Probleme beim Belichten von und Entwickeln von Platinenmaterial

Hallo,

ich habe in letzter Zeit immer wieder Probleme beim Belichten und Entwickeln von Platinen. Folgender Effekt tritt bei mit auf: Ich belichte mit einer 500W Halogenlampe aus einem alten Baustrahler. Abstand zur Platine circa 20cm, Belichtungsdauer circa 6min, Platinenmaterial von Reichelt oder Conrad. Nach dem belichten kann ich schon einen leicht gelben Umriss von der Vorlage auf der Platine sehen. Soweit so gut, Entwickler angesetzt

10gr Ätznatron auf 1Liter Wasser, Temperatur 25C. Platine abkühlen lassen und ab in den Entwickler und jetzt passiert folgendes, die Platine wird nur in einer ziemlich groben Körnung entwickelt. Irgendwie greift der Entwickler nicht sauber auf der Platine, lasse ich die Platine dann zu lange im Bad liegen wird die komplette Platine vom Lack befreit. Irgendwie habe ich das Gefühl es liegt am Platinenmaterial, ich hatte teilweise noch uraltes Material bei dem dieser Effekt nie aufgetreten ist und mit gleicher Prozedur immer alles funktioniert hat. Hat jemand einen Tipp woran es noch liegen kann?

Gruß

Frank

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Frank
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Die Antwort gibst Du doch schon fast selbst. Neues Basismaterial ist wesentlich photoempfindlicher, Du hast die Platine überbelichtet. Ich habe bei meinem Material schon erhebliche Schwankungen innerhalb der gleichen Lieferung, allerdings nicht aus gleicher Charge gefunden. Beeinflussend wirken auch die Lagerumstände auf die Platinen. Chronisch jeden Sommer gibt es die gleiche Diskussion "Hilfe meine Bassismaterial ist Sch.... oder liefert R*** oder C*** nur noch Mist?", das Zeug lagerte nur viel zu warm.

500W-Halogenstrahler? Naja, ich werd es wohl noch miterleben wenn hier der Erste beschreibt wie er mit nem Airbrush Toner auf die Platine gesprüht hat und dann das Ganze bei 400° festgebügelt hat. Warum nicht einen 4-Röhrengesichtsbräuner, den gibt es günstg bei Ebay und er schont die Stromrechnung. Und Du brauchst dich nicht zu wundern, warum die massive Erwärmung des Photolacks, die Sache nicht unbedingt besser macht.

Also Testreihe machen, ggf. Konzentration Entwickler runter.

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Ben Becker

Weil man einen Strahler vielleicht gerade noch rumliegen hat? Dauert zwar etwas länger, aber ist doch ansonsten nicht so schlecht.

Also bei mir wird die Platine garnicht warm, wieso auch?

500W, ~50cm Abstand, ~10min.

cu, Marco

--
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Marco Budde

Dann hättest Du auch sicher nicht geschrieben: "Platine abkühlen lassen und ab in den Entwickler.... "

Also darum!

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Ben Becker

"Frank" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

Hallo, ich habe meine Platinen früher auch mit 500W bei ca. 30cm belichtet. Bei 20 bis 30 min. hatte ich die besten Ergebnisse... Vielleicht solltest du es mal länger probieren.

Jetzt hab ich auch so ein Ebay-Gesichtsbräuner-Belichtungsgerät :-), das schlägt den Baustrahler in punkto Qualität und Belichtungszeit um Längen.

MfG, Julian

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Julian Habigt

Boah. Hier 1:35min, 40cm, Osram Vitalux 300W (war grade vorhanden). Alles was länger belichtet wird, löst den Fotolack beim Ätzen oder schon beim Entwickeln ab. Hängt aber wohl auch von der Durchlässigkeit der Folie und vom Platinenmaterial ab.

500W, 6min? Das klingt nach sauber durchgeglüht :-)

Gruß, Michael

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Michael Hofmann

Michael Hofmann schrieb im Beitrag ...

Noe, die Vitalux hat mehr UV als eine Halogenlampe. 30min sind dort keine Seltenheit. Viele Leute belichten zu kurz ohne es zu wissen, aergen sich nur das die Erfolgsrate zu klein ist.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com homepage:

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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask. Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

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MaWin

Was meinst Du mit "grober Körnung"? Vielleicht so ein etwas streifiges Bild? Welches Material vom Reichelt hast Du? Das von Isel (schwarze, glatte Schutzfolie, etwas billiger, Fotolack wird beim Entwickeln eher violett) oder Bungard (blaue Schutzfolie, Fotolack beim Entwickeln eher gelblich)?

Beim Material von Isel hab ich folgende Erfahrung gemacht: Je nach Charge ist der Fotolack nicht gleichmäßig aufgetragen, die Dicke schwankt in mm-breiten Linien. Mit hausgemachten Belichtungsvorlagen ist es schwierig, eine Belichtungszeit zu finden, die sowohl für die dicken als auch die dünnen Stellen paßt, da die Vorlage nicht ganz lichtdicht ist und der Lack so ungleichmäßig dick ist. Tendenziell sollte man bei diesem Material etwas länger belichten, da der Entwicklungsvorgang schnell gehen muß, da auch unbelichteter Fotolack nicht besonders stabil im Entwickler ist. Belichtet man nicht lange genug, und entwickelt dann etwas länger, weil nicht der ganze Fotolack abgeht, löst sich der Fotolack an den dünnen Stellen in Form kleiner schmaler Streifen.

Beim Bungard-Material ist es unkritischer: Die Belichtungszeiten sind von Haus aus eher doppelt so groß wie beim Isel-Material. Auch bei langem Verweilen im Entwickler bleibt der unbelichtete Fotolack unbeschädigt. Unterbelichtete Platinen sind gut zu erkennen: Man erhält ein scharfes Leiterbahnbild, an den belichteten Stellen bleibt der Fotolack dann in dünnerer Schicht stehen und das Kupfer hat weiterhin eine gelbliche Farbgebung. Falls man die Vorlage nicht mehr genau für eine Nachbelichtung positionieren kann, kann man die Platine auch einfach mal für 10-30 Sek. ohne Vorlage nachbelichten. Da der Fotolack sehr steil reagiert, wird danach beim Entwickeln überall Lack abgetragen. Der schon vorher belichtete und entwickelte Bereich ist aber dünner, hier wird der Lack dabei komplett entfernt, im vorher unbelichteten Bereich wird er zwar dünner, aber bleibt bestehen.

Überbelichtung ist mir bisher nur mit Isel-Material passiert, man sieht es gleich beim Eintauchen in den Entwicker, wenn auch von Masseflächen etc. violette Wolken vom Fotolack abgehen.

Ich vermute, daß es bei Dir am Material liegt, da Du ja mit den alten Platinen keine Probleme hast (bis vor zwei oder drei Jahren war auch das billigere Material von Reichelt - keine Ahnung ob es damals auch schon Isel war - weniger kritisch und gleichmäßiger beschichtet).

Gruß

Tassilo

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Tassilo Heeg

Bei einer Bungardplatine mit verbliebenem Lack, habe ich eine Doppelseitige aus der Not heraus wie folgt gerettet: (der Lack war definitiv richtig belichtet worden, wies aber genannte Unterschiede in der Zeit auf)

Platine unter fließendem Wasser (oder in einer gefüllten Schüssel) mit einem vollgesogenem Stück Küchenhandtuch(Papier) vorsichtig (mit sehr dezentem Druck) abgewischt, bis der Lackschleier entfernt und die Kupferschicht deutlich zu erkennen war. Eventuell mal eine kurzen Ätztest machen, am Farbumschlag des Kupfers erkennt man, wo noch Lack zu entfernen ist.

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Ben Becker

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