controller mit einem Pinabstand von 0,25mm löten willst, kommst Du um eine Lötspitze mit Hohlkehle kaum herum. Von Weller gibt es die auch noch für ältere Lötstationen, aber für AOYUE? Schätze eher nicht. Mit Heißluft lassen sich manche Dinge schön löten, bei den MSPs ergaben sich aber nur Mißerfolge (ja, mit Lötpaste). Ständig ist das Drecksding weggeschwommen, und am Ende war er zwar auf der Platine, aber kaputt (Wärme?). Mit der Hohlkehlen - Lötspitze kein Problem, Hauptsache sie ist über 300° heiß.

Johannes

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Johannes Raschke

Johannes Raschke wrote in news:d4dieu$4h3 $ snipped-for-privacy@online.de:

Mhh, also mit den nadelfeinen Spitzen (0.8mm) könnte ich kaum was anfangen. Welche die noch anbieten ist leider nicht zu sehen (Link defekt). Aufheizzeit ist umsokürzer je höher die Leistung des Kolbens ist. Bei 50W sind das 30s. (Die bieten wohl nur 35W an).

M.

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Matthias Weingart

Was ist das denn für ein Gehäuse ????

0.4mm bei TSOP kenn ich ja noch aber 0.25mm?

Andreas

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Andreas Ruetten

Johannes Raschke wrote in news:d4dieu$4h3$ snipped-for-privacy@online.de:

Hohlkehle, Ack. Ich bastle mir meine Lötspitzen übrigens immer selber. das Stück 4² Kupferdraht was ich habe, reicht noch ein paar Jahre, auch wenn ich monatlich ne neue Spitze brauche.

Apropos Lötpaste und Finepitch. Das geht. Man muss nur sehen, das man die Lötpaste nach dem Auftragen zwischen den Pins wieder entfernt (mit einer Injektionsnadel geht das sehr gut - mhh auch eine Hohlkehle :-). Naja jedenfalls sind 46 von 48 pins i.A. immer fest. Die beiden Pins die sich da meistens dann noch sträuben bekommen dann aber doch noch den Lötkolben ab. (So ein kleiner Brötchenbackofen eignet sich übrigens besser als ein Heissluftfön, dauert zwar 3min ist aber schonender).

M.

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Matthias Weingart

Andreas Ruetten schrieb:

Da fragst Du was... Sollte ich Blödsinn erzählt haben? Auf der TI-Website sehe ich die Dinger jetzt auch nur mit S-PQFP (0.5mm Pinabstand). Gut möglich, daß ich mich verguckt habe; werde am Montag aber nochmal nachsehen, was ich da in der Hand hatte... Das zur Lötspitze gesagte gilt dann also schon für 0.5mm Pitch.

Die Lötspitze nennt sich übrigens ET-GW (Weller). Mörderbreit, aber funktioniert. Wenn doch mal eine Lötbrücke zwischen den Pins hängenbleibt, bekommt man die mit Entlötlitze und einer feinen Lötspitze weg...

Johannes

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Johannes Raschke

Matthias Weingart schrieb:

Hm... Und dabei verschiebt sich der IC nicht? Klebst Du den auf der Platine fest? Das schwierigste bei den Dingern ist m.E. die genaue Positionierung... Ich gebe jetzt immer einen Klecks Flußmittel auf die Platine, Chip 'drauf, positionieren, festdrücken, prüfen, positionieren usw. Dauert 'ne Weile. Dann mit was Schwerem festklemmen und zwei Pins per Hand löten. Danach mit der dicken Hohlkehlen - Spitze und viel Flux 'dran...

Johannes

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Johannes Raschke

Johannes Raschke wrote in news:d4e34h$rdd$ snipped-for-privacy@online.de:

Naja die Paste klebt doch auch ein bisschen (vielleicht ist meine ja etwas klebriger?). Man muss aber ganz schön vorsichtig sein, das verschiebt sich schon sehr leicht (vor allem wenn man noch das andere Hühnerfutter draufmacht). Aber im Prinzip machbar.

M.

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Matthias Weingart

Johannes Raschke wrote in news:d4e2r2$qt4$ snipped-for-privacy@online.de:

Naja der Abstand zwischen den Pins (Aussenkante-Aussenkante) ist wohl

0,2mm.

M.

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Matthias Weingart

Ich habe mir vor kurzem eine von den ganz billigen AOYUEs gekauft. Nachdem das erste Gerät sofort verstorben ist (dumme Chinesen hatten offenbar nen

110V Trafo statt nen 230V Trafo eingebaut, aber trotzdem nen Aufkleber 230V draufgepackt), habe ich dann ein neues bekommen, und habe seitdem auch zwei Lötkolben.

Und das war auch nötig, denn der erste Lötkolben ist bereits nach kurzer Zeit am Übergang von Lötspitze zum Körper gebrochen, weil das Kunststoffgewinde auf daß die Spitze mit Halterung aufgeschraubt ist, eine recht geringe Stärke hat, und vermutlich öfter brechen dürfte.

Also gemischter Eindruck.

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"Erst war es ein Kernel alle halbe Jahre, zum Schluss konnte ich mit 
dem Compilieren nicht mehr aufhören." (Torsten Kleinz im IRC)
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Michael Holzt

Hallo Johannes,

Also ich hab schon einiges mit 0,5 mm Raster gelötet, MSP430, TQFP100 SRAMS und kleingemüse ohne Ende. Das hab ich immer mit meinem Magnastat mit 2,4 mm Lötspitze und ganz banalem 0,8 mm Lötzinn gemacht. Ich hab mal versucht, mit einer 0,8 mm Spitze SMD zu löten, hab aber bald wieder meine normale Spitze reingemacht. Was dann noch auf meinem Tisch ist, ist ein altes Tintenfass, indem ich eine gesättigte Lösung Kolophonium (aus der Apotheke) in Spiritus ist und ein Pinselchen, der nur für diesen Zweck da ist, das Kolophonium auf die Platine zu bringen. Das IC fixiere ich immer an zwei diagonal liegenden Pins, indem ich zuerst die Pads ein wenig verzinne, wenn nicht ohnehin genug Zinn schon drauf ist. Dann leg ich das Teil hin, heiz das Pad auf und schieb das IC drauf. Feritg, das selbe diagonal gegenüber und nix kann mehr schief gehen. Jetzt brauchst Du nur noch mit dem Pinsel Kolophonium über die Pinreihen geben, und mit der Spitze, die ein ganz klein wenig Zinn abbekommen hat, an die Pins tippen und dann in Pinrichtung vom Pin aufs Pad rutschen, das geht dann mit 4-5 Pins parallel auf einen Rutsch im 2-Sekundentakt Bei langen Reihen ggfs etwas Zinn nachlegen. Falls Brücken entstehen, noch einmal Kolophonium drauf (alte Apothekerweisheit: Viel hilft viel) und mit der frisch geputzten Lötspitze das überschüssige Zinn in Pinrichtung wegziehen. Fertig. Ich versteh den Aufstand mit Heißluft und Mikroskop und so weiter nicht. BGA ist was anderes, das geht wohl nicht ohne Backofen.

MArtin

"Johannes Raschke" schrieb im Newsbeitrag news:d4dieu$4h3$ snipped-for-privacy@online.de... | Ich habe keine Erfahrung mit der von Dir genannten Lötstation, aber | gerade ein paar Erfahrungen mit SMD gewonnen. Wenn Du z.B. MSP430 | Controller mit einem Pinabstand von 0,25mm löten willst, kommst Du um | eine Lötspitze mit Hohlkehle kaum herum. Von Weller gibt es die auch | noch für ältere Lötstationen, aber für AOYUE? Schätze eher nicht. Mit | Heißluft lassen sich manche Dinge schön löten, bei den MSPs ergaben sich | aber nur Mißerfolge (ja, mit Lötpaste). Ständig ist das Drecksding | weggeschwommen, und am Ende war er zwar auf der Platine, aber kaputt | (Wärme?). Mit der Hohlkehlen - Lötspitze kein Problem, Hauptsache sie | ist über 300° heiß. | | Johannes

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Martin Schönegg

"Martin Sch=F6negg" schrieb:

TQFP100=20

Magnastat=20

hab=20

Tisch=20

Hi!

Ich R=E4tsel auch jedes mal, wo das Problem ist.

Ich werkel hier mit einer L=F6tstation vom Conrad bzw von StarTec.

80W, Ersa-Spitzen passen (Notfalls), und ich nutze seit Ewigkeiten die selbe Spitze. (ca. 1,5mm)

Diese Platine

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Hab ich mit genau jener L=F6tstation gel=F6tet.

Hier nochmal in Gro=DF:

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(nein, der Fleck OR 4tes Beinchen ist Dreck vom Lagern, keine Br=FCcke = ;-)

Platine ge=E4tzt, chem. Verzinnt, 0,5mm Pich-Chip (TPS2383, Power-Over-=20 Ethernet-Netzteil) als erstes drauf, Finger in die Mitte, mit 'ner Messerklinge als "Brechstange" ausgerichtet, Diagonal 2 L=F6tzinnkleckse =

zum Fixieren. Dann einmal Rundum mit reichlich L=F6tzinn W=FCrste gezogen... Platine Senkrecht gehalten, einmal mit dem L=F6tkolben (Spitze nach = oben) von oben nach unten =FCber die W=FCrste gefahren, die Schwerkraft und Oberfl=E4chenspannung machen den Rest. Platine um 90=B0 gedreht, die anderen beiden Seiten behandelt, fertig. Hat in Natura keine 3 Minuten gedauert.

Wo ist jetzt das Problem?

Michael.

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Michael Buchholz

Hallo!

news:d4jr7h$7d1$01$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Ich auch, und da hast Du gerade des Rätsels Lösung genannt. BTG StarTec (heute glaub' ich nur noch StarTec) hat 80W Leistung, was bei dünnen Lötspitzen (ich nehme auch die uralte 1,5mm) etwas Reserve bringt, und eine sehr konstante Temperatur. Alle mir bekannten Lötstationen für den Nicht-Profi-Bereich haben max. 50W - die Profi-Stationen allerdings mehr - leider kosten die auch zuviel :-( Ich würde mir auf alle Fälle wieder Eine von

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kaufen - aber es gibt noch Ersatzteile für meine von 1986 ;-)

[...]

cu

Stef@n

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Stefan Schulte

Martin Schönegg wrote in news:426bcef4 snipped-for-privacy@news.arcor-ip.de:

Es geht einfach schneller. Zumindest, wenn da schon Lötzinn drauf ist (z.B. beim IC-Wexeln). IC ungefähr in Position bringen, mit der Düse heiss machen und dann mit einer Pinzette oder Nadel so hinschieben bis es passt. Man merkt da auch sehr schön, wie das IC "rastet" (von dem Lötzinn in Position gezogen wird). Zugegeben ganz schön kitzlig, man muss erst ein Gefühl dafür kriegen, die Platine nicht zu überhitzen, geht aber sehr schnell und auch ziemlich zuverlässig. Mikroskop? Mhh, ziemlich unpraktisch, Kopflupe ist da wesentlich besser, weil man auch von der Seite schauen kann.

M.

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Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Michael Buchholz schrieb:

Wow, der IC sitzt wirklich schön. Das hst Du aber nicht ohne zusätzliches Flußmitel glötet, oder? Bei meinen MSPs reichte selbst mit sehr viel SMD - Flußmittel die Schwerkraft nicht immer, um die Brücke zwischen den letzten zwei Beinchen zu entfernen... Ist Kolophonium besser? Oder hilft das chemische Verzinnen, daß das Lötzinn von IC wegläuft? Bei uns kann ich leider nur chemisch versilbern, kein Zinn... Mal gucken, ob das hilft. Demnächst muß ich nen AD9854 einlöten, da sollte besser nichts schiefgehen...

Ist 'ne Idee...

Johannes

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Johannes Raschke

Metcal gibt 40W für die Station an und 25-30W für die normalen Lötspitzen (je nach Spitzentemperatur). Es kommt nicht auf die rohe Leistung an, sondern daran, die wirklich an die Spitze zu bringen, und schnell genug nachzuregeln.

Das ist allerdings ein Problem.

cu Michael

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Michael Schwingen

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