Bei Betrachtung von konzentrierten Elementen in "ihren" Grenzen ist das OK. Wenn es sich aber um Elemente in jenen räumlichen Größen geht, gilt diese vereinfachte Sichtweise falsch. Spätestens beim Messen mit einem Impulsreflektometer wirds klar.
Nehmen wir mal das Beispiel eines schwarzen Kastens mit 2 Klemmen. Aufgabe ist, ein Ersatzschaltbild anzugeben.
Erster Schritt wäre es, den Ohmschen Widerstand zu messen. Der ergibt einen sehr kleinen Wert. Fast ein Kurzschluß. Gibt man sich damit zufrieden, wäre das Ersatzschaltbild ein "Kurzschluß".
Ist der Messende gewitzter, wird er die Induktivität zu messen versuchen. Das Ergebnis wird eine Induktivität mit - vielleicht - geringem Verlustwinkel sein. Damit kann man sich auch schon zufrieden geben.
Spielt der Messende weiter, wir er ein Impulsreflektometer und/oder einen skalaren Netzwerkanalisator anschließen.
Ergebnis wird sein, das es wie eine endliche Leitung und/oder ein Hohlraumkreis aussieht.
Dieses Beispiel soll lediglich zeigen, das es sehr davon abhängt, wie "genau" der jeweilig Messende das Ersatzschaltbild haben möchte.
Wenn benutzt Begriffe aus ihrem jeweiligen Kontext gerissen werden, läßt sich jede Wortklauberei konstruieren.