Interessehalber: Ab wann lohnt sich ein ASIC?

Servus,

weil ich hier gerade dabei bin, diesem programmierbaren Analog-Level-Trigger den letzten Schliff zu geben, kam in meinem Hirn-Hinterst=C3=BCberl die Frage auf, ab welchen St=C3=BCckzahlen es sich = lohnen w=C3=BCrde, daraus einen ASIC zu machen und das zu verkaufen.

Letztlich besteht das Teil aus einem DAC, einem Verst=C3=A4rker mit definiertem Offset und Gain, Komparator und Edge-Detektor.

Irgendwie h=C3=A4tte es was, dieses Teil als ICs zu haben, mit SPI zum konfigurieren, F=C3=BCr jeden Eingang einen Ausgang der High latched, wenn die eingestellte Schwelle =C3=BCber- oder unterschritten wird, einem Interrupt-Ausgang und einem Reset-Eingang.

Mal sehen ob ich das als Modul so klein bekomme, dass man das in einer Art DIP verpacken kann.

Die Frage bleibt: Wieviel w=C3=BCrde das als ASIC kosten und ab welchen St=C3=BCckzahlen lohnt sich das?

Wolfgang

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Wolfgang.Draxinger
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Ich kenne Deine Offset Anforderungen nicht, aber hast Du Dir mal Cypress PSoC angesehen? Die haben sowas alles drin, per Bunti-Bildi-Klicki konfigurierbar.

Allerdings sind die Eigenschaften der Opamps da drin, ahem, nu ja, eher bescheiden.

Rechne mal so mit einem guten Viertelmillioenchen :-)

Kein Scherz, ich betreue derzeit sowas als Konsulent und es ist nicht der erste Custom Chip. Es sei denn Du findest jemanden (Uni?) der das CAD Design billiger macht und nimmt fuer die ersten Stueckzahlen einen Shuttle Run. Das ist eine Art "Trittbrettfahren", man mietet sich sozusagen auf einem dicken Wafer eine kleine Ecke.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Joerg :

Naja das ASIC kann man selber designen, ist ähnlich wie ein PCB-Design, mit Target3001. Und dann hatte ich mal ein Angebot von nem deutschen Haus für

20kEur mindestens für ein paar Prototypen-Chips (ohne Gehäuse). Die kannste dann erst mal auf ne Platine bonden lassen. Das Chipverpacken in nen DIP kostet auch extra. Ist leider nicht ganz so günstig wie die PCB-Fertigung. ;-)

M.

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Matthias Weingart

Ok, ich dachte jetzt eher an Profi-Kram auf Mentor oder Cadence. Da kostet allein die Jahreslizenz fuer die Software den Gegenwert eines PKW. Kann mir auch kaum vorstellen dass X-Fab Model fuer was anderes haette.

Aber wenn es was einfaches auf 08/15 Prozess ist, das koennte gehen. Nur dann sollte man sich echt ueberlegen ob das nicht in ein PSoC zu giessen geht. Ist weit billiger. Die Offset Daten sind ziemlich mies aber da kann man sich Nullungs-Tricks ueberlegen. Als Bonbon ist da auch gleich ein 8051 mit drin.

Als MPW oder Shuttle Run ist das ein gaengiger Preis. Aber ohne Design natuerlich.

Nicht ganz :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Für einige Anwendungen ist ein 8051 nicht schnell genug, aber zum Glück gibt es ja mittlerweile auch die PSoC 5 Architektur mit ARM.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de
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Frank Buss

Das ist am Ende ja auch eine Frage des Preises des Endproduktes. Ich kenne die Preise nur fuer GaAs und SiGe Prozesse die alle nicht mit extrem kleinen Strukturen arbeiten wo man die ganz teuren Phasen- Masken braucht. Aber so wie ich Deine Anforderungen verstehe brauchst Du auch nicht den letzen 22nm Prozess. Dort kostet der MPW-Run um die 2k pro mm^2 und wenn man sich dann fuer einen eigenen Maskensatz entscheidet kostet das dann um die

200k. Die Kosten pro Waver sind dann meist eher nebensaechlich zumal auf einen Waver viele viele Chips passen.

Entweder Du hast sehr spezielle Anforderungen und sehr kleine Stueck- zahlen - dann via MPW Run oder Du produzierst sehr viel. Bei einem Preis von vielleicht 50Cent/Chip musst Du also schon ueber 500k Chips kommen.

Viele Gruesse, Martin

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Martin Laabs

Moin, in einem meiner früheren Entwicklerleben hatten wir von Zetex die

7000er Chipfamilie eingesetzt, das waren eine Menge Transistoren und Widerstände auf einem Chip und deren Verdrahtung erfolgte über den kundenspezifischen Metal Layer. Mein Kollege hat die Schaltungen mit seinem Simulationswerkzeug (Simetrix) erstellt und simuliert und dann daraus ein "Layout" gemacht. Das hatte sich damals ab 5-10k gelohnt. Die Schaltungen waren z.b. SLICS, Verstärker, Gabelschaltungen und 'ne Menge Analogkrempel für die Telekommunikation...

Gibt's die 7000er überhaupt noch?

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Gruss Ing.olf
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Ingolf Pohl

Für die 700er habe ich auch noch die Handbücher und Bauteilkits ( man konnte optional auch Breadboards machen ):

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Allerdings haben sie uns bei dem damaligen Projekt ( Sprechschaltung Türsprechtelefon ) schon eher abgewimmelt, wollten nur noch Kunden >10k Stück.

MfG JRD

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Rafael Deliano

hnen

MPW gibt es deutlich unter 2k pro mm2, aber du hast idR Mindestgr=F6ssen von 5-10 mm^2.

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Eigene Waver gibt es z.B. 180nm 12 Waver um die 120k Euro.

Wie schon geschrieben wurde, is das die reine Fertigung von gdsII zum naked die. Wenn du z.B. vom Stromlauf bis gdsII Hilfe ben=F6tigst kostet die schnell nochmal 100k. In Geh=E4use packen ist nicht umsonst(rechne mal 50-100 Fragezeichen pro St=FCck in Kleinstserien.) und dann musst du die Chips noch testen, um keinen Schrott auszuliefern.

Gruss Thomas

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Thomas Stanka

Fuer IC Layout? Das muss aber ein recht fetter und komplizierter Brocken sein. Oder Ihr habt fuerstliche Stundensaetze fuer Layouter und eine Kantine mit franzoesischem Chefkoch :-)

[...]
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 24.05.2012 17:40, schrieb Thomas Stanka:

Einer meiner Kunden hat eine ganze Anzahl von Chips für seine Messautomaten selber entworfen & bei einem der großen Auftragsfertiger backen lassen. Ein mixed-signal chip in der Größenordnung eines Daumenabdrucks soll so ein Dutzend Euro gekostet haben (reine Fertigung). Stückzahlen nicht _sehr_ klein, aber von Intel sehr sehr weit entfernt. Schnittstelle vermutlich GDS2, Test in-house, schon wegen pride. Eine der gängigen 32-Bit-CPUs war auch drauf. Gehäuse gab's nicht, sondern nackige Ball-Grids mit thermischer Ankopplung an Wasserkühlung. Der Löwenanteil der Kosten war sicherlich die Entwicklung, die in dem genannten Preis fehlt. Vorschläge, was man noch auf den Chip packen könnte, waren gern gesehen. Sehr beeindruckend, der ganze Laden.

Gruß, Gerhard.

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Gerhard Hoffmann

Es gibt in der Maxim-Boutique ähnliche Teile: MAX516 "Quad, DAC-Programmed, CMOS Comparator" Aber parallel load dürfte den Spaß verderben ...

Wenn man viele (=32) Kanäle benötigt kann man die Referenzspannungen für die KOPs so bereitstellen: MAX5631 "16-Bit DACs with 32-Channel Sample-and-Hold Outputs" Ist diese Schaltungsvariante: ein kleines RAM, ein D/A und viele S&H. Ein Steuerwerk kopiert kontinuierlich die Daten aus RAM in die S&H. Sowas wurde in den 80er Jahren auch diskret aufgebaut, gäbe es hier als IC mit SPI.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Maximtypisch teilweise schwer zu kriegen; wir haben die in einem alten design, über 1000 Geräte draußen, und die sterben immer mal, wenn das Netzteil aufgibt, eine Spannung wackelt, latch up, pffft, hinüber. Nächste Woche kommt wieder so eines :) Zum Glück ist der in der Schaltung nicht lebensnotwendig, nur zur Selbstüberwachung... Sonst ist das IC eine saubere Sache, der sitzt hinter einem Konstrukt aus OpAmps und überwacht paar recht eng gesetzte anloge Parameter. Ausgewählt wurde der damals wohl wegen der Packungsdichte der Platine; alles DIL.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ich bin heute morgen bei ebay darüber gestolpert:

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D.h. verhökert wohl einer Muster. Den MAX5631 habe ich auch von ebay. Das SMD-IC kommt via handelsüblicher Adapterplatine auf Platine mit Beschaltung:
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die dann wiederum vertikal in Breadboard steckt. Da sind 32 softwareprogrammierbare Spannungen absehbar nützlich. Für Seriengeräte ist Maxim nicht ideal, aber für solche Einzelstücke sehe ich die Exoten unkritisch.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am Samstag, 26. Mai 2012 10:15:58 UTC+2 schrieb Rafael Deliano:

Ist das nicht etwas zu klein f=FCr einen Asic ?

Wie w=E4re es mit PSoC CY8C29466 ?

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wernertrp

Ahja. Na, wir bestellen halt immer mal wieder ein, zwei Stangen, so rechtzeitig, daß die famosen Lieferzeiten kein Problem sind. Fertigen tun wir die Baugruppe nicht mehr...

Eh klar :) Wir hatten etliches von Maxim in der Serie (neben diesem MAX516 noch diverse SC-Filter), Probleme gab es nie, man hatte nur eben riesige Lieferzeiten.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bei SC-Filtern scheint Maxim der einzige Anbieter ( seit Reticon ) zu sein der programmierbare Biquads liefert. Kann man z.B. einen Sprach- synthesizer a la Votrax bauen:

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Die Anforderungen an den ( 8 Bit ) Controller sind da sehr gering. Wenn das Problem für Biquads paßt vom Entwicklungsaufwand her günstiger als DSP.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ja, die haben da paar nette Dinger. Von LT haben wir auch welche eingesetzt.

Allemal :)

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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