Fuer Linux-Leute: Raspberry-Konkurrent?

Das ist eine gute Frage: Was ist denn, wenn ich ein Linux für den Raspberry Pi baue und dabei *nur* OSS-Komponenten einbauen will? Ist dann der HDMI-Port und der FBAS-Ausgang schlicht ganz tot, oder muss ich dann nur auf 3D- und Videobeschleunigung verzichten?

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer
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Der Teil um den HDMI-Ausgang zu konfigurieren und für die FBAS-Ausgabe im Kernel ist Open Source. Zu Beginn wird allerdings ein binary blob in die GPU geladen, wird wohl während des Bootprozesses benötigt. Im Source Code des Kernels kann man ein Message-Passing Interface für die GPU sehen.

Für OpenGL ES und Videobeschleunigung muß man aber gegen eine weitere Library linken, von der es scheinbar keinen Quelltext gibt.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de
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Frank Buss

Wohl kaum. Ich habe in meinem Desktop eine 8400GS. Die ist noch älter und ich habe meine virtuellen Consolen nach wie vor.

Übrigens auch auf meinem HTPC (NVidia ION), allerdings nutze ich sie dort naturgemäß so gut wie nie. Ich sehe sie aber immer mal kurz, wenn das Ding in den Hibernate fährt. Da will dann dann nämlich ein anderer verbuggter OS-Treiber (btusb) jedesmal seine drei Zeilen Fehlermeldungen drauf loswerden. Offensichtlich unterstützt er Energiesparmodi nicht wirklich...
Ähem, es wäre mir auch lieber, wenn NVidia einen OS-Treiber hätte. Haben sie aber nunmal nicht.

Es bleibt also die Wahl zwischen einem featurereichen, stabilen und schnellen CS-Treiber und einem wenigkönnenden instabilen und grottenlahmen OS-Treiber. Diese Wahl fällt mir nicht schwer.

Ja, dann würde es spannend, dann gäbe es eine echte Wahl. Aber soweit ist er eben längst noch nicht.

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Heiko Nocon

Wir Frank schon richtig andeutete, bootet das Teil über die GPU und entsprechende closed source binary only Bootloader. Damit beginnen bereits die Probleme: dieser Bootloader hat massive Probleme mit einem Haufen SD Karten (siehe Kompatibilitätsliste im Wiki). Wenn das open source wäre, könnte man als Besitzer solcher SD Karten etwas zur Problemlösung beitragen.

Witzigerweise machen bei mir die SanDisk-Karten beim Booten die meisten Probleme. Die Nonames booten besser, neigen dann aber unter Linux wiederum zu mehr Zicken. Aber da kann man wenigstens debuggen. Das ist auch sicher nicht repräsentativ, ich habe nur mit fünf verschiedenen Typen getestet.

Was deine ursprüngliche Frage betrifft: nach dem Booten sollte man AFAIK mit OSS hinkommen, inklusive Framebuffer auf HDMI/FBAS, wenn man die weiterhin laufende GPU-FW ignoriert und GPU+FW als black box sieht. In etwa so wie eine CPU mit Microcode ;-)

Gruß, Enrik

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Enrik Berkhan

Heiko Nocon schrieb:

ACK, hier ebenso.

Nouveau crasht hier unter Ubuntu 11.04 mit erwähnter 8400 regelmäßig, so dass nur noch ein Kaltstart hilft. Das ist für Rechner, die auch als Simulationscluster dienen und nur einmal im Monat rebootet werden sollten inakzeptabel, also läuft hier der CS-Treiber aus dem Ubuntu- Repo.

Gruß Henning

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Henning Paul

Die Situation ist doch heute deutlich besser, als in den 90ern (siehe unten). Mit einmal Treiber programmieren und dann nicht mehr drum kümmern ist es bei solch komplexer Hardware nicht getan.

Wann sollte es denn soweit sein? Die Jungs haben irgendwann mit dem NV40 von 2004 angefangen und programmieren seitdem dem halbjährlichen Hardware- Output von nVidia hinterher, während die älteren Sachen natürlich sodann der Bitrot befällt.

Das Level, was sie dabei maximal erreichen, entspricht dem von XFree86 in den 90ern: Man bekommt einen Framebuffer und ggf. ein paar Bonusfunktionen. Der Unterschied: Damals mußte man für einen richtig beschleunigten X-Server (natürlich Closed Source) Premiumpreise zahlen, heute bekommt man das vom Hersteller kostenfrei.

ciao, Joseph

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Joseph Terner

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