Elektretfolie macht mich wahnsinnig :-/

Moin moin,

ich sitze gerade (mal wieder) an meiner Akustikgitarre, der ich bereits vor zwei Wochen versuchsweise einen sog. Acoustic Soundboard Transducer (kurz: AST) zusätzlich zum Under Saddle Transducer (UST) spendiert hatte. Dummerweise hatte der zuerst verbaute eine Macke, jedenfalls hat er gebrummt wie hulle.

Nun kam am Freitag der Ersatz, den ich dann heute eingebaut habe. Das richtig laute (tieffrequente) Brummen tritt damit jetzt nicht mehr auf, allerdings nach wie vor ein leiseres breitbandiges Störgeräusch. Das wiederum verschwindet, sobald derjenige der die Gitarre in der Hand hat, die Klinkenbuchse berührt - berührt sie jemand anderes, bleibt das Störgeräusch. Will heißen: Habe ich die Gitarre um den Hals hängen und berühre die Signalmasse: Geräusch weg. Hat jemand anders die Gitarre in der Hand und ich berühre die Signalmasse: Störgeräusch bleibt.

Legt man die Klampfe stumpf auf einen Stuhl, ist die Störung da. Fasst man dann nur die Signalmasse an, bleibt es. Kommt man zusätzlich mit der Hand in die Nähe der Stelle wo der Pickup eingebaut ist, verschwindet das Geräusch.

So langsam macht mich das etwas bekloppt. Hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte? Bei beiden Pickups handelt es sich nicht um Piezos sondern eine Elektretfolie vom EMFIT. Datenblatt:

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f
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... die üblichen BalUn-Probleme an der Gitarre. Wo ist die Gitarre angeschlossen? Proberaum? Kleiner Verstärker? Vorverstärker PA?

Muss man im Einzelfall im Gesamtaufbau sehen. Hol' Dir einen Nachrichtentechnik-Ing. an die Klampfe, der findet das raus. Ferndiagnose ist schwer oder nicht möglich.

Man bekommt das irgendwie weg (mit Erfahrung findet man solche Fehler im Gesamtaufbau).

mfG Ingenieurbüro Baumann

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Leo Baumann

Mal die Anschlüsse umpolen, damit MASSE außen liegt und schirmt. Abschirmkabel verwenden. Eine RC Kombi parallelschalten.......

probieren geht über studieren.

w.

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Helmut Wabnig

Nein, das hat hier nichts mit der unsymmetrischen Signalführung zu tun. Am Vorverstärker in der Gitarre selbst sind zwei Pickups angeschlossen: Einer unter dem Steg, der andere unter der Decke. Nur letzterer liefert die Störgeräusche. Der Steg-Pickup funktioniert hingegen seit Jahren störgeräuschfrei.

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

Das habe ich bereits probiert: Der Pickup war bereits beim ersten Versuch richtigrum angeschlossen. Drehe ich den Anschluß erhalte ich zusätzlich ein deutlich lauteres Brummen.

So langsam bin ich mit dem Probieren am Ende. Mein Verdacht geht in Richting "wir basteln uns einen Kondensator".

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

Hängen beide Aufnehmer am selben Gerät (Mischpult/Verstärker/wasauchimmer)?

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Die hängen intern beide am gleichen Preamp (B-Band A2.2 mit XOM[1]), der wiederum gibt ein vorgemischtes Mono-Signal an der Klinkenbuchse aus. Ist nur der UST[2] angeschlossen, tritt kein Störgeräusch auf. Klemme ich auch den AST[3] an, gibt es die beschriebenen Probleme. Scheint irgendwas kapazitives zu sein. Selbst wenn ich den GND-Anschluß des AST direkt auf Masse lege, bleibt das Störgeräusch.

Zuendi

[1]

[2]

[3]
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Sebastian Z u e n d o r f

Solche Sachen sind meistens Voodoo verknüpft mit gepflegter Menge von Stochern im Nebel. Ich würde mal versuchsweise mit einer Tüte Kondensatoren die beiden Abnehmer verbinden und dazu noch ein Kondi quer zum Ausgang schalten (nicht zu groß, sonst sind die hohe Töne in der Rosette). Ich kenne die Elektretabnehmer nicht so, aber wird der deinige fremdgespeist? Mein Sohn hat in der Gitarre einen, der mit 9V Blockbaterie versorgt wird. In dem Falle noch mal ein paar 100nF oder ein Trio 100p, 10n, 1µF parallel quer zu Speisespannung. Wenn es über Phantom läuft kann dies auch dein Signal versauen.

Waldemar

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My jsme Borgové. Sklopte ?títy a vzdejte se. Odpor je marný.
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Waldemar Krzok
[...]

Dieses Flachbandkabel im Hi-Res Bild ist doch hoffentlich nicht ungeschirmt? Wenn dessen Widerstand (im Schirm) zu hoch ist kann es solche Effekte geben. Besonders falls in der Naehe Leuchststoffroehren mit EVG eingeschaltet sind.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Letztere gibt es hier nicht - auch alle anderen externen Störquellen habe ich versuchsweise entfernt - keine Besserung. Interessant finde ich halt, dass die Störung gefühlte 30dB im Pegel fällt, wenn man die Buchse berührt und sich gleichzeitig dem Pickup nähert. ´ Weiterhin war mir bereits am ersten Exemplar aufgefallen, dass die dem Anschlußkabel gegenüberliegende Seite eine Art Durchkontaktierung aufweist. Da steckt ein krampenartiges Stückchen Metallfolie/-blech mit spitzen Zähnen drin, dessen Zähne auf der Unterseite umgebogen sind. Insbesondere der erste verbaute Pickup brummte noch stärker, was sich durch Druck mit dem Fingernagel auf diese Stelle beheben ließ - dummerweise nur temporär. Auch der neue Pickup brummte zuerst, das ließ sich aber (zumindest bis jetzt) dauerhaft durch ein bisschen Druck an der Stelle beheben...

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

"Sebastian Z u e n d o r f" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

´

Hi, meine Art Voodoo behebelt sich mit Auspuffband. Selbstklebendes "dickes" Alu. Hat schon so manches Zischeln weggehext. Ansonsten mal die Klampfe in einer Metallbadewanne liegenlassen, oder im Kühlschrank. Kann gut sein, daß die "Störquelle" was außerräumiges ist. Guck Dirs auch mal auf dem Oscar an, etwa ob sich die Signalkurve ändert, wenn Du den Stuhl drehst. Vielleicht läßt sich der Übeltäter orten.

--
 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Sebastian Z u e n d o r f :

Das deutet doch darauf hin, das da ungenügende Verbindungen vorhanden sind (kann Deinen Ausführungen oben leider nicht so ganz folgen). Klingt, als ob die Masse da nur über einen "Kondensator" (lose aufliegenden Kontakt) rüber kommt. Kannst ja auch testweise mal Massestrippen parallel zu den Zuleitungen legen. Dann gibt es noch die Möglichkeit Klappferrite um die Kabel zu klipsen (das Kabel noch einmal drumwickeln erhöht die Dämpfung um ca. Faktor 3) - falls der Brumm über HF eingestreut wird, hilft das.

M.

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Matthias Weingart

Ich war 40 jahre Elektroniker etc. aber ein Klappferrit hat mir noch nie geholfen.

Gibts Fallgeschichten von wirklichen Ergebnissen? Hat jemand positive Erfahrungen?

w.

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Helmut Wabnig

Ah, verstehe. Also an sich ein geschlossenes System, in dem es keine "Schleifen" geben sollte. Sind die Eingänge des Preamps potentialfrei, oder haben die eine gemeinsame Masse? Ach ja, das Bild vom Innenleben schaut eher nicht so aus, als wären da Übertrager involviert.

Dieses Elektret-Dings, arbeitet das nur wie ein Elektret-Mic, oder ist da irgendwie noch HF involviert? Jedenfalls scheint mir das eine Technologie zu sein, die das Gras wachsen hört :( Der Folienleiter wirkt auch nicht gerade vertrauensfördernd.

Ein Störgeräusch sollte ja nur auftreten, wenn irgendwas da drin einen Oszillator enthält, oder wenn schon die BEtriebsspannung verseucht ist. 9V-Batterie? Die sollte nicht prasseln. DC/DC-Wandler drin? An sich sollte das nicht nötig sein...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Dafuer reichen auch Schaltnetzteile, PCs, Laptops, Monitore mit LCD Backlight.

Reine Vermutung, da aus der Ferne: Die Erde zu diesem Aufnehmer hin ist schlecht. Wenn der Spieler die Klinke beruehrt erdet er seinen Koerper ein bischen und das reicht zur Geraeuschreduzierung. Wenn der dadurch "etwas geerdete" Koerper aber kapazitiv keinen Kontakt mehr zum Aufnehmer hat (Gitarre liegt auf Stuhle oder jemand anders packt an die Klinke) dann nutzt es nicht.

Oh je, das hoert sich nach eingebauter "Kaputtgehstelle" an ;-)

Gibt es da keine besseren Hersteller?

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Helmut Wabnig :

Jo. Und zwar ein Näherungssensor (farnell:3565312) - löst aus, wenn man ein Handy auf das Kabel legt (bzw in die Nähe bringt). Das Kabel zum Näherungssensor 3x durch T 68-2 Ferritring gewickelt (direkt am Sensor selbst) reduziert das Problem auf "fast nicht mehr provozierbar". Gegen Brummschleifen helfen Klappferrite aber nicht.

M.

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Matthias Weingart

Das kann auch bei Audioanlagen passieren. Meist findet sich die Ursache darin dass sie einen bipolaren Opamp oder aehnliches im Eingang sitzen haben. Die BE-Strecke des ersten Transistors da drin richtet die HF gleich und damit ist die niederfrequente Stoerung (z.B. die Modulation des Handys) im Signalpfad, aehnlich wie auf dem Teppich ausgelaufene Tinte.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Die Eingänge hängen gemeinsam auf Masse.

Sagen wir mal so: Klanglich ist das Ding einem Piezo deutlichst überlegen. Nur der Steg-Pickup ist noch ein wenig mumpfig, mit dem Deckenabnehmer wird es deutlich luftiger und kommt (wenn man mal vom aktuellen Brummen absieht) einer Mikrofonabnahme sehr nahe. Prinzipiell ist das quasi ein Kontaktmikrofon, das die Schwingungen der Decke abnimmt.

Verbaut ist eigentlich nur ein OP mit ein wenig Hühnerfutter drumherum. Hängt direkt an einer (frischen) Duracell ProCell 9V Bakterie, kein DC/DC-Wandler oder ähnlicher Krempel. Der Preamp ist offenbar auf Grund des sehr kleinen Ausgangspegels bei den Pickups extrem empfindlich. Nähert man sich bei abgenommenem Gehäusedeckel den Anschlüssen auf wenige cm wird schon ein deutliches Brummen hörbar.

Mittlerweile vermute ich übrigens einen Fabrikationsfehler beim AST. Den habe ich vorhin wieder rausgeris^h^h^h^sanft entfernt und ein wenig damit rumgespielt. Zumindest temporär ist es mir dabei durch leichtes Biegen gelungen, das Ding vollkommen brummfrei zu kriegen. Dabei kam sogar noch ein Signal raus. Mail an den Hersteller ist raus, mal sehen was die dazu sagen.

Zuendi

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Sebastian Z u e n d o r f

[...]

Wenn das ein bipolarer Opamp mit nicht gescheit abgeblocktem Eingang ist dann reicht u.U. ein Handy in der Naehe, oder ein Handy-Tower ein paar Haeuser weiter. Oder ein WLAN. Oder, oder ...

HF leckt rein, der Opamp-Eingang richtet das gleich -> Rausch, Brarbel, Knatter. Bei CMOS Opamps hat man das Problem so gut wie nicht.

Schmiet wech dat Dingen :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

ACK.

Ich habe keine. Das scheint nur homöpathisch zu wirken, um evtl. das letzte dB zum Bestehen des Tests zu erreichen - wenn überhaupt.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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