1oz und 6A

Ich möchte einen Kfz-Innenraumgebläsemotor per PWM mit einem n-Kanal-Mosfet im TO247-Gehäuse ansteuern. Geschaltet werden müssen ca.

6A; den Anlaufstrom schätze ich auf ca. 13A.

Da ich nur 1oz-Platinenmaterial hier habe, stellt sich mir jetzt die Frage, ob ich die Ströme damit überhaupt bewältigt kriege. Reicht es, wenn ich den Querschnitt der Hochstrom-Leiterstrecken durch ordentlich Zinnbelag erhöhe? Oder gibt es eine andere Lösung?

Gruß Joachim

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Joachim Gaßler
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Am 01.11.2010 10:11, schrieb Joachim Gaßler:

Was ist 1oz? Ich kenne mich mit Händen und Füßen nicht besonders gut aus. Ist es 35µm? Zinnbelag würde ich nicht empfehlen, speziell, wenn das Ding ins Auto soll. Zinn hat die blöde Eigenschaft zu korrodieren und dann ist dein Querschnitt perdue. Ich würde eher eine doppelseitige Platine nehmen und die Leitungen doppeln auf beiden Planes oder ein Draht mit 1.5mm^2 auf die Leitungen drauflöten und anschlessend die Platine versiegeln.

Waldemar

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Waldemar Krzok

Klaaar. 6A sind noch kein Problem. Kann man in Tabellen nachgucken:

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Wenn man die Leiterbahn 3mm Breit macht, liegt die Erwärmung unter 20°C.

Da die Leitfähigkeit von Zinn viel geringer als die von Kupfer ist, wird der zusätzliche Belag kaum etwas bringen. Lieber auf 70um-Kupfer umsteigen, oder Stromschienen auflöten. Für 6A aber noch nicht.

--
Thomas Kindler
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Thomas Kindler

Zinn bringt gar nichts. Das leitet deutlich schlechter als Kupfer, so dass die Zinnschicht viel dicker als die Kupferschicht sein muesste, um einen Effekt zu haben. Evtl. die kritischen Leiterbahnen mit Kupferdraht verstaerken (also wie Leiterbahn verzinnen, nur das zusaetzlich ein Kupferdraht auf die Leiterbahn aufgebracht wird).

Allerdings komme ich ueberschlagsmaessig auf eine 6mm Leiterbahn bei 35um, das ist gerade noch handhabbar, wenn sonst nichts drauf muss. Ich wuerde allerdings eine Sicherung vorsehen.

Es gibt allerdings auch 70um (2oz) fotobeschichtete Leiterplatten. Alternativ, wie schon von Anderen erwaehnt, doppelseitig. Ist allerdings zum Selberaetzen unschoen.

MfG Peter

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Peter Schaeffer

Am 01.11.2010 11:43 schrieb Peter Schaeffer:

Zinn bringt nichts in Bezug auf den Innenwiderstand und damit die Dauerbelastbarkeit. Seine Masse erhöht jedoch die Wärmekapazität, die Leitung kann Impulse besser wegstecken. So z.B. den Auslösestrom der

10A-Flachsicherung.

Patrick

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Patrick Schaefer

Dafuer erhoeht das Zinn auch den Thermischen Widerstand vom Kupfer zur Umgebung, so dass man im Dauerbetrieb u.U. auch schlechter wegkommen kann.

MfG Peter

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Peter Schaeffer

Sagt wer?

In allen mir bekannten Veröffentlichungen zu diesem Thema lese ich das genaue Gegenteil zu deiner Behauptung. Jedenfalls soweit es den Makro-Maßstab (also den PCB-Bereich) betrifft.

Da ist sogar zu lesen, daß auf lange Sicht eine Zinnbeschichtung sogar ganz erhebliche Vorteile bezüglich des Wärmewiderstands in Richtung Umgebungsluft verspricht.

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Heiko Nocon

"Heiko Nocon" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hi, naja, metallisches Kupfer würde bei Wärme wohl schnell eine "Halbleiterschicht" ausbilden. Da wäre metallisch reines Zinn besser. Weil blank bzw nur dünn oxidiert.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm
*gUnther nanonüm* wrote on Tue, 10-11-02 16:11:

Die maximalen Schichtdicken, über die wir hier reden, sollten mit ihrer Behinderung der Leitung völlig vernachlässigbar bleiben. Ich denke hier zählen allein die Strahlungseigenschaften. Wie sich Zinn und Kupfer im fernen Infrarot verhalten weiß ich nicht, unterschiedlich dürften sie aber sein. Wenn also jemand behauptet, die Erfahrung belege einen Vorteil für Zinn, habe ich keinen Grund, das prinzipiell zu bezweifeln.

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Axel Berger

Ich hoffe, ich habe jetzt keinen Glaubenskrieg losgetreten :9)

Durch geschickte Plazierung des MOSFETs, der Freilaufdiode und der Zuleitungen sind die Hochstromstrecken nur wenige mm auf der Leiterbahn; allemal nah genug beieinander, um sie mit ordentlich Lötzinn zuzukleistern Zusätzlich hängen große Kupferflächen dran, um die Wärme besser abzuleiten.

In diesem Zusammenhang wundere ich mich aber trotzdem über die schwachsinnige Pinbelegung vieler n-Kanal-Mosfets im TO220 / TO247 Gehäuse ... warum muß das Gate so häufig auf Pin 1 liegen anstelle auf Pin 2. Hat das fertigungstechnische Gründe?

Gruß Joachim

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Joachim Gaßler

Axel Berger schrieb:

Stimmt. Deshalb kommen die Leiterbahnen unter Lötstoplack, der hat einen hohen Emissionskoeffizienten.

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Munich
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Oliver Betz

Joachim Gaßler schrieb:

Ja, siehe:

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Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Axel Berger schrieb:

Im ganz fernen IR spiegelt das Metall vollständig, wie man ja mit dem Ohmmeter feststellen kann. Die Kupferfarbe fällt nur im Sichtbaren auf. Gilt auch für Gold, das wird sogar für IR-Spiegel verwendet. Lötzinn könnte bessere IR-Strahlungseigenschaften aufweisen, gerade weil die Leitfähigkeit geringer ist.

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Leichte Oxidschicht ist da nur von Vorteil, respektive, wie schon geschildert, eine Lackierung.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Joachim Gaßler schrieb:

Hallo,

das ordentlich mit Lötzinn zukleistern für die elektrische Leitfähigkeit nichts bringt hatten wir doch eigentlich schon diskutiert. Zinn hat

8,69 · 10^6 A/(V · m), Kupfer 59,1 · 10^6 A/(V · m). Kupfer ist also um den Faktor 6,8 besser. Die Legierung Lötzinn dürfte noch schlechter als Reinzinn sein.

Bye

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Uwe Hercksen

;

e W=E4rme

gkeit

lso um

ls

Da man die Zinnschicht aber typisch 30 mal so dick macht wie die Kupferschicht, bringts vermutlich doch etwas. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms
*Uwe Hercksen* wrote on Wed, 10-11-03 10:10:

Stimmt, aber wo "kurz und dick" beim Zinn Schichtstärken von 1 mm und mehr bedeutet kann es trotzdem gegen 35 um anstinken.

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Axel Berger

Axel snipped-for-privacy@b.maus.de schrieb:

bei Leiterbahnen, die für 6A (Subject) ausgelegt sind, bekommst Du nicht 1mm Zinn drauf. Außer vielleicht mit einem Gußförmchen...

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Munich
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Oliver Betz

Am 04.11.2010 10:50, schrieb Oliver Betz:

Wer tut sich denn so einen Unfug an. Wenn höhere Ströme durchgeleitet werden müssen, wird ein Cu-Draht oder ein kleines Blech draufgelötet. Diese Rechteckleiter (schmale Bleche hochkant) waren auf großen Platinen in Rechnern zu bewundern. Anders waren die Spannungsabfälle schwer zu meistern.

--
tschüs
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horst-d.winzler

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