Blitzschutzanlage und Haupterdungsschiene

Blitzschutzanlage und Haupterdungsschiene

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Im Zusammenhang mit den beiden vorstehenden Bezeichnern gibt es mehrere Mißverständnisse!

Die Haupterdungsschiene muß seit langer Zeit mit angeschlossenem Fundamenterder vorhanden sein. Es müssen _alle_ leitfähigen metallischen (berührbaren) Teile des Hauses dort angeschlossen sein. Auch eventuell vorhandene Blitzschutzerder, und beispielsweise Antennenrohre. Sowie der PEN- oder PE-Leiter des Hausanschlusses.

Hingegen eine Blitzschutzanlage muß in der Regel _nicht_ vorhanden sein, und ist es auch nicht. In der Praxis kommen gewöhnliche Wohnhäuser mit Blitzschutzanlage kaum vor.

Eine angeschlossene Haupterdungsschiene _ist_ nämlich faktisch ein funktionierendes Blitzschutzsystem! Allerdings mit wesentlich geringerer Schutzwirkung. Eine Haupterdungsschiene ist offiziell blitzstrom-tragfähig und VDE-geprüft! Sie kann Blitzströme zur Erdmasse abführen.

Ein eventuell vorhandenes Blitzschutzsystem und die Haupterdungsschiene sollen jeweils etwa 50% der Blitzströme in das Erdreich ableiten.

Ein eventuell vorhandenes Blitzschutzsystem besteht aus einem äußeren und einem inneren Schutzsystem.

Das äußere System besteht im Wesentlichen aus Blitz-Fangvorrichtungen. Ausgestattete Häuser sind mit einem Maschennetz aus Ableitern bedeckt, die an separate Erder angeschlossen sind. Ohne Blitzschutzsystem gibt es solche Vorrichtungen gar nicht! Beispielsweise läuft auf dem Dachfirst ein Ableiter entlang, der an beiden Enden und am Schornstein schräg abgespreizte dort endende Blitz-Fangdrähte aufweist.

Das innere System besteht im Wesentlichen aus abgestuften Elementen zum Überspannungsschutz. Solche sind aktuell auch ohne Blitzschutzsystem im einem Mindestmaß vorgeschrieben.

Es bleibt dabei, daß an der Haupterdungsschiene bis zu etwa 20 verschiedene Widerstände zur Erdmasse parallel angeschlossen sind. Die physikalischen Folgen dieser Anordnung sind ganz klar. Es werden _alle_ auftretenden Ströme (mehr oder weniger vollständig) zur Erdmasse abgeleitet.

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Helmut Schellong
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Am 02.07.2023 um 11:58 schrieb Helmut Schellong: [...]

Ich habe gerade nochmal nachgelesen:

NIEMALS wird ein Blitzstromableiter (z.B. von einer PV-Anlage) an die Potentialausgleichschiene der elektrischen Anlage angeschlossen, sondern dem Erdungssammelleiter der Blitzschutzanlage zugeführt, der auch mit dem Fundamenterder verbunden ist (aber weit weg von der Potentialausgleichschiene).

Die Schellong'sche Idee einen Blitzstromableiter mit 80 qmm auf die Potentialausgleichschiene zu legen ist äußerst sträflich und falsch.

Siehe auch die Skizze:

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Man sollte die Konzeption von Blitzschutzanlagen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Gute, ausführliche Literatur dazu findet man hier: Trommer/Hampe - Blitzschutzanlagen - ISBN 3-7785-2199-3

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Leo Baumann

Trotz all meiner Erklärungen verstehst Du die Sachlage beharrlich falsch. Du argumentierst nun allerdings anders als zuvor.

Ich habe nie geschrieben, daß ich einen Blitzstromableiter mit 80 qmm auf die Haupterdungsschiene legen will. Sondern ich habe geschrieben, daß die Vorschriften für die Haupterdungsschiene verlangen, daß beispielsweise ein Antennenrohr und die Metallteile einer PV-Anlage an die Haupterdungsschiene angeschlossen werden müssen.

Und ich schlug vor, den Draht von der PV zur Haupterdungsschiene auf mindestens 8 mm Ø (Alu) zu bemessen. Das sind 50 qmm Alu und 32 qmm Kupfer. [06/30/2023 17:51]

Haupterdungsschienen sind VDE-geprüft und blitzstrom-tragfähig. Sie sind dafür konstruiert, Blitzströme zur Erdmasse abzuleiten. Separate Blitzstromerder sollen an sie angeschlossen werden.

Du willst unbedingt bei Odin eine vorhandene Blitzschutzanlage herbeireden, die es nicht gibt, die nicht geplant ist und die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie dort geben wird. Ich habe auch Odins geplanten Erdstab als unzureichend kritisiert.

Ich bin nicht dabei, eine Blitzschutzanlage zu konzipieren.

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Helmut Schellong

Leo Baumann schrieb:

Ganz so klar wird da nicht, wie der PA dann geerdet wird. Etwa nur über das mittlerweile eh aus Plaste bestehende Wasserrohr?

Wichtig ist, dass der Blitzableiter einen Käfig ums Haus bildet, der genügend Sicherheitsabstand zu allem Leitfähigen hat, inklusive PA und PA-verbindende Elemente.

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Rolf Bombach

Am 13.07.2023 um 20:39 schrieb Rolf Bombach:

Nun ja, das Buch ist von 1994. Wenn die Wasserleitung aus Plastik ist muss noch ein 16 qmm grün-gelb von den PAs zum Fundamenterder gelegt werden.

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Leo Baumann

Am Do.,13.07.23 um 20:39 schrieb Rolf Bombach:

Die Hauptaufgabe eines Potential-AUSGLEICHS ist ja, Potentialunterschiede innerhalb des Hauses zwischen verschiedenen Leitungen, Rohren, Metallteilen ... zu verhindern. Das funktioniert auch ohne Metallwasserleitung oder Fundamenterder.

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Wolfgang Martens

Am 14.07.2023 um 00:52 schrieb Wolfgang Martens:

Nein, das könnte Spannungen gegen Erde (Wand, Boden) geben ...

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Leo Baumann

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