Franklin Blitzdetektor: Bezugsquelle Antenne

Hallo alle zusammen,

momentan ziehen schwere Gewitter über Deutschland herauf und das wird diesen Sommer noch ein paar mal passieren. Aber wanns konkret soweit ist könnte man mit einem Blitzdetektor vorher erfahren. AMS bietet seit letztem Jahr den AS3935 an. Der Sensor soll die elektromagnetischen Wellen, die die Blitze auslösen detektieren und kann dann auch die Distanz zur Gewitterfront abschätzen im Umkreis von 40 km.

Der Aufbau sieht zunächst einfach aus: Chip mit Spannung versorgen, per I²C oder SPI konfigurieren und auslesen, als Antenne dient laut Datenblatt einfach ein RLC-Resonator mit 500kHz Resonanzfrequenz und einem Q-Faktor von 15.

Sehr beliebig scheint die Dimensionierung aber nicht zu sein. Damit der Auswertealgorithmus mit der vom FIT (Florida Institute of Technology) ermittelten Statistik übereinstimmt empfiehlt AMS eine Induktivität von

100 µH und einen Kondensator von 1.013 nF zu verwenden. Als Spulen werden genau 3 Modelle empfohlen:

Supplier Partnumber Properties Coilcraft MA5532-AE 100uH, Q=34 Premo TR1103 100uH, Q=34 Sumida CAS11D28-101 100uH, Q=17

Die Spule von Coilcraft ist sogar laut Coildcraft Homepage "Developed to work with austriamicrosystems AS3935 Franklin Lightning Sensor IC". Das Problem mit den 3 Spulen ist nur: Woher nehmen? Ich wüsste noch nichtmal woher stehlen... Ich bin mal die üblichen größeren Elektronikdistributoren im In- und Ausland durchgegangen (Farnell, RS, Reichelt, Conrad, Mouser, Digikey) und keiner scheint die Spulen im Sortiment zu haben. Oder ich bin zu blöd zum Suchen. Den Chip haben mehrere im Angebot, der ist also unproblematisch. Ach und ich bräuchte auch einen Lieferanten, der an Normalsterbliche verkauft. Ist eher ein Hobby, also auch keine Stückzahlen.

Ich habe jetzt nicht genug Erfahrung mit dem Empfang von RF-Signalen um eine passende alternative Spule heraus zu suchen. Die meisten angebotenen sind onehin RF-Killer zur Dämpfung (geht gar nicht) oder Speicherspulen für Schaltnetzteile (geht vielleicht sogar?).

Deshalb wäre ich für Tipps dankbar was ich als Empfangsspule nehmen könnte.

Alternativ: Coilcraft bietet seine Spulen sogar direkt an, verlangt aber 40$ Versand für die 1.50$ Spulen. Wenn sich noch weitere Interessenten finden lassen, vielleicht lässt sich vielleicht auch eine Sammelbestellung organisieren.

Grüße,

Clemens

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Clemens Waechter
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Sind die so wie bei uns, schonmal mehrere Stunden lang?

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Das laengste dauerte rund fuenf Stunden und wir sassen direkt drunter.

Frage mal hier, sind in England:

snipped-for-privacy@coilcraft-europe.com

Coilcraft hat auch ein Warenlager in England. Ansonsten werden die bei Euch auch von Avnet gefuehrt, weiss aber nicht ob die an privat verkaufen.

Tut es nicht auch eine selbstgewickelte Spule auf Ferritstab?

[...]
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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Clemens Waechter :

Hier kannste ein komplettes Board für $35+$4 kaufen, dass wohl schon die passende Antenne drauf hat:

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etwas günstiger als das originale Dev-Kit für 250Eur, das Du auch bei digikey kriegen könntest ;-) (hab das alles eben nur ergoggelt).

M.

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Matthias Weingart

Am Thu, 13 Jun 2013 23:21:43 +0200 schrieb Clemens Waechter:

Das geht bei vorhandenem Internetzugang besser. Unter anderem gibt es ein Projekt an dem man sich selbst beteiligen kann:

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Im Gegenzug hat man Zugriff auf die Daten, die dank Laufzeitmessung und Triangulation sehr genau auch den Ort angeben.

Lutz

--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im  
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin  
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de 
Messwerte nachträgliche Wärmedämmung http://www.messpc.de/waermedaemmung.php
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Lutz Schulze

Ich wollt grad fragen, wie groß denn diese Spulen sind.

Draht gibts zu kaufen und wenns im Kreis um einen Baum rennst (alte Eiche oder so) und den Draht dabei aufwickelst hast eine schöne Spule. Baum umschneiden und fertig.

Daß man etwas selber machen kann, dieses Wissen ist in DE und OE verloren gegangen. Wenn es nicht was aus China zu kaufen gibt, dann stehn wir blöd da. Ist es so?

Des weitereren möcht ich den Mikrofoneingang der Soundkarte empfehlen. Da hast einen Empfänger mit recht hoher Empfindlichkeit von 5 Hz bis

20 kHz und das ist schon was. Mit einer großen Spule am Soundeingang und möglichst deren zwei für Sterero hast ein Equipment für den Anfang. Höchst seltsam was man da alles hört und mit den SDR Programmen rausfiltert.

Eine Vorstufe ist schon fein, so man hat.

w.

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Helmut Wabnig

Danach hast Du Leute mit Transparenten und das Bundesumweltamt auf der Matte :-)

Gewitter liegen spektral ein paar hundert kHz hoeher und Storm Scopes brauchen auch ein klein wenig mehr Bandbreite.

Und nachdem man am Stammtisch laut kundtat, was man da in Kuestennaehe so dekodiert hat, kommt einige Wochen spaeter ein Mannschaftswagen, mit dem man abgeholt wird :-)

Besonders externe Sound Cards sind was feines. Habe gerade was mit entwickelt. Die beste (unter $100) war bisher die Behringer UCA202. Hat zwar trotz zusaetzlicher Eingangsuebertrager ein wenig Ground Loop, aber kann man mit leben.

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Wieviel Stück brauchst Du denn? BTW: Hast Du den Hartware Design Guide und das Errata zum AS3935? Soweit ich weiß liegen die nicht auf der ams-Webseite.

Gruß Thomas

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Thomas Hennemann

Gibt's doch schon im Internet:

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Wäre mal interessant zu wissen, wie der Chip das macht. Und warum senden Blitze auf 500 kHz? Könnte man nicht einfach einen der Breitband SDR-USB-Emfänger nehmen und dann dasselbe mit ein bisschen Software auf einem PC oder Raspberry Pi o.ä. implementieren?

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
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Frank Buss

Am 16.06.2013 14:09, schrieb Frank Buss:

Vorverstärker mit Detektor/Gleichrichter.

500_kHz war die internationale Seenotfrequenz. Die war frei zu halten!

Ungünstig wegen der vielen starken Rundfunksender.

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hdw
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horst-d.winzler

Da müsste ich direkt mal bei euch vorbei schauen, um das genau vergleichen zu können. So ein Video wird dem Kampf der Elemente oft nicht ganz gerech t.

Normalerweise dürften sie aber zahmer ausfallen, ab und an gibt es aber ganz kräftige mit Überschwemmungen, abgedeckten Häusern und so. Manch mal bildet sich aber vor allem abends auf die Schnelle eins und man wird überrascht davon.

Avnet hat diesen speziellen Typ leider nicht im Angebot.

Klein. Laut Hardware design guide sind parasitäre Kapazitäten zu vermeiden und ich würde die fertige Schaltung gerne nach draussen mitnehmen um einen Informationsvorsprung vor einem Gewitter zu haben. Eine Baumscheibe scheidet da leider aus. Alles zusammen solle in die Hosentasche passen, oder an einen Schlüsselanhänger, oder so.

Mitnichten. Ich wollte zwar erstmal eine funktionierende Referenzplattform haben bevor ich an der Spule experimentiere, aber da Du Dich offenbar bestens auskennst, gehen wir es doch mal durch.

Einen Ferritstab habe ich gerade nicht da, aber Spulenkerne EF 16 in Material N27 mit 0.25mm Luftspalt und ohne Luftspalt hätte ich da. Arg viel großer sollte es nicht werden; und eine ETD29 wäre wohl überdimensioniert.

Wenn ich den Luftspalt weg lasse benötige ich 8 Windungen für 100µH, wenn ich ihn maximiere, werden es 38 Windungen. Was ist besser? Bei 8 Windungen liege ich bei nur 90 µH, bei 38 Wicklungen bei 99.6 µH. Ich muss mich leider auf die Werte verlassen, da mit ein LCR-Meter fehlt. Mir ist aber auch bewusst, dass ein Fehler von 30% immer drin ist. Damit die Resonanzfrequenz stimmt werde ich wohl über die Kapazität anp assen müssen. Dann soll noch der Q-Faktor bei 15 stehen, den bestimmt der Chip leider nicht. Also ggf. vorher eine Schaltung bauen, die den Schwingkeis kurz in periodischen Zeitabständen anstößt, um den Q-Faktor einzustellen.

Werde ich dann damit glücklich und empfange RF-Felder oder habe ich noch was wesentliches übersehen?

Und wie bestimme ich daraus den Abstand zum Gewitter? Klappt das unterwegs?

Clemens

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Clemens Waechter

Danke, guter Tipp. Ich hatte das Board auch schon kurz gesehen, als Referenzplattform ist es vermutlich eine gute Lösung. Dann kann ich das mit meiner Schaltung vergleichen. Das Dev-Kit für 250?, soweit geht die Liebe dazu dann doch nicht :-)

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Clemens Waechter

Einzelmengen. 2-3 brauche ich vermutlich wirklich, ein paar mehr würde ich nehmen um nicht gleich wieder welche Beschaffen zu müssen falls was schief geht.

Hardware Design Guide habe ich bei microcontroller.net gefunden, google obfuscated mir leider den Link :-\

Gruß

Clemens

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Clemens Waechter

Bloed sind immer die Gewitter wo eine Wolke anfaengt zu kreiseln und auf einmal ist der Wohnanhaenger der Nachbarn verschwunden, nach oben.

Schreibe man an Coilcraft in England. Ein kurzes Email kann nicht schaden.

[...]

Eine Moeglichkeit waere, die Coilcraft-Spule ueber Datenblatt und Fotos zu vermessen und halbwegs abzukupfern. Fuer eine einzelne Hobbyplatine sollte das ok sein, wenn man sie nicht anders bekommt.

leider

Wenn die Spule gleichzeitig die Empfangsantennse sein soll, wirst Du nicht gluecklich. Denn ein Kern ohne Luftspalt ist recht unemfpindlich gegen aeussere Magnetfelder.

Einen Eingang fuer das elektrische Signal und einen fuer den akustischen Donnergroll? Ein echtes Stormscope wie es Piloten haben wird das Dingen von Franklin ja vermutlich nicht sein.

Falls die Schaltung oeffentlich ist, waere die in diesem Thread sinnvoll.

[...]
--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Die haben doch sogar einen Online-Shop, "Buy Now":

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Ich hatte da auch mal Spulen bestellt, ist aber schon einige Jahre her. Da ging das nur per Fax und Kreditkarte, und Mindestbestellmenge war 100 Stück. Aber kann sich ja mittlerweile geändert haben. Wie bei vielen ausländischen Herstellern (und anders als bei manch großem deutschen Unternehmen) interessierte es die nicht, ob man gewerblich oder privat kaufte.

Nur Einzelstücke mögen die meist nicht, oder nur mit Mindermengenaufschlag. Gibt aber auch Firmen die kostenlos Muster schicken, wenn man nett nachfragt (wobei es dabei dann hilft, wenn man eine Firma ist, oder einen guten Grund wegen Student oder so hat). Bei guten Firmen wie Analog Devices geht sowas auch ganz unproblematisch per Webformular.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
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Frank Buss

Bei Coilcraft auch, ich weiss allerdings nicht ob das von Europa aus geht:

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Geht schon, dauert nur etwas und man sollte sich darauf gefasst machen, dass man zum Zoll spazieren muss: Bei meinen letzten Samples stand doch tatsächlich der Warenwert auf dem Paket :/

Grüße

Bernd

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Bernd Klier

Man muß nicht. Wenn man erraten hat was es für eine Sendung ist kann man per Brief / email die Rechnung an Zoll schicken mit bitte um weiteren Versand und gegebenenfalls Erhebung von Gebühren per Nachnahme. Dauert dann allerdings nochmal >1Woche bis man die Sendung hat.

Ansonsten muß man sich eben als Teutscher an Behördenmurks gewöhnen. Diese Sendung blieb z.B. im Zoll stecken:

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Sie kam laut Standardschreiben vom Zoll aus dem Nicht-EU-Land "GB". Der Status von England war der Behörde eventuell unklar. Oder eher bei Untersuchung der Luftfracht sind meine 5 miniaturisierten Pulsübertrager in Grösse von Zuckerwürfeln unangenehm aufgefallen. Und da man nicht wußte was die sind hat man sinnfreien Universalaufkleber der überall paßt draufgemacht: "Zoll-Sendung ... darf nur an Zollamt ausgeliefert werden. Nicht an Empfänger zustellen ! Waren, die die Voraussungen der Artikel 9 und 10 des Vertrags zur Gründung der europäischen Wirtschafts- gemeinschaft nicht erfüllen"

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 18.06.2013 18:55, schrieb Rafael Deliano:

Mindestens.

10 ICs gerade aus USA bekommen. Haben >4-Wochen gedauert. Nachfragen sinnlos, keiner weiß was, weil Zoll involviert. Gerade zwei hp Drehgeber bei ebay in USA ersteigert, waren nach 2 Wochen da. Ohne Zoll. Am besten gehts bei Bestellungen in Hongkong/China. Warenwert möglichst nicht viel über 80 ?. Dann funktionierts reibungslos. Meistens. ;-)
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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Die Erfahrung, daß man bei dem Ursprungsland kaum Problem mit Zoll hat, habe ich auch gemacht. Sind bei mir meist ICs, Textool-Sockel u.ä. die die Chinesen recht kompakt in A5-Umschläge stopfen. Kleine Sendungen/Briefe rutschen unabhängig vom Warenwert ungebremst durch.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hi Rafael,

ich nicht wirklich. Das scheint sehr individuell verschieden zu sein, je nach Zollamt.

Wenn sie nicht Berge von Luftpolsterfolien drum herum wickeln.

Dem kann ich mich anschließen. Es scheint primär an der Größe zu liegen. Was ein bischen größer aussieht, wird zurückbehalten.

Marte

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Marte Schwarz

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