Entstehung von Wasserstoff beim Entladen mit großer Stromstärke eines Bleiakkus?

Hallo,

kürzlich wurde hier behauptet, das auch bei starker Entladung eines Bleiakkus ein "explosives" Gas entstünde.

Ich halte diese Behauptung für fschla. Bin aber in der Chemie von Bleiakkumulatoren nicht so bewandert, als das ich mir da so 100% sicher wäre.

Wer weiß es ganau?

mfG Ottmar

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Ottmar Ohlemacher
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"Ottmar Ohlemacher" schrieb:

Gas im Sinne von Knallgas (=Wasserstoff-Sauerstoffgemisch) entsteht nicht. Bei großen Stromstärken kann sich aber der Akku und damit der Elektrolyt so stark aufheizen, dass er explosionsartig verdampft.

Ich habe das selber schon mal vor Jahren erleben dürfen: damals gab es bei einem (sehr provisorischen) Weihnachtsmarktstand, der mit einer Autobatterie und Halogenlampen beleuchtet wurde, einen Kurzschluß.

Die Stromkabel waren innerhalb von Sekundenbruchteilen gelbglühend und die Autobatterie platzte in einer riesigen Dampfwolke. Glücklicherweise stand gerade niemand in der näheren Umgebung, also gab es auch keine gröberen Verletzungen.

Andy

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Andreas Haimberger

Ottmar Ohlemacher schrieb im Beitrag ...

Google nach "exploding lead acid battery" Lese so viele Hits, bis du ueberzeugt bist.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

schrieb:

Man sollte sich dazu folgendes überlegen:

Knallgas wird bei der _Ent_ ladung nicht gebildet, weil die Spannung einer einzelnen Zelle unterhalb der Zersetzungsspannung des Wassers bleibt, egal, wie hoch der Entladestrom ist.

Gegen Ende der _Ladung_ wird aber sehr wohl Knallgas durch das Ansteigen der Zellenspannung über die Zersetzungsspannung des Wassers gebildet.

Im schlimmsten Fall wäre der gesamte freie Hohlraum des Akkus mit Knallgas gefüllt, das im Falle einer Zündung (z.B. durch hohe Ströme bei Kurzschluß) wohl etwas Energie liefert.

Das Bischen Knallgas im Akku-Hohlraum steht aber meines Erachtens in keinem Verhältnis zu der gespeicherten Energie des Akkus, die bei einem Kurzschluß innerhalb von Sekunden komplett in Wärme verwandelt wird.

Daraus folgt: Wenn es einen Akku bei hohen Strömen zerreißt, wird die Hauptarbeit durch den verdampften Elektrolyt geleistet. Selbst *wenn* noch Knallgas von der Ladung da ist (schließlich sind die Zellen nicht gasdicht, das Knallgas verflüchtigt sich ja in kurzer Zeit durch die Zellenstopfen), spielt das für die Stärke der Explosion eine sehr untergeordnete Rolle.

Wenn der Akku aber in größeren, mehr oder weniger gasdichten Behältern/Räumen geladen wird, können IMHO schon größere Mengen Knallgas entstehen, die bei Zündung gefährlich werden.

Andy

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Andreas Haimberger

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