ESL-Einschaltzyklen?

Hab das Teil dann gestern endlich gewechselt und auseinander genommen. Zuvor war übrigens der nette Effekt, dass sie oft nach einiger Zeit noch an ging. Da die Spiegelleuchte noch mit an war, hat man das gar nicht gleich bemerkt, die ESL erreicht ja erst nach 1...2 Minuten ihre volle Helligkeit. Hat man dann die Spiegelleuchte ausgeschaltet, ging die ESL ebenfalls aus. ;-) Offenbar hat sie das Umgebungslicht für eine ausreichende Ionisation noch benötigt (auch wenn ich das ziemlich seltsam finde).

Die Glühfäden sind beide noch intakt, aber trotzdem bekomme ich die Lampe am HV-Netzteil nicht gezündet (mit knapp 1 kV), auch nicht, wenn ich den Katodenfaden aufheize.

Der einzige offensichtliche Schaden in der Elektronik ist, dass die ,,Pille'' eines kleinen Varistors lose herumflog, der zwischen die Elektroden geschaltet ist. Der könnte natürlich dafür zuständig gewesen sein, dass durch die Glühwendeln überaupt Strom fließt. Ich muss den mal spaßeshalber ausmessen und gucken, ob ich einen brauchbaren Ersatz in der Kiste liegen habe, nur um zu sehen, ob sie dann wieder geht. (Kann auch sein, mir ist der Varistor beim Öffnen kaputt gegangen, ich musste das Gehäuse mit dem Fräser öffnen.)

Ansonsten ist die Elektronik reichlich uneindrucksvoll. Zwei FETs von IR als Schalter, einen Transistor in SOT-23, ein Elko 10 µF, ein paar spannungsfeste Kondensatoren, Gleichrichter, Z-Diode, einige Dioden und etwas 1206-Hühnerfutter sowie der Trafo (als Topfkern). Keine ICs irgendeiner Art, überhaupt recht wenig Halbleiter.

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Joerg Wunsch
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Und so sprach Joerg Wunsch:

Also die Starter, die ich mal demontiert hatte, beinhalteten eine Glimmlampe und einen Kondensator...

Wo wir grad beim erforschen von Gasentladungslampen sind: Ich hab letztlich ein paar Flats vom Schrott geschlachtet. Der eine mit nem Volltreffer ist Panel, der andere ohne Hauptplatine. Die Kaltlichtröhren interessieren mich daran. Von dem einen hab ich die Hauptplatine, mit der Ansteuerung. Ich trau mich momentan aber nicht, mit meinem 600V MM an die Anschlüsse zu gehen, weil ich nicht genau weiss, was mich da erwartet.

Gibts für diese Röhren eigentlich ne Faustformel, von wegen Dicke mal Länge gleich soundsoviel Volt und Ampere?

Roland

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Roland Ertelt

In der Regel mußt Du nur die Datenblätter des Panel auftreiben, da steht drin, welcher Strom und welche Zündspannung. Ich meine mich an einstellige mA zu erinnern, bei Zündspannugnen von 1200V oder so.

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Meine Bemerkungen bezogen sich nicht auf einen Starter, sondern auf die Philips-ESL und ihr Innenleben.

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Joerg Wunsch

Joerg Wunsch schreibt:

Dann ist wahrscheinlich kein Emittermaterial mehr auf den Elektroden, so daß die Austrittsarbeit der Elektronen sehr groß ist.

Sicher, daß es ein Varistor ist? Ich kenne nur Kaltleiter in Reihe zu den Elektroden. Der Kaltleiter ist für die vielbesagte Vorheizung der Elektroden zuständig. Im laufenden Betrieb sollte er durch Selbsterwärmung hochohmig sein.

Bei mir hat sich in einer ESL der Kaltleiter durch die Eigenerwärmung von selbst ausgelötet, so daß die Elektroden immer einen Kaltstart hinlegten und die ESL sich durch das abgesputterte Emittermaterial an den Röhrenenden schnell schwarz färbte. Zwei andere Fabrikate gleichen Typs zeigten kein solches Verhalten.

Die Schaltungen der verschiedenen Lampen ähneln sich häufig:

Christian.

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Christian Koch

"Christian Koch" schrieb:

Nachdem ich deine Schaltplansammlung gesehen habe, natürlich gar nicht mehr so sicher. ;-)

Ich hatte ursprünglich nur gesehen, dass das Teil irgendwo zwischen den beiden Elektroden der Lampe angeordnet war und daher auf Varistor getippt. Ist aber in Wirklichkeit in Reihe mit einem Kondensator an dieser Stelle, und das ist der Vorheiz-Heißleiter.

Ich vermute aber ganz stark, dass der noch intakt war und ich ihn nur beim Auffräsen des Gehäuses beschädigt habe.

Ja, es ist ein Heißleiter. Hat 250 Ohm bei Raumtemperatur, beim Erwärmen mit dem Feuerzeug bekomme ich ihn auf 190 Ohm ungefähr.

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Joerg Wunsch

Joerg Wunsch schreibt:

Interessant, daß es ein Heißleiter ist. Bisher kannte ich nur Kaltleiter zwischen den Elektroden. So richtig kann ich mir auch nicht erklären, was ein Heißleiter in Reihe zu den Elektroden bewirken soll. Zwar ist noch ein Kondensator in Reihe, aber eigentlich schließt der Heißleiter ja so auch während des Betriebes die Spannung über der Röhre kurz.

Christian.

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Christian Koch

"Christian Koch" schrieb:

Ich habe auch keinen rechten Reim drauf, zumal für ein derart niederohmiges Teil. Bei einem, der bei Zimmertemperatur hochohmig ist, hätte ich es noch verstanden: mit der hohen Leerlaufspannung des Transverters setzt er dann doch Leistung um, dadurch wird er warm, und es kann ein Strom durch die Glühwendeln fließen. Wenn die Lampe zündet, bricht die Spannung dann so weit zusammen, dass kein Strom mehr über ihn fließt, und er wird wieder hochohmig.

Aber ein Kaltwiderstand von 250 Ohm passt da nicht recht dazu, auch nicht so sehr, wenn man ihn mit 3,9 nF in Reihe hat. Höchstens, falls mit dem Zünden der Lampe die Frequenz des Transverters stark zurück geht, sodass dann viel weniger Strom über den Kondensator fließt.

Vielleicht hat die Scheibe ja auch irgendwelchen Schaden genommen, als sie aus den Anschlussdrähten rausgerissen worden ist, aber das finde ich auch eher unwahrscheinlich, da Halbleiterwiderstände eigentlich reine Masseprodukte sind, ohne irgendwelche (gewollte) Effekte an Grenzflächen.

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Joerg Wunsch

Genau das passiert. Solange die Röhre nicht gezündet hat, hängt am Ausgang der Halbbrücke ein Reihenschwingkreis aus Drossel und zwei Kondensatoren. Da die Halbbrücke lastgesteuert arbeitet, kommt der Schwingkreis auf Resonanz und über dem kleineren Kondensator baut sich genug Spannung auf, um die Röhre zu zünden.

Bei gezündeter Röhre wird der kleinere Kondensator durch die Röhre praktisch kurzgeschlossen: die wirksame Kreiskapazität erhöht sich und die Frequenz sinkt.

Im Prinzip kannst du den Heißleiter auch kurzschließen. Viele ESL haben erst gar keinen an dieser Stelle.

XL

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Axel Schwenke

Axel Schwenke schrieb:

Stimmt, die meisten Schaltungen auf der genannten Seite haben da nur einen Kondensator.

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Joerg Wunsch

Axel Schwenke schrieb:

Es wird immer lustiger. ;-)

Angeregt durch die Diskussion habe ich das mal gemacht. Dann glühen die Glühfäden... Nur zünden will die Röhre nicht. Lasse ich dagegen den Heißleiter ganz weg -- dann geht sie plötzlich, als wäre nichts gewesen.

Vielleicht war der NTC ja eigentlich wirklich mal was anderes? Die Lampe ist nun auch so zerpflückt und ja trotzdem schon hinreichend geschwärzt, dass ich sie sicher trotzdem wegwerfen werde.

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Joerg Wunsch

Entweder das, oder die Schaltung wich schlicht von der "normalen" ab. Ich tippe auf letzteres.

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Heiko Nocon

Normalerweise steckt da ein PTC drin, kein NTC. Und der dient dazu den Heizstrom im Anlauf zu erhöhen.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

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