Entwicklung der Netzwerkgeschwindigkeiten

Hallo,

gibt es analog zum Mooreschen Gesetz auch eine aehnliche Aussage bei den Netzwerkgeschwindigkeiten?

Moore sagte ja eine Verdopplung der Speicherdichte alle 12 Monate voraus, korrigierte das aber nach der stuermischen Anfangsphase auf Verdoppelung alle 24 Monate. Die Realitaet lag im Mittel wohl eher bei einer Verdoppelung alle 18 Monate.

Wie hat sich die Geschwindigkeit in der Datenuebertragung seither veraendert?

Abschaetzung in bps:

WAN LAN WLAN Heute 16 M (DSL) 1 G (Gigabit) 100 M

2000 2 M (DSL) 100 M (10bT) 10 M 1995 128 k (2xISDN) 10 M (10bT, 10b2) 1 M 1990 19 k (Modem) 1 M 1985 1 k (Knochen)... .. 1970 ?

Kommt das etwa hin? Das ist ja etwa eine Verzehnfachung alle 5 Jahre (oder 2.5fach in 2 Jahren oder eine Verdoppelung alle 18 Monate). Von daher entwickelt sich die Netzwerkgeschwindigkeit wohl auch nach dem Mooreschen Gesetz.

Wann ist da aber physikalisch das Ende der Fahnenstange in Sicht?

Oder wie sieht's umgekehrt nach oben aus? Wo werden wir in 20 Jahren stehen? Wuerde das linear weitergehen, so bekaemen wir Daten mit 10 Gbps ins Haus. Video on demand, Bildtelefonie etc. waeren damit einfachst zu bekommen. Die Fernsehtechnik haelt damit nicht mit - aber als Displays haette man Reserven fuer die min. 20fache Groesse - also schon wandfuellend?

Was meint die Science Fiction dazu?

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann
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Akademiologen spekulieren darüber gerne:

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Können nichtmal Turbo Codes und TCM ( trellis coded ) auseinanderhalten ...

Arthur C. Clarke: When a distinguished but elderly scientist states that something is possible, he is almost certainly right. When he states that something is impossible, he is very probably wrong.

D.h. in den 60er Jahren wurde von den Akademiologen als wissenschaftlich bewiesen angesehen, daß man nicht mehr als 2400 bit/sec durch einen Kanal mit Telefonband- breite kriegt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Martin Trautmann schrieb:

Das hängt von der Art der Übertragung statt: Wenn man sich erst einmal auf die Übertragung mit modulierten elektromagnetischen Wellen beschränkt (also keine Datenträger über Rohrpost schickt ;o) ist die Übertragungsgeschwindigkeit immer durch die Wellenlänge/Frequenz des Trägers beschränkt. Wenn man da mal einen Blick aufs Spektrum wirft, verwenden wir zur Zeit Frequenzen bis einschließlich Lichtspektrum (Lichtleiter) und danach kommt nur noch Ultraviolett, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung. UV wird in den gängigen Medien sehr stark gedämpft und wie man Röntgen- und Gammastrahlung für ("kabelgebundene") Datenübertragung verwendet, kann ich mir gerade nicht vorstellen. Damit sind die Lichtleiter schon mal das Ende der Fahnenstange und im Vertrauen auf die Technik würde ich ohne große Nachprüfung behaupten, dass fast jede aktuell verwendete schnelle Übertragungsmethode hart an der physikalischen Grenze arbeitet.

Glasfaser ins Haus und das geht schon heute. Ist aber ein Problem der Infrastruktur und keines der physikalischen Grenzen.

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Das wurde noch 1990 an deutschen Hochschulen gelehrt.

--
+ Ulli Horlacher + framstag@tandem-fahren.de + http://tandem-fahren.de/ +
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Ulli Horlacher

Hmpf - das hätte ich auch ruhig finden können, bevor ich meinen Senf abgebe:

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Naja, ist immerhin eine Bestätigung, trotzdem schade um die Zeit. ;o)

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Edzard Egberts

Gar nicht. Wir hatten 1975 ein Pärchen Synchronmodems mit 19 Kilobaud. Die kosteten etwa so viel wie ein PKW, wenn ich mich recht erinnere, liefen aber zuverlässig. Daran hingen etwa 15 Bildschirme und ein Nadeldrucker. Etwa 1980 hatten wir Yellow Cable, also Ethernet mit 10 Mb/s. Ein Jahr später habe ich darüber meine erste E-Mail verschickt.

Norbert

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Norbert Hahn

Ulli Horlacher schrieb:

Obwohl es Shannon da schon gab...

Gruß Henning("Supremum der Transinformation")

--
henning paul home:  http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
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Henning Paul

Und mindestens bis 1993 von der Telekom wiedergekäut. Und überhaupt, dieser Datenkram stört das Netz nur: deshalb nur zugelasssene Modems etc.

Lutz

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Lutz Schulze

Und auf dem flachen Land ist man heute - wenn überhaupt verfügbar - noch in weiten Teilen auf 384 kBit/s beschränkt. Telekomiker eben.

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Stephan Urban

Das könnte diesmal aber wirklich an physikalischen Grenzen liegen. Gibt es eine DSL-Variante oder vergleichbares, die das Kabel besser/anders nutzt?

Lutz

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Lutz Schulze

Und was lernen wir daraus? Obergrenze scheint bei etwa 10 Tbit/s zu liegen, in dem Fall bis 10 000 m. Aber mit mehr als 5 Tbit/s kommt man auch noch fast 10^6 m weit. Ohne WDM hoerten viele bei 100 Gbit/s auf - aber auch das mit der Entfernung. Einige nennen auch mehr als 1 Tbit/s bis mehr als 10 000 m.

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z.B. Referenz 37: Weltrekord im Glasfasernetz Heinrich-Herz-Institut, Pressemitteilung vom Mai; 2006 (2,56 TBit/s über 160 km).

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Ok, meine Abschaetzung lag eher darin, wann sich's im heimischen Massenmarkt durchsetzte. Selbst da mag sie schon zu pessimistisch sein.

Installationen in Uni und Industrie hatten vielleicht 10 Jahre Vorsprung?

An meinem Institut gab's zwar auch 1990 schon die ersten Thickwire-Kabel, aber bis dahin wurde auch noch mit Rechnernetzwerken ueber serielle Verbindungen gearbeitet. Bis 1995 hingen noch immer einige Rechner ueber Terminalserver am Netz.

(und daheim laeuft noch immer ein Analogmodem mit 44 kbps)

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Edzard Egberts schrieb:

it=20

ten,=20

n=20

Hallo,

nehmen wir als Beispiel mal Licht mit 600 nm Wellenl=E4nge, das ist dann =

eine Frequenz von 500 THz. Auch wenn wir heute etliche Kan=E4le mit=20 jeweils 1 bis 100 GBit/s =FCber eine einzige Faser schicken so sind das=20 zusammen ja nur einige TBit/s. Erst wenn wir so etwa 50 TBit/s =FCber ein= e=20 einzige Faser schicken ist das Ende der Fahnenstange nahe. Aber wir k=F6nnen ja immer noch etliche Fasern in einem Kabel zusammen=20 benutzen.

Bye

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Uwe Hercksen

Martin Trautmann schrieb:

auch

ng.png

Hallo,

aber aus dem sch=F6nen Bild sieht man ja auch das man die maximale=20 Kanalkapazit=E4t der Glasfaser mit etwa 100 TBit/s annimmt.

Bye

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Uwe Hercksen

Auf

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findet sich eine Grafik mit Maximalgeschwindigkeiten "im Internet":

2007 50 M VDSL 2006 16 M DSL 2005 6 M DSL 2004 3 M DSL 2003 1.4 M DSL 1999 768 k DSL 1997 56 k Modem 1994 14.4 k Modem 1982 1.2 k Modem

Vor allem meine Schaetzung fuer 2000 lag da deutlich zu hoch Angeblich haben derzeit 33% der Haushalte schon Breitbandanschluesse.

2003 waren das 12%, 2008 rechnet man mit fast 50 %.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Das dürfte V23 für BTX gewesen sein. Seiner Zeit voraus weil asymetrische Geschwindigkeit: langsamer Rückkanal für Tastatur.

Ca. 1989 war Zugang mit 2400 Bit/sec auf Mailboxen für Endanwender durchaus gängig, selbst wenn diese untereinander mit 9600 Bit/sec (?) Daten austauschten.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Martin Trautmann schrieb:

Es gibt eine physikalische Obergrenze, von der wir nicht mehr besonders weit entfernt sind, als Antwort auf die Frage des OP.

Komisch, das Bild kommt mir irgendwie bekannt vor. :o)

Gruß,

Ed

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Edzard Egberts

Die Frage ist, wie hart diese Obergrenze tatsaechlich ist. Auch bei der Halbleiterentwicklung hat man mehrere 'physikalische Grenzen' schon ueberschritten. Bis zur Grenze, eine Speicherzelle mit einigen wenigen Atomen zu bauen, ist's aber nicht mehr sehr weit.

Auch bei der Internetanbindung hatten wir schon mehrere technische Obergrenzen erreicht, die angeblich physikalische Grenzen waren - und ueberschritten durch Wechsel auf andere Modulationsverfahren.

Insgeheim glaube ich zwar auch, dass wir bei Draht allmaehlich am Ende der Fahnenstange sind. Aber wer weiss, was sich die Leute da noch ausdenken werden.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Naja, die Shannonsche Kanalkapazität gilt immer, und die erreicht man nur bei gaußverteilten Symbolen _ohne_ jegliche Modulationsstufigkeit mit einem idealen Code. Aber manchmal kann man beim S/N oder bei der Bandbreite noch was rauskitzeln, dann geht das wieder. :-)

Speziell bei optischer Übertragung ist die Bandbreite enorm und das S/N auch nicht zu verachten.

Gruß Henning

P.S.: Bei V.90 konnte man aus dem S/N noch etwas herauskitzeln, indem man das Quantisierungsrauschen bei der A/D-Wandlung verringert hat:

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Henning Paul

Nichtnur: bei Modems sind in den 80ern auch andere Effekte zum Tragen gekommen und werden oft munter in die Bit/sec reingerechnet

  • fehlerkorrigierende Codes. Die wurden zwar später in die Modulation mit reingewurstelt, waren aber früher eigenständig.
  • Datenkomprimierung/dekomprimierung in Echtzeit. Da muß der Kanal die Bits nicht übertragen.

Voraussetzung war aber der Übergang auf billige LSI-ICs. Mangelnder Fortschritt in dem Bereich bremst also auch die Steigerung bei Bit/sec.

Eine dritte Voraussetzung: Finanzierung oder nutzbare Infrastruktur. Die Kabel für Modems waren verlegt, man brauchte nur noch Endgeräte verkaufen. Die "Infrastruktur" für z.B. Iridium hätte erst aufgebaut und von der ersten Benutzergeneration bezahlt werden müssen. Dito der Flop bei Glasfasernetzen anno 2000: wenn man saftige Internetgebühren akzeptiert, kann man video-on-demand haben. Wenn die Gebühren sinken, weil die Konsumenten klamm sind, dann nicht.

MfG JRD

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Rafael Deliano

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