Fuer Linux-Leute: Raspberry-Konkurrent?

Da ja einige nicht in den englischsprachigen Gruppen mitlesen, der Australier Don McKenzie hat gerade einen Winz-Computer gezeigt den er in seinem Shop verkauft. Fuer einige von Euch koennte der interesant sein:

formatting link

Hier sieht es nach Bausatz aus:

formatting link

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg
Loading thread data ...

Naja, ist sicher nicht völlig uninteressant, aber genauso sicher auch kein ernstzunehmender Konkurrent für den Pi. Erheblich weniger Leistung und das auch noch zum fast doppelten Preis.

Der einzige Vorteil, den ich im Vergleich zum Pi sehen kann, ist die wesentlich höhere Anzahl verfügbarer GPIOs.

Reply to
Heiko Nocon

Sieht interessant aus, aber doppelt so teuer wie der Raspberry Pi, und auch nur halb so schnell, kein HDMI-Ausgang, und nur 64 MB RAM statt 256 MB? Der Raspberry Pi hat die Messlatte mitlerweile schon recht hoch gelegt. Wird vermutlich auch einiges vom Markanteil von Arduinos mit Grafik- oder Ethernet-Shields wegnehmen.

Vorteil könnte allerdings sein, daß es industrietauglicher aussieht, mit seitlichen Flachbandstecker und scheinbar auch einfacherer Montierungsmöglichkeit der Platine. Und keine BGA-Bauteile, sodaß man es tatsächlich selber löten könnte.

Das ist die Frameset-Seite, hier der Link in den Frame:

formatting link

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
Reply to
Frank Buss

Ach was, geh einfach einen Schritt weiter. Das ist eine weitere langweilige ARM-kiste die darauf wartet in irgendeinem Pappkarton zu verstauben.

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

64MB statt 512 (der Raspi hat einen kleinen Upgrade durch die anlaufende Serienfertigung bekommen) bedeutet vor allem, daß kein "normales" Linux mehr drauf läuft, sondern nur spezielle Embedded- Distributionen. Kein unüberwindliches Hindernis, aber es ist schon was ganz anderes, sein Projekt am Desktop-Linux-Rechner mit allem was z.B. Debian an Software (zehntausende Pakete) hat zu entwickeln, und dann 1:1 auf den Raspi zu laden.

Wird er bestimmt, wobei beim Arduino das Gesamtpaket aus IDE, Boards, "Ökosystem" (z.B Anleitungen im Internet) schon sehr attraktiv ist. Wenn man kein echtes Betriebssystem will, sondern nur ein paar LEDs blinken lassen, dann hat ein Arduino schon auch Vorteile, und ist sicher die einfachste Plattform um den Einstieg in Microcontroller-Spielereien zu finden.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

Ah, sorry, es waren 256 statt 128, mein Fehler. Trotzdem, es reicht für z.B. ein Standard-Debian völlig aus.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

Soeben mit seinen 8kByte verkauft:

formatting link

Für blinkendes LED und "Hello World"-Programm sollte das reichen. Viel mehr wird auf Evaluation Boards typisch nicht programmiert.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Olaf Kaluza schrieb:

Das ist dann eine Gemeinsamkeit zum Raspberry Pi, oder was?

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
 Click to see the full signature
Reply to
Christian Zietz

Klar. Alle wollen haben, aber man liest nur wie cool die Hardware doch sei. Aber eine 'Ich will auch haben' Projektidee hab ich bis jetzt noch nicht gesehen. Vermutlich werden die meisten damit nicht mehr machen als sich einmal ueber Telnet einzuloggen und eine LED blinken zu lassen.

Und diejenigen die doch was auf die Beine stellen werden meistens Studenten sein die noch nicht im echten Leben angekommen sind wo sie dann dasselbe mit einem Microcontroller fuer 1.5Euro machen muessen. :-D

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Am Sat, 16 Jun 2012 15:58:45 +0200 schrieb Olaf Kaluza:

Wobei das Ding zum lernen bestimmt nicht schlecht ist.

Lutz

--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im 
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin 
 Click to see the full signature
Reply to
Lutz Schulze

Also der C64 VICE Emulator läuft schonmal, konnte ich letztens auch auf meinem realen Raspberry Pi testen, und einer hat das auch stilecht in ein C64 Gehäuse eingebaut:

formatting link

Ich habe die Hardwareseite des I2C Linux Treibers entwickelt, was in den Kernel für den Raspberry Pi einfliessen wird:

formatting link

Schon alleine so eine Treiberenwicklung macht mir als Programmierer Spaß und dafür lohnt sich sich das Gerät schon :-)

Außerdem läuft 1-wire und SPI problemlos:

formatting link

Mein IO-Expander, den man mittlerweile auch kaufen kann, lief mit dem Python und dem C Testprogramm, was ich zunächst auf meinem NAS ausprobiert hatte als ich noch kein Raspberry Pi hatte, problemlos:

formatting link

Zusammen mit dem Standard Debian System, X11 usw. kann man schon einiges mit machen. Ich werde wohl nächsten Monat mehr Zeit haben, habe schon ein paar Ideen.

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
Reply to
Frank Buss

Weil die halt ziemlich unterschiedlich und individuell sind. Man sieht ja auch keine Projektideen, die man mit einem

100Ohm-Widerständen realiseren kann.

Also ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber ich habe ständig ein paar Ideen, die ich auf einer Linux-Kiste (wenn ich Windows verwenden würde, wärs wahrscheinlich eine Windows-Kiste) realisieren will, und die ich lieber durchlaufen lassen würde. Früher hab ich für diese Art "Server" einen alten Pentium II oder ähliches verwendet, später dann Mini-ITX-Boards mit Atom, aber für vieles ist das über- dimensioniert und im Prinzip eine Stromverschwendung.

Zeitweise habe ich an einer Stelle, wo ich es nicht gehört habe

2-3 solcher Rechner laufen gehabt.

Beispiele sind diverse Router-Sachen, ein MPD (Musikstreaming)-Server, diverse Emulatoren, ein Standalone-Projekt mit einem Barcode-Scanner, ein Webserver um schnell was zu probieren und den "echten" nicht durcheinanderzubringen, ein Host um in ein Netzwerk hineinzusniffen, etc. Alleine daß ich keine schweren Mini-Tower-Gehäuse mehr durch die Gegend wuchten muß wäre mir das schon wert.

Im Moment habe ich z.B. gerade einen älteren Pentium 4 in eine Ecke gestellt, weil ich an meinem aktuellen Rechner keinen "echten" seriellen Port mehr habe, und für das Funkmodem ein USB-Adapter nicht reicht. Nein, rennt nicht dauernd durch, wäre aber eventuell trotzdem mit einem Raspi (müßte nachschauen, was der seriell bietet) zu erschlagen.

Das war ja eine der ersten Nischen, in denen sich Linux ursprünglich ausgebreitet hat: Der Rechner/Server/Wasauchimmer um "mal schnell eben" unkompliziert auszuprobieren. Wofür man halt früher den

486er aus dem Abfall-Stapel gezogen hat, verwendet man jetzt bald den Raspi.

Das sind dann ganz andere Sachen. Und ja, ich denke das meiste werden wirklich improvisierte Bastelprojekte sein. Aber eben solche, für die man nicht einen vollwertigen Rechner um 300 Euro und mit 50 Watt verbrauch abstellen will, die man aber trotzdem mit einem normalen Desktop-Linux betreiben will, ohne Einschränkungen.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

Ich kenne mich in dem Metier nicht gut aus, aber so wie ich las sind viele Raspberry Benutzer nicht so begeistert dass dort nicht komplett alles Open Source ist. Deshalb hatte ich das mal hier rueberkopiert.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Ich verwende so was, allerdings nicht diese günstigen Module. Ich arbeite fast nur mit den Modulen / Rechnern von Taskit.

Aktuell steht gerade etwas mit dem NanosG20 an, der hier zum Test schon seit Monaten rennt und die Wetterdaten ins Netz stellt.

formatting link
Das war aber nur so eine "Nebenbei" Geschichte. In Zukunft wird das als parallele Alternative zum PanelPC von Taskit als Steuerrechner für die Fütterung und die Erfassung der Milchdaten von Milchkühen eingesetzt.

Der Raspberry PI wäre da natürlich auch interessant, aber insbesondere zur Zeit hätte ich da ziemlich Bauchschmerzen mit der Verfügbarkeit und eben auch der zukünftigen Verfügbarkeit. Ebenso wäre es bei den ganzen anderen, die nicht so auf den Industriebereich abzielen.

73, Tom
--
DL7BJ * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 * DARC OV I19 *
http://www.dl7bj.de        https://twitter.com/#!/dl7bj
 Click to see the full signature
Reply to
Thomas 'tom' Malkus

Das stimmt, wäre ein Vorteil. Aber nur wegen der GPU (Linux und der gesamte Rest ist Open Source) mehr als doppelt so viel für weniger als die Hälfte an Leistung auzugeben, kommt wohl nur für sicherheitskritische Anwendungen in Frage, wo das gesamte System zertifiziert und ggf. im Quelltext vorliegen muß.

Gab im Raspberry Pi Forum schon Anfragen wegen der GPU, aber das wird wohl nie öffentlich zugänglich werden. Man kann die Gründe schon verstehen. Hier von einem Broadcom-Angestellten erklärt, auch wenn er etwas arrogant klingen mag:

formatting link

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
Reply to
Frank Buss

Aktuell würde ich den Raspberry Pi noch nicht für Industrieanwendungen empfehlen. Der Linux Kernel ist noch sehr in der Entwicklung. So gibt es z.B. Probleme mit dem USB-Treiber: meine Tastatur läuft da nicht immer richtig, Key-Press oder Release-Events werden manchmal verschluckt, was auch schon andere Raspberry Pi Besitzer festgestellt haben. Stört mich zwar nicht, da ich meist per SSH eingeloggt bin, aber bei sowas würde ich mich nicht wohlfühlen für kritische Anwendungen.

Außerdem wird da aktuell noch kräftig am DMA und dem SHDC-Treiber geschraubt, sowie daran gearbeitet, alle IO-Treiber ins kommende Pinmux-Konzept von Linux zu integrieren. Ich würde warten, bis das Kernel ausgereift ist und ins Mainline Linux aufgenommen wurde. Vielleicht Ende des Jahres. Bis dahin sollten auch genügend verfügbar sein.

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
Reply to
Frank Buss

Kommt auf den Widerstand an. Es wurden schon Thermometer mit einem PT100 gebaut. .-)

Das ist bei mir nicht so. Da mein Hauptrechner sowieso unter Linux laeuft gibt es keinen Grund warum 'Ideen' da nicht irgendwo im Hintergrund laufen sollten.

Ich wuerde da zustimmen wenn er langfristig lieferbar sein wird und sich als Standardprodukt durchsetzt. Also der 7805 der Computersysteme. Dann koennte so ein System (Hardware+StandardLinux) immer die gleiche Ausgangsbasis fuer ein neues Projekt werden. Die Kaffemaschine mit WLAN wird dann Realitaet. :)

An dieser Stelle habe ich halt so meine Vorstellungsprobleme weil bei mir ja das Desktop-Linux immer vorhanden ist. Auch koennte ich mir vorstellen das so mancher windows-adaptierte Frischling beim Erstkontakt mit so einem Linux etwas ueberrascht sein wird. -->Pappkarton.

Allerdings frage ich mich wieso ich fuer sowas unbedingt ein echtes Linux brauche. Fuer die meisten Sachen sollte doch ein spezielles embedded Linux ausreichen und kommen wir ja gerade in Bereiche wo ein komplettes Linux zu 100% in einem einzigen Microcontroller lauffaehig ist. Das scheint mir eleganter zu sein.

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Das sehe ich ganz genauso. Wenn es fuer das Teil eine garantierte Verfuegbarkeit gaebe, also mindestens auch mal Secondsource und keine Bauteile drauf waeren wo man sowieso schon Bauchschmerzen bekommt. Dann wuerden ein paar meiner beruflichen Projekte wohl anders aussehen.

Was diesen Punkt angeht bin ich mal gespannt. Linux in Standardanwendungen (DVD-Player, Router usw) gibt es ja schon lange. Aber das sind alles Sachen die aus einem grossen Umfeld mit riesigen Stueckzahlen und entsprechendem Entwicklerteam kommen.

So langsam koennte Linux aber auch im Industriebereich ankommen. Allerdings gibt es da wohl noch eine breite Basis durchaus erfahrener Hardware/Software Entwickler die niemals mit Linux Kontakt hatten und jetzt langsam Angst vor der sehr steilen und aber unausweichlichen Lernkurve haben.

Leider sind aber die Geraete in meiner Firma ueberwiegend

2-Leitergeraete und da ist Linux noch weit von entfernt.

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Es macht einfach einen Unterschied ob du 10.000 oder 20.000 Debian- Softwarepakete mit apt-get installieren kannst, oder ob du dir alles selbst zusammensuchen mußt, selbst wenn es prinzipiell läuft. Bei einfachen Sachen mag das gehen. Bei komplizierteren hast du da mal schnell eine Wand gegen die du läufst.

Nimm an, du willst ein Ding realisieren, das einen Strichcode einliest, einen Aktienkurs aus dem Internet abruft, ein Barometer ausliest, das ganze durch ein Statistikprogramm jagt, und es nachher zu einem akustischen Output mit Klängen und Sprachsynthesizer-Output umwandelt.

Die "einfachen" Sachen (Strichcodes einlesen, Barometer auslesen, eventuell noch den Aktienkurs aus dem Internet saugen) kannst du auch auf einem Embedded-Teil problemlos machen. Aber wenn du z.B. kompliziertere Statistik mit R, Klangerzeugungen mit puredata, oder Sprachsynthese ohne Zusatzhardware machen willst, dann kannst du das auf einem Raspi problemlos. Auf einem Embedded-Board wird das nur mit hohem Aufwand, oder mit einem weiteren Rechner im Hintergrund gehen. Und du mußt auf dem Raspi keine neue Software lernen, die sich von üblichem Linux-Zeug unterscheiden würde. Puredata am Raspi ist wie puredata am Desktop-Rechner. R am Raspi ist wie R am PC, etc.

Natürlich ist das ein konstruiertes Beispiel. Aber nicht *so* konstruiert, ich glaube durchaus, daß viele Leute derartiges machen werden.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

Angeblich fertigen RS-Components und element14/Farnell unabhängig voneinander, und ein RS-Raspi läuft glaube ich von einem anderen Band als ein Farnell-Raspi.

Nur die ersten 10.000 waren von der Foundation selbst bestellt.

/ralph

Reply to
Ralph Aichinger

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.