Der Unterschied ist mir schon klar: DVB-T braucht mehr Redundanz im Signal wegen Störungen und hat dafür weniger Nutzbandbreite.
Aber wieso hat man nicht ein einheitliches System eingeführt, bei dem der Empfänger beides kann und nur der Sender sich bei T und C unterscheidet? Im Prinzip funktioniert DVB-T auch im Kabel. In Lausanne gibt es sogar einen Kabelnetzbetreiber, der viele Sender in DVB-T im Kabel anbietet.
Jein. "Redundanz" klingt für mich immer nach Codierung, das ist hier aber nur die halbe Miete. Modulationsstufigkeit, Guardintervalllänge und Unterträgeranzahl sind die anderen Freiheitsgrade.
Ja, nur andersherum geht es nicht. Aber man muß sich bewußt sein, daß DVB-T im Kabel die Bandbreite ziemlich ineffektiv nutzt.
Hmm, da habe ich täglich wohl einfach zu viel mit OFDM zu tun, wenn ich es schon überall sehe, wo es gar nicht ist. So kann einen die Erinnerung trügen.
Zum Zeitpunkt der Auswertung ist doch eigentlich die FFT der Matched Filter für das durch die iFFT modulierte Signal. Matched Filter haben also im Grunde beide. Jan
Und das wollt Ihr nicht wirklich. Wir haben das. Manchmal sind wir in der Wolkendecke und sobald die anrollt, geht das HDTV bei uns von Super-Bild in Sekunden auf gefrorene Picasso-Schnipsel ueber. Analog geht's mit etwas staerkeren Reflektionen weiter, doch ab Feb-2009 schalten sie die ab und dann ist Schicht :-(
Ich komme nicht mehr ganz mit. Wozu brauche ich hinter FIR oder IIR noch eine FFT-Stufe? Das ist doch völlig übertrieben, dann kann ich die FFT doch gleich ohne FIR nutzen oder hat das Nachteile? (runtergemischt werden müssen meist sowieso beide Signale und das erfolgt analog, da die schnellen ADC's einfach für den Massenmarkt zu teuer sind und dann kann die FFT doch die passenden Signale "rausfischen"?)
Naja, "matched" mag es ja sein, da orthogonal, von Filter würde ich aber nicht reden wollen, weil ein Filter sich schon irgendwie dadurch auszeichnet, dass er filtert ;-)
Ja ich weiß, es gibt Allpässe ;-)
Die si-Funktion in der Frequency Domain, die aus dem Rechteck- "Filter" in der Time Domain resultiert, läßt so ziemlich nur jede verhunzte Nachbarfrequenz noch ein bisserl durch, deren Bandbreite ist im Grunde unendlich.
Schau Dir außerdem mal das BT-Produkt des OFDM "Filters" an und vergleiche es mit dem BT-Produkt der Eigenfunktion der Fouriertransformation, da wird es klingeln.
Auch OFDM hat Schwachpunkte, dies ist einer der größten.
Och, das kann schon Sinn machen, wenn man es _richtig_ macht bzw. aufteilt. Das kann sogar sehr viel Sinn machen. Das hat dann zwar auch Tücken, aber wir wissen inzwischen, wie man die, ähm, umgeht. Zu letzterem bin ich aber momentan ein bisserl wordkarg, Wettbewerb liest mit ;-/
Frag mal Henning, der kommt aus Bremen, der müßte es eigentlich wissen ;-)
Im Prinzip ist es eine Frage der Effizienz, bzw. dann auch von Kosten/Nutzen.
Bei terr. Empfang, Kabel und Satellit (um mal alle drei aufzuzählen) hast du recht unterschiedliche Empfangsbedingungen:
Terr:
- Wenige nutzbare Kanäle, wild im Band verteilt.
- Üblicherweise einen guten Sender, also keine Nichtlinearitäten, keine Wirkungsgradsorgen (Strom kommt aus der Steckdose, Kühlung kein Problem).
- Dafür ist der Kanal voller wilder Störungen, also Echo/Fading, alle Arten von Rauschen, heftige Nachbarkanalstörungen(du wohnst neben nem Sender, willst aber nen Kanal von nem anderen Sender empfangen) und das ganze ist auch noch zeitveränderlich. Und u.U. ist man am Rande des Empfangsgebiets und der Signalpegel recht niedrig. Ach ja, analoge Nachbarkanäle und andere Freunde wie DAB sind oft auch mit im Band. Hmm und Gleichwellenempfang soll auch noch möglich sein, aber das ist ja im Prinzip auch ein Echo.... je länger man überlegt, desto mehr Probleme fallen einem da ein, speziell wenns mobil wird.
- Empfänger sollen energieeffizient machbar sein, da portabler/mobiler Empfang möglich sein soll.
Kabel:
- Einige nutzbare Kanäle, meistens im gleichen Bereich.
- Viele Sender, sollen preiswert sein, viele Aufholverstärker, die dir Nichtlinearitätsprobleme erzeugen. Der Empfangspegel ist normalerweise immer ausreichend und in nem sehr engen Toleranzfenster.
- Der Kanal ist recht störungsfrei, zeitkonstant, man hats eigentlich nur mit weissem Rauschen zu tun. Nachbarkanäle sind gleich stark wie der Nutzkanal, können aber dafür in grosser Menge (bis zu 133) auftreten. Ach ja und in China gibts noch das Thema Echo im Kabelnetz, aber die Laufzeiten sind nicht so schlimm wie bei terr. Empfang.
- Portabelempfang kein Thema... wobei ich ja immer noch drauf warte, das die Autoindustriemanager auch DVB-C empfangen wollen... ;)
Sat:
- Viele Kanäle, Bandbreite kein Problem.
- Sender muss sehr energieeffizient sein, Steckdose gibts am Sat. nicht.
- Signal ist zeitlich konstant, kaum gestört, Nachbarkanäle gibts praktisch nur vom gleichen Sat.
- Das Signal muss gewaltig auf der Empfänger-Seite verstärkt werden, da am Sat. auch die absolute Leistung mangels Strom/Antennengröße niedrig ist. Irgendwas von 140dB Streckendämpfung hab ich grad im Hinterkopf, is aber schon spät heut... evtl. mag das noch jemand korrigieren. Zum Mars wärens bis zu 280dB, mal so als Vergleich.
- Der Signalpegel kann variieren, durch Regen, Wind... (natürlich nicht weil der Wind die Wellen wegbläst, sondern weil dann die Antenne wackelt und u.U. nichtmehr richtig in Richtung des Sat. zeigt :) )
- Für den Empfängerbau hat man auch noch den sehr grossen Vorteil, das die relative Bandbreite Empfangskanäle wesentlich kleiner ist. (Bei Kabel will man bis 50MHz...1100MHz abdecken, bei terr. ist oft auch L-Band ein Thema, deswegen muss der Empfänger dann locker eine Dekade abdecken)
Wie man sieht, sind die Probleme sehr unterschiedlich und teilweise auch gegensätzlich.
Man kann sich nun auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, dann liegt man bei der Effizienz ungefähr da, wo man beim analogen Fernsehen auch war.
Oder man entwickelt getrennte Systeme und bekommt dann, wie z.B. bei DVB-T 4 Kanäle in der gleichen Bandbreite unter, wo es zu analog-Zeiten nur einen gab und braucht gleichzeitig viel weniger Signal-Rausch-Verhältnis. (->
Nee, die letzte Ausgabe ist von 2004. Die DSV ist von 2006. (vgl.
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Wird schon mal wieder Zeit, dieses Jahr kommen ein paar neue Trends rein, ich sag nur "Tomlinson-Harashima"... Außerdem ein Anhang "lineare Algebra für Nachrichtentechniker".
Gruß Henning
P.S.: Soweit ich weiß, sind jetzt auch Übungsaufgaben dabei, ich weiß jetzt nur nicht, was aus der Diskussion geworden ist, ob die jetzt ans Ende jedes Kapitels sollen, ans Ende des Buchs oder als eigenständiges Übungsbuch herausgebracht werden sollen. Ich bin weder am einen noch am anderen Buch redaktionell beteiligt.
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