DC-Offset Regelung beim Audioverstärker

Hallo,

nach weiteren zwei Jahren schein mein alter Technics nun doch den Geist aufzugeben und ich hab keine Lust mich schon wieder auf Fehlersuche zu begeben. In meiner Bastelkiste hab ich noch zwei TDA7294 gefunden, mit denen ich den Leitungsteil im Technics ersetzen will. Der wird dann als nicht invertierender Verstärker betrieben. Jetzt zu meiner Frage: im Datenblatt wird die Gegenkopplung per Kondensator (Elko) auf Masse gelegt, damit der Nullpunkt vom Verstärker auch schön bei Null bleibt. Naja, nun hab ich in einigen Foren gelesen, das Elkos im Signalzweig ja nicht so toll sind. Irgendjemand hatte den auch durch zwei dicke WIMAs ersetzt. Ist der Einfluss auf den Klang wirklich so schlimm? (hab davon keine Ahnung) Als Alternative hab ich mir überlegt an den Ausgang des TDA einen aktiven Tiefpass mit nachgeschaltetem Integrator zu legen und den Ausgang des Integrators dann an die Gegenkopplung. Ist das besser oder unsinniger Aufwand? Die OPV hätte ich da, die WIMAs müsste ich extra kaufen. Oder sollte ich lieber die beiden LM4700 benutzen, die ich auch noch haben. Die haben wohl einen schlechteren Klirrfaktor, außerdem gibts da das gleiche Problem. Leistungmäßig wollte ich eh nicht mehr wie 30W Sinus.

mfg Andreas Messer

Reply to
Andreas Messer
Loading thread data ...

Hallo,

im Zweifelsfall mußt Du entscheiden, ob Du einen Unterschied hörst. Am Ende wird dein geänderter Verstärker aber sowieso anders klingen als vorher. Jeder Billig-Verstärker hat Elkos im Signalpfad und kann für Otto-Normal-Schwerhöhrer dennoch gut klingen, auch wenn entsprechende Meßtechnik das Gegenteil behaupten wird. Wenn deine Spannungsversorgung bipolar ist, und je nach Verstärkung der Endstufen, kannst Du auch versuchen, auf die Kondensatoren an der Stelle ganz zu verzichten. Habe ich bei mir (Basis TDA2040) gemacht, und an den Lautsprechern liegen trotzdem nur ein paar mV Gleichspannung an. Wenn Du auf die Kondensatoren nicht verzichten kannst, mal nachrechnen, wie groß die C's wirklich sein müssen.

MfG Michael

Reply to
Michael Schlegel

Sofern sie sinnvoll eingesetzt werden, gibt es keine Probleme. Im vorliegenden Fall wird in Reihe zu dem 680 Ohm weder ESR noch ESL eine Rolle spielen. Und der Leckstrom wird ob der erwartbar vernachlässigbaren Spannungen auch nicht ins Gewicht fallen.

Unschön wird die Sache, wenn die Elkos längs zum Lautsprecher liegen.

Dem einen oder anderen mag allerdings der Hochpass bei 10Hz etwas knapp erscheinen, zumal an +In bei 15Hz noch ein weiterer seiner Art ist. Das wird bei 20Hz sicher schon grob 4dB kosten. Man könnte die Kondensatoren ggf. einen Faktor 2 größer wählen, dann wird es gutmütiger. Dann würde ich allerdings auch C4 etwas aufstocken, damit es nicht plopt.

Unnötig bis gefährlich. Das könnte sich aufschaukeln.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

"Andreas Messer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

22uF ? Kann man verringern, wenn man die Widerstandswerte erhoeht, und dann gegen Folie ersetzen. Der TDA7294 ist aber so schlecht, da ist dieser Elko nun auch egal und faellt nicht auf.

Wird nicht gehen. Eher per OpAmp die Gegenkopplung niederohmiger machen.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

nun

ll

"Schlimm" ist relativ. Unabh=E4ngig davon bezieht sich dieses Problem aber auf Elkos im Signalweg und nicht auf Elkos in der Gegenkopplung. Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Welches IC w=FCrdest Du denn als Kompromiss vorschlagen, wenn man nicht unbedingt High End Anspr=FCche stellt, aber trotzdem einen einigermassen guten Klang ohne allzugrossen Aufwand haben will? Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@x40g2000prg.googlegroups.com...

Zwar find ich den LM3875 etwas besser, aber beide sind als richtiger Verstaerker eigentlich unzumutbar. Die Endtransistoren on Chip sind letztlich zu klein, man muss diskrete Schaltungen verwenden, beide Chips haben Probleme die Waerme bei Maximalleistung abzufuehren, und die thermische Traegheit ist relativ klein.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Hallo Harald,

Harald Wilhelms schrieb: [...]

aus welchem Grund soll da ein Unterschied bestehen?

ciao

Marcus

Reply to
Marcus Woletz

Weil sich die Gegenkopplung ja eigentlich nur f=FCr die Gleichspannung auswirkt. Normalerweise d=FCrfte sich bei Kapazit=E4tsschwankungen schlimmsten- falls die untere Grenzfrequenz ver=E4ndern. Ich kann mir nicht vorstellen, das man das h=F6rt. Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Hallo Harald,

Harald Wilhelms schrieb: [...]

ich denke, das h=E4ngt stark vom Gesamtkonzept der Endstufe ab. Es gibt Designs, in denen die einzelnen Stufen intern bereits stark gegengekoppelt sind, und die =DCber-Alles-Gegenkopplung entsprechend schw=E4cher ausfallen. In anderen Designs sind die einzelen Stufen nur minimal oder gar nicht gegengekoppelt, und die Gesamtgegenkopplung muss die ganze "Arbeit" erledigen, mit allen Vor und Nachteilen.

[...]

ciao

Marcus

Reply to
Marcus Woletz

Daran habe ich auch schon gedacht. Nur waren viele der Meinung, das man mit einer selbst geplanten diskreten Schaltung die Qualität vom TDA nicht erreichen kann. (zumindest nicht als Bastler)

Naja, ich will ihn sowieso höchsten bis 20 W verwenden, das wäre also weniger das Problem, oder schafft er das auch nicht?. Evtl, sollte man in der FAQ diese Probleme beim TDA ansprechen (immerhin wird er dort für große Leistungen empfohlen)

Reply to
Andreas Messer

"Andreas Messer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Nimm dir einfach die Schaltung eines bekannt guten kommerziellen Verstaerkers, besonders einfach z.B. mit STK-Hybrid von Technics. Die de.sci.electronics FAQ:

formatting link
F.30. Audioverstärker listet einige Bauvorschlaege, aber fuer 'high end' verweist sie auch darauf, z.B.
formatting link
Ob sich dann der exakte Nachbau lohnt?

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Hallo Andreas,

Solche Meinungen habe ich bisher immer in die Kategorie der Geruechte eingestuft, als Bastler sowie spaeter als Ingenieur. Bei den TDA, TCA und sonstwelchen T... Chips kommt erschwerend hinzu, dass deren Produktionslebensdauer oft jaeh endet, wenn irgendein Fernseher nicht mehr gebaut wird. Deshalb habe ich bis heute noch nie so etwas in ein Design genommen.

Oder mache es gleich modern, billig und "oeko-vertraeglich" mit Class-D Chips, zum Beispiel von Texas Instruments. Die kosten nur ein paar Dollars und man bekommt einen gescheiten Wirkungsgrad. Ausgangsfilter nicht vergessen ...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Andreas,

Andreas Messer schrieb: [...]

mit

kommt darauf an, was Du unter "planen" versteht. Das Entwickeln einer Audioendstufe geh=F6rt nicht unbedingt zu den erfolgversprechenden Basteleien, wenn man nicht einigerma=DFen genau wei=DF, was man tut. Aber=

bei diesen sogenannten "GainClone"-Projekten baut man letztendlich auch nur nach den Appnotes der Hersteller. So gesehen kann man ruhigen Gewissens auch eine diskrete Schaltung nachbauen. Bei den Leistungen, von denen wir hier sprechen, kein allzu kompliziertes Unterfangen. Das Drumherum (Netzteil, Verkabelung) ist ja in beiden F=E4llen sehr =E4hnlic= h. Eine andere Variante w=E4re, einen integrierten Treiberbaustein einzusetzen. Das reduziert den Schaltungsaufwand auch ordentlich, und es lassen sich bei Bedarf nette Ausgangsleistungen erreichen.

a propos GainClones: warum werden pl=F6tzlich stinknormale integrierte Audio-Verst=E4rker in den High-End-Himmel gehoben? Das widerspricht eindeutig den in den Datenbl=E4ttern angegebenen Daten, vor allem der THD=

ist, zumindest bei h=F6heren Leistungen, doch weit entfernt von "High End". Auch der Frequenzgang und die D=E4mpfung lassen h=E4ufig zu w=FCnsc= hen =FCbrig. Da n=FCtzen auch geregelte Netzteile und andere Gimmicks nicht viel. Ich kann diesen wirklich seltsamen Hype =FCberhaupt nicht nachvollziehen.

Ob Du in besagten Applikationen mit TDA, LM oder was wei=DF ich Elkos ode= r dicke Folienkondensatoren verwendest, ist IMHO =FCbrigens v=F6llig egal.

so

in

gro=DFe

ciao

Marcus

Reply to
Marcus Woletz

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:EBCAi.12162$ snipped-for-privacy@newssvr25.news.prodigy.net...

Ganz schlecht, die wurden bereits abgekuendig, bevor sie auf den Markt kamen, gerade bei Texas Instruments (siehe TPA3000 in der d.s.e FAQ), aber die dutzenden mieser Class-D Amps von National werden auch nicht lange ueberleben. Bei halbwegs brauchbaren Anforderungen sind die Teile nur als Subwoofer zu gebrauchen.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

"Marcus Woletz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@pc2.woletz.de...

Werden sie? Hoffentlich nicht

Allerdings ist der THD bei einer bestimmten Maximalleistung angegeben, oder andersrum die Maximalleistung bei einem bestimmten (hohen) THD. Man sollte also den Punkt suchen, wo der THD nach dem Minimum wieder dem etwas hoeheren Wert bei geringen Leistungen entspricht, und die Leistung entsprechend begrenzen. Allerdings sind selbst dann Leistungs-ICs nicht besondern gut, meist 0.1% ueber 0-x Watt bei 20-20k Hz. Lediglich gute OpAmps gibt es inzwischen: LME49710/LM4562/LME49740 (National)

Seit dem Bruellwuerfel mit 120 W PMPO sind diese Bausteine etabliert, so etabliert, dass sie selbst Einzug in die 5.1 Heimverstaerker von ehemaligen 'besseren Herstellern' gefunden haben, schlechter als ein Roehren-Amp mit Ausgangstrafo sind auch die IC-Amps nicht.

Wer heute gute Verstaerker kaufen will, hat ein Problem, und greift besser zu Geraeten aus den spaeten 80er Jahren. Wo gibt es heute noch 0.0003% THD ? Eventuell ist heute IM besser. S/N war auch damals schon besser als

100dB. Ich hab aufgehoert, Audio-Endstufen zu bauen, als die kommerziellen die 100dB ueberschritten haben - es war mir schleierhaft, wie die das hinbekommen haben.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

Hallo MaWin,

MaWin schrieb:

formatting link

da werkelt AFAIK ein LM3875. Google nach "GainClone" bringt einige skurrile Infos zu Tage.

[...]

du meinst vermutlich eher 1200W PMPO ;-)

Prinzipiell ist ja gegen die Teile auch nichts zu sagen. Der THD ist IMHO auch nicht allzu problematisch.

Aber ich sehe schon die Renaissance der diskreten Leistungsverst=E4rker. Nachdem R=F6hrenaudio wohl nie mehr einen Hype ausl=F6sen wird, traue ich=

das den diskreten Designs durchaus zu, wenn denn die Bastler die IC-Technik irgend wann =FCber haben.

[...]

ciao

Marcus

Reply to
Marcus Woletz

Hallo Manfred,

Gar so schlecht sind sie aber nicht mehr:

formatting link

Ok, THD ist ueber einigen kHz hoeher, aber da hoert man es nicht so. Vielleicht verallgemeinere ich nun aber zu sehr. Jedenfalls macht es bei Rock und Country Musik nichts :-)

Es ist allerdings IMHO bei analog wie bei Class-D besser, die Leistungselemente nicht auf dem Chip zu haben. Deswegen war ich auch nie ein Freund der Hybride, habe dann lieber alles selbst gebaut. Auch schon mal in ganz fett, wo die 16A eines 230V Stromkreises nicht reichten.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:0%HAi.70$ snipped-for-privacy@newssvr22.news.prodigy.net...

Sorry, aber bei Crosstalk 50dB, CMRR 47dB, THD 0.5% schon bei 1W schuettelt's mich. Gut, im klapprigen US-Auto egal (das ist ja auch der angegebene Anwendungszweck), als Heimverstaerker vollkommen unakzeptabel. Selbst wenn der Chip offiziell AUS ist (mute) kommt bei 120dB eingestellter Musik noch gut verstaendliche 35dB raus.

Seit den 80ern kann man 0.00x% und >100dB. Das war ausreichend, soll heissen man hat keinen hoerbaren Einfluss des Verstaerkers mehr auf das Musiksignal, schlecht fuer audiophile Deppen die 'warmer Klang' wollen, aber es ist noch lange kein Grund, nun mit den Anforderungen so schlapp zu werden, und die wirklich interessanten, wie IM und Phasengang und Daempfungsfaktor, stehen in vielen Datenblaettern gar nicht erst drin.

Hybrid haben uebrigens 'richtige' Transistoren drin, und erstaunlicherweise gibt es viele Hybrids noch heute, laenger als manche Audiotransistoren, leider sind viele Hybrids nicht besonders gut. Technics hat einige gute, die noch heute beschaffbar sind, aber alle wichtigen Hersteller sind inzwischen auf Einzeltransistoren zurueckgegangen, obwohl Tempkompensation da schwerer ist. Spezialtransistoren mit PN-Ubergaengen auf dem Chip zur Ruhestromkompensation haben sich leider nicht durchgesetzt.

Massenware 5.1 Verstaerker nehmen gerne ICs, schon weil sonst die vielen Bauteile zu Zuverlaessigkeitsproblemen fuehren.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

"Marcus Woletz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@pc2.woletz.de...

Sag ich doch, dass ich den dem TDA729x vorziehen wuerde.

Ja, na ja, einige Kinder spielen halt mit denen, nicht mal komplette Messdiagramme koennen die vorweisen.

Renaissance ? Schon aus Kostengruenden und eben Langzeitverfuegbarkeit bauen wohl alle ernstzunehmenden HiFi-Verstaerker-Firmen heute so. Gut, in LowEnd ist auch mal ein KFZ-Radio-Chip drin.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.