300° hitzefestes Koax 50R?

Hallo zusammen,

ich suche 50R Koaxkabel für HF-Messungen im Temperaturbereich bis 300° C.

Von Huber+Suhner gab es lange Zeit ein N-konfektioniertes Kabel, das diesen Bereich abdeckte, ist aber seit einiger Zeit nicht mehr lieferbar, Ersatztyp gibts von denen nicht.

Das gängige RG316 reicht hier nicht aus, gibt es weitere Kabeltypen, die in Frage kämen? Bezugsquellen?

Gruß...Bert

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Bert Braun
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Mein Hauslieferant fuer MIL-Bereich und Flugzeugkabel ist dieser (hiess frueher Tensolite):

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Deren Coax ist offiziell nur von -55C bis 200C spezifiziert aber eine Anfrage kann sich lohnen. Frage aber nach einem Ingenieur. Bei Bedarf haette ich einen Namen mit Durchwahl, per PM. Wenn sie nichts haben koennen sie vielleicht sagen wer 300C Kabel hat.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Naja, Koax-Kabel bis 200°C bekommt man ja von fast jedem Lieferanten, denn das ist mit Standard-Dielektrika wie FEP oder PTFE machbar.

Wenn Bert noch wüsste, wie das bisher verwendete Kabel aufgebaut war, könnte man gucken, von welchen Herstellern es so etwas noch gibt.

Christian

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Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Bei Carlisle ist es eine Mischung Fluor-Polymer fuer hohe Temperaturen. Die sind normalerweise sehr konservativ in den Specs, daher mein Vorschlag dort mal anzurufen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Aka PTFE (Teflon), wie bei den üblichen 200°C-Hochtemperaturkabeln:

Christian

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Christian Zietz

Wie gesagt, die haben auch noch anderes. Deren Tufflite gibt es z.B. in Varianten bis 260C. War fuer mich noch nie ausschlaggebend, ich brauche meist nur hohe Durchschlagsfestigkeit, aber fragen kostet ja nichts.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 09.08.2011 20:11, schrieb Christian Zietz:

Danke für die Informationen bis jetzt, Jörg und Christian!

Es handelte sich sehr wahrscheinlich um ein Polyimid-Dielektrikum, habe aber sicherheitshalber nochmal angefragt, erhalte in Kürze Details.

Gruß...Bert

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Bert Braun

Ja, für Teflon wird üblicherweise 260°C angegeben. Darüber würde ich sehr vorsichtig sein, da es sich dann zersetzt und sehr giftige und korrosive Gase abgibt. Kapton kann "kurzzeitig" mehr, eventuell bis 400°C, aber dauernd eben auch nicht mehr als 250°C oder dergleichen. Ausserdem gibt es das AFAIK nur als Wickelband, daher möglicherweise nicht als Koax

50 Ohm. Micafil hatte mal was auf Glimmerflitter-Basis erfunden, das ging dann wohl bis zum Schmelzpunkt von Kupfer ;-). Firma gibt es aber nicht mehr. Eventuell mal Richtung Kerntechnik suchen (möglicherweise jetzt günstige Restposten *duck*) oder Richtung oil well logging, die haben auch immer "interessante" Umgebungsbedingungen und viel temperaturfestes Zeug. BTW, "heisser" Op(in)-Amp:
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

WIMRE gibt es SiO2-isoliertes Semi-Rigid, habe ich aber noch nie bewusst in der Hand gehabt oder gar benutzt.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

gibt

Das liegt daran, Das "Kapton" von Dupont als Markenname f=FCr die Darre= ichung=20 von Poliimid in Folienform genutzt wird. Tesafilm gibts auch nicht vom = St=FCck :-)

Es scheint wohl nicht ganz einfach zu sein, ein Koax-Kabel mit Polimid-=

Isolierung zu bauen. Dieses Patent f=FCr ein Herstellungsverfahren von=20=

Polimidkabeln stammt von 1990 und sollte daher frisch abgelaufen sein:

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r

Das Kabel, das diese Firma unter dem Namen Duraflex anbietet ist mit=20=

"Mica Glass Composite" isoliert:=20

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Obwohl es so aussieht, ist es allerdings kein 50 Ohm-Koax-Kabel. Das =E4= u=DFere Geflecht ist Glasfaser.

------

--=20 Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895=

Universit=E4t Hannover, Inst. f=FCr Quantenoptik fax: +49-511-762-=

2211=09 Welfengarten 1, 30167 Hannover
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GPG key:

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get

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Kai-Martin Knaak

Gerhard Hoffmann schrieb:

Das ist doch mal ein Stichwort, an das ich gar nicht gedacht hätte. In der Tat findet man damit Kabel, die für extrem hohe Temperaturen geeignet sind, z.B. bei für bis zu

950°C(!). Ist halt Semi-Rigid-Kabel und ein entsprechend temperaturfester Steckverbinder müsste auch noch gefunden werden.

Die haben mit Globes sogar einen (nicht ganz unbekannten) deutschen Distributor.

Christian

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Christian Zietz

Kai-Martin Knaak schrieb:

Leitungen (nicht Koaxkabel) mit Glimmer oder Glasseide als Isolation gibt es diverse. Die Firma Schupp (aus der Schweiz) fällt mir da ein.

Christian

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Christian Zietz

Im Zusammenhang mit Semi-Rigid fällt mir da apc3.5 ein (auch pc3.5 wenn nicht von Amphenol) Besteht nur aus Metall, Luft und etwas Glimmer. Geht so bis 35 GHz, mit Vorsicht SMA-kompatibel.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Am 09.08.2011 17:48, schrieb Bert Braun:

Die hier (Polyimid) sind bis 250°C spezifiziert, halten aber auch noch ein bischen mehr aus (gasen dann aber im Vakuum aus...)

Grüße,

O.J.

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Ole Jansen

Am 09.08.2011 21:52, schrieb Rolf Bombach:

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210°C sind schon mal eine Ansage.

Wobei da normales Löten ja schon weg fällt (im wahrsten Sinne des Wortes). Wird dann da geschweißt, gebondet, hartgelötet?

Thorsten

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Thorsten Just

Thorsten Just :

Vielleicht kommen die 210°C ja vom Lot, genau da löst sich der OPV von der Platine. Die maximale Junctiontemp. ist ja 245°C. Man könnte auch mit reinem Zinn löten (232°C).

M.

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Matthias Weingart

Am 10.8.2011 10:18, schrieb Thorsten Just:

Falls ich das richtig verstanden habe, erzählt der nette Onkel von AD hier etwas von einem speziellen Lot

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Interessant am Datenblatt ist die Angabe, dass die maximale Lagertemperatur geringer ist als die maximale Betriebstemp. Aber sonst ginge das wohl gleich von den 1000 Betriebsstunden ab, die bei

210°C spezifiziert sind.
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Mathias Weierganz

also Quele kenne ich nicht mehr, den Typ auch nicht, aber habe früher mal was verwendet.

War 'weiss', also hell, Aussenhülle war was mit Glasfasern, Dielektrikum war so was wie PTFE mit Glas drin, was es war weiss ich nicht genau. War dicker als RG213, ich habe es mal in ein UHF Stecker eingezwängt, war aber Murks. War ziemlich steif. Die Dinge wurden in Röhren Vorstufen irgendwelcher broadcast Sender verwendet, dort war es ziemlich warm drin. ich habe daraus HF Kondensatoren gebastelt als Teile von Mittelwellen Dummy Loads.

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Otto Sykora

Am 09.08.2011 21:48, schrieb Bert Braun:

Es handelte sich bei dem alten Kabel um Kapton-isoliertes Kabel, also Polyimid. Da dürfte der spezifizierte Temp.-Bereich bei max. 260° Grad gelegen haben, damit habe es aber über längere Zeit zuverlässig funktioniert.

Somit ist kapton-isoliertes Koax noch innerhalb Spezifikation, kennt noch jemand weitere Bezugsquellen dafür?

Gruß...Bert

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Bert Braun

Habe mal einen Post in ein High-Temp Elektronikforum gesetzt, ob jemand Quellen weiss. Wenn was kommt melde ich mich.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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