Crowbar dimensionieren

Hi Leute, für ein Schaltnetzteil benötige ich eine Crowbar. Eingangsspannung 40V und da 10000µF. Alles simple Step-Down Regler auf 3,3V, 5V und 12V. Ich würde zwei Auslöser nehmen, die einen Thyristor auf der Primärseite zünden.

Wenn die Crowbar also auslöst, müssen

0,01F*40V^2/2 = 8Joule vernichtet (in Wärme umgewandelt) werden. Hinzu kommt noch der Strom, der in den Eingang fließt, bis die träge 5A-Sicherung auslöst.

Ein simpler Thyristor in gängiger Größe ist da wohl zu klein. Was würdet Ihr empfehlen, um diese Energie ohne Schaden für den Ableiter wegzukriegen?

Falls Thyristor, welcher Typ? Für nen Kühlkörper ist kaum Platz, Umgebungstemperatur bis zu 100°C.

Ich bräuchte halt was, was 8Joule aufnehmen kann, ohne dabei zu heiß/zerstört zu werden.

Gruß Michael

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=?ISO-8859-1?Q?Michael_R=FCbig
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Michael Rübig schrieb:

Drahtwiderstand in Reihe zum Thyristor? (So bemessen, daß die Sicherung auf jeden Fall auslöst, der größere Teil der Leistung/Energie aber im Widerstand verbraten wird und der Strom im Thyristor innerhalb dessen Spec bleibt.)

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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(Sun Microsystems)
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Tilmann Reh

Tilmann Reh schrieb:

Guter Vorschlag, die (geringe) Induktivität der Drahtwiderstands verhindert zudem ein zu großes dI/dt. Bei der Auswahl des Triacs sollte man auch das Schmelzintegral der Sicherung beachten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Michael Rübig" schrieb im Newsbeitrag news:c25gog$1p841p$ snipped-for-privacy@ID-25310.news.uni-berlin.de...

Es ist doch eigentlich kein Problem, wenn der Thyristor zu einem Siliziumklumpen verschmilzt. Die Crowbar soll doch die Schaltung hinter dem Netzteil schützen.

-- Wolfgang Horejsi

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Wolfgang Horejsi

Wolfgang Horejsi schrieb:

So ertönten nach weitgehend erfolgreicher Reparatur einer Peavey CS 800 Einstufe (2x400W/4Ohm) die Leistungstransistoren samt Kühlkörper statt des angeschlossenen Lautsprechers....

Uwe

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Uwe Bredemeier

Uwe Bredemeier schrieb:

Da verstehe ich leider jetzt nicht ganz den zusammenhang.

Martin

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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

Endstufe war kaputt, hohe Gleichspannung am Lausprecherausgang. Zum Schutz der Lautsprecher gegen Gleichspannung hat die CS800 eine Crowbar mit Thyristor (oder Triac?) am Ausgang. In der Regel hat es den Thyristor geschossen, er ist leid(t)end. Gibt man nun ein Signal auf den Eingang hört man die (TO3) Leistungstransistoren gegen den kurzgeschlossenen Ausgang arbeiten.

Diese brutale Schutzschaltung funktionierte sehr zuverlässig.

Uwe

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Uwe Bredemeier

Uwe Bredemeier schrieb:

Mich hat eben verwundert, daß die Transistoren in der Lage waren, Schall zu erzeugen. Andereseits hatte ich auch schon einen 1µ/10V 0805 Keramik-C (X7R) der ein steilflankiges Rechtecksignal (ca. 200Hz, 0/12V) zuverlässig wiedergegeben hat, deutlicher, wenn man mit der Pinzette draufgetippt hat (nur verbesserte Schallabstrahlung).

Martin

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Martin Lenz

Hi,

Und wer garantiert mir, dass der Siliziumklumpen niederohmig bleibt?

Ich habe hier gerade ne Transildiode (SMD) überlastet. Das Ding ist explodiert, hat sich gleichzeitig ausgelötet und ist woanders auf dem Schreibtisch wieder gelandet.

Gruß Michael

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=?ISO-8859-1?Q?Michael_R=FCbig

Die ganzen Schaltungen dieser Art die ich kenne arbeiten aber mit Thyristoren auf der Sekundaerseite. Der Thyristor schliesst dann das Netzteil kurz und bringt damit die Ueberlastsicherung zum Ansprechen womit das Netzteil abschaltet.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hi,

Die Datenblätter der Thyristoren von ON-Semiconductors helfen mir da nicht so richtig weiter. Was ich in solchen Datenblättern vermisse, ist die Energiemenge in Joule, die so ein Thyristor in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur aufnehmen kann, ohne zerstört zu werden. Bei den kurzen Zeiten dürfte die Wärmeableitung nach außen (Kühlkörper und so) kaum ne Rolle spielen.

Wenn ich zum Beispiel einen 400mOhm Vorwiderstand nehme, dann habe ich einen maximalen Strom von 100A. Bei 100A fällt an so einem Thyristor

2-3V ab. In diesem Bereich ist ein gängiger Thyristor noch spezifiziert.

Was für einen Thyristor würdest Du mir vorschlagen? D2PAK wäre ideal, notfalls auch TO220.

SMD hat den Nachteil, dass es sich einfacher entlöten kann. Aber eigentlich soll der Thyristor heil bleiben und die Sicherung fliegen. Wenn die dann jemand tauscht, soll die Crowbar weiterhin funktionieren.

Gruß Michael

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=?ISO-8859-1?Q?Michael_R=FCbig

Hi,

Ich weiß, dass das Vorteile bringt. Allerdings brauche ich dann für 3 Ausgangsspannungen 3 Thyristoren.

Naja, mal gucken ...

Gruß Michael

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=?ISO-8859-1?Q?Michael_R=FCbig

Nicht notwendigerweise. Die meisten Schaltnetzteile regeln nur 1 Spannung, die anderen sind ueber die Windungverhaeltnisse des Trafos starr gekoppelt. Es reicht also diese Spannung zu ueberwachen. Wie dass bei dir aussieht erkennst du anhand des Schaltplans.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Eine Sicherung nach dem Eingangskondensator könnte eine Lösung sein.

Rick

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Rick Sickel

Vielleicht aber die AppNotes von OnSemi. Im "Thyristor Device Data"- Wälzer ist ab Seite 78 einiges zum Thema Crowbar, Energien, Sicherungen usw. angegeben. BTW, im Crowbar-Betrieb wird der Thyristor oft im "non-repetitive" Bereich verwendet, das hält er vielleicht hundert mal aus.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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