Zeilentrafo (Ansteuerung) will nicht

Hallo,

Mit folgender Schaltung möchte ich einen Zeilentrafo ansteuern:

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Der Multivibrator scheint in Ordnung zu sein. Sobald ich aber das Gate von Q1 mit R5 verbinde, messe ich an R5 eine Spannung von ~0.2V (andernfalls 7.2V) bei einer Frequenz von ~850Hz statt die eingestellten

15kHz.

Was läuft hier Falsch?

Auch mein "Labor-PC-Netzteil" hat sich mit einem dumpfen Knall verabschiedet (Q1 blieb Handwarm).

Gruss

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Tino Horváth
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Tino Horváth schrieb:

MOSFET kaputt, mangels Clamping.

Murksschaltplan verwendet.

Nicht induktivitätsfest.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Also ich hab da jetzt mal was nachgebessert. Eine Zenerdiode(9V) zwischen Gate & GND sollte ok sein, oder?

Würde eine Spule in der Versorgungsleitung zum Zeilentrafo zwecks Strombegrenzung Sinn machen? Ich habe einfach einige Drahtwindungen auf den sichtbaren Teil des Ferritkerns des Zeilentrafos gewickelt (macht ~180uH). Um den Strom auf 10A zu begrenzen, bräuchte ich laut meiner Rechnung eine Spule L = 12mH (bei 15kHz).

In diesem Zusammenhang noch'ne Frage: In wiefern ist die Formel

XL = 2*PI*f*L

auf Rechteckform(oder was der MV auch immer produziert) anwendbar?

Kein Wunder, der stammt auch von mir :]

Sind konventionelle Netzteile (Trafo->Gleichrichter/ELKO) grundsätzlich induktivitätsfest?

Ich hoffe, dass das nicht zuviel der Fragerei war. Und Danke für Deinen Beitrag.

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Tino Horváth

Tino Horváth schrieb:

Das wird so nix.

Erstens braucht so ein MOSFET im Schaltmomemt mächtig Strom, um die Gate

-und die Rückwirkungskapazitäten umzuladen. Nichts, was ein BCxxx schaffen würde. Alleine der Gatewiderstand von 90 Ohm ist für einen guten Wirkungsgrad schon zu hoch. So 1A sollte der Treiber im Abschaltmoment schon liefern. Anschalten ist bei induktiver Last nicht ganz so kritisch.

Zweitens ist die Flankensteilheit dieser einfachen Oszillatoren i.A. unzureichend. (Das macht aber eher das FET heiß.)

Drittens fehlt eine Blockung der Stromspitzen, die beim Ein- und Ausschalten des FETs entstehen. Ein halber Meter Bananenkabel zum Netzteil wird diesen Strom aufgrund seiner Induktivität nicht liefern. Das führt dazu, dass die Versorgungsspannung stark schwankt, bzw. völlig zusammenbricht oder sich sogar auf ein Vielfaches erhöht. Ein kurz angeschlossener Kondensator, der den maximalen Ripplestrom abblocken kann, tut Not.

Viertens ist die Spannung nach dem Abschalten nicht begrenzt und somit undefiniert, weil die Spule nicht belastet ist. Es ist nahezu jede Zahl denkbar. Der FET könnte trotz seiner 400V zerstört werden. Ein Oszi verschafft Aufklärung. Ich behaupte allerdings mal, dass der Fall aufgrund der bisher genannten Fehler noch nicht eingetreten ist.

Wer misst misst Mist. Ohne Oszi wird das nichts.

Q1 wird wahrscheinlich mehr oder minder Dauerleitend gewesen sein und das Netzteil kurzgeschlossen haben.

Marcel

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Marcel Müller

Mich wundert eh, dass der Multivibrator noch keine Rauchzeichen gegeben hat. Die maximale BE-Spannung wird klar überschritten, die Sperrschicht bricht durch. Schau mit dem Oszi die Kollektorspannungen von den Multivibrator-Transis an. Die Ansteuerung reicht nicht aus, um sie mit 80R Kollektorwiderstand durchzusteuern. Der Multivibrator wird dann so merkwürdig Nadeln, nur im Umschaltmoment werden die Transis kurz durchgesteuert via die Cs. IMHO kann das Ganze gar nicht funzen.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Tino Horváth schrieb:

Nein, du brauchst ein Clampingnetzwerk parallel zur Primärwicklung deines Zeilentrafos.

Nein.

Oha, dann muss du aber mit dem Tastverhältnis wohl deutlich runter. Hast du denn die Polarität der Wicklungen beachtet? So ein ZT ist schließlich ein Sperrwandlertrafo.

Das kannst du hier vergessen, lies dir mal die Erläuterungen zum Sperrwandler durch:

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Nein, das kommt selbst bei sowas einfachem auf die Dimensionierung an, robuster als ein geregeltes NT ist das bzgl induktiver Last allerdings schon deutlich.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Erstmal Danke an die Antwortenden! Es war eben eine reine Grabbelkistenschaltung (erschwerend komme ich als Designer hinzu).

Ich habe diese Schaltung verworfen. Ein Bekannter hat mir eine Schaltung vorgestellt, bestehend aus NE555-Oszi->Treiber->Endstufe.

Ich check noch immer nicht, ab wann welche Treiberstufen eingesetzt werden müssen. Im Internet kursieren tlw. Schaltungen, bei denen Hochleistungs-MOSFETS direkt von einem mickrigen MV angesteuert werden, und trotzdem scheinen die zu funktionieren (irgendwie).

Naja, jetzt hab ich wenigstens neue Lernhinweise, denen ich nachgehen kann, z.B. Clamping, Miller-Effekt, etc.

Liebe Grüsse, Tino

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Tino Horváth

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