Eigenschaften eines Anlassers

Hallo. Ich bin gerade dabei, abzuschätzen, ob ein etwas unvernünftiges Hobby-Projekt mit vernünftigenm Aufwand machbar wäre. Dafür müsste für ein paar Sekunden mit etwa 200 N und 10m/s Geschwindigkeit an einem Seil gezogen werden. Das macht ca 2 kW Leistungsabgabe. Ich vermute, Anlassermotoren müssten für so eine Last geeignet sein. Die reine Leistungsangabe kommt jedenfalls halbwegs hin. Und da fangen die Fragen schon an: Bezieht sich die Angabe üblicherweise auf die aufgenommene Leistung, oder auf die abgebene? Im zweiten Fall würde ich auf einen LKW-Anlasser ausweichen.

Mehr Fragen:

  • Hat ein Anlasser eine Vorzugsrichtung? Wenn er mit mechanischem Kommutator und Kohlebürsten arbeitet, sollte man ihn doch einfach umpolen können, oder?

  • Bei welcher Drehzahl erreicht der Motor die angegebene Leistung? Allgemeiner -- Wie sieht typischerweise die Leistung gegen Drehzahl aus?

  • Ist eine Leistungsregelung mit Amateurmitteln denkbar? Die nötigen Schalt-FETS scheinen ja einigermaßen bezahlbar zu sein (z.B IRF1503 für
3.60EUR in der Farnell-Apotheke) Da wird der nötige Kühlkörper mit Gebläse schätzungsweise teurer.

Hinweise jeder Art willkommen.

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak
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"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news:em4aq9$e9k$ snipped-for-privacy@news2.open-news-network.org... ..

für ein

Hi, warum nicht 2 Eimer Wasser an einem Seil 30 Meter weit hinunter....alternativ gut untersetzt 200 Liter Wasser 3 Meter....für den Rückweg kann sich der Motor doch Zeit lassen. Viele Schaustellersysteme arbeiten so.

Einer für einen PKW-Diesel sollte auch reichen. Normale für Benziner kommen auf 300-600Watt, für Dieselmotore lässig auf 1-2kW. Eine Pneumatik könnte aber vermutlich billiger arbeiten, der Drucktank als Energiespeicher kann simpel entsprechend "hingebogen" werden.

Ja, hat er. Aber hauptsächlich wegen des Einlaufrades. Seine Bauart ist ansonsten so simpel, daß wenig Wert auf eine Richtung gelegt ist. Doch laufen die Koheln latürnich ein....

300-800/min.

Gebläse

Boah ey, das ist schwierig, der enorme Strom von 300-1000 Ampere läßt mich schaudern. Ich würde glatt versuchen, das irgendwie abzufangen über PFM mittels Übertrager und Gleichrichter direkt am Motor. Solche Ströme zu regeln ist auch bei Elektroschweißgeräten nicht immer ganz einfach. Probiers mal anfangs damit, ein billiges Heimschweißgerät mit nem dicken Gleichrichter, soeins mit Spalttrafo, wo man die "Leistung" mit einem dicken Handrad einstellt...

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Hi und Moin Moin... Leistungsregelung beim Reihenschlußmotor, mit Hobbymitteln... Vergiss es!!! Das Ding ist, die aufgenommene Leistung ist abhängig von der Drehzahl (wenn das Ding langsam dreht ist fast keine Gegeninduktion da und dann zieht der Strom, soviel wie es das ohmsche Gesetz zulässt) Ein Anlasser hat damit also die meiste Leistung gleich im Anlaufmoment, und die wird meist durch den Akku begrenzt, und da kommt richtig was zusammen. Ich denke, es ist am geschicktesten, die maximale Leistung über den Zuleitungswiderstand zu begrenzen.

Ist verdammt lange her, also verbessert mich, wenn meine grauen Zellen da was durcheinandergewürfelt haben. Grüße Uwe

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uwe wiards

"uwe wiards" schrieb im Newsbeitrag news:em5ggu$7a8$ snipped-for-privacy@news01.versatel.de... ..

Hi, das ist durchaus richtig gesehen. Jedoch soll ja hier eine Bewegung zugelassen werden, die zu erreichende Drehzahl einzustellen ist sicher nicht leicht mit soeinem Simpelmotor.

Nun, sofern die Untersetzung auch nur geringes Spiel hat, wird es wohl nicht lange dauern bis zur 1.Umdrehung.

Daher schlug ich vor, einen Schweißtrafo mit Spaltregelung aus dem Baumarkt dafür kaltzumachen. Die Teile haben einen absichtlich "kaputten" Trafo, dessen Kern per Schraube zusammengesetzt wird. Und damit die abgebbare Leistung auf der Sekundärseite "regelt". Den Trafo per Dimmer zu steuern ist zwar auch nicht ohne, aber allemal simpler als ein Hochstromnetzteil für einen Autoanlasser zu bauen. Da wäre eine echte Autobatterie mit angebohrten Abgriffen, ein Lader und eine Schaltmimik zur Aufschaltung verschiedener Zellenzahlen wohl effektiver. Dennoch, so richtig sinnvoll will mir das nicht erscheinen, bei den Anforderungen ist das weit über Bastlerbedingungen hinaus. Mit solcher Leistung kann man Fahrstühle antreiben, ergo auch Arme ausreißen und Hälse kappen. Alleine die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen werden das "Experiment" in den dunkelroten Bereich treiben.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Kai-Martin Knaak schrieb:

Vielleicht besser ein handelsüblicher Drehstrommotor mit passenden, fertigen Umrichter?

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Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
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Thomas Huebner

gUnther nanonüm schrieb:

Hi, da ich aus der Aufzugsbranche komme....... Wenn man mit derartigen Leistungen und Drehmomenten experimentiert, sollte man immer die Sicherheit im Auge behalten. Manchmal ist es leichter, etwas in Bewegung zu versetzen, als dieses im Notfall in kürzester Zeit wieder anzuhalten.

Gruß Micha

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Michael Baron

Kai-Martin Knaak schrieb:

Ich werfe mal das Stichwort "Winde für Segelflugmodelle" in den Raum, da hab ich schon die abenteuerlichsten Konstruktionen mit Anlasser, gigantischem Drahtpoti und Getriebe gesehen, gespeist meistens mit

12V 2x140Ah Über Leistungen etc. kann ich leider nichts sagen, und bin auch schon ne Weile nichtmehr aktuell, schätze aber dass die grossen >1kW haben dürften. Betrieb in Teillast natürlich nur für wenige Sekunden möglich, sonst fackelt die Kiste ab.

P.S. Wie schon erwähnt: Da ist mächtig Bumms dahinter, sowohl elektrisch als auch mechanisch, also vorsicht!

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Stephan Urban

Kai-Martin Knaak schrieb:

für ein

Ich werfe mal das Stichwort "Winde für Segelflugmodelle" in den Raum, da hab ich schon die abenteuerlichsten Konstruktionen mit Anlasser, gigantischem Drahtpoti und Getriebe gesehen, gespeist meistens mit

12V 2x140Ah Über Leistungen etc. kann ich leider nichts sagen, und bin auch schon ne Weile nichtmehr aktuell, schätze aber dass die grossen >1kW haben dürften. Betrieb in Teillast natürlich nur für wenige Sekunden möglich, sonst fackelt die Kiste ab.

P.S. Wie schon erwähnt: Da ist mächtig Bumms dahinter, sowohl elektrisch als auch mechanisch, also vorsicht!

PPS: Es hat schon durchaus Modelle an der Winde zerrissen, oder zerrissene Seile sind mit mächtig Getöse irgendwo reingepeitscht, also auch an sowas denken.

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Stephan Urban

Kai-Martin Knaak schrieb:

Es scheint anlasserähnliche Motoren für diesen Zweck geeignet zu geben. Ich müsste noch näher rausfinden, wie die genau heissen. Die sind dann praktischerweise ohne Einrückmagnet usw.

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Leider fehlt ein Grössenvergleich auf dem Bild. Der Motor ist unten links. KFZ-Leistungsrelais darüber. Rein zufälligerweise handelt es sich bei dem Aufbau (ebenfalls?) um ein Kasten-Bier- raufreissapparat :-] Woher der Motor kommt, habe ich noch nicht rausgekriegt. Eventuell aus einer Seilwinde.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Hallo Rolf.

^^^^^^^^^^^^^ Diese Vorrichtung war mir noch gar nicht bewusst. Verstehe ich das richtig, dass damit die Achse mit dem Ritzel nach vorne verschoben wird? Sind alle Anlasser mit so einer Mechanik ausgestattet?

Was ist denn das Motor-ähnliche Teil, das über die Kette angetrieben wird? eine Lichmaschine, die als Induktionsbremse missbraucht wird?

Wenn ich mir die Specs der erwähnten IRF-mosFETs anschaue, frage ich mich, wo der Vorteil von so einem Relais ist? Preis? Weniger Durchbrenn-Gefahr?

Nein, ich will kein Bier durch die Gegend schleudern ;-) Das Stahlseil (4mm?) sieht so aus, als könnte man daran zehn gefüllte Bierkästen hängen...

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news:em9pdb$pvl$ snipped-for-privacy@news2.open-news-network.org... ..

Hi, ja-ein, entweder mit einem richtigen Rückmagnet, oder der Motor ist so gebaut, daß seine Achse sich im Anlauf verschiebt, weil sich der Anker in den Stator hineinbewegen will. Da ist der "Anlaßmagnet" dann nur eine Art Super-Relais. Muß sein, weil sonst der Motor beim Gasgeben entweder dem Anlasser ultimativ die Lager abschirgelt oder sich den Zahnkranz abreibt. Typisches Fehlerbild beim alten Golf ist, daß der Anlasser nicht einrückt, kann man manchmal miterleben, wie sich da eine Art Mikrowellensummen unter der Haube auftut. Trotz seiner schwerfälligen Bauart erreicht soein Anlasser im Leerlauf schonmal 5000 Touren...aber bitte nicht oft...

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Ui. Da würde ich erwarten, dass das Zahnrad mit seinen Zähnen schon einen Ton im gut hörbaren Frequenzbereich macht.

Gut zu hören, das der Motor sich im Leerlauf nicht instantan zerlegt ;-)

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Rolf_Bombach schrieb:

Motoren für LKW-Ladebordwände zum Bleistift.

Scheint ein Anlassermotor von einem Ottomotor.

Möglich. Sind alledings meist groß übersetzt.

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--
Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
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Thomas Huebner

Kai-Martin Knaak schrieb:

Ja. Und danach wird erst der Anlassermotor eingeschaltet. Dafür sind die dicken Anschlüsse am Einrückrelais gedacht.

Das Einrückrelais hat zwei Spulen: eine Haltespule und eine (starke)Einrückspule. Der Anlass-Schalter am Armaturenbrett bedient im zunächst beide.

+Batterie +Anlass-Schalter--+----+ | | | O Halte=Einrück======\ | | O Masse | | +-----------+ | Rotor | Stator | Masse

Ja. Es ist eine bewährte und übliche Ausführung. Vielleicht hilft das:

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Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
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Thomas Huebner

gUnther nanon=FCm schrieb:

in

Art

.=2E.oder man hat ein "Dynastart"-System. (Kombination aus Anlasser und Lichtmaschine) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrub:

Pah. Du Snob.

;)

Ansgar

-- Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige Adresse gibt's bei Bedarf! Mails to the given address may or may not reach me - valid return address will be given when required!

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Ansgar Strickerschmidt

Und es gibt Anlasser, vorzugsweise im Motorrad, mit einem Freilauf.

Hans

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Hans Peters

gUnther nanonüm schrieb:

Das kann ich bestätigen. Der Alte-Golf-Fahrer weiss aber auch, was dann zu tun ist: Ein beherzter Schlag mit dem Hammer auf den Anlasser wirkt da oft Wunder! ...aber bitte nicht oft...

Viele Grüsse, Jens

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Jens Carstens
*Kai-Martin Knaak* wrote on Tue, 06-12-19 23:34:

Heute meines Wissens ja. Es gibt zwei andere. In England war lange ein reiner Schneckentrieb üblich, der sich auf die träge Masse des Ritzels beim schnellen Anlauf verließ und z.B. der Fiat 500 und 126 rückte erst rein mechanisch und gerade ganz ein und schaltete dann den Stromkreis.

N.B: Der Einrückmagnet zieht auf dem langen Weg über das Zündschloß rund 75 A und schaltet ganz eingerückt auf den Haltemagnet zurück. Es kommt vor, daß bei heißem Motor die ohmschen Widerstände so weit steigen, daß der Anlasser nicht mehr anzieht. Abgekühlt gehts dann wieder. Besonders bekannt ist das vom Käfer mit dem langen Weg von hinten nach vorn und wieder zurück.

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Axel Berger
*Hans Peters* wrote on Wed, 06-12-20 10:04:

Sicher daß es welche ohne gibt? Wenn ja will ich den sehen.

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Axel Berger

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