Diodentaschenlampen?

Hallo zusammen,

ich hab mir eine Diodentaschenlampe mit 1,5 Watt gekauft. Leider bin ich von der Leuchkraft enttäuscht, sie hat 6 Dioden, es hab auch eine mit einer Diode und etwa 3 Watt, bringt das spürbar mehr Licht?

Ich habe in der Anleitung Warnhinweise gelesen, z.B. das man damit keine Menschen oder Tiere anleuchten soll, weil das zu Augenschäden führen kann. Ist da was drann, oder eher Absicherung? Ist das Diodenlicht (LED Klasse 1) für die Augen schädlicher als eine normale Halogen- oder Xenonlampe?

Ist in den Dioden Arsen drinn? Mit welchen Mengen muß man da rechnen, für den Fall daß es mal frei werden sollte, sind daß dann schon gefährliche Konzentrationen?

Gruß, Tom

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Tom M.
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Tom M. schrieb:

könnte sein, aber es ist abhängig von der Beschaltung und den Dioden selbst.

Ja, es ist was drin. Auf normalen Taschenlampen müßte auch so was stehen, aber sie unterlegen nicht der ISO70825-1 Norm :-)

Nein.

es kann nicht so ohne Weiteres frei werden. Es ist ein Kristall und auch die Menge des Arsens in einer Tüte Dioden ist weniger, als z.B. die Menge von Cyaniden in einem Pflaumenkern.

Waldemar

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Waldemar

"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:edbng6$gdf$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

6 * 3.6V/0.02A = waeren nur 0.5W (Verlust im Vorwiderstand koennen wir wohl vernachlaessigen, weil vermutlich 3 Batteriezellen verwendet werden und die LEDs eher mit Unterspannung betrieben werden). Es muessten also 60mA-LEDs sein. Ich will nicht behaupten, das es so was nicht gibt, halte es aber fuer unwahrscheinlich, das solche in der Lampe stecken. Es ist also anzunehmen, das du mit der Leistungsangabe betrogen wurdest, obwohl ja auch nicht auszuschliessen waere, das ein 13Ohm/1Watt Widerstand parallel zu den LEDs geschaltet wurde.

Lichtmenge der 6 LEDs vermutlich: 9 Lumen.

Das kann fast nur eine Luxeon sein, die bringt 58 Lumen, also das 6.5-fache.

Nicht nur die verwendete LED, saondern auch die Art der Stromversorgung spielt bei diesen Taschenlampen eine Rolle: Nur Batterien, mit kleinem Vorwiderstand direkt angeschlossen, bewirkt helles Licht am Anfang, das das schnell dunkler wird (weit weniger als die LED spezifiziert ist) und dann zwar fast ewig weiterfunzelt, aber nichts mehr beleuchtet. Gute LED-Taschenlampen haben entweder 4 Batteriezellen (bei denen ist der Effekt bei weiten nicht so stark, obwohl die auch zum Ende hin deutlich nachlassen, dafuer gibt das mehr Verluste), oder eine Elektronik (die allerdings oft das Licht bis zum Ende konstant haelt und dann schlagartiog ausschaltet). Besonders gute LED-Lampen haben LiIon Akkus. Das alles kostet natuerlich.

Kein Mensch/Tier guckt so lange in das Licht, das es Augenschaeden gibt, also Absicherung (tun sie keine Katze in die Mikrowelle).

Ungefaehrlicher, weil UV und IR fast komplett fehlen.

Chemisch gebunden, also irrelevant.

Nein.

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MaWin

Kann sein, kann auch nicht sein. Da spielen eine ganze Menge Faktoren hinein. Wirkungsgrad der LED, Qualität des Reflektors, Abstrahlwinkel, Qualität der Ansteuerelektronik (so vorhanden).

Da ist durchaus was dran, denn LED-Lampen haben meist einen sehr engen Abstrahlwinkel, was bei einem Volltreffer ins Auge zu einer recht hohen Leuchtdichte führt.

Nein, aber s. oben.

Ja.

Da wird nichts frei. Die Atome sind im Kristall fest gebunden, zudem handelt es sich nur um eine gezielte Verunreinigung in extrem geringen Mengen. Wesentlich mehr Gedanken solltest Du dir um die Batterien, den Lack des Gehäuses und ähnliche Dinge machen.

Hergen

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Hergen Lehmann

MaWin schrieb:

Es lagen drei kleine Batterien bei. Ich glaub es sind die AAA mit 1,5V (Alkaline). Die Batterien sind nochmals in einer Art Batteriekasten untergebracht, der dann in den Lampengriff geschoben wird.

Bis zu welcher Entfernung kann es denn fürs Auge schädlich sein direkt reinzugucken? Was ist mit der Reflexlion über Spiegel oder andere reflektierende Gegenstände? Auch davor wurde gewarnt.

Ab welcher Dauer wäre es denn schädlich?

Ich frage mich, was die Augenärzte für Lampen haben, denn das finde ich teils ganz schön hell. Auch haben ja viele Ampeln Dioden und viele Autos Diodenrücklichter. Bisher hatte mich das eher erfreut als gestört, vorallem bei den Ampeln und Gegenlicht.

Aha, gut.

Kann mich nur noch wage an eine Physik-Vorlesung erinnern, wo etwas über Halbleiter, Arsen und ich glaube auch Gallium berichtet wurde, den Zusammenhang krieg ich nicht mehr hin.

Gruß, Tom

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Tom M.

"Tom M." schrieb:

Und wie stehts bei Natrium und Chlor?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Tom M." schrieb im Newsbeitrag news:edbs2n$e8e$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Du kannst sie dir direkt vor's Auge halten, einschalten und reinleuchten, und nichts passiert. Das Auge hat eine Klappe, und die macht der Mensch zu wenn ihm zu hell wird, und damit ist gut. Du muesstest wenigstens das Lid mit Klebeband fixiert aufhalten, dem Augapfel per in den Schaedel gedrehter Schraube am weggucken hindern, und dann 1 Minute auf dieselbe Sehzelle der Netzhaut scheinen, damit irgendwas passiert, vergiss das Marketinggeschrei der Werbefuzzis also schnell wieder. Eine Halogengluehbirne (Autoscheinwerfer) hat die 120-fache Lichtleistung deiner Taschenlampe, aber dein Auto kommt auch ohne diesen Warnhinweis aus.

Selbst rote HighPower LEDs haben heute kein Arsen mehr drin:

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MaWin

Tom M. schrieb:

... die aber nachts blenden wie einer, der mit Fernlicht entgegenkommt :-/ Anderswo ist eine Tag/Nacht-Umschaltung seit -zig Jahren Stand der Technik - ich frag mich, warum sowas bei den LED-Ampeln nicht vorgeschrieben wurde

Gruss, Matthias Dingeldein

--
... und immer 'ne Handbreit Schiene unter den Raedern!
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Matthias Dingeldein

Wobei anzumerken sei, daß das nicht generell für im Alltag vorkommendes Licht gilt. Frag mal in de.sci.astronomie nach, da gibt's einen der regelmäßig von der bleibenden Erinnerung an die letzte Sonnenfinsternis berichtet. Da ist AFAIR das Problem, daß die Intensität zu hoch ist, aber die Lichtmenge insgesamt (also kurz vor der Totalität der SoFi) zu gering ist, um den Lidschlußreflex auszulösen. Das wurde auch entsprechend in den Zeitungen breitgetreten, weshalb besorgte Eltern ihren Kindern generell verboten haben, während der Sonnenfinsternis aus dem Haus zu gehen. Macht aber nichts, die Kinder sind noch jung, und Deutschland ist ja 2081 wieder mit dabei... ;-)

Gruß, Felix

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Felix Opatz

Felix Opatz schrieb:

Atombomben sorgen auch für Erblindungen. Die Bomberpiloten bekamen spezielle Brillen, die sich wohl von selbst immer weiter verdunkeln konnten, je mehr Licht einfiel. Die Frage ist, was mit den Beobachtern bzw. deren Augenlicht geworden ist, die die Tests über Wasser oder Land aus der Entfernung verfolgt haben.

Was ist eigentlich mit Laser? Auf Laserprodukten sehe ich auch immer Warnhinweise, ist z.B. ein Laserpointer auch schon eine ernste Gefahr für die Augen, mehr oder weniger als LEDs?

Gruß, Tom

P.S.: Was ist eigentlich mit den LEDs am Computerkeyboard oder den Gehäusen, soll man da auch nicht direkt reinsehen? ;)

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Tom M.

Tom M. schrieb:

mehr

nein, sollst du nicht. Es kann Durchfall verursachen.

Ansonsten kannst du dir die Norm reinziehen, die ich dir angegeben habe. Zur wiederholung IEC70825-1. Es gibt noch ein paar andere Normen. Es hängt davon ab für wie lange, wie stark fokussiert, wie viele Quellen gleichzeitig, welche Wellenlänge. Ansonsten Laserpointer im sichtbaren Licht sind weitestgehend ungefährlich, weniger als die Sonne. Und wer guckt schon mit absicht da rein. Bei IR Lasern und Pointern (ja, es gibt die) ist was anderes. Es sind auch meistens in die Klasse II oder IIIa eingeordnet.

Waldemar

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Waldemar

Tom M. schrieb:

Beim Laser besteht das Problem darin, dass die Strahlung ja sehr stark gebündelt ist und von daher bei längerem, direktem Blick in den Strahl Netzhautverbrennungen oder -schädigungen verursachen kann.

Bei den LEDs mit ihrem breitem Abstrahlwinkel nimmt die Intensität hingegen schnell ab - die Gefahr ist dort besonders bei den Farben von Infrarot bis Grün ziemlich gering. Interessanter dürfte da schon die "Blaulichtgefahr" der blauen und weissen ultrahellen LEDs sein (meine heisst wirklich so, Google hilft :-) sein, die einen "Sonnenbrand" auf der Netzhaut verursachen kann. Aber dazu ist auch noch eine Menge Strahlung notwendig - meine mal was von 60-120s direktem Blick gelesen zu haben und der kommt bestimmungsgemäß wohl kaum vor.

Abgesehen davon sind da noch die Blendeffekte :-)

Auf gar keinen Fall - denn wenn Du auf Augenschäden wartest könntest Du durchaus verhungern bei dem Versuch. Okay, Blödsinn - hier ist die Lichtmenge sehr klein und auch bei klaren (und diffusen) Gehäusen reicht sie für eine Reizung nicht aus.

Cheers, Jan

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Jan Kesten

Ich frag mich, warum MaWin überhaupt noch Quellenangaben zitiert. In der Weissen LED ist doch keine Rote, sondern eine Blaue LED drin, da werden Phosphide und keine Arsenide eingesetzt.

GaAs-Halbleiter bestehen zu über 50% aus Arsen, das ist dann keine "gezielte Verunreinigung".

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Das Licht dieser Diodentaschenlampen...

Gefährlich wäre ein Anteil an _nahem_ IR oder UV, da man den nicht sieht, der aber durchs Auge geht. Kann bei falsch konstruierten grünen Laserpointern der Fall sein, wenn ca. 1000nm Strahlung austritt.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt drauf an, wie löslich die Verbindung ist usw. Auripigment ist sehr unlöslich, GaAs ist ebenfalls nur schwach löslich, daher ist das hier der Fall. In den meisten Fällen sind aber Arsenverbindungen leichter löslich als GaAs oder As- Metall. Im Moment ist GaAs allerdings als krebserregend _eingestuft_, was allerdings nichts heissen mag.

ACK. Nicht nur, weil wahrscheinlich in der blauen LED kein As drin ist... Andererseits würde ich die Dämpfe einer explodierten roten LED nicht einatmen, Gallium könnte Lungenentzündung und schlimmeres hervorrufen.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Natrium soll als Wärmeleiter in Automotorventilen vorkommen, und Chlor in Druckflaschen im Schwimmbad. Sonst sind die Substanzen ziemlich selten anzutreffen.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

In einem Pflaumenkern ist nicht Arsen, sondern Blausäure.

Die Halbleiter sind meist aus GaAs, also einer Physikalischen Verbindung im Kristallgitter. Auch mit tausenden von LEDs bekommst Du keine tödliche Dosis.

Gruß Klaus

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Klaus Wagner

Hallo Manfred,

Ich hab aber vor Jahren auf einem Campingplatz einem in die Glotzer geleuchtet, der mich irgendwie blöd anmachen wollte. Das ist wie Selbstverteidigung und extrem unangenehm.

Gruß Klaus

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Klaus Wagner

Klaus Wagner schrieb:

Blausäure gehört zu den Cyaniden oder Zyaniden, je nach Rechtschreib.

Waldemar

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Waldemar

"Rolf_Bombach" schrieb im Newsbeitrag news:44f9c6bc$1 snipped-for-privacy@news.bluewin.ch...

Tut es, hab ich.

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MaWin

Rolf_Bombach schrieb:

normalerweise 1064nm. Da liegt die Grenze für kohrente, fokussierte und monochromatische Strahlung bei ca 1mW/cm^2 Augenfläche. Es ist eine ziemlich krumme Funktion zur Berechnung angegeben. Habe gerade nicht zu Hand, aber für 950nm sind es 9.6mW/cm^2 beim nichtkohärentem Licht und

960µW/cm^2 beim kohärentem. Wenn sich inzwischen nix geändert hat.

Waldemar

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Waldemar

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